SPRACHPOLITIK IN DER SLOWAKEI IM HINBLICK AUF DIE FREMDSPRACHEN
KATARÍNA VILČEKOVÁ
Slovakische Republik, Universität des Hl. Cyril und Method in Trnava
E-Mail: katarina.vilcekova@gmail.com
Abstrakt
Das Thema des vorliegenden Beitrags ist die Sprachpolitik in der Slowakei im Hinblick auf die Fremdsprachen. Am Anfang werden die Grundbegriffe aus dem Bereich der Sprachpolitik erklärt, um mithilfe von diesen die slowakische Sprachpolitik im Zusammenhang mit Fremdsprachen zu beschreiben. Im Weiteren findet man Informationen über die Forderungen und Förderungen der Europäischen Union, die auch für die Slowakei maßgebend sind. Schließlich beschäftigt man sich mit der Konzeption des Fremdsprachenunterrichts in der Slowakei und mit ihrer Folgen für den Deutschunterricht.
Schlüsselwörter:
Sprachenpolitik. Deutsch. Fremdsprachenunterricht. Slowakei. Europäische Union.
Einführung
Die Problematik der Mehrsprachigkeit ist in der heutigen Zeit sehr aktuell. Sie wird aus verschiedensten Gesichtspunkten diskutiert. Aus der psycholinguistischen Sicht, aus der Sicht der Kontaktlinguistik aber auch aus der Sicht der Sprachpolitik. DieserBeitrag richtet sich gerade auf die Sprachpolitik. In diesem sprachpolitischen Sinne treten folgende Fragen auf: Wie kümmert sich der Staat um die Entwicklung der Mehrsprachigkeit? Welche Maßnahmen werden von der Regierung getroffen? Wie sieht das in allen Schulstufen im Hinblick auf die Fremdsprachen aus? Man sagt oft: „So viele Sprachen du sprichst, so oft bist du Mensch.“ Das ist zwar richtig, aber im Vordergrund sollte nicht die Quantität, sondern die Qualität stehen. Wie das eigentlich in der Slowakei mit den Fremdsprachen ist, kann man in folgenden Kapiteln feststellen.
Geschichtlicher Überblick und Erklärung der Grundbegriffe
Die Problematik der Sprachpolitik ist gar nicht so neu. Seit Jahrhunderten haben die Politiker Macht, über die Stellung einer Sprache in einer Nation oder einem Staat zu entscheiden. In der Vergangenheit warenmanchmal die Sprachen der jeweiligen Nationen nicht von großer Bedeutung. Im Vordergrund haben damals bestimmte privilegierte Sprachen gestanden. Im Zusammenhang mit Lateinischen spricht man über die sog. lingua franca. Unter dem Begriff lingua franca versteht man eine hybride Sprache, die von den Sprechern aus verschiedenen Nationen und mit verschiedenen Muttersprachen gesprochen wurde, bzw. noch wird (Jesenská, 2007, S. 34). Früher galt Lateinisch als lingua franca. Sie wurde in den Institutionen aber auch in der Kirche benutzt. In der heutigen Zeit hat diese Funktion Englisch. In der Geschichte mancher europäischen Länder ist aber noch eine Sprache zu finden, die im Vergleich mit anderen Sprachen dieser Länder als übergeordnet durchgesetzt wurde, und zwar Russisch. Der sowjetischen Ideologie und Sprachpolitik folgend sollte das Russischeals Muttersprache und Nationalsprache der Russen zur Muttersprache bzw. Nationalsprache der ganzen Bevölkerung der ehemaligen Sowjetunion und der sozialistischen Länder werden (Grčević, 2007, S. 42). Diese sowjetische Sprachpolitik hat sich auch in den Schulen der damaligen Tschechoslowakei abgespiegelt. In den Grundschulen war Russisch ab der fünften Klasse obligatorisch. Diese Fremdsprachenpolitik war zugunsten des Russischen in den70-er und 80-er Jahren eine Folge der politischen Abhängigkeit derTschechoslowakei von der Sowjetunion. Es wurden zwar auch andere Fremdsprachen unterrichtet-Deutsch und Englisch, sie haben aber im Vergleich mit Russischen nur eine geringe Rolle gespielt (Grčević, 2007, S. 44).
Wie es zu sehen ist, hat sich die sprachliche und sprachpolitische Situation im Laufe der Zeit in der Welt aber auch in der Slowakei verändert. Was bedeutet aber der Begriff Sprachpolitik? Mit welchen Problemen oder Fragen beschäftigen sich die Leute, die für die Sprachpolitik des jeweiligen Staats verantwortlich sind? Die Sprachpolitik ist eine Tätigkeit der Führungsorgane in einer bestimmten Gesellschaft, die über die Fragen der Benutzung und des gegenseitigen Einflusses der Sprachen entscheidet. Der Gegenstand der Sprachpolitik ist nicht die Sprache selbst, sondern die Beziehung zwischen der Sprache (oder den Sprachen) und der Gesellschaft. Die Vollzieher der Sprachpolitik sind die Staatsorgane. Die Prinzipien und Ziele der Sprachpolitik sind in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu finden und von der Sprachstrategie hängt auch der reibungslose Gang der öffentlichen und der staatlichen Verwaltung ab. Durch die Sprachpolitik kann der Staat die Sprachsituation beträchtlich beeinflussen. Daran nehmen hauptsächlich das Schulsystem und die Massenmedien teil (www.culture.gov.sk/extdoc/3289/koncepcia). Im Allgemeinen stehen im Fokus der Sprachpolitik in der Slowakei zwei Bereiche: die Sprachpolitik der Staatssprache und die Fremdsprachenpolitik.
Die Sprachpolitik der Staatssprache beschäftigt sich mit der Stellung der Staatssprache in der Gesellschaft und mit ihrer Benutzung. Außerdem werden im Rahmen der Sprachpolitik auch die Sprachen der Minderheiten auf dem slowakischen Gebiet behandelt. Die Problematik der Benutzung der Staatssprache wird im Grundgesetz verankert. Die Stellung der Staatssprache wird im Gesetz des Nationalrates der Slowakischen Republik aus dem Jahr 1995 (Nr. 270/1995 Ges .Slg.) definiert. Die Staatssprache in der Slowakischen Republik ist Slowakisch und laut dieses Gesetzes hat diese Sprache Priorität vor anderen, auf dem Gebiet der Slowakischen Republik benutzten Sprachen (Abs.2). Weiter wird auch die Verteidigung der Staatssprache garantiert (§ 2). Auf Grund dieses Gesetzes sollte der Staat solche Bedingungen im Schul-, Wissenschafts- und Informationssystem herstellen, damit sich jeder Bewohner die Staatssprache aneignen kann und damit sie jeder Bewohner auch mündlich und schriftlich benutzen kann (§ 2, Abs.1, B. a). Weiter sollte sich der Staat sowohl um die wissenschaftliche Forschung der Staatssprache und ihrer historischen Entwicklung, als auch um die Forschung der territorialen und sozialen Dialekte, die Kodifikation der Staatssprache und die Verbesserung der Sprachkultur kümmern(www.culture.gov.sk/extdoc/3289/koncepcia).
