Nobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus PhD. aus Bangladesch diskutiert mit 90 SchülerInnen sowie Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Stadtrat Christian Oxonitsch das Konzept des Social Business und die damit verbundenen Themen Gerechtigkeit und Armut. Social Business bezeichnet Geschäftsmodelle, die auf die Lösung sozialer Probleme mit unternehmerischen Mitteln ausgerichtet sind. Für das von ihm gegründete Mikrobanksystem bekam er 2006 den Friedensnobelpreis.
Das wienXtra-Kinderprojekt „Rein ins Rathaus“ wird beim European Award for Excellence „City for Children“ in Stuttgart ausgezeichnet. Das Projekt gibt Kindern die Möglichkeit, eine Woche lang das Rathaus nach ihren Wünschen zu gestalten und zu regieren. Die Hauptpreise gehen nach Gelsenkirchen und Cádiz.
Über die Kinder- und Jugendarbeit in Wien unterrichten sich Fachleute aus zwölf ost- und südosteuropäischen Staaten. In Wien leben 450 000 Kinder und Jugendliche unter 26 Jahren, ein Viertel der Bevölkerung. Rund 1 000 BetreuerInnen sind in fixen Einrichtungen und dem öffentlichen Raum im Einsatz.
Im Sommer reisen MitarbeiterInnen der Wiener Kindergärten (MA 10) auf eigene Kosten nach Kanada, um in Kindergärten, Schulen, Tageszentren und Universitäten zu hospitieren. Die Organisation erfolgt durch das Northern College in Ontario. Als Folgeprojekt ist geplant, dass nun die kanadischen KollegInnen die Wiener Kindergärten besuchen. SchülerInnen der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik packen Schuhkartons für Kinder in der Republik Moldau. Seit 1990 gibt es in ganz Europa die Initiative „Weihnachten im Schuhkarton“.
Das Amt für Jugend und Familie (MA 11) ist seit 2000 im Bereich Kindheit und Jugend des „European Network for Social Authorities“ vertreten. Das Netzwerk ist zudem der wichtigste Partner, wenn es um fachlichen Austausch und die Teilnahme an EU-geförderten Projekten geht. 2010 steht unter dem Motto „Kampf gegen Armut und Ausgrenzung“; Wien stellt auf der Jahreskonferenz in Madrid und Valencia sein Projekt „Frühe Förderung“ vor. Folgende Abteilungen sind in Wien versammelt, um ein weites Gebiet für die Agenda einer Konferenz in der schwedischen Stadt Örebro zu erstellen: die MA 11, MA 13, MA 17, MA 24, MA 27, MA 40 und der Fonds Soziales Wien. Auf der Konferenz EURO Child können dann zwei Organisationen aus Ungarn als Projektpartner gewonnen werden.
Die „Drehscheibe“ ist eine Einrichtung der MA 11 und wird international als Best Practice gehandelt. Diese Einrichtung dient der Versorgung und Rückführung von unbegleiteten minderjährigen Fremden. Der Leiter der „Drehscheibe“ Norbert Ceipek stellt auf einer OSZE Asien Konferenz in der Mongolei das Wiener Modell vor und wird ersucht, in Ulaanbaatar ein Krisenzentrum einzurichten. Jedes Jahr verschwinden in der Mongolei über 1 000 Kinder und Jugendliche, Zweidrittel davon werden in Europa wiedergefunden. Anlässlich des 7. Internationalen Menschrechtsforums Luzern hält er eine Rede zum Thema „Kinderhandel“. In Belgrad findet eine Konferenz zu Menschenhandel statt. In Sarajewo werden MitarbeiterInnen der Jugendwohlfahrt geschult und absolvieren danach ein Praktikum bei der „Drehscheibe“. Nach Wiener Vorbild soll in Bern analog zu Wien eine „Drehscheibe“ eingerichtet werden.
