Nach Amerika Ein Reiseschauspiel entlang der dt tsch. Grenze Ausgabe vom 13. 26. August 2002



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Interview



1. Was dachtest du vor dem Projekt, wenn du das Wort “Amerika“ hörtest? Und was denkst du jetzt?

1. Co sis myslel před projektem, když si slyšel slovo Amerika? A co si myslíš teď?
THOMAS K.: Früher dachte ich, die Menschen, die von da kommen sind blöd und ungebildet. Jetzt nach dem Projekt denke ich diesbezüglich gleich.

DAVID: Na poprvé mě napadlo, že to bude něco o dnešní době a vlivu Ameriky.



Po projektu to bylo něco docela jiného. Je to představa jednoho nejistého muže, který zůstal ve svém světě a nebyl schopen se realizovat. Jinak je Amerika je Amerika.

MARTHA: Früher Amerika ist ein Land so überfüllt von allem, das man gar nicht mehr genug davon kriegen kann. Es steht für alles, wonach der vom Fortschritt geprägte Mensch strebt: Macht, Geld, Fortschritt, Gewinn,...



Jetzt: Amerika ist ein Land, in dem dich auch nach härtester Arbeit und größtem Glück, das Pech treffen kann. Dieses Schicksal wird dich immer wieder auf die Probe stellen und deshalb ist nichts wirklich sicher.

PAVEL: dříve: Amerika – jediná světová velmoc, špatná zahraniční politika, garant demokracie, šílení a hloupí lidé – ne všichni, krásná příroda



dnes: Amerika – to samé a ještě arogantní

THOMAS P.: Früher habe ich mir bei diesem Wort die Ohren geklingelt, ich habe damit alle Sachen und Dinge verbunden, die ich schon immer kennen lernen wollte. Doch das Wort „Amerika“ habe ich Jetzt so oft gehört, dass es schon fast Sinn entleert scheint.

MICHAL: Můj nepříliš pozitivní náhled na tuto zemi se nezlepšil.

CLAUDIA: Früher: Ich dachte an ein Land fern von meiner Welt, meinem Leben, da es so groß ist und doch überfüllt von Macht und selbstgerechtem Gehabe. Das meiste von einem Menschen ist Außen, insbesondere in Amerika – das meiste von einem Engel ist innen wie bei mir. Denn ich glaube, dass Gott sich auch ganz klein machen kann, damit er in meinem Herzen Platz findet und mit seiner unendlichen Kraft in mir wirken kann.



Jetzt: Nach dem Projekt musst ich feststellen, dass Amerika nicht das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist, vielmehr viele Grenzen aufweist und –zeigt, wenn man wie Karl Roßmann allein ist. Wir hatten Glück – das ein flüchtiger Besucher in unserem Leben ist – wir waren nicht allein, wir waren zusammen in unserem Zelt und konnten so gemeinsam unsere Grenzen überwinden.

INSA: vorher: Meine Einstellung zu Amerika ist zwiespältig. Einerseits habe ich Amerika mit Freiheit, unbegrenzten Möglichkeiten und einer Art Geborgenheit assoziiert; andererseits stand ich der Weltsicht Amerikas immer kritisch gegenüber, mochte das selbstgerechte „WIR SIND DIE TOLLSTEN“ – Gehabe nicht und empfand es immer als irgendwie janusköpfig.



Jetzt denke ich genauso, aber fällt natürlich auch gleichzeitig unser Projekt ein, welches eher mit meiner positiven Amerikasicht übereinstimmt.

KATRIN: Früher Meine Assoziationen zu den Begriff „Amerika“ haben sich kaum verändert, bis auf das, dass eine mehr hinzugekommen ist.

......und KARL ROSSMANN: Niemals habe ich mir vorgestellt, dass die Freiheitsstatue so hoch sein kann. Alle Leute in Amerika haben seine eigene Arbeit. Amerika = ein Land, in dem alles möglich ist.

