1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien


Die Modi (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)



Yüklə 0,75 Mb.
səhifə6/27
tarix29.11.2017
ölçüsü0,75 Mb.
#33319
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   27

5.Die Modi (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)

Ein Geschehen kann vom Standpunkt des Sprechers als wirklich, vorgestellt, möglich, vermutet, erwünscht, befohlt, erforderlich, unsicher, zweifelhaft, nichtwirklich dargestellt werden. Er kann die Rede eines anderen wiedergeben, mit mehr oder weniger persönlicher Zustimmung. Um diese unterschiedlichen Geltungsgrade, die Modalität der Aussage, auszudrücken hat die Sprache verschiedene lexikalische, syntaktische und morphologiesche Mittel zur Verfügung. Lexikalische Mittel sind die Modalwörter (hoffentlich, sichr, vermutlich, leider u.a.), Partikeln (also, beinahe, fast, geradezu usw) und Modalverben. Syntaktische Mittel sind vor allem haben und sein mit folgendem Infinitiv mit zu, sowie die Umschreibung mit würde. Morphologische Mittel, die Modalität ausdrücken, sind die Modi (lat. modus = Art und Weise, d.h. die Aussageweisen des Verbs: der Indikativ, der Konjunktiv, der Imperativ.



5.1Der Indikativ


Der Indikativ (lat. indicare = ‚anzeigen‛) ist der häufigste, weil neutrale Modus. Er stellt einen Sachverhalt als gegeben dar. Die Gültigkeit der sprachlichen Äusserung ist dabei nicht eingeschränkt.
Der Indikativ steht im einfachen Satz und im Hauptsatz, auch bei energischem Befehl.

Der Indikativ steht im Nebensatz, wenn dessen Aussage als wirklich vorgestellt wird. (z.B. Konditionalsatz.)

Der Indikativ steht in der indirekten Rede nach Verben des Sagens, Erwartens, Hoffens, Versprechens, Fürchtens u.a. im Präsens, besoders wenn sie in der 1.Person Singular oder Plural gebraucht werden. Ich glaube, dass er im Recht ist. XXX Ich glaubte, er komme/käme.

5.2Der Konjunktiv

Zum Wesen des Konjunktivs (lat. conjungere = ‚verbinden‛) ist folgendes zu sagen:




  • Der Konjunktiv ist heute durch eine grosse Vielfalt von Gebrauchsweisen und durch dadurch bedingte Vieldeutigkeit gekennzeichnet. Der Konjunktiv bezeichnet das Nichtwirkliche und nicht Überprüfte im weitesten Sinne, d.h. die Aufforderung, den Wunsch, das Ungewisse, das Nichttatsächliche, das mittelbar Berichtete.

  • Zwischen zeitlichen Bedeutungen des Indikativs und des Konjunktivs besteht keine Parallelität. Z.B. Im Gegensatz zum Indikativ hat der Konjunktiv des Präteritums keine Vergangenheitsbedeutung. Er kann wie das Präsens gegenwärtiges Geschehen bezeichen. Will man die Vorzeitigkeit des Geschehens im Nebensatz ausdrücken, so muss man den Konjunktiv des Perfekts oder Plusquamperfekts setzen. Im konjunktivischen Hauptsatz steht Vollendetes oder vollendet Gedachtes immer im Konjunktiv Plusquamperfekt (Ich hätte dich fragen können.)

  • Unter Konjunktiv I versteht man die Konjunktive des Präsens, des Perfekts und des Futurs I, unter Konjunktiv II die Konjunktive des Präteritums und des Plusquamperfekts.



