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Das Gerecse-Gebirge


Der Gerecse (Geretsch) ist ein Teil des Trans-danubischen Mittelgebirges. Er ist die nordöstliche Fortsetzung des Schildgebirges (Vértes). Von diesem ist der Gerecse nur schwer abzugrenzen. Als die Geographie noch »in Kinderschuhen steckte«, zählte man einen großen Teil des Gerecse zum Vértes. Darauf deuten auch die Namen mancher Ortschaften (Vértes-tolna, Vértesszölös).

Die Abgrenzung des Gerecse wird heute folgendermaßen vorgenommen: Im Westen gegen den Vértes (Schildgebirge) durch die Tata-Bicsker (Totis–Witschker) Verwerfungslinie (Hauptstrecke der Eisen-bahn), im Norden durch die Donau, im Osten gegen den Pilis durch den Dorog-Piliscséver Graben und im Süden gegen das Ofner Bergland durch das Schambeker Becken. Das so abgegrenzte Gebiet ist an die 600 km2 groß.

Der Geretsch ist ein ungefaltetes Schollengebirge von unterschiedlicher Höhe. Das eigentliche Gebirge besteht aus zwei Ketten, die von Tatabánya aus in nordöstlicher bzw. in nord-ost-östlicher Richtung verlaufen. Letztere ist die namensgebende Hauptkette. Senkrecht zu dieser verlaufen niedrigere Höhenzüge in südlicher Richtung. Während die zwei Gebirgsketten nach Osten bzw. Süden steil abfallen, dachen sie sich gegen Norden – zur Donau hin – allmählich ab. Der höchste Punkt ist der 634 m hohe Gipfel "Gerecse",der nördlich von Héreg liegt. Das Gebirge ist im Osten stark abgesunken. Hier findet man nur einige höhere Berge (z.B. bei Bajót und Heiligenkreuz). Der östlichste Berg ist der 456 m hohe "Nagy Gete" (Großer Geißberg)

zwischen Tokod und Dorog. Der zwischen Tarian und Witschke liegende Gipfel "Nagy Somlyó" (Großer Schaumloch; 448 m ) ist der fünfthöchste Punkt, von dem man bei klarem Wetter den Johannis-Berg (529 m) bei Budapest sehen kann. Südlich des Schaumlochs findet man nur noch kleinere Berge und Hügel, die zum Schambeker Becken überleiten.



Erdgeschichtliche Vergangenheit

Der Untergrund des Transdanubischen Mittelgebirges besteht aus Gesteinen des paläozoischen (Paläozoikum = Erdaltertum) Grundgebirges, welches gegen Ende des Erdaltertums allmählich abgesunken ist. Infolge des Sinkens wurde ein großer Teil des heutigen Ungarns vorn Meer überflutet; nur einige Inseln ragten noch aus den Fluten.

Im Laufe von Jahrmillionen lagerten sich im Erd-mittelalter (Meso-zoikurn) aus tierischen Resten und von Flüssen mitgeführten Sedimenten die Gesteinsschich-ten des Gerecse und der benachbartem Mittelgebirge ab. In der Trias, der ältesten Formation des Mesozo-ikums (Beginn vor 185 Millionen Jahren, Dauer 30 Millionen Jahre), wurden die den größten Teil des Gerecse ausmachenden Kalksteine (Dach- und Wetter-steinkalke) und Dolomiten abgelagert. Heute werden die Kalksteine in riesigen Steinbrüchen abgebaut.

In Tatabánya wurde aus ihnen Zement, Kalk, Karbid und in Lábatlan an der Donau Zement hergestellt. Im Inneren des Geretsch, wo es keine Industrie gibt, werden aus den zerkleinerten Steinen Landstraßen gebaut und instandgehalten. Im Jura (Beginn vor ca. 195 Millionen Jahren, Dauer 35 Millionen Jahre) entstand der berühmte „rote Marmor“ des Gerecse. Hier handelt es sich ebenfalls um Kalksteine, die in der mittleren Formation des Jura (Dogger = brauner Jura, von vor 172 bis 162 Mio. Jahren vor heute) im Meer abgelagert wurden. Der „rote Marmor“ liegt über den Trias-Schichten und ist nur in der Hauptgebirgskette – westlich und nördlich von Héreg – zu finden. Wegen der leichteren Zu-gänglichkeit von Norden wird das rote Gestein in der Nähe der Orte Tardos, Piszke und Süttö gebrochen.

