Evangelisches Gemeindelexikon


Ring Missionarischer Jugendbewegun­gen



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Ring Missionarischer Jugendbewegun­gen

Die evangelistischen Einsätze während der Olympiade in München mit rd. 2 000 Mitar­beitern aus über 30 Werken und Verbänden führten zum gemeinsamen Dienst und zum besseren gegenseitigen Kennenlernen. Die damals als lose Koordination fungieren­de »Aktionsgemeinschaft Missionarischer Gruppen« wies eindeutig in größere Ge­meinsamkeiten, um den empfangenen Auf­trag besser erfüllen zu können. So kam es u.a. zur Gründung des »Ring Missionari­scher Jugendbewegungen«.

Die darin zusammengeschlossenen Werke bejahen den Missionsauftrag, wie er in der Lausanner Verpflichtung (-»Internationaler Kongreß für Weltevangelisation) zum Aus­druck kommt, und praktizieren die Zu­sammenarbeit auf der Grundlage der Ev. —» Allianz.

Die Zielsetzung des Ringes ist insbesondere: Erfahrungsaustausch, gemeinsame Aktio­nen, gegenseitige Hilfe und Förderung der Mitarbeiterfortbildung. Mitglieder sind: —> Aktion in Jedes Haus; —» Bibellesebund e.V.; Campus für Christus (—> Studentenarbeit); Christliches Jugendzentrum Bodenseehof e.V.; —> Evangeliums-Rundfunk e.V.; —»Janz Team e,V.; —> Jugend für Christus; Jugend mit einer Mission Hurlach; —» Missions­trupp Frohe Botschaft e.V.; Missionswerk —*■ Neues Leben e.V.; Tagungsstätte Hohe Rhön e.V.; Bibelschule Bergstraße,- Mis­sionshaus Bibelschule -» Wiedenest; Apostolische Jugendgruppen e.V.; Mennoni- tische Heimatmission e.V.



  1. Müller

Ritschl, A. -> Liberale Theologie II. A

Röschmann, Johannes, *12.10.1862 Hei- de/Holstein, 117.7.1901. Ev. Pfarrer. Nach dem Theologiestudium in Kiel und Erlangen wurde R. 1887 Pfarrer in Itzehoe, 1891 In­spektor des Schleswig-Holsteinischen Ge­meinschaftsvereins. Auf einer Studenten­konferenz in Niesky begegnete er Heinrich —> Coerper, mit dem er enge Freundschaft schloß und den er 1889 nach Hamburg rief (-» Liebenzell). 1892 stellte R. die »Reichs­lieder« zusammen, aus denen bald Gemein­schaftskreise in vielen Teilen Deutschlands sangen (—> Liedgut). 1893 wurde er zu er- wecklichen Vorträgen nach Hamburg ge­holt. Es kam zu einer eigenen Diakonissen­arbeit »Elim« und zur Gründung der Christ­lichen Gemeinschaft »Philadelphia«. 1897 konnte R. ein neues, großes Gemeinschafts­haus am Holstenwall einweihen. Heute ge­hört die Holstenwall-Gemeinde zum Bund —» Freier Ev. Gemeinden. - Durch hinge­bende Arbeit früh verbraucht, starb R. 3 8jäh­rig bei einem Genesungsurlaub im Harz.

Rothenberg



Romantik -> Erweckungsbewegung

Rotes Kreuz -> Dunant

Rothe, Richard —> Theologie, Neuere 1.6.

