Evangelisches Gemeindelexikon


Sammlung um Bibel und Bekenntnis



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Sammlung um Bibel und Bekenntnis

—> Konferenz bek. Gemeinschaften

St. Michael

Ausbildungsstätte der Landeskirchlichen —» Gemeinschaften in der DDR, entstanden aus Zurüstungskursen für Laien, gegründet von Max Glaß (13.10.1899-15.3.1977). An­fänglich Kurse in verschiedenen Orten der DDR, seit 1959 in Falkenberg in ehemaligen Gebäuden der St.-Michaels-Gemeinschaf- ten von Berlin. Zweck ist Ausbildung von Predigern, Gemeinschaftsschwestern und Mitarbeitern der »Evangelischen Arbeits­gemeinschaft zur Abwehr der Suchtgefah­ren« (Trinkerrettungsarbeit). Vollausbil­dung 3 Jahre, auch 8-Monate-Kurse für Spät­berufene sowie Gastschüler und Laienzurü- stung. Besondere Betonung der biblischen und praktischen Fächer. Zur Zeit 3 5 Schüler.

Holmer

St. Michaelsarbeit —> Pückler Satan -» Teufel

Sauer, Erich, *31. 12. 1898 Berlin, 125.2.1959 Wiedenest, Studium von Ge­schichte, Englisch, Theologie, Philosophie an der Universität Berlin. Ab 1920 theologi­scher Mitarbeiter, von 1937-1959 Studien­leiter der Bibelschule —» Wiedenest. Prä­gende geistliche Eindrücke durch die Christ­liche Gemeinschaft Berlin (Offene Brüder, —» Versammlung). Unmittelbar nach seiner Hinwendung zu Christus ist er in der Ge­meindearbeit (Kinder-, Jugendarbeit, Stadt­mission) aktiv. Nach intensivem Studium verordnet der Arzt den Abbruch wegen eines angeborenen Augenleidens. Während eines Erholungsaufenthalts in Wiedenest findet er dort den Wirkungskreis seines Lebens. Trotz seiner Behinderung treibt er unermüdliches Schriftstudium und entwickelt eine ausge­dehnte Lehrtätigkeit in Wiedenest, im In- und Ausland (Vortragsreisen und Bibelwo­chen in West- und Osteuropa, Nordameri­ka). Vielfältige Begegnung mit Christen ver­schiedener Gemeindeprägung, u.a. durch Mitarbeit in der Ev. —» Allianz, führte zu ei­ner Schau für die weltweite Gemeinde Got­tes und die Größe des Reiches Gottes. Er



Erich Sauer




Erich Schick

entwickelte einen scharfen Blick für die Proportionen biblischer Aussagen und legte sich nicht einseitig auf Teil Wahrheiten fest. Durch seine Lehrtätigkeit und in seinen Werken vermittelte er einen klaren und sy­stematisch durchdachten Überblick über die —» Heilsgeschichte der Bibel, das Thema, das ihn vor allem beschäftigte und weshalb man ihn einen »Haushalter der Geheimnisse Gottes« nannte. Seine Hauptwerke sind in fast alle west- und osteuropäische Sprachen übersetzt und in zahlreichen Auflagen er­schienen.

Lit.: Von E. S..: Das Morgenrot der Welterlösung, 1976'’ - Der König der Erde, 19782 - Der Triumpf des Gekreuzigten, 198 Gott, Menschheit und Ewigkeit, 1980*- In der Kampfbahn des Glaubens, 1952-Esgeht um den ewigen Siegeskranz, 195 5 — Vom Adel des Menschen, 1959 Sauer



Scheve, Eduard, ‘25.3.1836 Volmarstein, tio.1.1909 Berlin; Baptistenprediger, Dia­konie- und Missionsinspektor. Unter dem Einfluß des niederrheinischen —» Pietismus bekehrt, 1854 in der neuentstandenen Bapti­stengemeinde seines Heimatortes getauft, seit 1857 im Missions- und Gemeindedienst der —» Baptisten im Oldenburgischen, im Raum Herford, Köln, Wiesbaden und seit 1884 in Berlin zählt S. zu den herausragen­den Gestalten der zweiten Generation dieser —> Freikirche in Deutschland, deren Nicht­

anerkennung er 1864 in Bückeburg als Letz­ter mit Inhaftierung (wegen unberechtigter Sakramentsverwaltung) zu spüren bekam.

S.s Glaubensmut und Tatkraft verdanken die Baptistengemeinden Gründung und An­fangsarbeit ihres Jünglingsbundes (1863), des ersten Diakonissenhauses (Bethel Berlin 1887) und ihrer Missionsgesellschaft (1898; in Kamerun seit 1891); auch die noch beste­hende Zusammenarbeit der Freikirchen in der —> Sonntagsschularbeit geht auf ihn zu­rück (Freikirchl. Sonntagsschulbund 1885).

Lit.: E.S., Dem Herrn vertrauen. Blüten und Früchte eines Lebens für Gemeinde, Mission und Diakonie, zusammengetragen von Günter Balders, *979 Balders



Schick, Erich, *23.4.1897 Ruppertshofen,

  1. Riehen bei Basel. Prägende Er­fahrungen während des 1. Weltkrieges, dann Theologiestudium in Tübingen. S. wußte sich Zeit seines Lebens besonders verbun­den mit —> Kierkegaard und dem schwäbi­schen Pietismus. 1931 Berufung als Leh­rer ans Seminar der Basler Mission in Basel. Ab 1959 Lehrer auf St. -» Chrischona. S. wurde bekannt durch sein seelsorgerliches Schrifttum und die praktische Seelsorge. Sein Anliegen war der geistliche Mensch. Bedeutend sind seine Ausführungen zur Deutung und geistlichen Bewältigung des Leidens, auch der Schwermut. 1953 Ehren-

doktor der theologischen Fakultät Tübin­gen.

Lit.: F. Melzer, S. zum Gedächtnis, in: »Ev. Mis- sions-Magazin.., 1974/4 Bachmann



Schlachter, Franz Eugen, ‘28.7.1859 Mülhausen, 112.1.1911 Bern, Übersetzerder Schlachterbibel (1905). Gymnasiast in Basel, dann Kaufmann. Erweckt durch die Ver­sammlung von Pearsall —» Smith und andere geistliche Bewegungen. Predigerschüler in Basel. 1882 -1907 im Dienste der —» Evange­lischen Gesellschaft in Bern, Schönbühl, Thun, Steffisburg (1886), Biel (1889). Er trat 1882/83 mit großem Eifer in die Evangelisa­tionsarbeit Elias —> Schrenks ein und grün­dete 1888 das Blatt »die Brosamen«. Ende 1907 wurde er Prediger der —» Freien ev. Ge­meinde Bern. Seine Bibelübersetzung (—» Bi­bel V.) gibt den Sinn des Urtextes in gut ver­ständlichem Deutsch wieder und lehnt sich unter Mitbenutzung der Zürcher Bibel eng an Luther. Die Schlachterbibel hat beson­ders in Gemeinschaftskreisen Deutschlands und der Schweiz Verbreitung gefunden.