Schon in der Zeit König Matthias Corvinus' (1443 bis 1490) wurde der rote Marmor in großen Mengen abgebaut und als Baustein verwandt. Die Treppen und das Geländer sowie der Brunnen im Hof der Visegráder (Plintenburger) Burg des Königs wurden aus diesem Gestein angefertigt. Auch in späteren Jahrhunderten benutzte man es gern als Baustein. Manche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Jakob Fellner gebauten Denkmäler (so die Große Kirche von Totis, die Kirche von Tarian u. a.) sind mit rotem Marmor verziert. Bis in unsere Tage findet das rotbraune Gestein eine vielfältige Verwendung: Als Grabstein, Tür- und Fensterumrahmung, Treppen und Treppengeländer und als Gehwegplatten.

In der Kreide (letztes Zeitalter des Erdmittelalters; es begann vor ca. 120 Millionen Jahren und dauerte 60 Millionen Jahre) wurden in unserem Gebiet die Kreide-Sandsteine und Mergel abgelagert. Kreidezeitliche Mergel und im Süßwasser abgelagerte Kalksteine sowie Jura-Kalke gibt es südlich von Lábatlan am Kis-Bersek-hegy. Die weißen Sandsteine sind ziemlich weich und lassen sich mit einer Holzsäge gut schneiden. Die Bauern fertigten aus ihnen früher Tor- und Zaunpfähle an. Manchenorts wurden aus ihnen auch Grabsteine hergestellt.

Bemerkenswert ist, dass am SW-Rand - im N und O von Tatabánya - neben Trias-Kalksteinen auch Kalke aus dem Eozän anzutreffen sind, so z. B. am Kalvarienberg und Keselö-hegy. Gegen Ende des Jura begann sich das Gebiet langsam über den Meeresspiegel zu erheben. An manchen Stellen des Gebirges sind heute noch die Spuren der damaligem Brandung der Meereswellen zu erkennen. Die Heraushebung, die sich in der Kreide und im Tertiär fortsetzte, ist auf die eurasische Gebirgsbildung zurückzuführen. In dieser Zeit fand auch die Alpen- und Karpaten-Auffaltung statt. Infolge der großen Unruhe im Erdinnem sind die vorher zusammenhängenden Teile des Transdanubischen Mittelgebirges auseinander-gebrochen. Dabei wurden die waagrecht liegenden Gesteinsschichten schiefgestellt (dies ist in Tatabánya-Újváros u. a. gut zu sehen).

Im älteren Teil der Erdneuzeit, im Tertiär (es begann vor 60 Mio. und endete vor 1½ Mio. Jahren), sind manche Stellen des Gerecse weiter gehoben, andere gesenkt oder schräggestellt – stellenweise auch verbogen – worden. In den seichten Buchten des Meeres entwickelte sich infolge der günstigen Lebensbedingungen (warmfeuchtes Klima) eine üppige Pflanzenwelt, aus der im Eozän und Oligozän (Anfang des Tertiärs, vor ca. 48–40 Mio. J.) die Braunkohlen des Tatabánya-Oroszlányer und des Dorog-Tokoder Beckens anstanden.

Versuchsbohrungen 1979/80 ergaben, dass Braun-kohle auch im Becken von Tarian – im Inneren des Geretsch-Gebirges – entstanden ist. Von Tatabánya, wo die Abbaubedingungen immer schwieriger wurden, verlagerte man schon damals den Bergbau ans S-Ende des Tarianer Beckens, nach Csordakút. Im Tarianer Ortsteil Neue Welt soll die Kohle nur in 35 m Tiefe liegen. Wegen der Energieknappheit sollte hier ein Braunkohlentagebau entstehen.

Am Aufbau dieser Kohlenlager sind vor allem tropische und subtropische Pflanzen in sehr reicher Artenzahl vertreten (Palmen, Zimt- und Kampferbäume, Sumpfzypressen, Mammutbäume, Kastanien, Eichen, Kiefern). Die dichte Vegetation der Buchten kam infolge langsamen Sinkens oder einer plötzlichem Verschüttung (Erdrutsch) unter die Erdoberfläche, wo sie unter Luftabschluß und unter hohem Druck verkohlte.

Wie aus Funden in der Nähe von Tokod hervorgeht, wurde hier schon in der Römerzeit Kohle im Tagebau abgebaut und zum Heizen von kleinen Schmelzöfen und Wohnhäusern benutzt. Man nimmt an, dass das hiesige römische "Industriegebiet" bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. existierte.

