Evangelisches Gemeindelexikon



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Gundert, Hermann, ‘4.2.1814 Stuttgart, +25.4.1893 Calw, Missionar und Sprachfor­scher. Als Sohn des Mitbegründers der Württ. Bibelanstalt geboren, gerät er in den Bann von D.F. Strauß, findet aber den Weg aus der Skepsis zum lebendigen Glauben. Nach theologischem Examen und Promo­tion zum Dr. phil. erhält er einen Ruf nach Indien und erlernt schnell Hindostani, Ben­gali und Tamil. In Kürze entstehen mehrere Lehr- und Wörterbücher. Die Grundlage für die malabarische Schriftsprache und damit eines eigenen Schulwesens legte er durch seine Übersetzung des NT und Teile des AT. Nach 20 Jahren Dienst in der Basler Mission gewinnt ihn 1859 bei einer Erholungsreise in die Heimat Chr. G. —> Barth als seinen Nach­folger in der Leitung des Calwer Verlagsver­eins. 33 Jahre wirkt G. dann in Calw. Er schreibt Bücher, überarbeitet die Werke an­derer und gibt vier Missionszeitschriften heraus (darunter das »Ev. Missionsmaga- zin«).

Lit.: P. Wurm, Dr.H.G., Allgemeine Missions- Zeitschrift, 1893, 245ff.

Rothenberg

Gustav-Adolf-Werk

Gustaf-Adolf-Werk der -> EKD, seit 1946 Bezeichnung des Ev. Vereins der G.A. Stif­tung, geht zurück auf Gottlob Großmanns (1783-1857) Anregung von 1832, bedräng­ten Glaubensgenossen zu helfen und auf Karl Zimmermanns (1803 -1872) »Aufruf an die protestantische Welt« von 1841, einen »Verein für die Unterstützung hilfsbedürfti­ger protestantischer Gemeinden« zu grün­den. Beide Bestrebungen wurden 1842 zum Ev. Verein der G. A. Stiftung vereinigt, um an des Glaubens Genossen in der Diaspora Gutes zu tun (Gal 6,10). Das G.-A.-W. hat nach dem 2. Weltkrieg erheblich zur Ein­gliederung der ev. Flüchtlinge in bisher ge­schlossene kath. Gebiete beigetragen. Au­ßerdem wurden und werden ev. Gemeinden im Ausland durch Gelder aus Spenden, Kol­lekten, Konfirmandengaben u.dgl. unter­stützt, vornehmlich in Österreich, aber auch in Brasilien, Frankreich, Italien, Polen, der CSSR und Ungarn. Durch die Teilung Deutschlands ist das G.-A.-W. in zwei Werke zerfallen. Die Zentralen sind in Kas­sel bzw. Leipzig. In den einzelnen Landes­kirchen bestehen sog. Hauptgruppen. Ein Vorstand (BRD) bzw. Geschäftsführender Ausschuß (DDR) bilden die Leitungsgremi­en. Außerdem bestehen Arbeitsgemein­schaften der G. A. Frauenarbeit (BRD) bzw. Frauenarbeitskreise (DDR). — Durch Vor­träge und vielfältige Literaturarbeit (Zeit­schriften, Kalender, Flugschriften, Faltblät­ter) werden die Gemeinden auf die Arbeit des G. A. W.s aufmerksam gemacht.

Lit.: Die ev. Diaspora (Zeitschr. 48. Jg. 1978)

Geldbach

H





Theodor Haarbeck





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