Inhaltsverzeichnis


Deutung der deutschen Familiennamen von Tarian



Yüklə 0,61 Mb.
səhifə6/16
tarix19.01.2018
ölçüsü0,61 Mb.
#39326
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   16

Deutung der deutschen Familiennamen von Tarian


Die Interpretation ungarndeutscher Familiennamen wurde bisher so gut wie außer acht gelassen. Mit dieser Abhandlung soll ein Impuls zur weiteren Erforschung dieses wichtigen Indentifikationsmittels mit unserer Herkunft gegeben werden. Die Namen liefern als relativ altes Sprachmaterial wertvolle – geschichtliche und sprachliche – Erkenntnisse. Seit Jacob Grimm (1785 – 1863) werden die Namen aus älteren Sprachzuständen abgeleitet.

Im deutschen Sprachraum gab es bis zum 12. Jh. nur Vornamen. Der Übergang zu erblichen Familiennamen wurde wegen der Ausweitung der Handelsbeziehungen und des Anwachsens der Städte notwendig. Die Rechtsgeschäfte erforderten eine genaue Unterschei-dung von Personen, was bei den vorher üblichen Vor- oder Taufnamen nicht möglich war. In Italien erfolgte dieser Übergang schon im 8./9. Jh.

Um 1200 setzten sich – im deutschen Sprachgebiet – die bürgerlichen Namen zu 78% aus Herkunftsnamen [HN] (wie Koblenz, Speyer, Straubinger usw.), zu 20 % aus Ruf- oder Vornamen [VN] (wie Martin, Thoma, Philips, Reiner, Endres usw.) und zu 2% aus Übernamen [ÜN], die nach geistigen und körperlichen Merkmalen gebildet wurden, (wie Klein, Großmann, Sauer, Eberhardt, Eichhardt, Frech, Hartmann, Stark usw.) zusammen. Ab 1300 kamen die Berufsnamen [BN] (wie Müller, Schneider, Schmidt, Tressel usw.) und Wohnstättennamen [WN] (wie Bachmann, Berg, Ortmann, Rosner usw.) in Mode. Während die Berufs-

und Übernamen bis zum Jahr 1500 auf 20 bzw. 30% anstiegen, sank der Anteil der Herkunftsnamen in drei Jahrhunderten auf 30 % ab. Ferner gibt es noch örtliche Namen [ÖN], die auf lokale – örtliche – Namen hinweisen (wie Antretter, Auer, Hollenberger, Stegmaier u. a.)



Adam (VN): Beliebter biblischer Vorname (hebräisch = Mensch aus Erde)

Aichele*: Deutet auf eine Wohnstätte in den Eichen hin.

Ampelner*: Hersteller von Lampen und Gefäßen aus Zinn.

Andorfer (ON): Der Vorfahre der Andorfer stammt aus Andorf, einem Dorf in Oberösterreich (unweit von Passau). Heute häufig in S-Deutschland (Baden-Württemberg, besonders in Niederbayern)

Antretter (ÖN): Antrat, Antritt sind Höfe in Tirol; trat, tret = Weidetrift; Höfe mit Weidewechselwirtschaft. Kommt heute in Leverkusen, Köln, Lippstadt u. a. vor.

Aubele, Aubeli(n) (VN): alemannisch-schwbäbisch für den männlichen VN

Albrecht (der an Adel Glänzende). Heute häufig in Oberschwaben, Baden-Württemberg u. a.



Auer* (ÖN): Von der Wohnstätte in einem flachen Wiesengelände (= die Au, Aue); als FN oft in München, Mainz, Würzburg, Baden-Württem-berg.

Babuschek (slawisch): Großmütterchen, altes Frauchen

Bachmann (WN). Nach der Wohnstätte am Bach, einer, der am Bach wohnt.

Barthold*: germanischer Personenname (~ Bartheld, Bartels)

Baudendistel: Berufsname in Satzform („Bau den Distel“), Distelanbauer: Ein Bauer, der viele Disteln in seinem Acker hatte? Heute in Baden-Württemberg (Achern und Renchen).

Bauer (BN): Ähnlich wie Schmidt usw. deutet dieser Name auf den Beruf seines ursprünglichen Trägers hin.

Baumgartner [WN]: An Obst- oder Baumgarten woh-nend, auch Besitzer von solchen (Obstgärtner)

Behringer, Beringer (ON): Einer, der aus Behringen oder Böhringen/Württemberg stammt.

Beigelbeck, Beiglbeck (BN): Bäcker, der sich auf das Backen von Beigeln (Mohn-, Nußrollen) spezialisiert hat. Heute in München und Umgebung, Baden-Württemberg (Geislingen, Backnang)

Benesch (VN): Tschechisch für den männlichen Vornamen Benedikt (= lat. der Gesegnete) Benisch

Benisch (VN) = Benesch, beliebte KF von Benedikt mit slaw. Suffix.