Im Vordergrund der Fremdsprachenpolitik steht die Entwicklung einer mehrsprachigen Gesellschaft. In diesem Sinne beschäftigt sich die Sprachpolitik mit den Möglichkeiten des Fremdsprachenunterrichts, bzw. des Fremdsprachenerwerbs. Im Rahmen dessen werden die Themen, wie z.B. Dauer des Fremdsprachenunterrichts, Frequenz der Unterrichtsstunden, nötige Qualifikation der Fremdsprachenlehrer in den jeweiligen Schulstufen aber auch neue Methoden des Fremdsprachenunterrichts diskutiert. Im Folgenden wird gerade diese Problematik näher erklärt.
Die Fremdsprachenpolitik in der Slowakei
Wie erwähnt, hat die Slowakei nicht nur im Hinblick auf die Staats- sondern auch auf die Fremdsprachen verschiedene Etappen durchgelaufen. In der Zeit der Sowjetischen Union wurde die größte Bedeutung dem Russischen zugeordnet. Die Menschen haben damals eigentlich auch keine andere Sprache gebraucht. Man konnte nur im Rahmen der Sowjetunion bzw. der sozialistischen Länder reisen und in allen diesen Ländern konnten die Menschen Russisch sprechen. Für die sowjetische Ideologie war diese Situation sehr günstig. Sie haben sich bemüht, Kontakt zu den nichtsozialistischen Ländern zu verhindern und haben die nichtsozialistische Welt als schädlich und marode präsentiert. Und wenn die Leute fast kein Deutsch oder Englisch gesprochen haben, konnten sie sich auch nicht mit anderen Menschen aus der nichtsozialistischen Welt zu verständigen. Natürlich gab es auch Ausnahmen und man sollte bemerken, dass Deutsch und Englisch auch trotz der Dominanz des Russischen unterrichtet wurde. Die Rolle dieser Sprachen im Fremdspracheunterricht war aber sehr gering.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion hat Russisch an der Bedeutung verloren und das Interesse an Deutsch und Englisch hat zugenommen. Eine sprachliche Revolution hat mit sich der Eintritt der Slowakei in die Europäische Union mitgebracht.
Die Forderungen der Europäischen Union als Ausgangspunkte für die Mehrsprachigkeitsförderung in der Slowakei
Zurzeit besteht die Europäische Union aus 28 Mitgliedsländern. Jedes Land verfügt über eigene Staats- und Amtssprache(n). Damit diese Gemeinschaft nicht nur für die Politiker, sondern auch für die anderen Menschen, bzw. Laien zugänglich sein kann, sollen die Bewohner der jeweiligen Staaten Zugang zur Dokumentation der Europäischen Union haben und diese sollte für sie verständlich sein. Mit diesem Problem hat sich die Europäische Union schon vom Anfang an beschäftigt. Als erster Schritt kann die Formulierung des Europaraates betrachtet werden, dass die Sprachpolitik der Europäischen Union von der Anordnung des Rates Nr.1 aus dem Jahr 1958 über die Sprachbenutzung in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ausgeht, in der alle Amtssprachen angeführt werden auch mit der Erklärung wann und für welchen Zweck diese benutzt werden. Später wurde in die Legislative eine weitere Regel hinzugefügt, nach der die Institutionen der Europäischen Union mit den Einwohnern der Mitgliedsländer in der von ihnen gewählten Sprache kommunizieren müssen (vgl. Tito, 2012, S. 8).Die Sprachvielfalt wird jetzt in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union aus dem Jahr 2000 verankert. Laut dieser Charta sollte die Europäische Union die Sprachvielfalt respektieren und irgendwelche Diskriminierung, also auch die sprachliche, verbieten. Die Beachtung der Sprachvielfalt gehört zu den Grundwerten der Europäischen Union (http://www.europskaunia.sk/jazyky_eu).Wie man also sehen kann, trotz der Vielfalt der Sprachen und Kulturen versucht die Europäische Union, die jeweiligen Staatssprachen zu bewahren. Außerdem steht im Brennpunkt der europäischen Sprachpolitik auch die Förderung der Mehrsprachigkeit.
Das Modell der Mehrsprachigkeit ist eigentlich als Folge dessen entstanden, dass die Macht in Brüssel konzentriert wird, aber auch als Folge der Vereinheitlichung der europäischen Bevölkerung und der sich entwickelnden politischen Integration. In der Mehrsprachigkeitspolitik der Europäischen Union gibt es drei Hauptziele:
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die Förderung der bereits bestehenden mehrsprachigen Ökonomik,
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die Zugangsermöglichung zur Legislative, Prozeduren und Informationen über Europäische Union in der Staatssprache für jedes Mitgliedsland,
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Motivation der Bevölkerung zur eigenen Sprachbildung und die Förderung der linguistischen Vielfalt in der Gesellschaft(vgl. z.B. Tito, 2012, S. 10).
Als Ausgangspunkte für die Mehrsprachigkeitsförderung dienen hauptsächlich zwei wichtigen Schritte der Europäischen Union: die Lissabon-Strategie und der Bologna-Prozess.
Im Zentrum der Lissabon-Strategie, die im März 2000 angenommen wurde, stehen die Bemühungen der Regierungen aller Mitgliedsländer, aus der Europäischen Union bis Jahr 2010 die konkurrenzfähigste und dynamischste auf die Kenntnisse orientierte Ökonomik der Welt zu machen. Eine der wichtigsten Prioritäten waren die Investitionen in die Ausbildung und die Realisierung der wichtigsten Projekte, die im Rahmen der „ Europäischen Aufwuchsinitiative“ genehmigt wurden (http://www.europskaunia.sk/lisabonska_strategia).