Rothkirch, Eberhard von, *2. 8. 1852 Schottgau bei Breslau, t15.12.19n Berlin. Die von R. eingeschlagene Soldatenlaufbahn fand bei Sedan 1870 ein schnelles Ende (Beinamputation). Später bei der Berliner Hofkammer tätig, bekam er den Titel »Forstmeister«. Ein erweckter Preuße, kon-

Jentsch
servativ und progressiv zugleich, engagierte er sich im Dienst an der Großstadtjugend. Als der YMCA-Sekretär Fr. v. -» Schlüm- bach 1882/3 in Berlin evangelisierte und da­bei den —» Christlichen Verein junger Män­ner Wilhelmstraße gründete, bestellte er R. zum Vorsitzenden. R.s Einwendungen kon­terte er mit dem Satz: »Gott kann nur Toren gebrauchen für seine Arbeit, die anderen Leute sind ihm zu klug«. R. wurde zum be­gnadeten Seelsorger der jungen Berliner. Paul —» Le Seur nannte sein Sprechzimmer den damals »gesegnetsten Beichtstuhl« in Deutschland. Wesentlich beteiligt war R. am Aufbau des 1890 gegründeten —> Weißen Kreuzes.

Lit.: A. Zimmermann, E.v.R., 1958



Ruf -> Berufung

Rufer

Die Rufer-Bewegung wurde 1947 als evange- listische Jugendarbeit, vor allem im Bereich

der ev. —> Freikirchen, von Pastor Wilhard Becker gegründet. Prägende geistliche Erfah­rungen sind das intensive Leben mit der Bi­bel, vor allem in der Stillen Zeit, die Ent­wicklung echter geistlicher Gemeinschaft, vor allem in der Mannschaftsarbeit, in der Partnerschaft und in Formen bruderschaftli- chen Lebens, sowie die Vertiefung geistli­chen Lebens, etwa durch Fastenklausuren, Erfahrungen mit —> Charismen oder dem mehrwöchigen Sommertraining zur Ein­übung in das geistliche Leben. Die R. bilden keine eigenen Gruppen am Ort, um der Ortsgemeinde keine Mitarbeiter zu entzie­hen; sie versuchen, durch Tagungen, evan- gelistische Einsätze, regionale Kontakte und durch Weitergabe von Erfahrungen den ein­zelnen für seine Verantwortung in seinem persönlichen Leben und seiner Gemeinde auszurüsten. Missions- und Entwicklungs­hilfsarbeit »terra nova« in Brasilien. Zen­trale der R. in Stauffenburg/Seesen.

Großmann


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Säkularismus, -isierung, -isation

  1. Säkularisierung als Folge des christli­chen Glaubens.

i . Säkularisierung kann insofern als Ergeb­nis der biblischen Botschaft verstanden wer­den, als die Welt Gottes —» Schöpfung und nicht selbst göttlicher Natur ist, wie es den Vorstellungen vieler Religionen entspricht. Diese sehen Religion, Staat und Kultur als eine sakrale Einheit. Diese All-Einheit des Universums ist durch die Erkenntnis auf- und abgelöst worden, daß —> Gott die Welt geschaffen hat und daß diese dem Menschen anvertraut wurde, damit er sie im Aufträge Gottes bewahrend beherrsche. Damit wird die Welt zugleich zum Feld der —> Geschich­te. Diese Erkenntnis mit den Folgerungen, die. sich für das Verhalten und Flandeln des Menschen daraus ergeben, können als »Sä­kularisation« und Säkularisierung bezeich­net werden.

  1. Allerdings ist die Entwicklung nicht grad­linig verlaufen. Denn die Kirche hat zwar zunächst die Welt von der Herrschaft heid­nisch-sakraler Mächte befreit, sie ist aber im