5.2.1Funktionsbereich I: Aufforderung und Wunsch



Hauptsatz

Konjunktiv I Dem Autor sei Dank, Modalverben Man möge es verstehen oder verurteilen. Das wolle Gott verhüten. trinke man. In mathematischen Fachtexten, in Anweisungen und Anleitungen auf Rezepten und in Redewendungen und Formeln (Gott sei Dank. In der Zeichnung sei die Ellipse eine Planetenbahn. Man nehme täglich dreimal eine tablette)


Nebensatz

(Wunschsatz, Finalsatz): wenn hier Konjunktiv I auftritt, dann handelt es sich um die indirekte Wiedergabe eines direkt geäusserten Wunsches, einer Bitte oder Aufforderung. Die Form der direkten Äusserung kann der Imperativ sein, der Konjunktiv I oder eine Infinitivfügung mit sollen.


Wunschsatz: (entweder dass oder uneingeleitet mit mögen)

:und so bat ich Gott, er möge es doch einrichten,



: und so bat ich Gott, dass er es so einrichte…

Finalsatz damit, auf dass, dass

: Die Kinder dürfen noch ein wenig aufbleiben, auf dass ihnen das Erwachsenengespräch zum Vorteil gereiche.

5.2.2Funktionsbereich II: Irrealität und Potentialität

Der Konjunktiv II dient als Zeichen dafür, dass der Sprecher seine Aussage nicht als Aussage über Wirkliches verstanden wissen will, sondern als eine gedankliche Konstruktion, als eine Aussage über etwas nur Vorgestelltes, nur möglicherweise Existierendes. In diesem Sinne ist der Konjunktiv II ein Modus der Irrealität und Potentialität; man spricht auch vom Coniunctivus irrealis bzw. Coniunctivus potentialis.



5.2.2.1Haupsatz





  1. Irrealer Aussage- und Fragesatz

Das wäre schön. An seiner Stelle hätte ich anders gehandelt.


  1. Irrealer Wunschsatz

Wenn sie doch jetzt da wäre! Wäre sie jetzt doch da!


5.2.2.2Nebensatz





  1. Konditionalsatz




  1. Irrealer Konzessivsatz (Auch wenn man mir 100 Mark anböte, verkaufte ich das Buch nicht.)




  1. Exzeptivsatz (eine Variante des Konditionalsatzes) Er ist verloren, es geschähe den ein Wunder.




  1. Modaler Relativsatz (als, als ob) …sagte sie, als ob meine Grossmutter daran schuld wäre.




  1. Irrealer Konsekutivsatz (als dass, dass; Korrelat so oder zu) Er ist nicht so klug, als dass er alles wüsste.




  1. Relativsatz Ich kenne ein gutes Mittel, das in der Apotheke zu bekommen wäre.


5.2.3Funktionsbereich III: Indirekte Rede


Der Normalmodus der indirekten Rede ist der Konjunktiv. Er kann immer gewählt werden und ist daher niemals falsch.


Für Fälle, in denen der Indikativ statt des Konjunktivs steht, lassen sich keine festen Regeln formulieren, sondern nur Tendenzen im Gebrauch beschreiben und Empfehlungen geben: Je mehr sich die geschriebene Sprache in ihrem Stil- und Normniveau der gesprochenen Sprache annähert, desto größer ist die Neigung, den Indikativ zu setzen.
Wenn die einleitende Konjunktion daß fehlt, steht der Konjunktiv im Satz zwingend, weil er - neben der Pronominalverschiebung - das einzige Merkmal für die indirekte Rede bildet.5

Dasselbe gilt für die sogenannte berichtete Rede - eine Folge mehrere in indirekte Rede umgewandelter Sätze.



(Oskar versicherte), daß sie das Feuer nicht gelegt hätten. Vielleicht seien es die Lehlinge der Schichauwerft gewesen, vielleicht aber auch Leute vom Westerlandverband. Die Stäuber seien keine Brandstifter gewesen… (G. Grass)
Der Indikativ steht bei indirekter Rede mit "daß" vor allem dann, wenn diese etwas allgemeingültiges wiedergibt, also etwas, was auch zum Zeitpunkt der Berichterstattung wahr ist:

Sabine sagte: "Der Schlüssel liegt jeweils unter der Fußmatte." Sabine sagte, daß der Schlüssel jeweils unter der Fußmatte liegt.