Berend*, Berendi ist vom VN Bernd, Bernhard, Behrendt abzuleiten. In den Kanzleien könnte das t mit einem i verwechselt worden sein, so dass aus dem Vomamen Behrendt ein scheinbar ungarischer Familienname Berendi entstand (> Aufzeichnungen in den Tarianer Kirchenbüchern: 1767 und 1768 wurden dem Ehepaar Georg und Anna Berend die Söhne Joseph und Johann geboren; > Namensliste der ersten deutschen Siedler in Tarian). Vielleicht steckt auch eine absichtliche Magyarisierung dahinter. Heute häufig in SW-Deutschland (Trier, Saarburg, Mettlach, Saar-brücken, Mainz), aber auch in Hamburg, Berlin, München, Duisburg.

Berger (ÖN): Nach der Wohnstätte am Berge, am Berg Wohnender; eventuell auch Bergmann, Grubenarbeiter (> Hornyák, Huj)

Bernwallner (ÖN): Bern = Bären, Wallner = Waldner > der aus dem Bärenwald. Heute in Rottenburg, Freiburg i. Br., Pocking.

Blaschek (VN): slawische Form von Blasius (zu Blazek)[ung. Balázs]

Braun* (ÜN): Familienname, der sich auf die Augen-, Haar- oder Bartfarbe des Trägers bezieht.

Bruder*: Aus vertrauter Anrede entstandener Familienname ( Pratz).

Brunner (ON): obd. zu den vielen ON Brunn (Brünn) in Bayern und Tirol; eventuell am Brunnen wohnend oder Brunnengräber, -mann. Heute anzutreffen in Franken und im übrigen Süd-Deutschland.

Brunnthaler, Bruntaller*: (ÖN) Einer im einen Tal mit Brunnen Wohnender. Mit -th geschrieben kommt er v. a. in Alt-Bayern vor.

Bundschuh (ÜN): Schnürschuh der Bauern im Mittelalter; beim Bauernaufstand 1525 Feldzeichen der Aufständischen; Schnürschuhträger oder aufrühre-rischer Mensch(?). Heute v. a. in N-Baden und im übrigen Baden-Württemberg weitverbreitet.

Ciwis, Civiß: Könnte vom lat. Wort Civis = Bürger kommen, aber wahrscheinlicher ist die Herkunft von Zerbiß, Zerfaß, Zervas, Zirfaß = Servaes, Servatius. Demnach wäre Civiß eine Koseforrn des Vornamens Servatius. Heute in Leverkusen, Krefeld u. a.

Czerny (slawisch): ÜN »Schwarz«, d. h. ein Mensch mit dunklen Haaren

Dantmann (BN): Tandler, Trödler mit getragener Klei-dung handelnd. Heute in Oberbayern anzutreffen.

Deberling (BN): Vermutlich von Däbeler, Däbel (Mecklenburg) = mnd. dobeler »Würfelspieler, Würfeldrechsler. Heute in Baden-Württemberg (Heidenheim, Weil der Stadt, Ditzingen u. a.) vorkommend.

Denner (zu Tanne): Bewohner einer mit Tannen bestandenen Gegend (Flurname) oder vom ON T(h)ann (~ Don Stuhldon*). In ganz Deutschland weitverbreitet.

Dietschi*/ Dietsche: Bedeutete ursprünglich Kloster-, Kirche- in Verbindung mit Schuler (= Schüler) »Kloster-, Kirchenschüler, angehender Kleriker, Student, Scholar«. Oft anzutreffen in Mönchengladbach und Umgebung.

Ebert*: VN Eberhart

Eberhardt (VN): Nach dem mhd.Vornamen Eberhard = stark wie mhd.Vornamen Eberhard (= stark wie ein Eber). Heute in Dortmund, Düsseldorf, Hannover, Nürnberg, Stuttgart, München, Würzburg, Bruchsal.

Eichardt, Eichhardt (ÜN): Hart wie die Eiche, ein starker, ausdauernder Mensch. In Berlin, Erfurt, Münster, Schwerin, Ludwigshafen, Kandel u. a.

Eigner: Besitzer eines Eigengutes im Gegensatz zum Erblehen; in Tirol auch oft Hofname. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Eipl, Eybel, Eibl (ON): Bewohner eines Hauses am Eibengehölz (Flurnamen). Heute vor allem in O-Deutschland und Berlin sowie in Dortmund vorkommend.

Eiser*: Eisenmann, -händler

Ellbacher*: Einer am Ellbach Wohnender (Bach in Saarlouis/Saarland)

Elser: ON Elsen, Elsa; ÖN Els = Erle

Endres (VN): obd. Formen für Anders, Andres = Andreas (= der Männliche oder der Nacheifernde). Heute in Bayern (Würzburg), Baden-Württemberg, Saarland; Kassel.

Erbeskorn (BN): Erbsenhändler; zusammengesetz aus Erbes (mundartl. Erwes = Erbse) und Korn (BN für Getreidehändler).

Feil, Fail, Feiler (BN): Feilenhersteller, -schmied. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Fernekäs, Fernekeß (BN): »fem, firn« = Vojährig, alt, abgelagert (Schnee, Wein), Bauer, der reifen Käse herstellte. In der Pfalz (Worms, Mainz, u. a.) und im Saarland anzutreffen.