Danach ist die Kohle wieder in Vergessenheit geraten. Erst im 18. Jahrhundert begann man erneut mit dem Abbau. Der aus dem Ruhrgebiet eingewanderte Bergmann Anton Rückschuß hat 1780 in der Gemarkung von Tscholnok mit dem fachgerechten Bergbau begonnen. Gleichzeitig sorgte er auch für Abnehmer, die er in Pest fand.

Im Westen des Gerecse begann die Ausbeutung der reichen Kohlenlager erst ziemlich spät. Bei der Ent-deckung der auf 200 Millionen Tonnen geschätzten Tatabányaer Kohlenlager hat sich der Geologe Ludwig Roth besonders verdient gemacht. Dank seiner uner-müdlichen Forschertätigkeit konnte der Bergbau in der Grube "Síkvölgy" 1896 beginnen. Die Kohle wurde in Tatabánya wie in Dorog zur Grundlage der Industrie, die heute den meisten Menschen dieses Gebietes Arbeit und Brot gibt. Nur wenige sind sich dessen bewußt, dass der Grundstein für ihre heutige Existenz vor vielen Millionen Jahren gelegt wurde.

Gegen Ende des Tertiärs hat sich das Pannonische Meer, welches einst ganz Transdanubien bedeckte, allmählich zurückgezogen. Es hat eine mächtige Tonschicht zurückgelassen. Sie wird als Pannonia-Schicht bezeichnet. Am Westrand des Gerecse, in Totis, werden aus dem Ton Brennziegel hergestellt.



Die heutigen Oberflächenformen des Mittelgebirges sind bereits vor etwa 1 Mio. Jahren entstanden. Im Eiszeitalter, welches vor ca. 1½ Mio. Jahren begann und vor 16 000 Jahren endete, wurde die Pannonia-Schicht von einer mächtigem Lössdecke überzogen, die im Gerecse bis zu 10 m mächtig ist. Die vom Wind transportierten feinsten Staubteilchen haben sich an den Hängen des Geretschs abgelagert. Im Süden von Tarian u.a. bildet er Steilwände, in die Weinkeller und Höhlenwohnungen gebaut wurden. Die im Volksmund als »Lahmgstetten« bezeichneten Löss gruben lieferten wertvolles Baumaterial: Mit Spreu vermischt fertigte man daraus »Kotziegel« an. Aus denen das Mauerwerk der Bauernhäuser errichtet wurde. Der angefeuchtete »Lehm« wurde auch zum Verputzen von Mauern benutzt. Auf dem gelben Löss bildete sich fruchtbare Schwarzerde. Auf ihr wächst heute u. a. Wein und Obst.

Während der Eiszeiten, in denen das nordeutsche Tiefland, das Alpenvorland und die Alpen von einer dicken Eisdecke bedeckt waren, war unser Gebiet eisfrei. Wegen der niedrigem Temperaturen konnten hier nur anspruchslose Polsterpflanzen und niedrige Sträucher existieren. Nur in den Zwischeneiszeiten, deren Klima dem heutigen ähnlich war, konnten sich Laubbäume und andere, höhere Pflanzen ausbreiten. Am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 16 000 Jahren begann sich die heutige Pflanzendecke auszubilden.

Heimat des Vormenschen

Der Mensch hat früh die günstigen Lebensbedingungen (fischreiche Bäche und Seen, wildreiche Wälder und Kalksteinhöhlen) des Geretsch erkannt. Er ist in dieser Gegend bereits in der Altsteinzeit (ca. 650 000 bis 12 000 v. Chr.) anzutreffen. Dies geht aus den Funden von Vértesszölös am Westrand des Gerecse hervor. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dort eine auf 450.000 Jahre geschätzte menschliche Siedlung mit Knochenresten von Wölfen, Hirschen, Bären, Löwen usw. entdeckt. Auf Grund seines Körperbaus und seines Alters wird der Mensch von Vésrtesszölös zu den Vormenschen gerechnet. Wegen seiner Einmaligkeit in Europa ist dieser Fund in kurzer Zeit berühmt geworden. Von 1909 bis 1911 entdeckte man in Totis ca. 250 000 Jahre alte vormenschliche Reste. In der letzten Eiszeit lebte im Geretsch noch das Mammut.