Lit.: H. Klemm, Elias Schrenk, 1961, S. 235

Lehmann

Schiatter, Adolf, *16.8.1852 St. Gallen, 119.5.1938 Tübingen, ev. Theologe. 1871-75 Studium in Basel und Tübingen; 1875-80 Pfarrer in Kilchberg bei Zürich, in Zürich-Neumünster und in Keßwil am Bo-





densee; 1880 Privatdozent, außerordentli­cher Professor in Bern, 1888 Professor in Greifswald, 1893 in Berlin, seit 1898 in Tü­bingen.



S.s Elternhaus war von der Erweckungs­frömmigkeit geprägt. Dem geistigen Ange­bot der Universität begegnete er mit vielsei­tiger Aufgeschlossenheit; besonders nach­haltige Eindrücke empfing er von dem Base­ler Philosophen Karl Steffensen und von J. T. —» Beck in Tübingen. Nach Bern wurde er be­rufen, um an der dortigen Fakultät ein posi­tives Gegengewicht gegen die herrschende —» liberale Theologie zu schaffen. In Greifs­wald stand S. in enger Arbeitsgemeinschaft mit H. —»• Cremer. Aus der Freundschaft mit

  1. v. —> Bodelschwingh erwuchs S.s Beteili­gung an den Theologischen Wochen in —» Bethel und an der Gründung der dortigen Theologischen Schule. Daß liberale und po­sitive Theologie nebeneinander in der Kir­che wirksam waren, hat S. als gegebene Tat­sache bewußt bejaht. Er war bereit, auch von den Liberalen zu lernen. Dabei ist seine ganze theologische Arbeit zu verstehen als ein Kampf darum, daß gerade in die gegebene Situation hinein das biblische Evangelium und die biblische Gotteserkenntnis über­zeugend zur Geltung komme und dadurch der zerspaltenen Kirche wieder eine eini­gende Erkenntnis und ein einigendes Be­kenntnis geschenkt werde (Uber Licht und Schatten unserer kirchlichen Lage, in: Der Kirchenfreund, 15, 1881, S. 3 57ff.). Das Hauptgewicht seiner Arbeit lag darum auf der Auslegung des NT; er wollte zu gewis­senhafter eigener Beobachtung des Textes anleiten und so diesen selbst zu Wort kom­men lassen. Dem Verstehen des NT diente auch das intensive Studium des Judentums. Daneben stand von Anfang an die dogmati­sche Arbeit, weil es ihm um Aneignung des biblischen Wortes in der Gegenwart ging, nicht in einer unfreien bloßen Übernahme biblischer Aussagen, sondern in einem auf eigene Wahrnehmung gegründeten eigenen Urteil. Seine Ethik zeichnet sich durch die außergewöhnliche Konkretheit ihrer Darle­gungen aus. S.s ganze theologische Arbeit wäre nicht denkbar ohne seine intensive Auseinandersetzung mit der Philosophie. Schwerpunkte bilden die Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Wissenschaft und die damit zusammenhängenden Me­thodenfragen der Theologie. Gerade weil S.

Glauben und Erkennen als zwei verschie­dene Vorgänge streng unterscheidet, kämpft er gegen die seit Kant (—» Aufklärung) übli­che Verdrängung der Gotteserkenntnis aus der Wissenschaft. Damit wendet er sich zu­gleich gegen die angebliche Autonomie der Wissenschaft gegenüber dem Leben: der »Denkakt«« muß im »Lebensakt«« verwurzelt bleiben, wenn in ihm Wirklichkeit und Wahrheit erfaßt werden sollen. In S.s Lehrtä­tigkeit fanden ungezählte Studenten die geistliche und geistige Ausrüstung für ihr Pfarramt. Wissenschaftlich wurde S. zu­nächst von den herrschenden liberalen Rich­tungen nicht ernst genommen, dann wurden seine Ansätze durch anders gelagerte Ent­wicklungen (dialektische Theologie, form­geschichtliche Schule) überdeckt und ver­drängt. Seit einigen Jahren werden sie jedoch in zunehmendem Maß als wesentlich er­kannt und wieder aufgegriffen.

Lit.: Von S.: Der Glaube im NT, 1885, Nachdruck 1963 - Neutestamentliehe Theologie, 2 Bde., 1909/10 Nachdruck 1977 - 9 wissenschaftliche Kommentare zu Schriften des NT, r 92 9ff. - Erläu­terungen zum NT, 1908 -10, ständig neu aufgelegt - Hülfe in Bibelnot, 1926/27, 19533 - Geschichte Israels von Alexander d.Gr. bis Hadrian, 1901, Nachdruck 1972 - Die Geschichte der ersten Chri­stenheit, 1926, Nachdruck 1971 - Das christliche Dogma, 1911, Nachdruck 1977 - Die christliche Ethik, 1914,19614- Die philosophische Arbeit seit Descartes, 1906,19594-Zur Theologie des NT und zur Dogmatik. Kleine Schriften, hg. v. U. Luck, 1969 - Rückblick auf meine Lebensarbeit, 1952, Nachdruck 1977; - Über S.: A. Bailer, Dassystema- tische Prinzip in der Theologie A.S.s, 1968-G. Egg, A.S.s kritische Position, 1968

Hafner

Schleiermacher, Friedrich



  1. LEBEN UND SCHRIFTEN

*21.11.1768 Breslau, 112.2.1834 Berlin, durchlief die Schule der —»Brüdergemeine in Barby, bevor ihn die Lektüre von Goethe und Kant sowie Einflüsse der Aufklärungstheo­logie des nahen Halle zur Ablehnung der bi­blisch-altevangelischen Christologie (Ver­söhnungslehre) und Erbsündenlehre führ­ten. Semler, Lessing und Herder markieren die geistige Tradition, der er sich anschließt. Sein Weg verläuft über die —» Aufklärung zur Romantik (F. Schlegel). 1799 richtet er an die gebildeten Religionsverächter seine »Reden über die Religion«. Religion ist ihm weder Wissen (Intellektualismus) noch Tun (Kant- sche Moral), sondern »Anschauung« und »Gefühl«. Geschult an Kant, Spinoza und Fichte findet er seinen eigenen Weg. Wich-




Friedrich Schleiermacher


tigste Wegmarken: Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre (1803); Dialektik (ab 1811); Kurze Darstellung des theologi­schen Studiums (1811; 18302) und Der christliche Glaube (1821/2; 18302). Seit 1809 Prediger an der Dreifaltigkeitskirche in Ber­lin und ab 1810 Professor an der neugegrün­deten Universität.