Mittelalter der Versuchung erlegen, selbst eine sakrale Herrschaft über die Welt aufzu­richten. Doch unter der Evangeliumsver­kündigung entstanden Erkenntnisse, auf­grund deren sich Protest und Weigerung da­gegen entwickelten, in Form der Christiani­sierung und des Staatskirchentums ein neu­es, wenn auch christliches, Sklavenjoch auf sich zu nehmen. In dieses komplexe Ge­schehen, in dem christliche, philosophische und politische Aufbrüche nebeneinander­laufen, sind auch das Täufertum des 16. Jh.s und der Anfang der Freikirchen im 17. Jh. verflochten. Beide betonen die Trennung von -» Kirche und Staat und damit die Über­zeugung, daß dem Menschen ein Raum der Freiheit zur persönlichen Entscheidung vor Gott und zum Leben im Glaubensgehorsam eingeräumt werden müsse. Die Welt und ihre Geschichte werden als Missionsfeld ge­sehen. Der kirchliche und gesellschaftliche Widerstand, den die frei kirchlichen Ge­meinden erlebt und erlitten haben, ist aus der Erkenntnis erklärbar, daß ihr Weg dazu beitrug, die sakrale Einheit von Staat - Reli­gion - Kultur aufzulösen. Doch diese Auflö­sung ist eine unausbleibliche Folge der Be­gegnung mit dem lebendigen Gott. Sie hat aber eine Kehrseite, und diese bringt viele Christen und Kirchen in die Versuchung, die ganze Entwicklung nur negativ zu sehen.

  1. Säkularismus als Verlust der Gottesbe­ziehung.

Wenn der Mensch sich persönlich entschei­den kann, steht dem einzelnen oder der Ge­sellschaft der Weg ebenso offen für ein Leben ohne Gott und ohne Bindung an biblische Werte und Normen. Damit kommt es zur konsequenten, d.h. prinzipiellen Säkulari­sierung, die man als Säkularismus bezeich­net. Diese Situation erleben wir heute.

  1. Für die christliche Gemeinde gewinnt da­her die Aufforderung Röm 12,2 an Bedeu­tung: »Stellet euch nicht dieser Welt gleich!« Ein überzeugend in Liebe und Wahrheit gelebter Nonkonformismus kann in der gegenwärtigen Situation, die durch die konsequente Säkularisierung wieder ein­deutig als Missionssituation erkennbar wird, oft wirksamer sein als viele Wortzeug­nisse. Zugleich darf die heilsame Bedeutung nicht unterschätzt werden, die gerade eine kleiner gewordene, aber lebendige Ge­meinde ausüben kann, wenn sich ihr Le­bensstil durch die Bindung an das Evange­lium echt von dem ihrer Umgebung unter­scheidet. Biblische Verheißungen (Gen

  1. 33; Offb 3,7-13) und Bibelworte Jesu (Mt 5,13-16) bestätigen es, so daß auch aus diesem Grunde eine kirchliche Größe und Vorherrschaft nicht wieder herbeigesehnt werden sollte.

  1. Der säkulare Staat, den die Christen beja­hen, steht nun aber in einer doppelten Ge­fahr, die die Christen in ihrem Gewissen oft belastet und u.U. zum Handeln oder Wider­stand herausfordern kann.

a) In unserer christianisierten Welt sind vie­lerlei christliche Werte, Lebens- und Denk­weisen gewachsen. Diese (z.B. Eheverständ­nis, soziales Handeln, auch die Entwicklung und Ergebnisse der Naturwissenschaften usw.) lösen sich von ihrem biblischen Hin­tergrund und gewinnen eine Eigenexistenz. Die hieraus entstehende Entwicklung ver­ändert früher oder später ihren ursprüngli­chen Gehalt, sie kann ihn sogar zerstören oder verderben. Es entsteht eine »nach­christliche« Gesellschaft, in der zivilisatori­scher Fortschritt ein Eigengewicht gewinnt. Er soll dem Wohl der Menschen dienen und ist mit aus der »Entzauberung« der Welt durch die Kraft des Evangeliums herausge­wachsen. Jetzt aber gefährdet er die Welt, weil durch die Ablösung vom Evangelium zugleich die Übereinstimmung mit den Werten und Normen verloren geht, die ur­sprünglich die gemeinsame Basis bildeten. Der Mensch verliert, in das rasante Tempo äußeren Fortschritts eingespannt, die Orien­tierung für den Sinn und Wert des Lebens, b) Die meisten Menschen können es »in der kalten Welt des folgerichtigen Säkularismus nicht lange aushalten ... In ihrer Mitte re­gen sich Kräfte und Strömungen, die man nur als Versuche verstehen kann, die Reli­gion, die man durch die Vordertür fortgejagt hat, wieder durch die Hintertür zurückzuru­fen« (Visser't Hooft) - (vgl. Lk 11,24-26). In das Vakuum dringen neue Religionen, aber auch Ideologien ein. Beides ist gefährlich, weil -» Heil gesucht wird, wo es nicht zu finden ist. Die Ideologie ist für viele Men­schen, die heute in einer säkular geworde­nen Welt leben, besonders verführerisch, weil sie verspricht, daß der —» Mensch bzw. die Gesellschaft selbst eine heilvolle Zu­kunft herbeiführen können. Die Ideologisie- rung richtet jedoch eine neue totalitäre Herrschaft über den Menschen auf, aus der ihn gerade das Evangelium und die von die­sem ausgelöste Entwicklung der Säkulari­sierung befreit hatten. Und das »Heil« bleibt Utopie; denn es kommt nur durch -» Jesus Christus in die Welt.