Der Indikativ steht allgemein, wenn der übergeordnete Satz die Einstellung des Sprechenden zum Ausgesagten wiedergibt. Es liegt dann eigentlich gar keine indirekte Rede vor; entsprechend ist die Umformung in direkte Rede nicht möglich:

Ich glaube, daß sich dieses Problem lösen läßt / dieses Problem läßt sich lösen.
Zur Tempusumwandlung in indirekter Rede


  1. Wenn der Indikativ beibehalten wird, ändert sich in der Regel auch das Tempus der direkten Rede nicht:




  1. Wenn der Indikator der direkten Rede nicht beibehalten wird, sind die folgenden Entsprechungen zwischen den indikativischen und den konjunktivischen Formen zu beachen.




Indikativ

Konjunktiv




Konjunktiv I

Konjunktiv II

Präsens (1)

Präsens

Präteritum/Futur I

Präteritum (2)







Perfekt (3)

Perfekt

Plusquamperfekt/Futur II

Plusquamperfekt (4)







Futur I (5)

Futur I

Futur I

Futur II (6)

Futur II

Futur II

Das Verb des übergeordneten Satzes beeinflußt die Wahl des konjunktivischen Tempus nicht.





  1. Der Angler sagt(e): "Wir plaudern, und das Wasser steigt."

 Der Angler sagt(e), daß sie plaudern, plauderten, plaudern würden und das Wasser

steige/stiege/steigen würde.


  1. Sie sagt(e): "Mein Mann war nie dabei."

 Sie sagt(e), daß ihr Mann nie dabeigewesen sei/dabeigewesen wäre/dabeigewesen sein

würde.


  1. Betty sagt(e): "Dieses Bild habe ich immer besonders geliebt."

 Betty sagt(e), dieses Bild habe/hätte sie immer besonders geliebt/würde sie immer

besonders geliebt haben.




  1. Vera erzählt(e):"Manchmal hatte Vater mich rufen lassen, und ich hatte ihm etwas

vorgelesen.

 Vera erzählt(e), ihr Vater habe/hätte sie manchhmal rufen lassen und sie habe/hätte



ihm etwas vorgelesen/ ihr Vater würde sie manchmal haben rufen lassen und sie

würde ihm etwas vorgelesen haben.


  1. In einem Sachbuch heißt (hieß) es: "Ohne Sauerstoffmaske wird man sich auf dem Mars

Mars nicht bewegen können.

In einem Sachbuch heißt (hieß) es, daß man sich ohne Sauerstoffmaske auf dem Mars

nicht werde/würde bewegen können.


  1. Ein Verlagsprojekt kündigt(e) an: "Bis zum Jahresende wird die erste der insgesamt zwölf

Lieferungen erschienen sein."

 Ein Verlagsprojekt kündigt(e) an, daß bis zum Jahresende die erste der insgesamt

zwölf Lieferungen erschienen sein werde/würde.

Zur Wahl zwischen Konjunktiv I und II


  1. Wenn eindeutige Formen des Konjunktivs I zur Verfügung stehen, sind sie gegenüber Formen des Konjunktivs II vorzuziehen. Als eindeutig gelten alle Konjunktivformen, die sich äußerlich vom Indikativ unterscheiden. Besonders deutlich sind die folgenden:

  • alle Formen des Verbs sein

  • die Singularfomen der Verben wollen, sollen, müssen, dürfen, können, mögen, wissen

  • die 3.Person Singular der übrigen Verben mit der Endung -e




  1. Wenn sich die Fomen des Konjunktivs I nicht von denen des Indikativs unterscheiden, verwendet man den Konjunktiv II.




  1. Wenn in der direkten Rede Formen des Konjunktivs II stehen, bleiben sie in der indirekten Rede erhalten.



Yüklə 0,75 Mb.

Dostları ilə paylaş:
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   27




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©muhaz.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

gir | qeydiyyatdan keç
    Ana səhifə


yükləyin