2. SYSTEM UND BEDEUTUNG

S. möchte einen »ewigen Vertrag« zwischen Glauben und Wissenschaft stiften. Seinen Ansatz findet er im »Gefühl« oder im »un­mittelbaren Selbstbewußtsein« als dem Urakt des Geistes vor der Differenzierung des Geistes in Denken und Wollen (M. Re- deker), »Sich-schlechthin-abhängig-Füh- len« und »Sich-seiner-selbst-als-in-Bezie- hung-mit-Gott-bewußt-Sein ist einerlei«. Das Gefühl ist ein »unmittelbares Sein Got­tes in uns«. Will man von Gott reden, muß man vom Menschen reden: Glaubenslehre ist deshalb Darstellung christlich frommer Gemütszustände in Redeform. Mit dem Ausdruck —» Gott wird das Woher des schlechthinnigen Abhängigkeitsgefühls, die schlechthinnige (absolute) Ursächlichkeit, bezeichnet. Dieser Gottesidee ist jede ge­genständliche Rede von Gott unangemes­sen. Die breitangelegte Christologie in der Glaubenslehre erschien K. —> Barth als »große Störung«. Christus ist der Erlöser nicht aufgrund von Kreuz und Auferstehung (Scheintodtheorie), sondern kraft seiner »göttlichen Natur«. Mit Christi Geburt trat eine in der inneren Entwicklung der Natur angelegte höhere Stufe des geistigen Ge­samtlebens der menschlichen Gattung auf den Plan. Erlösung ist »Einströmung geisti­ger Lebenskraft aus der Fülle Christi«, wo­durch die —> Sünde, d. i. der Widerstand des Fleisches gegen den Geist aufgehoben bzw. das zu schwach entwickelte Gottesbewußt­sein gekräftigt wird. Humanistische Kultur als Sieg des Geistes über die Natur wird da­mit identisch mit Wesen und Auftrag des Christentums. Ob S. für die ev. Theologie als Glück oder Unglück zu werten ist, hängt ab vom Standort des Urteilenden: E. Hirsch und M. Redeker (liberal) würdigen S. positiv, E. —> Brunner und K. —» Barth kritisch. Be­eindruckend ist die ausgewogene Symme­trie und meisterhafte Dialektik seines phi­losophischen und theologischen Systems. S. ist die fundamentlegende Gestalt der —»libe­ralen Theologie. Bibeltreuer Denkweise ist die Entleerung von Kreuz und —>■ Auferste­hung am bedenklichsten: es ist der Preis, den

S. für den Vertrag mit dem —> Humanismus bezahlt hat, und dies bleibt grundsätzlich die Gefährdung jeder anthropozentrischen Theologie.

Lit.: S.-Auswahl, hg. v. H. Bolli, 1968-F. Flückiger, Philosophie und Theologie bei S., 1947 - F. W. Kantzenbach, S., 1967 Sierszyn



Schlümbach, Friedrich von, *27.7.1842 Öhringen/Wttbg., f 21. 5. 1901 Cleve- land/Ohio/USA, Methodistenprediger und —> Evangelist. Mit 17 Jahren wandert der junge Fähnrich nach Nordamerika aus, kämpft im Bürgerkrieg und ist zuletzt Oberst. Der als leichtsinnig geltende Mann kommt bei einer —» Evangelisation —> Moo- dys zum Glauben, wird Prediger der —» Me­thodistenkirche und Generalsekretär der deutschsprachigen -» CVJMs. Krankheits­halber kommt S. 1882 nach Deutschland und spricht auf der 9. Weltbundtagung der Jünglingsvereine in Elberfeld. Auf Empfeh­lung -» Christliebs ruft Adolf Stoecker ihn nach Berlin, wo er 5 Monate bei starkem Besuch in den Arbeitervierteln evangeli- siert. Es entstand die —» St. Michaels-Ge­meinschaft. Auf Anregung von S. wurde in Berlin der CVJM gegründet.

Lit.: Paulus Scharpff, Geschichte der Evangelisa­tion, 1964 - Erich Beyreuther, Kirche in Bewegung, 1968 Brandenburg

Schmalenbach, Marie geb. Huhnold,

*23.6.1835 Holtrup, tio.3.1924 Mennighüf­fen, ev. Liederdichterin. Sie heiratete 1857 den Hilfsprediger Theodor Schmalenbach in Minden (seit 1863 Pfarrer in Mennighüffen, später Superintendent). Ihr Weg war durch viel Leid gekennzeichnet. 1882 gab sie unter dem Titel »Tropfen aus dem Wüstenquell« ein Bändchen von Gedichten und Liedern heraus. Ihr bekanntestes Lied ist: »Brich herein, süßer Schein seiger Ewigkeit«.

Lehmann

Schmidt, Paul, *13.10.1888 Kalkofen, 128.1.1970 Bergisch-Gladbach; Baptisten­prediger, Bundesdirektor des Bundes Evan­gelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Nach Studium am Predigerseminar der —> Bapti­sten in Hamburg 1911 -1914 und 1919 stand

S. in Breslau und Zürich bis 1928 im Ge­meindedienst. Bis 1935 Schriftleiter in Kas­sel, vertrat er als Reichstagsabgeordneter von 1930 bis 1932 den »Christlich-Sozialen Volksdienst« (-h> Christi. Volksdienst). 1935 bis 1959 widmete er sich als Bundesdirektor der Gestaltung des deutschen Freikirchen- tums, für das er gemeinsam mit dem Metho­distenbischof —» Melle in der Zeit des Natio­nalsozialismus in heftig umstrittener Ein­schätzung der Lage besondere missionari­sche und kirchenpolitische Möglichkeiten sah. Er war Förderer der -» Zeltmission, Neuland- und Außenmission, von 1:955 —1962 Sekretär der Europäischen Bap- tistischen Missionsgesellschaft. 1958-1967 Vorsitzender der Deutschen, 1961-1967 Präsident der Europäischen Ev. -» Allianz, setzte er sich bis in seine letzten Lebenstage tatkräftig für die —» Großevangelisation mit Billy —> Graham ein.

Lit.: E. Krischik, P.S., in: A. Pagel, Sie führten zu Christus, 1976, 11 gff.

Balders


Schmidt, Wilhelm, *18.2.1858 Wegeleben bei Halberstadt, 116.2.1924 Bethel. Erfinder (»Heißdampf-Schmidt«). Der Schlosserge­selle brachte es ohne Fachausbildung zum vielseitigen Erfinder, auf dessen Namen schließlich über 200 Reichspatente liefen. Am bekanntesten wurde die Heißdampflo­komotive (1897). Immer wieder rief er die Christenheit zur Buße und zum Kampf ge­gen die Lüge auf. Mit Vater —» Bodel- schwingh freundschaftlich verbunden,

schickte er von —»Bethel seine Mahnrufe ins Volk. Für seine Grabinschrift bestimmte er das Wort: »Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen« (Ps 69,10).

Lit.: Zeugen des gegenwärtigen Gottes, Band 100, 1956

Rothenberg



Schmitz, Otto, *16.6.1883 Hummelten- berg Krs. Lennep, t20.10.1957 Wuppertal; 19TO Privatdozent für NT Berlin, 1912 Do­zent in Basel und Direktor der dortigen Ev. Predigerschule, 1916 Professor für NT Mün­ster, 1934 zwangspensioniert wegen offenen Eintretens für die »Bekennende Kirche« (-» Kirchenkampf), 1934 Dozent der Theologi­schen Schule und Leitung des Predigersemi­nars Bethel, 1938 bis 1951 Direktor der Evangelistenschule —» Johanneum in Wup­pertal, ab 1945 Wiederaufbau der Kirchli­chen Hochschule Wuppertal. Im pietistisch geprägten Bergischen Land aufgewachsen, wurde er stark von M. —> Kahler und K. —» Heim beeinflußt. Er wirkte in der Leitung der Studentenbewegung DCSV (—> Studen­tenarbeit) und des —> Gnadauer Gemein­schaftsverbandes (Freundschaft mit W. —> Michaelis) mit. Er war besonders bemüht um das rechte Verhältnis von -> Volkskirche und Gemeinschaft sowie —» Pietismus und Theologie.