Die Bologna-Erklärung bildet den Auftakt des Bologna-Prozesses. Mit diesem Prozess soll ein System von besser vergleichbaren Hochschulabschlüssen eingeführt werden, die leichter anerkannt werden können. Außerdem sollen die Mobilität von Studierenden, Lehrkräften und Wissenschaftlern gefördert, eine hohe Qualität der Bildung sichergestellt und die europäische Dimension in die Hochschulbildung einbezogen werden. Die Bologna-Erklärung vom 19. Juni 1999 umfasst sechs Maßnahmen:
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ein System von Abschlüssen, die leichter anzuerkennen und besser vergleichbar sind: Hierzu zählt die Einführung eines gemeinsamen Diplomzusatzes, um die Transparenz zu verbessern;
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ein zweistufiges System von Studienabschlüssen: ein erster, berufsqualifizierender Zyklus von mindestens drei Jahren, und ein zweiter Zyklus (Master), der den Abschluss des ersten Zyklus voraussetzt;
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ein Leistungspunktesystem nach dem ECTS-Modell, das bei Austauschmaßnahmen im Rahmen von Erasmus zur Anwendung kommt;
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die Mobilität von Studierenden, Lehrkräften und Wissenschaftlern: Beseitigung von Mobilitätshemmnissen aller Art;
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die europäische Zusammenarbeit im Bereich der Qualitätssicherung;
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die europäische Dimension in der Hochschulausbildung: Erhöhung der Zahl der Module, Studiengänge und Lehrpläne, deren Inhalt, Ausrichtung und Organisation eine europäische Dimension aufweist (http://europa.eu/legislation_summaries/education_training_youth/lifelong_learning/c11088_de.htm).
Das Jahr 2001 war das sog. Europäische Jahr der Sprachen. Ziel des Beschlusses ist, die Bürger der Europäischen Union durch Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen zum Erlernen mehrerer Fremdsprachen anzuregen.Das Europäische Jahr der Sprachen hat fünf besondere Zielsetzungen:
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es soll das Bewusstsein dafür vertieft werden, welchen Reichtum die sprachliche Vielfalt in der Europäischen Union darstellt;
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die Sprachenvielfalt soll gefördert werden;
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es soll einer möglichst großen Zahl von Menschen nahe gebracht werden, welche Vorteile die Beherrschung mehrerer Sprachen mit sich bringt;
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es soll dazu angeregt werden, sich lebenslang Sprachkenntnisse anzueignen;
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es sollen Informationen gesammelt und verbreitet werden, die den Sprachunterricht und das Erlernen von Fremdsprachen betreffen.
Generell war die Wirkung des Europäischen Jahres bei Sprachenlehrern und -lernenden sowie Entscheidungsträgern sehr stark.Der Vorschlag, dass Schulabgänger in Europa mindestens ihre Muttersprache plus 2 Fremdsprachen (M+2) beherrschen sollten, findet sich in diesem Zusammenhang in vielen Grundsatzerklärungen und wurde auf europäischer Ebene von der Ratstagung in Barcelona im März 2002 gebilligt. Bei anderen politischen Debatten stand der Status von Fremdsprachenkenntnissen als eine Grundkompetenz europäischer Jugendlichen im Mittelpunkt
(http://europa.eu/legislation_summaries/education_training_youth/lifelong_learning/c11044_de.htm).
Werkzeuge der Europäischen Union zur Förderung der Mehrsprachigkeit
Zu den wichtigsten von Europäischen Union entwickelten Werkzeugen, die die Mehrsprachigkeit fördern sollen, gehören: das Europäische Portfolio der Sprachen, der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen und das Programm des lebenslangen Lernens.
Das Europäische Portfolioder Sprachen besteht aus drei Komponenten: Sprachenpass, Sprachenbiographie und Dossier. Der Sprachenpass bietet eine Übersicht über die Fähigkeiten eines Lerners in verschiedenen Sprachen in einer bestimmten Zeit. In der Übersicht sind auch die Definitionen der jeweiligen Sprachfertigkeiten und die gültigen und vergleichbaren Sprachniveaus zu finden. Diese werden auch im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) publiziert. Weiter werden im Rahmen des Sprachenpass auch offizielle Zertifikate, die Angaben über Sprachkompetenzen, aber auch bedeutende sprachliche und interkulturelle Erfahrungennotiert. Die Sprachenbiographie ermöglicht dem Lernenden die Prinzipien der Planung des Lernens zu verstehen, den Prozess und den Fortschritt beim Lernen wahrzunehmen und die Grundsätze der Evaluation zu begreifen. Das Dossier ist eigentlich eine Art Sammlung, in der bestimmte Dokumente (auch aus dem Sprachenportfolio oder Sprachenpass) zusammengefasst werden, die die Leistungen und Erfahrungen illustrieren sollen, die der Lerner während des Sprachenlernens gesammelt hat (http://www2.statpedu.sk/buxus/docs/portfolio.pdf).
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen befasst sich mit der Beurteilung von Fortschritten in den Lernerfolgen bezüglich einer Fremdsprache. Ziel ist, die verschiedenen europäischen Sprachzertifikate untereinander vergleichbar zu machen und einen Maßstab für den Erwerb von Sprachkenntnissen zu schaffen.Die Niveaustufen des GER sind folgende: Elementare Sprachverwendung, selbstständige Sprachverwendung, kompetente Sprachverwendung. Diese werden weiter in die sechs Niveaustufen verteilt, und zwar: A1, A2, B1, B2, C1, C2. Die Stufe A1 entspricht dem Niveau eines Anfängers und die Stufe C2 dem Niveau eines Muttersprachlers. Die jeweiligen Stufen werden in diesem Artikel nicht näher beschrieben (vgl. z.B. http://www.europaeischer-referenzrahmen.de/).
Das Programm des lebenslangen Lernens (weiter nur LLP) wurde am 15. November 2006 vom Europäischen Parlament und Europarat gebilligt. Dieses Programm sollte in allen Mitgliedsländern der Europäischen Union in den Jahren 2007-2013 implementiert werden. Das Hauptziel des Programms ist, das Ziel der Lissabon-Strategie zu erreichen (siehe oben). Das LLP orientiert sich hauptsächlich auf die Förderung der Zusammenarbeit und der Mobilität im Rahmen der Ausbildung und der Praxis. Dieses Programm wird in einige Teilprogramme gegliedert: Programm Comenius, Programm Erasmus, Programm Grundtvig, Programm Jean Monnet und das Querschnitt-Programm. Diese werden aber im Rahmen dieses Beitrags nicht näher beschrieben (vgl. z.B. https://www.minedu.sk/data/att/2335.pdf).