Filips (VN): Kommt von dem männlichen VN Philipp und bedeutet Sohn des Philipp = Philipps (gr. Pferdefreund). Der erste Filips kam 1883 aus Samed/Szomód nach Tarian. 1923 wurde der Name in Fülöp magyari­siert. Andere Filips mußten in den 30er Jahren ihren Namen in Felhõs ändern lassen. Heute kommt er in Hannover, Hamburg, Dortmund, Karlsruhe und Mannheim vor.

Fischer (BN): Familienname, dessen ursprünghche Träger Fischer von Beruf waren.

Fleckenstein* (ÖN): Burg in den Vogesen im Nord-Elsaß/Frankreich. Heute in S-Hesen, Odendwald, Spessart, N-Pfalz anzutreffen.

Fleischhacker (BN): Bezeichnung für den Metzger oder Fleischhauer. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Frech (ÜN): Vom mhd. »vrech« (= kühn, keck, verwegen, lebhaft) abgeleiteter Eigenschaftsname. In Südwest-Deutschland u. a.

Frey: der Freie im Gegensatz zum Hörigen (Unfreien). In ganz Deutschland weitverbreitet.

Fuchs: Teils schlau wie ein Fuchs, teils »rothaarig«, teils Hausname: In Süddeutschland ist es heute noch üblich, dass bestimmte Häuser am Giebel mit Tier- oder son-stigen Figuren geschmückt werden (wie Hirsch, Ochs,Storch, Fuchs). In ganz Deutschland weitver-breitet.

Gi(e)gler: von Giegel = Narr. Mit -i- und -ie- geschrieben in ganz Deutschland weitverbreitet.

Glas (BN): Glasmann, -händler

Goldschmidt (BN): Goldschmied

Glück: ÜN zu mhd. 'g(e)lücke' Glück, Geschick, Zufall; Geschickter Mensch

Götz (VN): Koseform zu dem männlichen Vornamen Gottfried. Weitverbreitet in ganz Deutschland.

Grob (ÜN): leitet sich von grob, derb ab. Vermutlich kommt der später auftauchende Familienname Grof auch von Grob, da das b im Volksmund oft als w gesprochen wird, so dass aus Grob > Grow > Grof wurde. Der erste Grob wanderte 1733 ins Nach-bardorf – Tolnau – ein. Die Grofs kamen im 20. Jh. von dort nach Tarian. Anzutreffen in Bochum, Bottrop, Essen, Herne, Solingen, Mannheim, Konstanz.

Grof, Graf: Aufsichtsbeamter mit Gerichtbefugnissen, Verwaltungs-beamter,Vogt, Aufseher, mitunter auch nur im Dienste eines Grafen Stehender (> Grob). Heute anzutreffen in Kaiserslautern, Bad Kreuznach, Esslingen, Sigmaringen, Mannheim, München, Han-nover, Düsseldorf und Berlin.

Gröschl = obd. Groschen, Gold- oder Silbermünze; inderekter Berufsname: Jemand, der mit Geldein-nehmen zutun hat. Mit -el geschrieben heute anzutreffen in Erlangen, München, Regensburg, Nürnberg, Karlsruhe und Hamburg.

Grossmann (ÜN): Ein großer Mensch war Träger dieses Namens. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Gruber*: Meint den in einer Grube Wohnenden (z. B. Lehmgrube)

Hadl*, Hadel: obd. Hettel = Geiß, Ziege; Ziegenhalter, -händler

Hammer = ÜN von Schmied. Häufig in ganz Deutsch-land.

Handl: obd. Händler. In ganz Deutschland weitverbreitet, besonders aber im S.

Hartdegen, Hardegen (ÜN): ndd. Herdegen, Heerdegen; altdeutsch-fränkischer Personenname (Thüringen, Franken); mhd. Degen = junger Held; nd. Haudegen. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Hartmann* (ÜN): -hard bedeutete ursprünglich »kühn«, ein mutiger Mann. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Hasenfratz (ÜN): In N-Deutschland bedeutet »fraatz« Fresser, Vielfraß; daraus folgt: Hasenfresser, einer, der viel Hasenfleisch aß. In der Schweiz und am Hochrhein verbreitet. Von dort sollen auch die H. nach Werischwar und von dort über Saar nach Tarian gekommen sein. Heute noch in S-Schwarzwald häufig, aber auch sonstwo anzutreffen.

Hau (obd.). Besitzer eines Hauses oder Holzschlages; Hau ist ein Begriff aus der alten deutschen Waldwirtschaft. Früher war der Gemeindewald in Haue oder Holzschläge eingeteilt. Häufig in SÜDWEST-Deutschland u. a.

Hege (zu Hag, Häge): Dornbusch, Hecke, Hag > am Häge Wohnender. Oft in S-Deutschland anzutreffen.

Heidinger (ÖN): Vermutlich Bewohner einer Heide oder eines Ortes in einer Heide. Häufig in Süd-Deutschland, aber auch sonstwo.