In Wien selbst informiert sich die EU-Kommission über die Arbeit mit geschleppten Kindern; zudem treffen sich in der „Drehscheibe“ der vom US-Präsidenten nominierte Sonderbotschafter gegen Menschenhandel Luis CdeBaca, Sektionsleiterin Botschafterin und österreichische Sonderbotschafterin gegen Menschenhandel MMag.a Dr.in Elisabeth Tichy-Fisslberger, OSZE-Sonderbeauftragte gegen Menschenhandel Dr.in Helga Konrad und VertreterInnen von UNICEF und UN-GIFT.
Als erster Nichtungar erhält Norbert Ceipek den Sozialpreis PRO FAMILII, mit dem die gute Kooperation der „Drehscheibe“ mit Ungarn gewürdigt wird.
Zum vierten Mal veranstaltet die MA 13 (Bildung und außerschulische Jugendbetreuung) den „Tag der Vielfalt“ im Wiener Rathaus. Es ist das Ziel der Veranstaltung, deren Ko-Organisatoren die EU-Grundrechtsagentur (FRA) und der Stadtschulrat sind, das Bewusstsein für das Recht auf Gleichbehandlung zu schärfen und Vorurteilen zu begegnen. Fast 3 000 Jugendliche aus Österreich und den Nachbarstaaten nehmen teil.
Landesjugendreferent Karl Ceplak diskutiert mit zahlreichen Institutionen in Brüssel das Thema Jugend und Beschäftigung. In Antwerpen, der Europäischen Jugendhauptstadt 2011, werden im Vorfeld Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit besucht. In den vielschichtigen Londoner Bezirken Borough of Islington und Borough of Tower Hamlets besuchen MA 13 MitarbeiterInnen Kinder- und Jugendeinrichtungen, die sich mit Diversität befassen.
Der Landesjugendreferent präsentiert seine Tätigkeit Delegationen aus dem Kosovo, Kanada und dem European Youth Forum. „Die Ad-hoc Advisory Group on Child and Youth Participation” des Europarates tagt in Wien und besucht Jugendinstitutionen, wie Zoom, wienXtra-kinder- und jugendinfo. Im Rahmen des Projektes „Guten Tag, Europa“ reisen 130 VertreterInnen der Jugendunion der Republika Srpska nach Wien. Die Gruppe wird von Stadtrat Christian Oxonitsch empfangen. Ziel der Reise ist es, den Jugendlichen, die zum Großteil noch nie im Ausland waren, einen kulturellen Austausch zu bieten und mit österreichischen VertreterInnen von Bildungseinrichtungen zu diskutieren. Gangway Berlin (Straßensozialarbeit mit Jugendlichen) tauscht sich mit Wiener JugendarbeiterInnen aus. Am Dialogforum für ComPRess-Sitzstädte referiert Karl Ceplak über den Wiener Weg der Kinder- und Jugendwohlfahrt, begründet von Julius Tandler um 1920. In Wien findet das deutschsprachige Jugendforum statt, an dem 200 JugendarbeiterInnen teilnehmen.
Im Rahmen der Kooperation der Modeschule im Schloss Hetzendorf mit dem Bunka-College präsentieren StudentInnen unter dem Motto „Dirndl meets Kimono“ ihre Designerprodukte in Tokio. In Paris und Florenz finden kreative Sprach- und Kreativwochen statt. MitarbeiterInnen, StudentInnen und SchülerInnen der Schule besuchen Fach- und Trendmessen in Paris, Bologna und Zürich sowie die Berlinale und eine Fairtrade Konferenz in London.
Die Büchereien Wien nehmen an internationalen Tagungen in Zürich, Göttingen, Zagreb, München, Berlin und Frankfurt/Main teil; zu einem Personalaustausch kommt es mit der Stadtbibliothek Prag. In der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz finden wieder Veranstaltungen mit folgenden Botschaften statt: Italien, Schweiz, Slowenien, USA und Großbritannien.