Bibliographie in: Theologische Literaturzei­tung 1958, S. 593ff.

Berewinkel

Schneider, Paul, *29. 8. 1897 Pferds- feld/Krs. Kreuznach, fi8.7-1939 KZ Bu­chenwald, ev. Pfarrer. Nach Studium in Gießen, Marburg und Tübingen (K. Heim), kommt es im Predigerseminar Soest bei der Lektüre Schiatters zu Wandlungen seiner theologischen Ansichten, die in der —» Berliner Stadtmission vertieft werden. Nach dem Tod des Vaters wird er von dessen Ge­meinde zum Pfarrer berufen. Kurze Zeit schließt er sich den deutschen Christen (—> Kirchenkampf) an, sieht dann aber, daß die Kirche »um eine Auseinandersetzung mit dem NS-Staat« nicht herumkommen kann. Durch mutige Predigten gerät er in Konflikt mit den Behörden und wird am 31.5.193 7 in »Schutzhaft« genommen. Nach kurzer Frei­lassung wird er erneut verhaftet und kommt im November 1937 ins KZ Buchenwald. Um der Wahrheit willen hat er hier täglich ein unsäglich schweres Martyrium auf sich ge­nommen und trotzdem seine Mithäftlinge durch Andachten und Bibelworte zu trösten und zu stärken verstanden. Infolge der Miß­handlungen, des teilweisen Essensentzugs und einer überdosierten Strophantinspritze stirbt er den Märtyrertod.

Lit.: H. Vogel, Der Prediger von Buchenwald. Das Martyrium P. S.s, 19594 -F. Hauss, Väter der Chri­stenheit, 19734, S. 793-800

Geldbach

Schneller, Johann Ludwig, *15.1.1820 Erpfingen, f18.10.1896 Jerusalem. Geprägt vom schwäbischen —» Pietismus, war S. von 1838 an Lehrer und Stundenhalter in Würt­temberg und auf St. —> Chrischona und übernahm 1854 die Leitung des Brüderhau­ses in Jerusalem. 1860 gründet S. das Syri­sche Waisenhaus (Christenverfolgung in Sy­rien). Sein Erziehungsziel: Lebendige Chri­sten, die auf ihre Umgebung als »Salz und Licht« wirken. Dem Waisenhaus werden Heime für Knaben, Mädchen, Blinde und Lehrlinge sowie Volksschule, Lehrersemi­nar und Lehrwerkstätten angegliedert. Sein Sohn Theodor baut das Waisenhaus weiter aus und errichtet Zweiganstalten in Bir Sa­lem und Nazareth. Von 1940 an ist die Ar­beit nur noch in Nazareth möglich; bei Gründung des Staates Israel 1948 findet die Arbeit ihr Ende. Enkel des Gründers bauten




Johann Ludwig Schneller


1951 die J.-L.-S.-Schule in Chirbet Kana- far/Libanon und 1959 die Theodor-S.-Schule bei Amman/Jordanien.

Lit.: Zeitschrift: Der Bote aus Zion - H. Schneller, roo Jahre Syrisches Waisenhaus, i960

Schneller



Schniewind, Julius, *28.5.1883 Elberfeld, 17.9.1948 Halle/S. Professor für NT, ab 1921 in Halle, ab 1927 in Greifswald (ord. Prof.), ab 1929 in Königsberg, wo er zum geistli­chen Berater der Bekennenden Kirche Ost­preußens wird, 1935 strafversetzt nach Kiel, 1936 nach Halle, dort 1937 Entzug der Lehr­erlaubnis. Reisedienst in ganz Deutschland. Nach Kriegsende wieder akademische Lehr­tätigkeit, seit 1946 zusätzlich Propst zu Halle und Merseburg.

S. war Theologe der Hl. Schrift. Er hat als Fachwissenschaftler des NTs (vergleichbar mit A. —> Schiatter) die Eigenart des bibli­schen Zeugnisses besser verstehen gelehrt und bei vielen Menschen - auch außerhalb des wissenschaftlichen Lernens und Lehrens - das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Bibel entscheidend gefördert. Seine Kom­mentare zu Mk und Mt sind Frucht eines Forschens und Ringens, das sich bei aller Nähe zu den theologischen Vätern und Freunden in einer erstaunlichen Offenheit gegenüber den Fragen jener Kritiker vollzog, die durch ihre Arbeit die Autorität der Bibel in Frage stellten. Stets achtete er auf den Zu-





sammenhang des NTs mit dem Alten und der jüdischen (apokalyptischen) Enderwar­tung. In der Entmythologisierungsdebatte hat er nachdrücklich die Einheit des erhöh­ten Christus mit dem irdischen Jesus betont.

S. ist zutiefst von seinem hallenser Lehrer

M. —» Kähler geprägt gewesen. Wie ihm ging es auch S. um den »lebendigen Gott« der Bi­bel, um die reformatorische Grundfrage nach dem gnädigen Gott und um die Erneue­rung des Christenstandes. Im Pietismus sah er das »Wachhalten der reformatorischen Fragestellung«.

S.s Seelsorge und sein oftmals prophetischer Durchblick müssen im Zusammenhang mit einer lebendigen Enderwartung gesehen werden, in die er auch die Krisen und Kata­strophen seiner Zeit mit einbezog. Die »Freude der Umkehr«, von der S. bis zuletzt Zeugnis abgelegt hat, wird nur dort recht verstanden, wo man sieht, daß es der kom­mende Weltenrichter ist, der in Jesus in un­sere Zeit gekommen ist und uns die Gnade anbietet. Die Rechtfertigung verstand S. als das Bestehen im letzten Gericht. Seine theo­logischen Grundanliegen wurden vor allem von O. Michel (Tübingen) weitergeführt.

Lit.: Mk 1968“ - Mt 196812 - E. Kähler, Jul. Schniewind, Nachgelassene Reden und Aufsätze, 1952 - ders. (Hg.), J.S.: Die Freude der Buße. Zur Grundfrage der Bibel, 1956 - Kraus/Michel (Hg.): J, S.: Zur Erneuerung des Christenstandes, 1966 - H. J. Kraus, Julius S. - Charisma der Theologie, 1965

Lindner

Schöpfung, Lehre von der



I. Biblisches Gesamtzeugnis Die Bibel redet auf ihren ersten Seiten vom Anfang, auf ihren letzten vom Ende der sichtbaren Schöpfung. Zwar wird von Schöpfung als Beginn der Menschheitsge­schichte vornehmlich in der ’>Ur»-Ge­schichte (Gen 1 — 11) und von der Vollen­dung in der Offb gehandelt, doch durch­dringt diese Grundsicht jede biblische Schrift. Das Zeugnis vom Anfang der irdi­schen Menschheit und dem gewährten krea- türlichen Lebensraum ist unabdingbar auf die Vollendung bezogen. Die Bibel kennt im Widerspruch zu antiken Schöpfungsmythen und modernen säkularen Weltanschauun­gen (-» Weltbild) nur einen heilsgeschichtli­chen Begriff des irdischen Menschen und seiner Welt. Nur unter dieser Voraussetzung kann Weltwirklichkeit als auf Vollendung bezogene Schöpfung geglaubt und auf mo-

derne wissenschaftliche Erkenntnisse über —» Mensch und Welt bezogen werden.