Heilmann (VN): beliebte KF zu Heinrich. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Herr: (obd.) ,im Dienste eines Herrn stehend, daher auch Bauernname‘. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Heßler (ON): Herkunftsname zu den Ortsnamen Hasel, Hesel, Heßlar, Heßler, Häßler (Thüringen, Franken, Westfalen, Hessen). Heute in ganz Deutschland weitverbreitet.

Hetzmann: ÜN zu 'hetzen, jagen' Wildtreiber, Jäger; KF zu Herrmann

Hilpert*, Hilbert (VN): Althochdeut-scher Personen-Name Hildebrecht (= im Kampfe glänzend). In ganz Deutschland weitverbreitet.

Höbaus, Höbauß: Wahrscheinlich vom mosel-fränkischen »Baus« = Hügel Beule (Pausbacke = dicke Backe); hö(ch) = hoch > hoher Hügel = auf einem hohen Hügel Wohnender. Kommt in Deutschland nicht mehr vor.

Hodapp, Hodab (ÜN): Hängt mit dem Begriff »däppisch« zusammen. Häufig in N-Schwarzwald, aber auch im übrigen Baden-Württemberg.

Hofmann, Hoffmann (BN): Früher Gutsverwalter an herrschaftlichen Höfen (ähnlich Mayer), auch auf Landgütern von Patriziern. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Hollenberger (ÖN): Nach der Wohnstätte am Hollen-berg, d. h. auf einem Berg mit Holundersträuchern. Denkbar wäre auch eine Herleitung von Hohl, Hohlweg. In Großraum Würzburg v. a. anzutreffen.

Hornyak, Hornack (BN): wendisch-tschechisch »Berger« = Bergmann (?) > Huj. Beide Formen treten in ganz Deutschland auf.

Höß*: ~ Heß; einer, der aus Hessen stammt.

Huber (BN): Bauer, Besitzer einer Hufe oder Hube (Hofstätte mit ca. 10 ha Ackerland). Anzutreffen v. a. in S-Deutschland.

Huj*, Huy (ÖN): 1) Der Huywald dem Harz im Norden

vorgelagerter, bewaldeter Höhenzug, Benediktiner Kloster Huyburg auf der Höhen des Huywaldes; 2) Im Saarland vorkommender Familienname – als Houy geschrieben –, eventuell abzuleiten von frz. »houille« = Steinkohle > BN Bergmann. 3) Stadt in Belgien (Huy) südwestlich von Lüttich. 4) ÜN zu sorb. 'huj, wuj' Onkel, Vetter, Oheim. Als Huy und Houy geschrieben häufig im Saarland und im westlichen Deutschland; mit -j geschrieben v. a. in Baden-Württemberg und Bayern.



Imelli (VN): Koseform zu dem männlichen Vorname Immo. In ganz Deutschland nur viermal (Mainz, Aachen u. a.) anzutreffen.

Imhoff*: nach der Wohnstätte »Im Hof«

Iseli* (BN): Vermutlich von Eisele abgeleitete Kurzform von Eisenhändler. Kommt heute in Baden-Württemberg vor (Weil der Stadt, Leonberg, Ettlingen u. a.).

Jelinek, Jellinek, Jelli (?) (ÜN): Slawisch »jelen« = Hirsch > hirschähnliche Erscheinungsform oder Jäger. Heute in Baden-Württemberg und Bayern u. a. anzutreffen.

Kahn (BN) = Kahnschiffer, Bootsfahrer. In ganz Deutschland weitverbreitet.

Kailbach, Keilbach (ÖN): Anscheinend ein am Bach wohnender grober

(?) Kerl. Mit -ai- und -ei- geschrieben v. a. in N-Baden u. a. vorkommend.



Kaindl (VN) = Kuenel, Koseform Kainradl = Konrad (bedeutet: der weise Ratgeber). Vor allem in Oberbayern anzutreffen.

Kaiser (ÜN): Familienname auch von Bauern, die irgendetwas mit dem Kai-

ser zu tun hatten, sei es, dass sie nur bei ihm dienten.



Käsmann (BN): Käsehersteller, -verkäufer

Keller: Kellner, Kellermeister

Kienöfner (BN): Kien = harzreiches Kienholz (v. a. Kiefer und Fichte), Öfner = Ofensetzer, -bauer Õ Kien­ofenbauer

Kirschner (BN) = Kürschner, d. h. Pelzverarbeiter, Pelzer

Klausenberger (ÖN): Ein am Klausenberg Wohnender; Klause = Einsiedelei (Der Hausname der Tarianer Klausenberger war ,Beckermichl‘.) Zwei in ganz Deutschland (Georgens­münd, Rednitzhembach).

Klein* (ÜN): Bezeichnung für kleinwüchsige Menschen. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Klinge(r) (ÖN): Häufig in S-Deutschland, Bewohner eines Hauses an einer Gebirgsschlucht mit Bach. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Knopf : Kleiner, runder Kerl (ÜN) oder ein Knopfmacher (BN). In ganz Deutschland weitverbreitet.

Koblenz (ON): Der erste Träger dieses Namens stammt aus der Stadt Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Kölmel (BN): Alemannisch »Köhl« = Kohl. »Mel« geht wahrscheinlich auf Mehl zurück und steht für Mehlhändler, -verkäufer oder Müller. (Gibt aber mit »köl« keinen Sinn!). Häufig in Baden-Württemberg (Karlsruhe, Rastatt, Ettlingen, Offenburg, Schwarz-wald).