Die 2008 aufgebaute Kooperation der Musik- und Singschule Margareten führt im Berichtsjahr zu einer zweiten Konzertreise nach Kotor/Montenegro im Frühjahr und einem musikalischen Gegenbesuch im Herbst.
Im Rahmen von Erasmus – Bildungsprogramm Lebenslanges Lernen finden Aufführungen und Workshops mit Tanz, Schauspiel- und Musikstudierenden aus Frankreich, der Slowakei, der Türkei und Österreich am Konservatorium Wien Privatuniversität (KWPU) statt. Die KWPU wird als GmbH geführt und steht im Eigentum der Stadt Wien. Die Nationalagentur Erasmus ruft Studierende auf, sich ihr eigenes Bild von Europa zu machen. Die durch Österreich tourende Wanderausstellung macht auch an der KWPU Station. Das renommierte „UBS Verbier Festival. Youth Orchestra“ hält seine Österreich-Auditions wieder in den Räumlichkeiten der Konservatorium Wien Privatuniversität ab. Eine Studierende der Hochschule für Musik und Theater Hamburg erhebt an der KWPU, welche zeitgenössische Klarinettenliteratur unterrichtet wird. Die jährliche AbsolventInnenpräsentation Musical der Hochschulen Berlin, Essen, Leipzig, München und Wien findet erstmals 2010 in Wien statt. Auch im Bereich Jazz wird zur strategischen Einbindung und Positionierung der KWPU hinsichtlich Vergleichbarkeit, Qualitätssicherung und Wissensaustausch auf internationaler Ebene regelmäßig an einschlägigen Kongressen bzw. Meetings teilgenommen, so im Berichtsjahr an einem Treffen der „International Association of Schools of Jazz“ in Den Haag. Die KWPU ist wieder Partnerin des Wettbewerbs Eurovision Young Musicians.
Eine Fortsetzung findet die Kooperation mit dem venezolanischen Nationalen Orchestersystem für Jugendliche und Kinder ebenso wie das kulturpädagogische Austauschprojekt mit Kolumbien. Jenes wurde 2003 von kolumbianischen StudentInnen mit der Gruppe „Arte-Latino-Viena“ ins Leben gerufen. Im Studienjahr 2010/2011 reisen KWPU-Angehörige zu Workshops nach Bogotá und Neiva. Neu ist die Kooperation mit der Taipei National University of Arts.
In Potsdam findet die Fachtagung „Tanz in Schulen“ statt. In Mailand treffen sich die internationalen Schauspielschulen des International Institute of Mediterranean Theatre. Anlässlich der 15-Jahr-Feier des EU-Programms Leonardo da Vinci tritt das KWPU-Saxophonquartett in Brüssel auf. Der künstlerische Leiter des Konservatoriums Ranko Marković unternimmt strategische Dienstreisen zur EXPO Shanghai sowie zu den Wien-Tagen nach Istanbul und Belgrad.
Dem internationalen prozesshaften universitären Forschungsgedanken verpflichtet, pflegt die KWPU im Rahmen der europäischen Bildungsprogramme strategische Partnerschaften mit zurzeit über 70 Institutionen, darunter der Royal Academy of Music London, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main, der Norwegian Academy of Music Oslo oder der Helsinki Polytechnic Stadia/Faculty of Culture and Services/Department of Pop and Jazz. Die zunehmende Attraktivität der KWPU für internationale Studierende wird an der Anzahl der Erasmus-Incoming-Bewerbungen von Studierenden der Partnerinstitutionen deutlich; diese hat sich seit der Teilnahme 2005/2006 jährlich verdoppelt; für das Studienjahr 2009/2010 wurden mehr als 50 Bewerbungen verzeichnet.
Eine Delegation aus München informiert sich über die Mittagsverpflegung in Kindergärten und Schulen in den Campusstandorten Monte Laa und Gertrude Fröhlich-Sandner, angesiedelt bei der Magistratsabteilung 56 (Wiener Schulen).
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