  1. Der Christ in der säkularen Welt muß das Doppelgesicht der -* Geschichte erken­nen. Ihre Züge werden zugleich vom Heils­und vom Unheilsgeschehen geprägt. Unter der Herrschaft Christi verläuft sie so, daß das Evangelium allen Völkern gepredigt wird, und mit ihm ist immer auch ein Säkularisie­rungsprozeß verbunden, eine Ablösung aller Götter dieser Welt. Wie sich aber seit dem Sündenfall die Ursünde überall auswirkt, so ebenfalls hier, so daß die Säkularisierung zum Säkularismus entartet. Der Mensch will »sein wie Gott«. Der säkularisierte Mensch findet dafür neue Wege, z.B. in der »Anbetung« des technisch Machbaren und der —> Vernunft oder der ungebundenen freien Entfaltung des Ichs; und für viele wird die Gesellschaft zum höchsten Gut. Der Weg des Christen gleicht einer Gratwande­rung. Er kann die nur äußerlich christiani­sierte Welt nicht wieder herbeiwünschen; denn sie entsprach nicht dem Evangelium. Er wird sich aber dem Umschlagen in einen gottlosen Säkularismus und —» Pluralismus ebenso entgegenstellen wie einer neuen to­talen Beschlagnahme durch eine säkulari­sierte Ideologie. Die Anwendung von Machtmitteln, um »das Unkraut auszurei­ßen« (Mt 13,24-30), entspricht nicht dem Auftrag, sondern in allen Lagen ist allein das Handeln im Glauben an Gottes Herrschaft, auch im Leiden, der gebotene Weg. Wesent­lich ist, das Leben unter Gott mit der eige­nen und der Existenz der Gemeinde Jesu Christi so zu leben, daß es zu einer Botschaft wird, die auf eine heilvolle Zukunft hoffen läßt.

Lit.: K. Löwith, Weltgeschichte und Heilsgesche­hen, 19S3 - E. Schütz, Gottes Heil in der säkularen Welt, 1973 - R. Guardini, Das Ende der Neuzeit, r 965 - C.H.Ratschow, Art. Säkularismus in RGG* V 196t

Thaut


Sängerbund, Christlicher (CS)

Der CS ist ein Zusammenschluß von Chö­ren aus Freikirchen, Kirchen und Gemein­schaften zur Förderung und Ausbreitung geistlichen Singens; gegr. 1879 von W. Els- ner (1833 -1892) in Elberfeld, heute Wupper­tal, wo sich seit 1965 auch die Bundesge­schäftsstelle und der bundeseigene Verlag Singende Gemeinde (gegr. 1951) befinden. Von 1892-1896 war der bekannte und weit­gereiste Heilsliedsänger und -dichter E. -» Gebhardt Bundesvorsitzender; er brachte viele Chöre aus den Vereinigten Staaten zum Bund; denn ursprünglich war die Arbeit des Bundes auf christliche Gesangvereine in deutschsprachigen Gemeinden aller Länder ausgerichtet; höchster Mitgliederstand 40000 (1935/36).