Krall (zu slaw. kral, krol = König): einst im Dienste des Königs stehender Mensch. Häufig in ganz Deutschland, v. a. aber im N.

Kramer*: Krämer, Händler

Kranz (BN): Verkürzte Form des Berufsnamens "Kranzbinder, -macher". Sehr häufig in ganz Deutsch-land.

Kraus (ÜN): obd. Krauskopf, -haar

Kuntz* Kunz: Koseform des altdeutschen Kaisernamens Konrad (Kunrad)

Kupfer* (BN): Bezeichnung für den Kupferschmied. Hat nichts mit dem »Koffer« (in den ua-Mundart »Kupfer« zu tun!). Fast in ganz Deutschland, v. a. in München, Nürnberg, Bamberg, Bad Homburg u. a.

Leber (BN): Wohl – von Leber-

wurst abgeleiteter – Übername des Fleischhackers, Metzgers. Häufig in ganz Deutschland.



Leib = Laib: ÜN des Bäckers; mhd. »leip« = Brotlaib oder ahd. »liob«=lieb. Sehr häufig in ganz Deutschland, besonders aber im S.

Leininger (ON): nach den ON Leiningen b. Greiz, Leiningen/Hunsrück, Leiningerhof (Dornham)

Leske (zu slaw. Les = Wald): Waldbewohner; sorb. Leske= Haselnußstrauch; Vor allem im nördlichen Deutschland anzutreffen.

Liebl (VN): obd. Koseform (Lieble, Lieblein) zu Liebhard (= obd. Vorname). In ganz Bayern vorkommend.

Lunzer (ON): Stadtname – Lunz – in Nieder-Österreich. Heute v. a. in S-Deutschland.

Meitner = Mäutner, Mautner: (bair.-österr.) Maut-Einnehmer, Zöllner

Martin (VN): Nach dem römischen Kriegsgott Mars = der Krieger oder nach dem heiligen Martin. Familien mit diesem Namen nannte man in Tarian auch Merx. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Marx (VN): Von dem männlichen Vornamen Markus, Mark (= der Hammer) abgeleitet: Sohn des Marks (> Merx).Sehr häufig in ganz Deutschland.

Matkovics, Matkovic: Von Matthias abgeleitet mit dem südslawischen Suffix c.

Merx (VN) = Marx; abgeleitet von Marks. (> Martin). Sehr häufig in ganz Deutschland, besonders im N.

Metlager: Einer, der Met (= gegorener Honigsaft) lagert. Ursprünglich: Metlagerer.

Meyer, Mayer*, Maier, usw. (BN): vom Lateinischen »major villae«, Verwalter, Pächter von Höfen; Bewirt­schafter des Hauptgutshofs, Gutsverwalter, Aufseher über das bäuerliche Abgabewesen, auch Erbpächter.

Mikonya: Vermutlich slawischer Herkunft. Es könnte etwas mit Pferd zu tun haben. (Kónya = Stadt in der Türkei). Kommt in Deutschland heute nur in Mühlacker und Görlitz vor.

Monz, Manz (VN): Koseform von dem männlichen Vornamen Mangold. Sehr häufig v. a. in Südwest-Deutschland (Saarland u. a.).

Müller (BN): Meint den Mühlenbesitzer oder den in der Mühle Tätigen.

Nagel, Nagl: ÜN des Nagelschmiedes

Neubauer(BN): Ähnlich wie Bauer deutet dieser Name auf den ausgeübten Beruf hin. (Gegensatz zu Altbauer). Sehr häufig in ganz Deutschland.

Niederecker = Ecker, Eck, nach der Wohnstätte an der unteren, niederen Ecke, an der Ecke wohnend; in Tirol: Egger, Egg = Eck. Heute im Großraum München anzutreffen. (Einer davon stammt auch aus Tarian.)

Niedermann = der niederwärts – weiter unten – Wohnende

Niesner, Nießner (VN): Von Nieß, Niesel, Nißle Koseform von Dionys; ON Niesen. Sehr häufig in ganz Deutschland v. a. im Süden.

Oppenauer (ON): Von dem Ort Oppenau im Schwarz-wald (östlich von Offenburg)

Ort(h)mann: Der am Ort, am Ende des Dorfes, der

Straße Wohnhafte. Sehr häufig in ganz Deutschland.



Palatin (lat.): Hügel in Rom; frühere Bezeichnung des Pfalzgrafen (Besitzer einer Burg oder Palastes). Heute im nördlichen Baden-Württemberg anzutreffen.

Papp: (Bay., Tirol), schwäb. Bapp; mhd. pap = Kinder-brei. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Pertl (VN): Bertel, Koseform zu Bertold (mhd. »der glänzend Waltende«). Sehr häufig in Oberbayern.

Pilsinger(ON): ON Pilsing in Bayern

Pinter*: Meint den Fassbinder, obd. Pinder, Pinther.