Auf Grund zahlreicher Funde aus der Alt-, Mittel-(12.000 bis 4000 v. Chr.) und Jungsteinzeit (4000 bis 1800 v. Chr.) sowie der Bronze- (1800 bis 800 v. Chr.) und Eisenzeit (ab 800 v. Chr.) kann angenommen werden, dass es sich hier um eines der ältesten euro-päischen Siedlungsgebiete handelt.

Völkisches Mischgebiet

Vor Christi Geburt lebten hier die Illyrer und Kelten. Zu Beginn unserer Zeitrechnung wurde das Gebiet von den Römern besetzt. Anfang des 5. Jahrhunderts finden wir hier die Hunnen. Danach folgten die Langobarden, die Ostgoten und die Awaren. Im 9. Jahrhundert herrschten in dieser Gegend die Slawen. 896 erfolgte die Landnahme der Magyaren. Nach der Vertreibung der Türken Ende des 17. Jahrhunderts war das Gebiet des Geretsch weitgehend entvölkert. Die Großgrundbe-sitzer (v. a. die Familie Esterházy) riefen deutsche und slowakische Siedler auf ihre Güter.

Ähnlich wie zur Zeit der Völkerwanderung ist das Gebiet auch heute noch ein völkisches Mischgebiet. Neben den genannten Nationalitäten trifft man in manchen Dörfern auch seßhaft gewordene Zigeuner an (z. B. Héreg). Ungarische, deutsche und slowakische Gemeinden liegen hier eng beieinander. Die Menschen verschiedener Muttersprache und Herkunft haben sich – sofern sie nicht von ,oben‘ aufgehetzt wurden – immer gut verstanden. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg haben die nationalen Minderheiten viel von ihrer Identität eingebüßt.

Fußwanderung durch den Gerecse

Wer diese Landschaft richtig kennenlernen will, der muß – mit einer Wanderkarte1 in der Hand – abseits von den Verkehrswegen ihre Schönheiten suchen. Am besten beginnt man mit der Wanderung in Tatabánya-Untergalla. Auf dem Berg über dem Stadteil Tb.-Újváros kann man schon von weitem ein großes Vogeldenkmal erkennen. Es wurde anläßlich der Mil-lenniumsfeier 1896 errichtet. Der sogenannte Turul ist der Vogel der altungarischen Sagenwelt. Die ausgestreckten Flügel haben eine Spannweite von mehr als 14 m, das Árpáden-Schwert in den Krallen des Vogels ist 12,5 m lang.

Von hier oben hat man eine schöne Aussicht auf Tatabánya, auf das Schildgebirge und in Richtung Totis. Man sieht auch die slowakische Gemeinde Vértesszölös, in deren Nähe die Skelettreste des ältesten Europäers gefunden wurden. In der Nähe des Turuls befindet sich die Höhle "Szelim" und eine weitere kleine Höhle. Beide sind durch paläontologische Funde berühmt geworden. Nach der Sage sollen die Türken hier die Männer der Umgebung ermordet haben. Dies ist aber nur Gerede, in Wirklichkeit sind die Knochenreste viel älter.

Vom Turul-Denkmal aus wandern wir nach Osten. Der Weg führt uns über tiefeingeschnittene Hohlwege durch schier unendliche Laubwälder, die nur hier und da durch Lichtungen mit einsamen Forsthäusern unterbrochen sind. In den stillen Bächen verbirgt sich unter Steinen der begehrte Flußkrebs. Einige Kilometer von unserem Ausgangspunkt entfernt befindet sich ein Wildreservat, in dem Anfang der fünfziger Jahre Mufflons (Wildschafe) ausgesetzt wurden.

Am Fuße des Pes-kõ-Berges (401 m) gab es einst inmitten einer kleinen Obstplantage ein Pfadfinderheim (cserkészház). Vor dem Zweiten Weltkrieg stand dieses Haus den Pfadfindern zur Verfügung. Danach diente es als Lagerhaus für das Staatsgut von Tarian, schließlich fiel es zusammen und die Plantage verwilderte. In der Nähe wurde aus Kalksteinen auch Kalk gebrannt.