Die Konzeption des Fremdsprachenunterrichts in der Slowakischen Republik
Die Slowakische Republik hat als eine der Mitgliedsländer der Europäischen Union auf die neue Konzepte und Prinzipien der Sprachpolitik reagiert. Die wichtigsten Dokumente, die auf Grund der Schlussfolgerungen der oben erwähnten Forderungen der Europäischen Union entstanden sind, sind Die Vertiefung der Effektivität des Fremdsprachenunterrichts im Zusammenhang mit dem Eintritt der Slowakei in die Europäische Union (dieses Dokument wurde im Rahmen des Projekts des Europäischen Sozialfonds realisiert) und Der Vorschlag der Sprachpolitikkonzeption für den Fremdsprachenunterricht in den Grund- und Mittelschulen (dieses Dokument wurde im Rahmen des KEGA-Projekts realisiert). Im Jahre 2005 wurde eine umfangreiche Forschung durchgeführt mit dem Ziel, die wirklichen Sprachkompetenzen der Schüler aus dem letzten Jahrgang in den Grundschulen festzustellen (Butášová et al., 2007, S. 12). Als Konsequenz der Forschung und der Forderungen der Europäischen Union wurde ein neues Modell des Fremdsprachenunterrichts entwickelt, das allen Schülern in der Slowakei Folgendes garantieren sollte:
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den Fremdspracherwerb auf dem Niveau A2/B2 in der ersten und auf dem Niveau A1/B1 (nach den Kriterien des GER) in der zweiten Fremdsprache für Schüler nach dem Abschluss der Sekundarstufe II;
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die Anerkennung des erreichten Fremdsprachenniveaus in allen Mitgliedsländern der Europäischen Union und des Europarates;
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die Möglichkeiten der Durchsetzung auf dem europäischen Arbeitsmarkt für die Absolventen der Fachoberschulen und die Förderung des lebenslangen Lernens (http://www2.statpedu.sk/buxus/docs/predmety/akplanimpl.pdf.pdf).
Um dies verwirklichen zu können, mussten bestimmte Maßnahmen getroffen werden. Als erstes Problem des Fremdsprachenunterrichts wurde die Kontinuität im Übergang aus der Primarstufe in die Sekundarstufe I und aus der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II gesehen. Dieses Problem hängt mit der großen Vielfalt pädagogischer Dokumentation zusammen, die den fließenden Übergang zwischen den jeweiligen Stufen verhindert. Infolgedessen wurde das Curriculum herausgebildet. Einer der Curriculum-Bestandteile ist auch der Bildungsstandard für die Fremdsprachen (gültig seit dem 1. September 2002). In diesem werden die Grundforderungen für die Kenntnissen und Fertigkeiten in der Fremdsprache zusammengefasst, die von allen Schülern nach dem Abschluss der Sekundarstufe II erreicht werden sollten. Ein weiteres Problem war (ist) die Fremdsprachenlehrerqualifikation und auch die Finanzierung des neuen Fremdsprachenunterrichtsmodells (Butášová et al., 2007, S. 11).
Die Maßnahmen für die Förderung und Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts
Als erste Maßnahme, derer Folgen nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler zu spüren bekommen haben, war das neue Abitur. Es wurde zum ersten Mal im Schuljahr 2004-2005 angeführt. Seit diesem Jahr ist das Abitur in einer Fremdsprache in allen Typen der Schulen (die einen Abiturabschluss bieten) in Sekundarstufe II obligatorisch. Die Grundstufe des Abiturs entspricht der Niveaustufe B1 und die höhere Stufe entspricht der Niveaustufe B2 (Butášová et al., 2007, S. 21 f). Diese Maßnahme wurde am Anfang heftig kritisiert. Die Fremdsprachenreform hat hier eigentlich nicht vom Anfang an begonnen, sondern vom Ende. Denn zuerst wurde das neue Abitur herausgebildet und auch in die Praxis angeführt und erst dann, seit dem Jahr 2007 wurde auch der Fremdsprachenunterricht langsam verändert. Die Lehrer haben damals damit argumentiert, dass die Schüler für ein solches Abitur nicht genug vorbereitet sind. Nicht alle Schüler hatten nämlich die gleichen Bedingungen für das Fremdsprachenlernen – sowohl in der Grund- als auch in der Mittelschule. Außerdem waren die Schüler gar nicht daran gewöhnt, solche Aufgaben zu lösen, die im Rahmen des externen Teils des Abiturs herausgebildet wurden.
Wie erwähnt, erst seit dem Jahr 2007 hat sich das System des Fremdsprachenunterrichts geändert. Man spricht über die Neue Konzeption im Fremdsprachenunterricht. Früher wurde die erste Fremdsprache in den meisten Grundschulen erst ab der fünften Klasse unterrichtet. In manchen Schulen, die mehr auf die Fremdsprachen orientiert wurden, konnten die Schüler die erste Sprache schon ab der dritten oder sogar der ersten Klasse lernen. Diese Fälle waren aber eher selten, als regelmäßig. Mit dem Erlernen der zweiten Fremdsprache hat man entweder in der siebten Klasse in der Grundschule begonnen, oder hatte die Grundschule auch die Möglichkeit, die zweite Sprache gar nicht zu unterrichten.
Laut der neuen Konzeption sollte die erste Fremdsprache ab dem 3. und die zweite Fremdsprache ab dem 6. Schuljahr in den Grundschulen unterrichtet werden. Es war aber nicht in allen Grundschulen möglich, dieses Modell in dieser Form sofort zu realisieren. Deshalb konnten sich die Grundschulen nach dem „Übergangsmodell“ richten. Dieses Modell betrifft hauptsächlich die Stundendotation. Diesem Modell nach sollten die Grundschulen wöchentlich 3 Unterrichtsstunden in der ersten Fremdsprache in dem dritten und vier Unterrichtsstunden in den nächsten Schuljahren sichern. Dieses Modell muss aber spätestens nach 5 Jahren seit der Implementation abgeschlossen werden und die Grundschulen müssen dann zum ursprünglichen Modell überwechseln. Im Rahmen dieses Modells sollten die Schüler in den Grundschulen 3 Unterrichtsstunden/Woche in der ersten Fremdsprache in dem 3., 6., 7. und 8. Schuljahr und 4 Unterrichtsstunden/Woche im 4. und 5. Schuljahr haben. Was die zweite Fremdsprache betrifft, diese muss im Rahmen des Übergangsmodells in der Grundschule gar nicht unterrichtet werden. Sie sollte dann während des 8-jährigen Übergangsstadiums implementiert werden. Nach dem Erreichen des Zielmodells sollte jede Grundschule ihren Schülern wöchentlich 3 Unterrichtsstunden in der zweiten Fremdsprache gewähren. Das Übergangsmodell sollte spätestens in den Jahren 2017, bzw. 2019 abgeschlossen werden. Was die Sekundarstufe II betrifft, hängt die Stundendotation von dem Typ der Schule ab. Im Gymnasium sollen den Schülern 4 Unterrichtsstunden/Woche für die erste Fremdsprache während des ganzen Studiums zur Verfügung stehen. Die zweite Fremdsprache sollte dann in den ersten zwei Schuljahren viermal/Woche und in den letzten zwei Schuljahren drei- oder fünfmal/Woche unterrichtet werden. In den Fachoberschulen sind das dann 3 Stunden/Woche für die erste FS während des ganzen Studiums und 3, bzw. 2 Stunden/Woche für die zweite FS in den ersten, bzw. letzten zwei Schuljahren. In den Schulen ohne Abitur sollte die erste FS dreimal/Woche und die zweite FS zweimal/Woche unterrichtet werden (vgl. z.B. http://www2.statpedu.sk/buxus/docs/predmety/kvcjasvp.pdf).