Der Schlüssel zu einem heilsgeschichtli­chen Schöpfungs- und Zukunftsverständnis ist —> Jesus Christus. Aus seinem Heilshan­deln an der leiblichen, seelischen und geist­lichen Not seiner Mitmenschen, seiner Ver­kündigung in göttlicher Vollmacht sowie seiner Preisgabe an den Fürsten des Todes und seiner Auferweckung und Machtüber­nahme über die Schöpfung läßt sich der tie­fere Hintergrund der Leiblichkeit und Na­türlichkeit »dieses Äons« erschließen. Aus den Heilungsberichten der Evangelien wird deutlich: Jesus, der Gottessohn, ist über die Sünden-, Krankheits- und Todesnot des Menschen innerlich zutiefst betroffen (Mt 14,14; 20,34; Lk 7,13; Joh 11,38). Seine Hei­lungstat ist Widerspruch gegen die Todes­macht, die Gottes Schöpfung entstellt. Es ist der vorweggenommene Anbruch der neuen Schöpfung, die mit seiner —> Auferstehung besiegelt ist. Die durch Krankheit und Tod gezeichnete Leiblichkeit und Natur ist der diabolischen Widermacht preisgegeben (Röm 5,12-19; 8,20). Die Naturgesetzlich­keit repräsentiert als die uns zugewandte »sichtbare« Seite der Schöpfungswirklich­keit die Oberflächenstruktur eines Macht­kampfes (K. -> Heim). Die Schuldfrage ist am Kreuz von Golgatha gelöst, die Macht­entscheidung bleibt bis zum Anbruch der neuen Schöpfung im Zeichen der —» Wieder­kunft Jesu Christi noch verborgen. Das heißt, der uns zugekehrte gegenständliche Wirklichkeitsaspekt, den die Wissenschaf­ten zum Gegenstand haben, ist zugleich Verhüllung Gottes, denn der gefallene, sterbliche Mensch könnte der unmittelba­ren Gottesbegegnung nicht standhalten (Offb 21,3). Allein von Jesus Christus aus können wir die urzeitliche und endzeitliche Prophetie der Schrift, Anfang und Ende, an­gemessen heilsgeschichtlich auslegen. Die biblische Urgeschichte (Gen 1 — 11) hat ein verbindliches Gesamtzeugnis: darum ist der irdische Mensch sterblich, geschlechtlich, muß die Frau (Eva) in Schmerzen Kinder ge­bären und der Mann (Adam) in Mühsal sei­nen Acker bestellen und ist die Umkehr in das Paradies verwehrt (Gen 2,4b-3). Dem ungehorsamen Menschen kann der Lebens­raum entzogen werden (Gen 6-8). Die große Stadt mit der Einhei tssprache und der Super­religion wird dem gefallenen Menschen nicht gelingen (Gen ri). Das ur- und endge­schichtliche Rahmenzeugnis der Bibel stellt den endlichen Menschen mit seinem Fragen nach Anfang und Ende unter einen doppel­ten Vorbehalt: in der kommenden Schöp­fung ist das Schema dieser Welt aufgehoben (iKor 7,31); die urständliche Schöpfung, über die die Prädikation »siehe, es war sehr gut« (Gen 1,31) gesprochen wird, ist durch das Grundgesetz der Vergänglichkeit jen­seits der Schwelle des Paradieses verhüllt. Die weitgehende Nichtbeachtung des ur- ständlichen (protologischen) und endzeitli­chen (eschatologischen) Vorbehaltes erzeugt einen Kreis von Mißverständnissen und Scheinproblemen hinsichtlich des Schöp­fungsglaubens und der Reich-Gottes-Erwar- tung. Deshalb ist der christologische Be­zugspunkt gegenüber dem isolierten Einsatz bei den Schöpfungsberichten (Gen 1 bis 2) zu beachten.

  1. Folgerungen für die Verkündigung und Lehre sowie den Bezug zu wissenschaftli­chen Erkenntnissen:

Ur- und Endgeschichte begründen die Exi­stenz und Erfahrungsbedingungen des Men­schen in der vergänglichen Gestalt der sichtbaren Schöpfung. Das biblische Den­ken verpflichtet, das Sichtbare von den un­sichtbaren Wirklichkeitssphären zu unter­scheiden (Kol 1,16). Die Wissenschaften bringen die gegenständlichen Oberflächen­strukturen auf Begriffe und Gesetze. Die Physik, die Biologie, die Humanwissen­schaften treffen »Feststellungen«: so sind die Gesetzmäßigkeiten im endlichen Erfah­rungsraum des Menschen. Sie beschreiben nicht Gottes gute Schöpfung. Was gegen­ständliche Wirklichkeit wird, ist Resultat einer in sich zwiespältigen unsichtbaren Grundwirklichkeit dieses Äons. Die Evolu­tionsbiologie beschreibt die Lebensgesetze »jenseits« des Paradieses, einen harten Exi­stenzkampf ums Dasein, in den alle Kreatu­ren nach dem Fall verstrickt sind. Der Tod erscheint notwendig als biologischer Me­chanismus. Daraus ergeben sich folgende Hinweise:

a) In der Biologie hat sich seit Darwin ein Entwicklungsmodell zur Erklärung des Ge­samtzusammenhanges der Lebensformen durchgesetzt. Es beruht auf der Annahme zufallsgesteuerter Veränderung der Erbanla­gen und dem Uberlebensvorteil im harten Daseinskampf. Kritisch anzumerken ist der

Hypothesencharakter des Erklärungsmo­dells. A. Portmann betont, daß die ästheti­sche Repräsentanz der Pflanzen und Tiere aus den genannten Entwicklungsmecha­nismen unerklärlich ist. Überzeugende Be­lege für Artübergänge konnten nicht be­schafft werden. Die Annahme eines sich über Millionen von Jahren erstreckenden Ubergangsfeldes von Primat-Frühformen zum heutigen Menschen bleibt im Rahmen der Spekulation. Wichtiger als die Einwände gegen den Erklärungsanspruch des Evolu­tionsmodells im Rahmen seiner eigenen Voraussetzungen bleibt der Tatbestand, daß die psychisch-geistige Dimension des Le­bens durch Entwicklungsmechanismen auf der Basis von »Zufalls«-Argumenten nicht begriffen werden kann, b) Für die theologische Argumentation im Rahmen der Verkündigung und Unterwei­sung ist demgegenüber festzuhalten, daß alle »wissenschaftliche« Erkenntnis Ge­setzmäßigkeiten erforscht, die den den Mächten dahingegebenen Äon repräsentie­ren (Gen 3,17L; Röm 5,r 2ff.}. Die ganze »Na­türlichkeit« wird Einflußbereich des Für­sten dieser Welt (2Kor 4,4; Eph 2,2; Joh 12,31). Deshalb sind Harmonisierungsver- suche zwischen biologischen Entwick­lungsgesetzen und den biblischen Schöp­fungserzählungen, die den Gang vom Ur­ständ in die nachparadiesische Sterblichkeit und Lebensmühsal begründen, ebenso ver­fehlt wie die Erwartung des —> Reiches Got­tes in den Bedingungen dieses Äons. Anfang und Ende markieren im biblischen Zeugnis die heilsgeschichtlichen Grenzpunkte die­ses Äons. Daß das Heilshandeln Gottes an diesen Grenzpunkten des Verstandes des ir­disch-sterblichen Menschen nicht beginnt und endet, ist »frohe Botschaft«, Evange­lium. Anfang und Ende, Paradies und neue Schöpfung sind dem verfügenden Verstand des Menschen entzogen, bis im Zeichen der Wiederkunft Christi die Hülle fallen wird.