1898 trennte sich ein großer Teil der Chöre aus landeskirchlichen Gemeinschaften vom CS und schloß sich im neu gegründeten Ev. —> Sängerbund zusammen.

1978 gehören dem CS in der BRD und West-Berlin 718 Chöre mit 18811 Mitglie­dern an. Dazu kommen etwa 31 o Chöre mit



N2 127. Ich will den Herren loben.


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4 500 Sängern, die in der Arbeitsgemein­schaft ev. Gemeindechorwerke in der DDR zusammengeschlossen sind. Der CS ist in 12 Landesverbände und über 60 Sängerkreise ge­gliedert, um die Schulung und Zusammen­arbeit auf regionaler Ebene zu ermöglichen. Die vornehmliche Aufgabe des CS besteht darin, seine Chöre für den Dienst in den Gemeinden und in der Öffentlichkeit zuzu­rüsten und ihnen geeignetes -» Liedgut zu geben. So erhalten alle Mitgliedschöre re­gelmäßig Noten als Bundesgabe, und der Verlag bemüht sich um Herausgabe weiterer geeigneter Chorwerke für Laienchöre, mit besonderer Betonung des gottesdienstlichen und missionarischen Singens. Zur Schulung werden Chorleiter- und Singwochen durch­geführt. Bundesobmann ist seit 1971 K. Steckei, Kantor, Obmann des Liederaus­schusses und Verlagslektor ist P. E. Ruppel (‘1913), durch dessen chorleiterische, päd­agogische und kompositorische Arbeit der Bund seit 1936 wesentlich mitgeprägt wur­de.

Seit 1879 gibt der CS die Zeitschrift »Sän­gergruß- heraus, die seit 1966 »Der Ge­meindechor- heißt.

Lit.: J. Giffey: Fünfzig Jahre Christlicher Sänger­bund 1879-1929; o.O. 1929 Michael



Sängerbund, Evangelischer

1898 trennten sich unter Führung von Wil­helm Kniepkamp die Chöre der Landes­kirchlichen Gemeinschaften (-» Gnadauer Verband) vom Christlichen Sängerbund (CS), dessen 2. Vorsitzender und Leiter des Liederausschusses Kniepkamp gewesen war. Offenbar fühlten sich die Gemein­schaftschöre im CS mit seiner starken frei­kirchlichen Mitgliedschaft trotz der vor­handenen Allianzbasis nicht genügend in ih­ren landeskirchlichen Interessen vertreten. Kniepkamps bald unternommener Versuch, die Trennung rückgängig zu machen, kam nicht zum Ziel; der E.S. hatte bereits im Gnadauer Verband eine bis heute beste­hende Verankerung gefunden, die Männer des ersten Vorstandes (die Pastoren Kissing, Krafft, Herbst, Dammann, dazu E. —» Schrenk) waren in beiden Verbänden aktiv. Ziel des E.S. ist es, »dem Volk das Evange­lium ins Herz zu singen« (Satzung). Das Liedgut soll der gesungenen Evangeliums­verkündigung dienen, daher wird auf den Text der Lieder und seine Verständlichkeit




(Verzicht auf polyphone Musik) der größte Wert gelegt, dann erst auf die Musik. Der Einfluß der kirchenmusikalischen Erneue­rung (»Singbewegung”) ist im E.S. anders als im CS gering geblieben.

Dem E.S. gehören etwa 700 Chöre an (neben den Gemischten Chören auch Männer-, Frauen- und Lautenchöre) mit 14500 Mit­gliedern. Sitz ist Wuppertal-Elberfeld. Fach­kräfte (Bundeswarte) besuchen die Chöre; der Schulung und Förderung dienen auch Chorleiterkurse und Singfreizeiten. Von den Notenblättern (Bundesgaben) des E.S. er­scheint seit 1960 für Allianzversammlungen jährlich eines gemeinsam mit dem CS.