In der Slowakei (und auch in vielen anderen Ländern) funktioniert es im Schulwesen (und nicht nur hier) meistens so, dass die Entscheidungen, die getroffen wurden, nicht von den Bedürfnissen der Schüler, Eltern oder Lehrer abhängen, sondern von den Politikern, die aktuell ihre Macht ausüben. Eine solche Entscheidung, die für die meisten Lehrer und Leute, die mit dem Fremdsprachenunterricht etwas zu tun haben überhaupt nicht zu verstehen ist, haben die Politiker in der letzten Zeit getroffen. Laut dem Innovierten staatlichen Ausbildungsprogramm, das seit 1. September 2015 in Kraft getreten ist, ist in den Grundschulen nur eine Fremdsprache obligatorisch und zwar Englisch. Diese sollte ab 3. Klasse in der Grundschule unterrichtet werden. Die zweite Fremdsprache muss die Schule den Schülern nur im Rahmen der für die Wahlfächer bestimmten Unterrichtstunden bieten, wobei die Schüler eine der fünf Fremdsprachen wählen können (Russisch, Französisch, Deutsch, Spanisch oder Italienisch) (https://www.minedu.sk/inovovany-svp-pre-zakladne-skoly/). Eine solche Entscheidung widerspricht nicht nur den Forderungen der Europäischen Union (M+2), sondern auch den Bedürfnissen und den Trends der heutigen Gesellschaft, von der Englisch nicht mehr als Plus, sondern nur als Muss gesehen wird. Will man heutzutage beim Jobsuchen größere Chance haben, muss man außer Englisch noch mindestens eine Fremdsprache beherrschen. Wird diese aber schon in den Grundschulen auf die Position der Wahlfächer verschoben, wird auch das Sprachniveau in diesen Sprachen sinken. Welche Konsequenzen diese politische Entscheidung für Deutsch (und auch andere Fremdsprachen) haben wird, kann man im Weiteren lesen.
Die Stellung der deutschen Sprache in der Slowakei
Die Slowakei liegt im Herzen Europas. Viele Ausländer sagen oft, wir Slowaken sind glückliche Leute, denn wenn wir ein anderes Land besuchen wollen, ist die Strecke nicht so lang. Wenn man aber reisen will, muss man auch die Fremdsprachen beherrschen. Vielleicht auch wegen der günstigen Lage unserer Republik hat man ziemlich breite Auswahl der Fremdsprachen, die man in der Schule lernen kann. Zu diesen gehören hauptsächlich Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Italienisch. Diese sind für die Schüler in den Grund- und Mittelschulen zugänglich. Natürlich, nicht jede Schule bietet den Unterricht in allen sechs Sprachen. Außerdem gibt es manche Hochschulen und Universitäten, die das Studium weiterer Sprachen ermöglichen, wie z.B. Japanisch oder Griechisch. Auch bei dieser großen Auswahl ist eine Sache klar – nicht alle in der Slowakei unterrichteten Sprachen haben die gleiche Stellung. Es geht nicht nur um die Stellung der jeweiligen Sprache im Schulsystem, sondern auch in der Gesellschaft.
Wie schon erwähnt, die wichtigste Forderung der Europäischen Union im Bereich der Sprachpolitik ist, dass jeder Bewohner der europäischen Mitgliedsländer außer Muttersprache mindestens zwei Fremdsprachen auf dem kommunikativen Niveau beherrschen sollte. Die Europäische Union spezifiziert die Sprachen aber nicht näher. Also sie bemüht sich darum, damit jede Sprache, die im Rahmen der EU benutzt wird, die gleiche Stellung hat. Trotzdem hat eine Sprache privilegierte Position und zwar Englisch. Englisch hat aber diese Position nicht wegen der Sprachpolitik der Europäischen Union erreicht, sondern eher aus den pragmatischen Gründen. Diese Sprache ist ziemlich einfach, hat nicht so komplizierte Syntax und Morphologie, wie z.B. Deutsch oder Slowakisch. Außerdem wurde sie schon früher als die Weltsprache betrachtet. Wenn eine Sprache solche privilegierte Position auf Grund der natürlichen Gesellschafsentwicklung und der Bedürfnisse der Wirtschaft erreicht hat, ist das kein Problem. Wenn diese Position aber durch die politischen Entscheidungen befestigt werden sollte, können schon manche Probleme entstehen, die die Stellung und sogar in manchen Fällen auch die Existenz anderer Sprachen auf einem bestimmten Gebiet bedrohen können.