Lit.: K. Heim, Weltschöpfung und Weitende, 19743 - H. Rohrbach, Naturwissenschaft, Weltbild, Glaube, 19682 - A. E. Wildcr-Smith, Die Erschaf­fung des Lebens, 1972 - H. W. Beck, Die Welt als Modell, 1973 -V. Pearce, Wer war Adam’, 1974 - W. Heitler, Die Natur und das Göttliche, 1974

Beck

Schopf, Otto, *2.7.1870 Heilbronn, 125.1.1913 St. Ludwig/Elsaß. Kaufmann, Prediger Freier ev. Gemeinden. Ausbil­dung: 1891-1896 Ev. Predigerschule in Ba­sel.

S. hatte ein gläubiges Elternhaus. Schon in der Jugend Mitarbeiter in —» Sonntagsschule und Jünglingsverein. Nach der Lehre Groß­handels-Korrespondent in London. Dort be­kehrte er sich, ließ sich in Basel ausbilden und wurde Prediger in Wattenscheid und Witten. Er leitete einen neuen Abschnitt le­bendiger Gemeindearbeit ein. Sein Lebens­werk war der Aufbau eines Evangelisa­tionswerks des Bundes Freier ev. Gemein­den, dem er sich ab 1908 voll widmete. Er war auch an der Gründung der Prediger­schule des Bundes beteiligt. Auf einer Evan­gelisationsreise starb er.

Lit.: W. Wöhrle, Otto Schopf, Ein Preis der Gnade, 1948

Brenner


Schrenk, Elias, *19. 9. 1831 Hausen/ Württ., f21.10.1913 Bethel, wurde Kauf­mann, zuletzt bei C. -> Mez in Freiburg, trat 1854 ins Basler Missionshaus ein, wo er zur —> Heilsgewißheit kam. Durch Jungfer —» Trudel in —> Männedorf wurde er von einem Leiden geheilt und war mit einer Unterbre­chung von 1859-1872 Missionar an der Goldküste. In England 1874/75 empfing er entscheidende Anstöße durch D. L. —» Moo- dy. 1875-79 Missionsprediger der Basler Mission in Frankfurt (Hessen, Thüringen),





1879-86 Prediger der Ev. Gesellschaft in Bern. Von T. —> Christlieb nach Deutschland gerufen, wurde S. hier Bahnbrecher der kirchlichen -» Evangelisation. Bei Grün­dung des Dt. -» Evangelisationsvereins 1884 war er beteiligt. Seit 1886 als freier Evange­list tätig, gehört er zu den Vätern des -> Gna- dauer Verbandes und trat 1910 scharf für eine Scheidung von der —» Pfingstbewegung ein.

Im Mittelpunkt seiner Evangelisationspre­digt stand die -> Rechtfertigung durch den Glauben allein, da in ihr die Lehren von der Gottessohnschaft Christi, der Verderbnis der menschlichen Natur, der Versöhnung und der freien Gnade Gottes eingeschlossen seien. Seine Ziele sind: 1. Stärkung der Gläubigen, 2. Rettung von Sündern und 3. Erhaltung des lauteren Evangeliums in der Kirche. Hauptaufgabe eines Evangelisten ist indes die Rettung von Sündern.

Lit.: E. Schrenk, Ein Leben im Kampf um Gott, 1936 - H. Klemm, E.S., 1961 Geldbach



Schrenk, Gottlob * io. 2. 1879 Frank­furt/M. 1134- 1965 Arosa. Sohn von E. —> Schrenk. Nach Theologiestudium Pfarrer in Heiligenhaus bei Düsseldorf; 1911 von Fritz von -» Bodelschwingh als Inspektor der Ev. Missionsgesellschaft nach -> Bethel beru­fen; 1913 Dozent für NT an der dortigen Theologischen Schule; von 1923-1949 or­dentlicher Professor für NT an der Universi­tät Zürich.

Sein erstes Werk »Gottesreich und Bund im älteren Protestantismus, vornehmlich bei Johannes Coccejus« (1923) war ein bedeu­tender dogmengeschichtlicher Beitrag zur Geschichte des —» Pietismus und der heils­geschichtlichen Theologie. In seiner theolo­gischen Arbeit wollte S. den Reichtum der Heiligen Schrift lebendig machen, ohne sich durch dogmatische oder konfessionelle Vor­urteile beengen zu lassen. Sein dringendes Postulat war es jedoch stets, daß »bei aller Arbeit an der Bibel die Christologie sauber« sein müsse. Grundlegend gearbeitet hat er über Begriffe des NT wie: Vater, Gerechtig­keit, Wort, Schrift, Erwählung, Wille, Prie­stertum. Ebenso hat er sich mit dem Spät­judentum und der Welt der Rabbinen be­schäftigt. Er war Meister der Kleinarbeit und zugleich der Zusammenschau.

Lit.: Gottesreich und Bund, 1923 - Studien zu Pau­lus, 1954 - Grundmotive des Glaubens, 1928 - Christusglaube, 1925 - Der göttliche Sinn in Isra­els Geschick, 1943 - Der heutige Geisteskampf in der Frage um die Heilige Schrift, 1952 - Vom Geist bewegte Gemeinde, 1956

Bolliger


Schriftenmission -> Literaturarbeit Schriftverständnis und Schriftausle­gung -» Bibel

Schröder, Rudolf Alexander, *26.1.1878 Bremen, +22.8.1962 Bad Wiessee, ev. Dich­ter. In einem frommen Elternhaus aufge­wachsen, dessen Seelsorger lange Zeit hin­durch Otto —> Funcke war, verließ S. früh den großen Geschwisterkreis, um als Archi­tekt, Maler, Übersetzer, Verleger, vor allem aber als Dichter zu wirken. 1897 scharte sich in München ein Kreis von jungen Künstlern um ihn. Das Gefühl, in einer dem Untergang zueilenden Welt zu leben, bedrückte ihn. Dennoch gründete er mit anderen die Zeit­schrift »Insel«. - Bis zum 40. Lebensjahr blieb S. dem Glauben des Elternhauses nur durch immer schwächer werdende Erinne­rungen verbunden. Dann kam es zu einer in­neren Wende durch den neutestamentlichen Osterbericht. Einem Freunde erzählte er: »Es geschah mir, als ich in meiner Anfech­tung plötzlich bis auf den Grund begriff, was -» Sünde ist und was -» Erlösung bedeutet«. In einer Reihe von Gedichten hat er das Wunder der Umkehr beschrieben. Nun sprudelte ein neuer Born. Die Evangelien be-