Plett (ON od. BN): Nach den Orten Plettau, Plettenberg; häufig in Hamburg; Plätte = landschaftlich Bügeleisen, Plätterin = Bügelfrau; Platt = Hochläche; bair.-östr. Plätte = flaches Holzboot oder Schiff. Sehr oft im nördlichen Deutschland anzutreffen, aber auch im S.

Pokorny (ÜN): Tschechisch-polnisch „untertänig, de-mütig“, ein dienerhafter Mensch. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Porst (ÜN): obd. Familienname, der sich von mhd. »borst« = Borste ableitet; ein borstiger, unangenehmer Mensch. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Pratz (ÜN): Von Brat (slaw. »Bruder«; > Bruder); Angeber, Muskelprotz. Oft im nördlichen Baden-Würt-temberg, aber auch in Bayern u. a.

Prech: Vermutlich eine Abkürzung des Holzhand-werker-Berufs, der Hanf- und Flachsbrechen (ua-Mundart: Prechln) herstellte. Es könnte aber auch die Koseform von Albrecht Brecht oder Precht dahinter stecken. Als Prech geschrieben kommt der Name in geringer Zahl in Baden-Württemberg und Saarland vor. Mit B geschrieben ist er sehr häufig in ganz Deutsch-land von N bis S, v. a. aber im westlichen Teil.

Puchler: Puchel, Püchl, Püchler = obd. Büchler > am Buchenwäldchen Wohnender. In ganz Deutschland, v. a. aber im S.

Reich*: Meint einen reichen Menschen.

Reiner (VN): Nach dem männlichen Vornamen Rainer, Koseform von Reinhard oder Reinhold; Reinher war ein beliebter Personenname. In ganz Deutschland, v. a. aber in Bayern und Baden-Württemberg anzutreffen.

Reinhardt (VN): Männlicher Vorname – abgeleitet vom germanischen Ragin-, Regin-hard, was »im Rate kühn« bedeutet. (= Ein mutiger, starker Mensch). Sehr häufig in ganz Deutschland, v. a. aber im N.

Reiser (oft in Bayern und Baden-Württemberg): Von Reisig, Reisicht, Gesträuch; Beiname der Familien Salzinger

Reismüller (ÖN): Besitzer einer Mühle im Reisig, im Gehölz. In Baden-Württemberg und Bayern u. a. anzutreffen.

Riemelli* (BN): alemannische Verkleinerungsform von Riemen = Riemenschneider > ÜN des Schusters. Heute ausgestorben.

Ries = Sumpfort (ris), feuchte Stelle im Wald; Riese = großer Mensch, ÖN Ries, Rieß. In ganz Deutschland vorhanden.

Riesing : Rieser (schweizerisch) alemanische Form von Reiser; zum örtlichen Namen Ries: Reisig, Reisicht, Gesträuch; Ortsname Ries bei Passau. Heute in O-Deutschland (Chemnitz, Halle u. a.) anzutreffen.

Ritschmann (VN), auch Rutschmann, Rütschmann, obd. Koseform zu Rudolf; ebenso: Rietsch aus Rütsch KF zu Rüdiger bzw. Rudolf; Kommt heute in Nord-Baden vor.

Roland: Paladin Karls des Gr. > VN Roland – germ. Form (H)rodnand = ruhmvoll und kühn. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Rosner (ON): Bezeichnet die Herkunft von Rosenau (Schlesien, Böhmen, Mähren). Es wäre auch denkbar, dass ein Rosenzüchter gemeint ist. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Rossmann* (BN): Roßhändler, -bauer. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Ruppert (VN): KF zu Rupprecht (ruhmglänzend)

Ruth*: Biblischer, weiblicher Vorname

Sahm, Sam: (Ostpreußen) slaw. Personenname Samo oder Samtweber > Samweber (Hat nichts mit dem ung. Wort »szám« = Zahl, Nummer zu tun!); Kommt heute in Bad Homburg, Frankfurt a. M., Mainz u. a. vor.

Salzinger (BN): Salzsieder, -händler; Heute in Baden-Württemberg und Bayern verbreitet.

Samweber (BN): Sam(me)tweber oder Samthändler; Kommt in Ost-Bayern vor.

Santner (ÖN): Nach einer Wohnstätte auf sandigem Gelände; eventuell auch Sandfuhrmann, Sandgruben-betreiber (> Sentner); Häufig in München.

Sauer (ÜN): Ein böser, grimmiger Mensch; Anzutreffen in Bonn, Ruhrgebiet, Frankfurt a. M., Heidelberg, Hannover, Berlin.

Schäffer*, Scheffer* (BN): Schäfer, Schafhirt, -halter

Schalkhammer (ÜN): Schalk = Leibeigener, Knecht, Mensch in dienender Stellung, später auch von knechtischer Gesinnung, böser, loser Mensch; Hammer = ÜN von Schmied. Daraus folgt, dass Schalkhammer ein leibeigener Schmied oder Schmiedeknecht war. Ist heute nur zweimal anzutreffen (so in Wolfratshausen).

Schaller* (ÜN): mhd. Prahler, Angeber, Aufschneider.