Lit.: W. Hennes, Der E.S., in: H. v. Sauberzweig, Er der Meister, wir die Brüder, 1959, S. 486-489 - M. Leuchtmann, Dem Volk ins Herz, 75 Jahre Evange­lischer Sängerbund, 1972

Horstmann



Sailer, Johann Michael *17.11 -1751 Are- sing (Obb.), 120.5.1832 Regensburg, ist der bedeutendste Gesprächspartner von ev. Christen in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Er förderte die kath. Allgäuer —» Erweckungs­bewegung, die durch Martin —» Boos und Jo­hannes —> Goßner ökumenische Bedeutung erhielt. Durch Verarbeitung des Kirchenbe­griffs Zinzendorfs war S. in der Lage, mit La- vater und anderen prominenten ev. Zeitge­nossen eine auf Gesinnungsgemeinschaft beruhende Freundschaft zu schließen. Er be­rücksichtigte die —» Aufklärung und den —» Idealismus (Kant, Jacobi, Schelling) kritisch, schätzte die Mystik und die Gebetstradition der Kirchen. Er schrieb vorwiegend über pa- storaltheologische und pädagogisch-ethi­sche Themen und unterhielt einen intensi­ven Briefwechsel. In beiden Konfessionen war sein Einfluß und seine Nachwirkung bedeutend. Er verteidigte die Rechtferti­gungserfahrung von M. Boos. Zunächst Jesu­it, empfing er 1775 die Priesterweihe, wurde 1780 in Ingolstadt Professor für Dogmatik, 1784-1793 lehrte er Pastoraltheologie in Dillingen, 1800-1821 Professor in Lands­hut, 1822 Titularbischof, 1829, schon im 80. Lebensjahr stehend, Bischof von Regens­burg. Kein kath. Theologe wird von ev. Chri­sten häufiger und dankbarer erwähnt als S.

Lit.: Hubert Schiel, J.M.S., Leben und Persönlich­keit in Selbstzeugnissen, Gesprächen und Erinne­rungen derZeitgenossen, 1948 - J.M.Sailer, Briefe, hg. v. H. Schiel, 1952 - F. W. Kantzenbach, J.M.S. und der ökumenische Gedanke, 1955 (Neubearbei- tung vorgesehen) Kantzenbach

Sakramente


  1. Grundlegung

  1. der begriff s. Der lateinische Begriff »sa- cramentum« ist kein biblisches Wort, son­dern erst von Tertullian (160 n. Chr. - 220 n. Chr.) als Übersetzung für das Wort »Myste- rion« in die christliche Theologie einge­führt. Ursprünglich kommt »sacramentum« aus der Rechtssprache und bezeichnete eine Geldsumme, die vor einem Prozeß am »lo­cus sacer« (heiligen Ort) vor den Göttern hinterlegt werden mußte.

Augustin prägte den Begriff S., indem er ihn streng auf die —» Taufe und das —> Abend­mahl beschränkte. Beide werden als von Gott in Jesus Christus eingesetzte Akte ver­standen, durch die Gott das —» Heil dem Menschen zueignet und vergewissert.

  1. Bindung der s. an Christus. Taufe und Abendmahl gehen auf eine Anordnung Jesu Christi selbst zurück (Mt 28,18-20; Mk 16,16; Mt 26,26-30; Mk 14,22-25; Lk

  1. 20; iKor 11,23-26), und sie wurden von Anfang an in der christlichen —> Ge­meinde geübt.

Beide S. sind Handlungen der Gemeinde, die streng an die Person Jesu Christi gebunden sind und von ihm abgelöst keinen Sinn ha­ben.

