Inhalt: Eröffnung durch Präsident Ing. Penz (Seite 553). Mitteilung des Einlaufes (Seite 553). Ltg. 812/A-8/44: Antrag der Abgeordneten Mag. Wilfing u a. gem



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Präsident Ing. Penz: Ich erteile Herrn Abge­ordneten Weiderbauer das Wort.

Abg. Weiderbauer (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus!

Wir werden dem Antrag zustimmen, er lautet: Der Antrag der FPÖ wird abgelehnt. Ich möchte das kurz begründen. Die Lehrstellenproblematik ist eine ähnliche Never ending-Story wie das Bemü­hen, die Hauptschulen aufzuwerten. Das ist zum Einen schade und problematisch für Lehrlinge, aber ich glaube, es gibt genügend Gründe, warum das in der Form nicht funktioniert hat oder nicht funktionie­ren kann, so lange in der Bevölkerung irgendwo die

Meinung vorherrscht, Lehrlinge sind diejenigen, die aus dem Schulsystem sozusagen übrig bleiben und es nicht geschafft haben, irgendwelche weiter füh­renden Schulen oder eine höhere Ausbildung zu machen. Die gehen halt dann in die Lehre. Und ich glaube nicht, dass die Lehrstellenförderung in der herkömmlichen Art und der Praxistest dem Abhilfe schaffen können. Wir haben jetzt die Situation, dass wir mehr Lehrstellen haben als Lehrstellensu­chende. Das heißt, irgendwo dieses Schlagwort „Karriere mit Lehre“ dürfte nicht mehr so ganz up to date sein.

Und was sind die Gründe dafür? Die Gründe sehen wir, dass wir endlich ein Bildungssystem brauchen, das auch auf das Rücksicht nimmt. Das heißt, das nicht von Anfang an differenziert, da haben wir die Gescheiten, die Hochbegabten, die mittleren und die weniger Begabten. Eher die Schwächen der Schülerinnen hervor hebt. Wovon gerade Lehrlinge betroffen sind. Das hören wir sehr oft von der Wirtschaft: Was schickt uns ihr für Leute? Die können nicht rechnen, die können nicht rechtschreiben usw.

Wir brauchen in der Bevölkerung ein gutes Image und eine Akzeptanz dieser Berufsgruppe, dieser wichtigen Berufsgruppe, zugegebenerma­ßen. Und so lange das in den Köpfen nicht drinnen ist und, wie ich zuerst meinte, immer wieder gesagt wurde, na gut, wenn du nicht mehr lernen kannst, dann machst halt eine Lehre, dann machst halt einen Job, wird das Image dadurch nicht steigen. Es sind sehr viele Versuche unternommen worden, die waren durchaus gerechtfertigt und teilweise auch gut, haben das Problem aber nicht gelöst.

Das heißt, wir brauchen ein Schulsystem, ein Bildungssystem, wo kein Kind zurück bleibt. Wo man eben nicht unterscheidet zwischen Hochbe­gabten, weniger Begabten, sondern gemeinsam auch zur Kenntnis nimmt, dass ich zukünftige Lehr­linge dementsprechend betreue, ausbilde, dass es keine Unterschiede zu anderen, die sich entschei­den, dann weiterführende Schulen zu machen, gibt.

Und da glaube ich auch, dass zum Beispiel die Betriebe gefordert sind, sich Gedanken zu machen und deren Standesvertretungen, ob die Ausbildung – und die Michi wird sicher dazu Stellung nehmen – ob die Ausbildung, die in den Betrieben geboten wird, wirklich überall noch up to date ist. Ob sie wirklich so gut ist, dass sie Lehrlinge zukünftige quasi anzieht, zu sagen, ja, das will ich machen, dort will ich hingehen, weil dort bekomme ich eine super, eine gediegene Ausbildung.

Ich glaube, dass das in Betrieben oder in eini­gen Betrieben sicher nicht der Fall ist und dass das zur Problematik auch beiträgt. Alles andere, was wir bis jetzt versucht haben, ist zum Großteil Kos­metik und seit sehr vielen Jahren leider erfolglos betrieben worden. Es ist uns diese Problematik bewusst. Wir halten nach wie vor das duale Ausbil­dungssystem für zielführend. Nur muss ich vorher schon darauf eingehen, im Bildungssystem darauf abzielen, dass mir genau diese Leute nicht verloren gehen und dass sie dementsprechend unterzubrin­gen sind. Danke! (Beifall bei den Grünen.)




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