Sehr häufig in ganz Deutschland.



Schatz (BN): Jemand, der es mit Geld- oder sonstigen Schätzen zu tun hat, Schatzmeister. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Scheirich (zu Scheuer, Scheune): ein in der Scheuer beschäftiger Mensch. Heute v. a. in Baden-Württem-berg und Bayern vorkommend.

Schenk (BN): mhd. »schenke« = einschenkender Die-ner; später auch Hofamt (Mundschenk). Sehr häufig in ganz Deutschland.

Scherlein (BN): von obd.-bair. Scherl = Schere; ÜN des Scherenschleifers bzw. Scherers (Tuch-, Gewand- oder Bartscherers); Kommt heute in Mittelfranken vor.

Schindler (BN): Oberdeutsch-schlesisch der Hersteller hölzerner Dachschindel. Im Mittelalter waren Privat-häuser fast nur mit Schindeln gedeckt. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Schlägel, Schlegl (BN) = obd. Werkzeug zum Schlagen, vielleicht Schlächter.

Schleicher*: Ein leise gehender, schleichender Mensch.

Schmölz (BN): kommt von Schmalz, d. h. Schmalz-händler. Kommt heute in Oberschwaben (Füssen, Isny u. a.) und im übrigen Süd-Deutschland vor.

Schneider* (BN): Berufsbezeichnung. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Schreck*, Schröck*(bayerisch): Einer, der anderen Angst macht, einen Schrecken einjagt.

Schütt = obd. Schütz(e): Meint im allgemeinen den Feldschütz, Flurschütz oder Feldhüter, aber auch den Schützen (= Schießender).

Schwarzinger (BN): Meint wohl den Schwärzer, d. h. den Tuchfärber. Der erste Träger dieses Namens kam in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts aus Österreich (Schw. Michael, * in Simonsfeld/NÖ.) nach Tarian. Er war Schmied und k. & k. Pferdearzt i. R. und ließ sich hier als Kuhschmied nieder. Daher der Beiname der Schwarzingers »Kuischmidt«. Heute in Baden-Württemberg, Bayern und Ruhrgebiet anzutref-fen.

Schweizer: ein aus der Schweiz stammender Mensch

Seiler (BN): Hersteller von Seilen, Stricken, Schnüren, Kordeln

Seipel*: KF zu Seipolt, Seibold; häufig in Ober-schwaben, Bayern

Sentner (ÖN): Ähnlich wie Santner von Sand (Sänd) abzuleiten (> Santner). Anzutreffen in Baden-Württemberg, Bayern, aber auch in N- und W-Deutschland.

Simonek, Schimonek (VN): slawisch-polnische Form von Simon (=Erhörung). Mit Si- geschrieben im westlichen Deutschland von Norden bis Süden; mit Schi- geschrieben in Hamburg und Pinneberg.

Singer (ON oder BN): Nach der Stadt Singen westlich des Bodensees oder nach Sänger, Kantor, Musiker. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Skóza: Slawischer Name, dessen Bedeutung nicht geklärt werden konnte. Kommt in ganz Deutschland nur einmal vor (Grevenbroich).

Sommer = Jahreszeitenname, der mit der beruflichen Tätigkeit im Sommer zu tun hat. Sehr häufig in ganz Deutschland, besonders aber im N.

Speidler*: Speiel, Speil (obd.), Spail (ua-Mundart) = Holzsplitter, -keil, übertrieben: Grobian.

Speier (ON): Dieser Familienname hat seinen Ursprung in der Stadt Speyer am Rhein. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Springinseis (BN): Satzname, der besagt: »Spring ins Eisengeschäft!«, d. h. Eisenhändler oder -bearbeiter. In Deutschland ausgestorben.

Stegmaier (ÖN): An einem Steg ( = schmaler Fußweg) oder Brücke wohnender Maier. = Stegmar ( > Meyer). Besonders häufig in Baden-Württemberg.

Stein, Steiner (ON): Kommt von den häufigen Ortsnamen Stein, Steine,

Steinau usw. Sehr häufig in ganz Deutschland.



Stemmberger*: Flurname Stämmberg, d. h. Berg mit Bäumen (Holzstämmen)

Stockbauer (ÖN): An einer geredeten Waldstelle (mit Baumstümpfen) woh-

nender Bauer. Heute sehr häufig in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg.



Straubinger (ON): Ist auf die Stadt Straubing in Niederbayern zurückzuführen. Häufig in Bayern.

Strehli / Streli (ON): Ostdeutsch-slawischer Ortsname Strehla/Elbe in Sachsen; Strehlen/Schlesien. Mit -i kein einziger in Deutschland, aber sehr viele als Strehl und Strehle.

Struphart / Struphaar: Aus Strupp und Hardt zusam-mengesetzter Name. Strupp = struppig, stachlig, »graunpert«; Hardt = Hirte (von herde, harde). Also ein Hirte mit zerzaustem Haar.

Stuldon*, Stuhldon: Zusammengesetzter Name aus Stuhl + Don, d. h. Stuhlhersteller (= Tischler, Schrei-ner), der Tannenholz (Don, Thon) verarbeitete. Kommt heute in dieser Kombination nicht mehr vor, aber es gibt in Deutschland viele, die Stuhl oder Don, Ton, Thon heißen.