  1. Die Wertung der S. im evangelikalen Be­reich

1 .glauben und Sakrament. Das NT hat seine Spitze in dem einladenden Ruf zur —> Bekeh­rung, in der Botschaft von der Versöhnung des Menschen mit Gott (zKor 5,18-21). Wo dieser Ruf Glauben findet, stellt er den Glaubenden in die persönliche —» Nachfolge Jesu. Darauf liegt die ganze Betonung der Verkündigung. Die S. sind, um mit Luther zu reden, »Wortzeichen«; sie spenden nicht das Heil, wohl aber vergewissern sie den Gläubigen seines Heils, binden ihn ein in die Gemeinde der Gläubigen und geben so Kraft in der Nachfolge. Die S. allein sind wir­kungslos ohne das deutende, zusprechende Wort und den aufnehmenden, gehorsamen Glauben. Beide S. kann man so, parallel der Erniedrigung Jesu in seiner Menschwer­dung, als sichtbar werdende Erniedrigung Gottes zur Stärkung des Glaubens und Ver­deutlichung des Wortes fassen.

2. s. und Kirche. Die S. dienen dem Bau der Gemeinde der Glaubenden. Die Taufe als Eingliederung und das Abendmahl als Voll­zug der Gemeinschaft greifen weit über die einzelne Person hinaus. Gerade im Abend­mahl stellt sich die christliche Gemeinde in dreifacher Gemeinsamkeit vor ihren Herrn: a) als Gemeinde von Sündern, die darum b) ihre gemeinsame Bedürftigkeit zugeben und vom Zuspruch, c) Überwinder zu sein, leben. Die Kirche ist dort, wo das Wort Gottes rein gelehrt wird (Luther), und dort haben auch die S. ihren rechten Ort, nämlich in der dem Worte gehorsamen Gemeinde. Jedem Ver­ständnis der »Heiligkeit« der S. oder gar der Heiligkeit der Spender der S. ist entschieden zu wehren.

III Orientierungshilfen (heute notwendige Fragen)


  1. Muß nicht in der heutigen volkskirche das Verständnis der S. notwendig falsch werden? Sowohl die Taufe (Kindertaufe) als automatische Eingliederung in eine Institu­tion Kirche, wie auch das Abendmahl als gewohnheitsmäßige Pflichtübung von Na­menschristen, sind doch vielfach verzerrt verstanden. Hier werden bedrohliche Gefah­ren bezeichnet, doch liegt viel daran, daß die Sicht der S. als Verheißung und Einladung wieder zur Geltung gebracht wird. Gerade der Gedanke der gnädigen Erniedrigung Got­tes in den S.n verwehrt der Gemeinde eine allzu schnelle Scheidung zwischen solchen, die der S. würdig sind und Unwürdigen. Zu den S.n gehört heute der eindeutige Ruf zur Umkehr.

  2. der Vollzug der s. in der Bindung an ein Amt ist theologisch nicht unmittelbar zu begründen. »Jeder Christ ist ein Priester« (Luther). Jede Gemeinschaft, die sich um das Evangelium sammelt, verfügt deshalb über die Vollmacht zum Gebrauch der S. Nur so­fern Gott »kein Gott der Unordnung« ist (iKor 14,35), die herkömmliche grund­sätzliche Bindung an das Amt ein guter Brauch und Ausnahmen sollten entspre­chend geordnet und nicht beliebig vorge­nommen werden. Das -> Schwärmertum ist für die Gemeinde so bedrohlich, wie die Ent­leerung des Evangeliums.

  3. DER NEUTESTAMENTLICHE GEDANKE DER -»

Gemeindezucht gewinnt gerade im Zusam­menhang des Vollzugs der S. auch in der Volkskirche eine große Bedeutung und muß dringlich neu geordnet werden.

  1. EIN BIBLISCH GEGRÜNDETER UNTERRICHT in Familie, Schule und christlicher Gemeinde vermag vielen Mißverständnissen und Irr­lehren über die S. zu begegnen und ist not­wendige Aufgabe der ganzen Gemeinde.

Lit.: G. Müller, Botschaft und Situation, 1970

Krimmer


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