Rudolf Alexander Schröder


gannen, mächtig zu reden. Eine Fülle von geistlichen Gedichten entstand, von denen viele vertont wurden. Zu einigen seiner Texte schuf S. eigene Melodien, die in der Sammlung »Das junge Lied« veröffentlicht wurden. - Seine Dichtungen sind von dem Wissen um das Eingegliedertsein in einen jahrtausendealten Zusammenhang geprägt. In seinen Verdeutschungen und der eigenen Lyrik blieb er den überkommenen Versma­ßen verhaftet. Alte, fast vergessene Worte der Muttersprache wurden von ihm neu ge­funden und angeboten. Die große Innigkeit und Reife dieser oft als »schwierig« empfun­denen Dichtung lohnen es, daß man sich um sie bemüht.

Lit.: H. v. Arnim, Christliche Gestalten neuerer dt. Dichtung, T96r

Rothenberg

Schülerarbeit

I. Geschichte der S.


  1. GESCHICHTE DER -> MÄDCHENBIBELKREISE (MBK). Schon in den Jahren 188yff. sammelten sich Freundeskreise junger Mädchen zum gemeinsamen Bibelstudium, meist unter Leitung von Erwachsenen. Ziel: »Mission an der Jugend durch die Jugend«.

1919 Gründung der MBK auf Reichsebene.

  1. Eröffnung der Bibelschule in Leipzig.

  2. Aussendung der ersten MBK-Missiona- rin nach China

1934 »Freiwillige« Auflösung des Bundes 1946 Wiedergründung der MBK als freier Verein (e.V. mit Sitz in Bad Salzuflen).

Da aber die meisten MBK-Schülerinnen- arbeiten sich den landeskirchlichen Schü­lerarbeiten angliedern, wird die straffe Or­ganisationsform zunehmend umgewandelt zugunsten einer »Arbeitsgemeinschaft MBK-Missionarisch-Biblische Dienste un­ter Jugendlichen und Berufstätigen e.V.« (so seit 1971). Ziel der Arbeit bleibt Verkündi­gung und Mitarbeiterschulung.



  1. GESCHICHTE DER »BIBELKREISE“ (BK). 1883 fin­det unter der Leitung des Schülers F. Mok- kert in Elberfeld das erste »Bibelkränzchen« statt. Die eigentliche Zeit des Aufbruchs aber kommt 1903-13, als in 10 Jahren die Zahl der Kreise von 4 5 auf 290 ansteigt. 1933 besteht der BK aus ca. 500 Gruppen mit 17000 Mitgliedern. Ab 1915 Auseinander­setzung mit der -h> Jugendbewegung. 1934 Auflösung der BK. Nach 1946 Verzicht auf

Neugründung des Verbandes, d.h. der BK wird innerhalb der kirchlichen Jugend fort­geführt. Um die missionarische Arbeit an den Schulen zu fördern, richten die Landes­kirchen ab Mitte der 50er Jahre Schulwo- chen ein. Die Gruppenarbeit des BK ging da­neben allmählich zurück. Heute betreuen die in der »Arbeitsgemeinschaft Ev. Schü­lerarbeit« (AES) zusammengeschlossenen kirchlichen Schülerarbeiten kaum mehr Gruppen. Es finden Tagungen, —» Freizeiten und sozial-diakonische Einsätze statt. Seit den 60er Jahren verändert sich diese Schü­lerarbeit in theologischer und praktischer Hinsicht von ihrem ursprünglichen bi- blisch-verkündigenden Ansatz: aus »Bibel­stunde« wird der Versuch wissenschaftli­cher Exegese, aus »Schülerkreisarbeit« wurde Tagungsarbeit.

  1. Ganz abseits dieser Traditionen begann innerhalb der Studentenmission (SMD) (-» Studentenarbeit) nach dem Krieg auch eine schUlerbibelkreis-bewegung. Von 1950-60 versuchten Reisesekretäre die Betreuung der Kreise. Mit ihrem Ausscheiden endete auch diese Arbeit. Ein neuer Ansatz wurde 1963 gefunden, als Gruppen von Ehrenamtlichen sich zu »Arbeitskreisen« (AK) zusam­menschlossen, um Schülerkreise in ihrer Region ins Leben zu rufen und zu betreuen. Heute arbeiten 13 solcher AK im Bundesge­biet an ca. 500 Schülergruppen. Die Jahre des Aufbruchs lagen zwischen 1971-74. Durch die besondere Förderung dieser S. durch die Württ. Kirche hat die S. hier die größte Dichte erreicht (200 Kreise). Die BK-Tradi- tion, in missionarischen Gruppen S. zu trei­ben (neben ausgedehnter Freizeitarbeit), ist somit vor allem von der SMD fortgeführt worden.

II. Auftrag und Bedeutung der S.

»Wir sind in einer wichtigen Zeit. .. Vor al­len Dingen müssen jetzt die Gebildeten ge­wonnen werden, und das ist wiederum nur möglich, wenn die Gymnasiasten. . . für den Herrn gewonnen . . . werden. . . Also auf ans Werk!« Diese feurigen Sätze W. —* Weigles an seinen Freund F. Mockert lösten 1883 die Gründung des 1. Schülerbibelkrei­ses aus. Seitdem hat sich nichts am Auftrag und an der Bedeutung der S. geändert. S. ist missionarisch; das Ziel ist die Durchdrin­gung der Schule mit dem Evangelium von Je­sus Christus.



  1. Arbeitsweise

Den Anfang bildet immer der Gebetskreis bzw. der Bibelkreis. Dies bleibt die Basis al­ler S. Hierzu werden Mitschüler eingeladen. In Ergänzung dazu finden Wochenendfrei­zeiten statt. Ein Artikel in der Schülerzei­tung oder eine Handzettelaktion streut das Evangelium unter die Schüler. Denkanstöße sollen selbstgemalte Plakate mit Zitaten bekannter Leute sein. Die große Pause kann auch zum Singen bekannter Lieder benutzt werden. Am Büchertisch in der Pause wird zwar weniger verkauft, aber desto heftiger diskutiert. Immer mehr Gruppen entwik- keln auch die Initiative, im Schulhof zugun­sten eines karitativen Zwecks eine Ver­kaufsaktion zu starten. -Durchdringung mit dem Evangelium» heißt aber auch, daß sich junge Christen als Klassensprecher wählen lassen und dort, oft sehr allein, ihren Sach- beitrag zum Besten der Schule geben.