Thoma, Toma (VN): Ist eine Form von Thomas (= hebr. Zwilling, Patron der Bau- und Zimmerleute). Häufig in S-Deutschland, aber auch sonst weitverbreitet.

Tietschi > Dietschi

Tobik (VN) = Tobias (hebr. Gütig ist Gott) mit der slawischen Endung -k (Aus Tolnau heirateten mehrere Tobik-Mädchen nach Tarian.). Bis auf einen ist die FN in Deutschland nicht anzutreffen.

Tontsch*: männlicher Vorname, der auf Antonius, Anton zurückzuführen ist. Von diesem FN gibt es heute noch sehr viele in ganz Deutschland.

Tressel (BN): Leitet sich vom Drechsler über Drechsel Drexl(er), Dressel, Dressler, Dres(e)l, Tres(e)l ab. In Oberfranken kommt dieser Name heute noch oft vor. Früher gab es Holz-, Knochen-(Bein-), Elfenbein- und Bernsteindrechsler. In Tarian sagt man Tresl, schreibt aber seit den 30er Jahren – madjarisierend – Treszl. In allen Schreibvarianten v. a. in S-Deutschland häufig anzutreffen. Mit -ssel v. a. im SÜDWEST in der weiteren Umgebung von Trier + West-Pfalz, Saarland, aber auch in Nürnberg, Augsburg, Tübingen, Berlin u. a. Mit -ssl, -ßl in Winnenden, Bergelen, Immenstadt usw.

Utto ist mit dem VN Otto gleichzusetzen. (= der Besitzende). In München und Umgebung gibt es davon heute vier; einen gibt es in Giengen, dessen Träger aus Tarian stammt.

Vetter: Mittelhochdeutsch = Vaters Bruder, Vetter. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Vogel, Vogl, Fogl (ÜN) bedeutet soviel wie Vogelfänger. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Walter* > Wolter

Walz (VN): obd. KF zu Walt(h)er ( > Wolter). Sehr häufig in ganz Deutschland.

We(h)rli / Werle (VN): Auch Wehrle alem. Koseform zu Werner; Werli (Werlin) Wernher. Heutige Verbreitung: Hamburg, Braunschweig, Baden-Württemberg und West-Deutschland.

Weiler (ON): Ursprünglich Bewohner einer kleinen Siedlung von der Größe einer ungarischen Pußta (3 bis 15 Häuser). In Süd- und Südwest-Deutschland weitver-breiteter Ortsname. Ähnlich wie Filips wurde auch Weiler magyarisiert (1923) in Vértes. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Weiß (ÜN), damit ist wohl ein Mensch gemeint, der blondes Haar hatte, zur Unterscheidung von schwarzem Haar. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Weißgerber (mhd. wißgerwer): Der das Leder weißgar macht, mit Alaun gerbt. Sehr häufig in ganz Deutschland.

Weißwasser (ON): Nach einer Wohnstätte am weißen – schäumenden – Wasser oder nach der Ortschaft Weißwasser in Sachsen. Heute ausgestorben in Deutschland.

Wicha: Vermutlich slawisch »hoch, groß« > ein großer Mensch. Von N bis S häufig anzutreffen.

Windisch (= Wendisch): der Wende oder Sorbe (Wenden: eine slawische Volksgruppe in der Lausitz). Sehr häufig in ganz Deutschland.

Witek, Vitek (VN): Koseform zum slawischen Personennamen Wito-slaw; Vor allem in N-Deutschland häufig, aber auch in S nicht selten.

Wittmer*: ON bei Wolfenbüttel

Wolter (VN): KF zu Walt(h)er (> Walz). Besonders in N-Deutschland verbreitet.

Diese Interpretationen der Familiennamen lassen nur schwer genaue Rückschlüsse auf die Herkunft der Träger zu,da schon vor der Auswanderung nach Ungarn eine starke Durchmischung stattfand.



Abkürzungen: KF= Koseform, ON = Ortsname, ÖN = örtlicher Name, VN = Vorname, ÜN = Übername; ahd.=

althochdeutsch (800–1000 n. Chr.); mhd = mittel-hochdeutsch (1000–1500 n. Chr.); nhd.= neuhochdeutsch (ab 1500 n. Chr.); obd.= oberdeutsch (Sprachraum südl. der Mainlinie).

* Namen mit * bezeichnen die ersten deutschen Siedler in Tarian Mitte des 18. Jahrhunderts. > Namensliste der ersten deutschen Siedler.

Literatur: Hans Bahlow, Deutsches Narnenslexikon, 576 S., Bindlach, 1990; Werner König, dtv-Atlas zur deutschen Sprache, 248 S., 5. Auflage, 1983;

Naumann , Horst, Das große Buch der Familiennanmen, Falken Verlag,1996



Yüklə 0,61 Mb.

Dostları ilə paylaş:
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   16




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©muhaz.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

gir | qeydiyyatdan keç
    Ana səhifə


yükləyin