Die Fälle, wenn es auch auf dem slowakischen Gebiet eine Sprache von der Macht privilegiert wurde, sind uns auch aus der Vergangenheit bekannt. Zuerst war das Lateinisch, das hauptsächlich von der katholischen Kirche gefördert wurde und das als Verständigungsmittel bei den religiösen Zeremonien und in der Kirche diente. In der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie haben wechselnd Deutsch und Ungarisch im Vordergrund gestanden. Während des Einflusses der Sowjetunion wurde die größte Bedeutung dem Russischen zugeschrieben. Nach dem Jahr 1989 herrschte in der Slowakei relative Freiheit bei der Auswahl der Fremdsprachen. Diese hat aber nicht lange gedauert. Im Rahmen des Gesetzes über die Erziehung und Ausbildung aus dem Jahr 2008 (Nr. 245/2008 Ges. Slg.), das im Jahre 2010 aktualisiert wurde,wurde Englisch als Pflichtfremdsprache in der Slowakei genehmigt (vgl. z.B. Zemaníková, 2010, S. 1).Die Formulierung des Gesetzes war zwar am Anfang nicht so „stark“ und eindeutig. Wie der damalige Minister für Schulwesen Jurzyca im Januar 2011 für das Forum „Schulportal“ geschrieben hat: „Die Novelle des Gesetzes über die Erziehung und Ausbildung bildet die Bedingungen dafür, dass Englisch obligatorisch unterrichtet wird, spezifiziert aber nicht näher, ab welchem Jahrgang. Die Ambition des Ministeriums für Schulwesen ist der obligatorische Englischunterricht ab dem dritten Jahrgang in der Grundschule“ (http://www.skolskyportal.sk/clanky/ja-spikujem-ty-spikujes-alebo-na-slovensku-po-anglicky). Diese Maßnahme und auch das Innovierte staatliche Ausbildungsprogramm haben jetzt und werden auch in der Zukunft sehr negative Auswirkungen auf das Lehren und Lernen anderer Fremdsprachen haben.
Das bedrohte Deutsch
Im Hinblick auf Deutsch gibt es mehrere negative Auswirkungen, die als Folge der Englisch-Begünstigung entstanden sind. Im Folgenden werden diese näher beschrieben.
Einer der wichtigsten Faktoren beim Lernen im Allgemein, also auch beim Fremdsprachenlernen ist die Motivation. Die Motivation kann u.a. sowohl von den schulischen als auch von den gesellschaftlichen Bedingungen abhängen. Richten wir uns erst auf die Schule. Deutsch ist viel mehr kompliziert als Englisch. D.h. man muss sich meistens auch mehr Mühe geben, um Deutsch zu lernen. Das Sprachenlernen verbindet man oft mit den neurologischen Faktoren und der Plastizität des Gehirns. Die damit hängende Theorie der kritischen Periode ist zwar bis jetzt nicht eindeutig, aber eine Sache ist klar. Die Gehirnplastizität ist bei den Kindern beträchtlich größer als bei den Erwachsenen. Also die Kinder lernen im Allgemeinen schneller. Deshalb ist es günstiger, Deutsch vor dem Englischen zu lernen, denn die Kinder können sich seine komplizierteren Strukturen einfacher aneignen. Wenn sie mit dem Deutschen erst später beginnen, können sie größere Schwierigkeiten haben und infolgedessen auch nicht so gute Ergebnisse erreichen. Damit hängen natürlich auch negative Gefühle und sinkende Motivation zusammen. Weil aber zurzeit Englisch eine Pflicht ist, ist es auch als erste Fremdsprache unterrichtet. Deshalb beginnen die Kinder mit Deutsch erst später und es ist oft sehr anstrengend, das geforderte Sprachniveau am Ende der Sekundarstufe II zu erreichen. Was die gesellschaftlichen Bedingungen betrifft, haben diese auch einen großen Anteil an der Motivation der Schüler. Auf Grund der Englisch-Begünstigung und der Stellung dieser Sprache in der Welt, haben die Schüler keine Motivation mehr, andere Fremdsprache zu lernen. Denn sie können sich in allen Ländern auch mit Englisch verständigen (Hromadová/Slobodová, 2012, S. 153).
Weiter spielt auch die mangelnde Qualifikation der Lehrkräfte eine wichtige Rolle. Mit der steigenden Anzahl der Englischstunden, die mit der privilegierten Position dieser Sprache zusammenhängt, steigt auch die Anzahl der Lehrer, die diese Sprache unterrichten sollen. Weil es aber nicht genug Englischlehrer gibt, die Englisch an einer Hochschule als eines der Approbationsfächer studiert haben, muss der Englischunterricht auch von den nicht vollqualifizierten Lehrern realisiert werden. Ihre Kenntnisse erreichen aber nicht das nötige Niveau B2 oder C1 und können deshalb den Kindern Englisch nicht auf dem geforderten Niveau beibringen. Dann können auch die Kinder nicht das Niveau erreichen, die vom Staat gefordert wird. Infolgedessen hat also die Englisch betreffende Maßnahme keine Wirkung (vgl. Zemaníková, 2010, S. 3 f).
Die Position der Lehrer in der Slowakei ist zurzeit alles anderes nur nicht günstig. Der Lehrerlohn ist im Vergleich mit anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union jämmerlich. Viele Lehrer müssen noch einen Nebenjob haben, um die Familie finanziell sichern zu können. Wegen der Entscheidung der slowakischen Regierung können jetzt viele Deutschlehrer ihre Arbeit verlieren. Das Paradox ist, dass die Regierung alleine sehr viel Geld in die Schulung der Lehrer im Bereich der Fremdsprachen investiert hat. Wenn diese Lehrer aber Deutsch nicht mehr unterrichten werden, waren diese Schulungen und Kurse nur Geldaufwand (vgl. Zemaníková, 2010, S. 4).
Ein weiteres Problem ist mit der Qualität des Studiums der deutschen Sprache. Die Schüler haben entweder keine Motivation, Deutsch weiter an einer Universität zu studieren, oder sie haben mäßige Kenntnisse. Zurzeit sieht das an vielen pädagogischen und philosophischen Fakultäten nicht sehr positiv aus. In den ersten Jahrgängen gibt es an einer Fakultät manchmal nicht mehr als 20 Studenten im Fach Deutsch für Lehramt. Von diesen Studenten haben nur einige ausreichende Kenntnisse, um das Studium erfolgreich beenden zu können. Wenn die anderen, also die, die nicht genügende Kenntnisse haben, die Fakultäten verlassen müssten, gäbe es nicht genug Studenten, um Deutsch an einer Fakultät zu unterrichten. Deshalb müssen die Ansprüche an die Studenten herabgesetzt werden. Infolgedessen absolvieren ein Studium der deutschen Sprache Leute mit mangelnder Qualifikation. Wenn sie dann weiter Deutsch in Grundschule unterrichten, sinkt auch die Qualität des Deutschunterrichts und damit auch das Niveau, das die Schüler in dieser Sprache erreichen.