  1. Probleme der S.

i . das Kernproblem der s. ist, daß sie nicht am Wohnort, sondern am Arbeitsort geschieht. Sie kann deshalb ihre Zugehörigkeit zur Gemeindearbeit als Teil von ihr nur schwer darstellen. Dennoch ist auch S. echte Ge­meindearbeit. Denn die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ortsgemeinde gilt zwar nie für einen Kreis als ganzen - die Schüler kommen ja aus ganz verschiedenen Ge­meinden - wohl aber für den Einzelschüler. Daher sollten die Gemeinden manchen ihrer Schüler bewußt freistellen zu diesem Dienst.

2. durch den Abgang der reifsten Schüler entsteht jedes Jahr ein spürbarer Verlust. Schulung ist daher in der S. ein »Faß ohne Boden». Schulung ist nötig: für das richtige Erarbeiten von Bibeltexten, für das missio­narische Zeugnis, für die geistige Auseinan­dersetzung, für das Wahrnehmen schulpoli­tischer Verantwortung.

%■ in steigendem mass belastet die Schüler der leistungsdruck, der heute verschärft wird durch die verringerten Studienchancen. Der Resignation zu wehren, ist eine der großen Aufgaben der S. heute.

4. DIE GRUPPEN LEIDEN TEILWEISE UNTER einem starken Rückgang an Jungen, ebenso an dem Hereinkommen immer jüngerer Schüler. Es gibt daher bereits an vielen Schulen zwei Kreise.

  1. Immer wieder ist angesichts des missiona­rischen Anliegens der Gruppen zu fragen, ob die Barriere des Bibelprogramms für einen fernstehenden Schulkameraden nicht zu hoch ist. Deshalb war die Begegnung der S. (in Württemberg) seit 1973 mit der amerika­nischen S. »YoungLife« besonders hilfreich. Diese Bewegung unterhält nämlich seit den Tagen ihres Gründers Jim Rayburne (1941) ein ständiges Doppelprogramm: ein Bibel­programm für die jungen Christen, daneben ein attraktives Programm für Fernstehende, in dessen Mitte immer die kurze, gut faßbare Botschaft steht. Während bei uns die Schüler Träger der Mission sind, knüpfen dort Stu­denten (Ehemalige) die Kontakte zu den Au­ßenstehenden und führen das Clubpro­gramm durch.

V. Guppen, die heute S. betreiben

  1. Studentenmission in Deutschland, Ar­beitszweig S.

  2. Ev. Jugendwerk in Württemberg, Schüler­referat,

  3. Arbeitsgemeinschaft Ev. Schülerarbeit (AES).

Lit.: K. Kupisch, Studenten entdecken die Bibel, 3964 - L. Präger u.a., so Jahre haben wir die Bibel gelesen, 1968 - U. Smidt, Dokumente ev. Jugend­bünde, 1975 - E. Warns, Geschichte der Schülerbi­belkreise 1883-1967, 1968 - M. Vonier, Schüler begegnen Jesus, 1975

Schweitzer

Schwärmer

Der Begriff S. ist von den Reformatoren in ih­rer Auseinandersetzung mit Th. Müntzer, A. Karlstadt, den Zwickauer Propheten und den Wiedertäufern geprägt worden. Schwärmerische Bewegungen haben die ganze Geschichte der Kirche begleitet. Wir finden sie bereits in den Korinther- und Jo­hannesbriefen, später in der Gnosis, dem Montanismus, den mittelalterlich spiritua- listischen Sekten und in der Mystik. - Die Abgrenzung des Begriffes S. hängt vom Standpunkt des Urteilenden ab. Rechtferti­gen die einen die so bezeichneten Erschei­nungen als legitime urchristliche Frömmig­keit bzw. als gleichberechtigten »linken Flügel der —» Reformation», so erblicken Vertreter eines orthodoxen Luthertums bzw. Calvinismus schwärmerische Tenden­zen auch in bestimmten Richtungen des —» Pietismus, der —> Erweckung, im angelsäch­sischen Bereich bei den —» Independenten, den —» Quäkern und in der —» Heiligungsbe­wegung sowie heute hauptsächlich in der —» Pfingstbewegung und der -> charismati­schen Bewegung.

Luther setzt sich mit den bis heute wieder­kehrenden Erscheinungsformen von Schwärmerei auseinander, nämlich einem religiös-mystischen, einem rationalistisch­spekulativen und einem politisch-utopi­schen Typ. Siedelt ersterer den Geist in der mystischen Erfahrung an, tendiert der zweite zur Ineinssetzung von göttlichem Geist und menschlicher Vernunft, während der dritte das —» Reich Gottes schon in dieser Zeit mit Gewalt herbeizwingen will. Die Kritik der Reformatoren lautet: Religiöser und rationalistischer Subjektivismus führt zur Verkennung des Reiches Gottes und zur Auflösung der Autorität des schriftlichen Bibelwortes und der —> Sakramente, —» Taufe und —» Abendmahl. Gegenüber den »Enthu­siasten« betont Luther in dem Schmalkaldi- schen Artikel (1537) VII: »Wir müssen dar­auf beharren, daß Gott nicht will mit den Menschen handeln denn durch sein äußeres Wort und Sakrament. Alles aber, was ohn solch Wort und Sakrament vom Geist ge­rühmt wird, das ist der Teufel«.

Die hier aufgezeichnete Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt eine ungesunde Frömmigkeit, die im Jagen nach rauschhaf- ter Erfahrung, nach Erwerb außerordentli­cher Fähigkeiten und Einsichten sowie in der Ungeduld über die Begrenzung unseres Christenlebens in dieser heilsgeschichtli­chen Zwischenzeit unbedacht aus allen er­reichbaren geistigen Kraft- oder Erkenntnis­quellen schöpft. Sie mögen den Wirkungen der urchristlichen Geistesgaben zwar ähn­lich, aber in Wirklichkeit rein seelischer Na­tur, im schlimmeren Falle dämonischen Ur­sprungs sein. Die Folge sind dann Unruhe, Überheblichkeit, Spaltung, okkulte Behaf- tung und völliges Abkommen von der Mitte des biblischen Evangeliums im Kreuzesop­fer Christi.

Es besteht allerdings andererseits die Ge­fahr, über dieser berechtigten Betonung der Bindung des —> Geistes an die Hl. Schrift hinaus zu einer unbegründeten Ineinsset­zung von Bibelwort bzw. Predigt und Hl. Geist zu gelangen, die dessen Persönlichkeit und dynamischem Wirken nicht mehr ge­recht wird. Dazu gehört auch die grundsätz­liche Leugnung der Möglichkeit einer Fort­dauer bzw. Wiederkehr bestimmter ur- christlicher —> Charismen. Der neutesta- mentliche Weg wäre statt dessen die Offen­heit für echtes Geisteswirken (iThess 5,19) bei gleichzeitiger —» Prüfung der Geister (1 Joh 4,1) sowie die Einbindung der Geistes­gaben in die —» Gemeinde (iKor 12,12-30) und ihre Unterstellung unter die unver­kürzte biblische Lehre.

Lit.: K. Holl, Luther und die Schwärmer, 1923 - E. Lubahn, Fromme Verführungen, 1969 - W. Mi­chaelis, Erkenntnisse und Erfahrungen, S. 2.19ff. E. von Eicken, Heiliger Geist - Menschengeist - Schwarmgeist, 1964

Beyerhaus


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