Der Aufstieg zur Peskö-Höhle ist ziemlich schwer. Oben angelangt, wird man für die Mühe durch die herrliche Aussicht nach Süden reichlich belohnt. Von hier kann man bei klarer Sicht den ganzen südlichen Teil des Gerecse-Gebirges überblicken. Am nächsten liegt die deutsche Mehrheits-Gemeinde Tarian. In großen Rodungs-inseln liegen die ehemaligen Herr-schaftsgüter Tornyópuszta, Tükrös-puszta und Gyarmatpuszta sowie eine Reihe Einzelhöfe (tanya). Wo einst schmale Ackerparzellen zu sehen waren, liegen heute große, einheitlich bestellte Tafeln. Nach dem Wechsel von der Streifen- zur Blockflur zwischen 1950 und 1990, entstand durch die Auflösung der Staatsgüter und LPGs infolge Reprivatisierung des Bodens eine neue kleinere Blockflur.

Wer das Vértes-(Schild-)Gebirge kennt, dem wird auffallen, dass es im Gerecse keine Burgen gibt. Der Grund dafür ist in der Verkehrsfeindlichkeit des letzteren zu suchen. Die großen Verkehrswege nach Westen führen durch die leicht passierbaren Senken des Vértes. Im Mittelalter wurden sie durch Burgen geschützt.

In der Pes-kõ-Höhle haben sich nach der Sage die Bewohner von Tarian vor den Türken versteckt. Sie sollen entdeckt und hingerichtet worden sein. Da es sich um eine kleine Höhle handelt, ist diese Annahme zu bezweifeln. Geht man vom Pes-kö aus die sanfte Abdachung nach Norden, kommt man in die kleine deutsche Gemeinde Vértestolna (Tolnau). Etwa zwei Kilometer entfernt liegt das slowakische Dorf Tardos. Von hier gelangt man ohne viel Mühe zu den Steinbrüchen, wo der "rote Marmor" abgebaut wird. Das Gestein liegt in dicken Platten übereinander.

Auf dem höchsten Punkt des Gebirges, dem Gerecse-Gipfel (634 m), angelangt, bietet sich auf das silberne Band der Donau, in Richtung Slowakei und Pilis, eine herrliche Aussicht. Hier gibt es ebenfalls eine ganze Reihe von

Höhlen und unterirdischen Bächen, deren Wasser zur Donau fließt. Dies wurde mit Hilfe von Färbversuchen festgestellt.

Wie sind die Höhlen entstanden? Das meiste Nieder-schlagswasser versickert im klüftigen Kalkstein. Der Kalk wird vom Sickerwasser allmählich aufgelöst, die Spalten werden zu weitverzweigten Höhlen erweitert. Am

Fuße des Berges liegt das ungarische Dorf Héreg. Von hier ist eine andere ungarische Ortschaft, Bajna (Weina), etwa sieben Kilometer entfernt. Weina ist die Heimat des "Teufelreiters" Graf Moritz Sándor. Er war der Schwiegersohn Mettemichs. In der Dorfmitte steht noch das sog. Metternich-Kastell. In der Zeit des Kommunismus wurde es total ruiniert. Der tollkühne Reiter hat allerlei Kunststücke vollbracht, mit denen er die Bewohner von Weina und Umgebung sowie von Budapest und Wien in Erstaunen versetzte. Dabei zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er zwei Jahrzehnte bettlägerig war. Bis zu seinem Tode 1878 war er ein Pflegefall. Sein Grab befindet sich in der Kapelle von Gyarmatpuszta.

Von Bajna gelangt man über eine Straße nach Péliföldszentkereszt (Heiligenkreuz), dem weitbekannten Wallfahrtsort. In der Nähe liegt der "Öreg-kõ-Berg", in dem sich eine 35 rn lange Höhle befindet. Aus ihr wurden zahlreiche vorgeschichtliche Knochenreste und Gegenstände geborgen, die auf eine steinzeitliche Besiedlung schließen lassen. In dem benachbarten Bajót befindet sich eine gotische Kirche aus der Zeit der Árpáden, die später im Barockstil umgebaut wurde. Von Heiligenkreuz, das noch mit Wäldern umgeben ist, gelangt man über das Gehöft Orisáp in das trostlose Industriegebiet von Dorog und Tokod. Von dem kahlen 456 m hohen "Nagy Gete" (Großer Geißberg) hat man einen schönen Rundblick auf die Umgebung. Die waldlosen Berge liegen zum Greifen nahe. Die Basilika von Esztergom (Gran) – in der Nähe der Donau – ist ebenfalls zu sehen. Trotz der weniger schönen Industriegebiete im Westen und Osten ist der Geretsch eine schöne und interessante Landschaft.

1) A Gerecse turistatérképe, 1 : 40 000, 1995


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