Wie erwähnt, Englisch ist zwar eine wichtige Sprache, die in der ganzen Welt benutzt wird. Trotzdem sollen von ihr die anderen Fremdsprachen nicht bedroht werden. Die slowakische Regierung sollte sich einer Sache bewusst werden-unser Nachbarland ist Österreich und Deutschland liegt gleich daneben. Eine große Anzahl der slowakischen Bevölkerung arbeitet entweder in Österreich oder in Deutschland. Also welche Sprache ist auch sehr wichtig? Natürlich, Deutsch. Englisch wird zwar von fast allen Arbeitsgebern gefordert, ist aber immer mehr als Selbstverständlichkeit und nicht als ein Vorteil wahrgenommen. Diese Situation lässt sich mit einem Satz beschreiben: Englisch ist Muss, Deutsch ist Plus. Viele Leute haben das schon verstanden. Vielleicht auch deshalb gibt es immer mehr Kinder, Schüler, Studenten und Erwachsenen, die Deutsch in den Sprachschulen lernen und dafür bezahlen müssen, was sie in der Grund-oder Mittelschule umsonst bekommen könnten.
Fazit
Die Idee der Mehrsprachigkeit in der Europäischen Union ist sehr wichtig. Europäische Union ist eine große Gemeinschaft von Ländern, die eine eigene Sprache haben. Um die Kultur eines anderen Landes verstehen zu können und so die Idee der Multikulturalität zu fördern und die Vorurteile abzubauen, ist es wichtig, sich auch mit den Bewohnern anderer Mitgliedsländer zu verständigen. Die Bemühungen der slowakischen Regierung im Rahmen dieser Problematik sind sehr begrüßt. Die Art und Weise, wie die Maßnahmen realisiert wurden, bzw. werden, sind aber nicht gut und effektiv. Während die ersten Maßnahmen, die im Rahmen der Neue Konzeption im Fremdsprachenunterrichtgetroffen wurden, noch relativ gut waren (auch wenn schon damals Englisch als Pflichtfremdsprache war), ist das beim Innovierten staatlichen Ausbildungsprogramm nicht der Fall. Wegen diesen „Innovationen“ verlieren viele Fremdsprachenlehrer, die nicht Englisch unterrichten, ihre Arbeit, oder im besten Fall werden sie solche Fächer wie Musik oder Kunst unterrichten, wobei sie aber als unqualifizierte Lehrer betrachtet und auch belohnt werden. In der letzten Zeit gibt es aber immer mehr Eltern und andere Leute, die schon festgestellt haben, wie wichtig auch Deutsch ist. Darauf kann man bauen und die ersten Versuchungen sind auch schon zu finden. Kürzlich wurde von Goethe-Institut in Bratislava die Kampagne „Chceme vedieť nemecky“ gestartet (http://www.chcemevedietnemecky.sk/sk/Hra.html). Diese Kampagne sollte mittels verschiedener Materialien (Plakate, App, Peepboard und Abzeichen) Kinder und ihre Eltern ansprechen. Im Zentrum stehen, natürlich, die Deutschlehrer, die über diese Kampagne informieren sollen und die auch die von Goethe-Institut hergestellten Materialien ihren potentiellen Schülern zur Verfügung stellen sollen. Die Hauptidee ist es, Interesse an Deutsch bei Kindern und Eltern zu wecken und so Druck auf die Regierung zu erhöhen und folgendermaßen dem Deutschen seine Position im Fremdsprachenunterricht zurückzugeben.
Literatur:
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English-Language Competence in the Science
TIME SERIES ANALYSIS AND DEVELOPMENT TRENDS OF THE SICK LEAVE IN SLOVAKIA IN RELATION WITH SELECTED CAUSES AND COMPARING WITH THE SITUATION IN EU.
LUCIA BLAŽINSKÁ, MARTIN RUSNÁK
Slovak Republic, Trnava University in Trnava, Faculty of Health Sciences and Social Work
Public Health Department
E-Mail: blazinska.lucia@gmail.com
Abstract
Introduction: Sickness absence (SA) is phenomen reflecting level of health in economic active population. Detection sickness absence trends and its indicators can help to evaluate influences of interventions in this sphere.
Objectives: The main goal of thesis is to make evaluation of legislative intervention – Act 462/2003 Z.z. about employee´s compensation income in sickness absence in Slovak Republic to sickness absence rate. Secondary goals are about evaluation of the act in the other sickness absence indicators as number of cases of disability to work per 100 persons covered by sickness insurance, percentage of SA and average duration disability (days).
Methods: The thesis is evaluating study, which uses national statistics from relevant sources. The numeric data provide information about development and trend of SA in Slovakia in 1997- 2013. Analytical part uses statistics programs Jointpoint, R- program and MS Excel. P-value is ≤0,05.
Results: The results suggest, that after implementation Act 462/2003 Z.z. about employee´s compensation income in sickness absence in Slovak Republic has decreased number of new cases of SA per 100 insured persons by 50% (from 2003 – 60/100 to 2004- 30,8/100). And percentage of SA was decreased, too. Average duration disability has increased by 6,5 days. There is recorded more women in compare with SA men. The most frequented causes of SA are respiratory diseases, muscular- skeletal diseases and injuries out of work.
Conclusion: Legislation can be effective measure for decreasing sickness absence in country.
Key words:
Sickness absence. Act 462/2003 Z.z.. Trend. Productive population. SR.
Introduction
"Sickness absence (SA) or sick leave, is a basic indicator of the health of the population and the country's SA rate is associated with negative health status of economically active working population" (GIMENO, D. et al., 2004). Sick leave reflects the state of working conditions, the environment, workers' health awareness and the level of health care for worker (ŠÚ SR, 2012). Recent studies point to key aspects associated with high rates of SA, and they are the height of the financial benefits provided by the employer or the state within the SA, the rising age of the employees, a high level of stress and work intensity, poor management of SA, lack of policy for employee's health, wellness and rehabilitation programs (THE INTERNATIONAL FEDERATION OF EMPLOYERS, 2014). Sick leave and its regulation is one of the most important political priorities of the EU governments (GIMENO, D. et al., 2004). Because SA is the most financial burden on employers and social system of the country (COGGON et al., 2013). General estimates of the economic burden of sick leave for illness in countries ranging from 4% to 6% of the GDP of each country (WHO, 2014). Thus, to evaluate the factor of finance greatly influences indicator SA in individual countries and an important part to play in setting the legislative social system and provide replacement income for the population unable to work. According to Law no. 462/2003 Z.z. about income compensation during temporary sickness absence (TSA), changed and decreased tariff sickness benefits from 70- 90% of assessment base of wage.(MATLÁK et al., 2009). After new legislation for the first three days, the tariff is 25% of assessment base and from the fourth day and it is 55% of assessment base. In the thesis we try to realize impact of new legislation form 2003 to SA rate in SR.
Objectives
The main objective of this work is to perform evaluation of selected legislative intervention, Act 462/2003 Z.z., about income compensation during temporary incapacity for work to rate of sickness absence development in Slovakia.
Materials and Methods
The work has the character of an evaluation study which evaluates the chosen legislative intervention with respect to a statistically significant impact on the working population in Slovakia. The main indicators are sickness absence rate- Number of cases of disability to work per 100 persons covered by sickness insurance, Average percentage of disability to work, Average duration of disability to work (days) and SA according priority causes of illnessses. It uses national statistics from relevant sources. The numeric data provide information about development and trend of SA in Slovakia in 1997- 2013. Analytical part uses statistics programs Jointpoint, R- program and MS Excel. P-value is ≤0,05.
Reasults
Results section is processed from the national statistical data on disability and its indicators. Sickness absence concern with population in productive age, but only with employeed persons, sickness insured. Sickness insured persons are registered in the Social Insurance Agency SR. Their number varies depending on the number of working-age population, their economic activity as well as the ability to pay contributions for sickness insurance.
Graph 1: Trend in the number of sickness insured persons (SIP) in Slovakia between 1997 and 2013 by gender
Average number of sickness insured persons in the Slovak Republic until 2006 developed steadily, without significant changes and its value ranged from 2,011,770 (2003) to 2,199,802 (1998) sickness insured persons. Since 2006 there has been an increase in sickness insured persons, which continued until 2013. The same trend is observed in both sexes, while the population of the sickness insurance of significantly outweigh men than women (p <0.01).
Viewing a sample sickness insurance of the SR can follow realize cases of sickness. Statistical data are collected on the number of newly reported cases per 100 insured SA (Graph 2).
Year
Graph. 2: Development of the number of newly reported cases of sick leave per 100 insured in the Slovak Republic for the years 1997- 2013
Time series, there are two breaks statistically significant, in the years 1997- 2002, where we see 4% average percentual change (APC) decrease. In the years 2002- 2005, which was a statistically significant decrease in the number of cases per 100 insured persons by 22% (APCs). The average annual percentage decrease (AAPC) during the entire period is 6%, which is statistically significant, CI (-7.8, -3.8).
Graph. 3: Development of the number of newly reported cases of sick leave per 100 persons insured in the years 1997- 2013, according to sex.
The individual curves show the almost simultaneous tendency in that since 1997- 2003 decreased only slightly, over the years 2003- 2004 is a significant decrease values. According to regression can change the description so that before the introduction of the law (1997- 2003) regression curve number of cases of sick leave per hundred women decreased significantly (p <0.05) with 95% CI (-4.157855, -2.125592), and each year an average of 3 per hundred. In men, comparable changes were observed (p <0.05), 95% CI (-4.227126, -2.078874), the regression coefficient (b) = -3.15). After introduction of the law (after 2004 to 2013) was less steep curve, although a continued decline in women significantly (p <0.05) with 95% CI (-0.7285354, -0.07759355) each by 0.4 / 100, In men, the decrease of non-significant (p> 0.05), Cl (-0.4724794, 0.2910179), the regression coefficient (b) = -0.09. The difference in the number of newly reported cases of sick leave per 100 insured women is significantly higher than men (Wilcox test: p <0.05, the difference in medians: women: 35/100, men: 31/100).
Another of the indicators developed in the evaluation of incapacity is the average duration of one case of SA. It refers to the average number of days lost due to incapacity per insured person who has been on sick leave in a given year.
Graph. 4: Development of the average duration of one case of incapacity for days in the Slovak Republic for the years 1997- 2013
The value of the average duration of one case of a SA during the period under continuous growth. While in 1997 lasted an average length of 1 case of incapacity 25.1 days, in 2012 reached a value of 50.69 days. Graph. 4 points to 5% of average annual percentage (AAPC) increase in the average duration of 1 case of SA in the years 1997- 2013. The regression can be assessed that the average duration of one case of SA was statistically significant (p <0.05) increases every year about 1.7 days with 95% CI (1.413411, 1.979089).
Track the total number of calendar days of absence due to sick leave sick leave for all residents in the SR is a helpful indicator for calculating the average percentage of incapacity. Its development is captured in the graph 5.
Year
Graph. 5: Development of the average percentage of disability to work in the SR in the years 1997- 2013
Graph 5 can capture a statistically significant effect in the period 2000- 2005, 13% APC decrease in mean SA percent in Slovakia (CI -21.9, -2.8). And since 2005, he was captured 5% of the average percentage increase in SA, also statistically significant (CI 0.6, 8.5).
Sick leave reflects morbidity rate among the economically active part of the population and registration of the most frequently causes of SA points to the problems in the health of the working population. Many of the causes are infectious character, but develops SA due to noncommunicable diseases. The indicator most common causes of SA is visualized in the following graph as the average number of cases the cause of SA to 100 000 newly reported cases of SA.
Graph. 6: Development of the average number of cases of the most common causes of sick leave per 100 000 newly reported cases of SA in Slovakia in the period from 1997 to 2013.
On the graph can be traced most common causes of SA in Slovakia. They're respiratory diseases, musculoskeletal diseases and accidents outside the workplace. The dominant cause of SA in Slovakia related to the respiratory system and its value to 100,000 newly reported cases SA range from 2654/100 000 in 1997 to 1440/100 000 in 2012. Since 2003 has largely declined. The second most common cause of SA is musculoskeletal diseases. For the third leading cause of SA are considered to injuries and accidents outside the workplace. The regression line graph shows a statistically significant (p <0.05) decrease in respiratory diseases during the reporting period, a change 1 year of 72.6 / 100 000 in cases where 95% (CI -89.55, -55.73).
Conclusion
We found that after 2003, after the law comes into force, actually significantly decreased the number of newly reported cases of sick leave per 100 insured in the SR and in 2004 almost about half. SA decreased for both men and women. Similarly decreasing is the average percentage of SA by 13% of the average percentage decrease (2002- 2005) in SR. Evaluated the law since 2004 increased the average duration of one case by 26% compared to the previous year.
Legislation tied to SA and income in SA is an important tool for the management of SA in the country. This work evaluates monitored Act 462/2003 Z.z. about income compensation during temporary incapacity for work as successful in reducing SA in Slovakia after 2003. But there are few negative outcomes, because the law increased number of employees, who go to the work ill, especially with respiratory diseases. There is important to make some SA management and to aim at prevention in workplaces.
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