Und Jetzt? Es ist nicht so genau. Man muss noch dazu ein großes Glück haben!


2. War während des Projektes irgendwo eine persönliche Grenze, die du nicht überschreiten wolltest? Und hast du sie überwinden können oder nicht?

2. Ocitl si se někdy během projektu na svojí osobní hranici, o které sis myslel, že jí nikdy nepřekonáš? A překonal jsi jí?
MARTHA: Ich als ehrbares Mädchen würde nie mit den Jungs als „Eva“ verkleidet in die Gemischtdusche gehen. Daran habe ich mich natürlich strengstens gehalten.

PAVEL: Chtěl jsem jet na začátku zpátky do Čech pomáhat bojovat proti povodním – no, neudělal jsem to. Protože bych tím možná inspiroval další lidi a také že beze mě by ten projekt nebyl ono!

KATRIN: Ja eine gab es, Theater spielen – aber mit der hatte ich mich eigentlich schon vor dem Projekt abgesprochen, sonst wäre ich vielleicht gar nicht mitgefahren. Aber, wenn überwunden, dann erst während der zweiten Wochen.

THOMAS K.: Nein.

THOMAS P.: Meine persönliche Grenze war wohl meine Privatsphäre, die sonst viel Zeit braucht. Da diese jedoch nicht übermäßig vorhanden war, haben andere diese Grenze überschnitten. Aber; war OK!

MICHAL: Určitě to bylo ohledně důvěry v ostatní lidi. Neočekval bych, že se tak zpřístupním lidem, které jsem vlastně do příjezdu na projekt vůbec neznal.

INSA: Ganz zu Anfang wollte ich am liebsten wieder nach Hause, als das Zelt nicht stehen wollte und ich Angst vor dem Mast hatte, der mich in der Nacht hätte erschlagen können. Aber dann stand das Zelt ja fest und sicher, und am zweiten Tag war ich schon sehr glücklich.

CLAUDIA: Meine Grenze war die Sprachbarriere, denn ich sprechen kein Englisch und kein Tschechisch. Mir wurde aber eine Tschechische Küchenkraft zur Seite gestellt, die selber kein Deutsch sprach. So musste ich zwangsläufig meine Barriere überwinden, um mit ihr zusammenarbeiten zu können.


Das war nicht immer einfach und führte auch das ein oder andere mal zu Missverständnissen, doch schließlich träumte ich sogar englisch/tschechisch-sprachig.

DAVID: No, řekl bych, že už sama účast byla překonáním nejzaší hranice. Jet někam a nevědět, co mě čeká, je odvážné. Ale věděl jsem, že to bude sranda.

.....Und KARL ROSSMANN: Meine erste Grenze war die Sprachbarriere. Das nächste Problem war mit meinem Studium – ich komme aus Europa und die Schulen sind dort nicht so gut......
3. Sag das erste Wort, welches dir einfällt, wenn du über das Projekt nachdenkst.

3. Napiš první slovo, které tě napadne, když přemýšlíš o uplynulém projektu.
CLAUDIA: Freiheit – Reife

DAVID: Polní kuchyně


MARTHA: Nass

INSA: Thomas
THOMAS K.: „Do Ameriky“

KATRIN: Fahne. Kommt ihr niedriger vor.

MICHAL: spolupráce

PAVEL: team

THOMAS P.: feucht warm nass kalt lang kurz doof schön

.....und KARL ROSSMANN: Möglichkeit
4. Verändert „Amerika“ deinen Blick auf dein Leben? Hat es dir die Augen in irgend einer Hinsicht geöffnet?

4. Změnila “Amerika“ tvůj pohled na život, otevřela ti v něčem oči!?
THOMAS K.: Wäre ich beim Amerika-Projekt nicht in der Filmgruppe gewesen, hätte ich nie Bekanntschaft mit dem Film (drehen, schneiden) gemacht.

DAVID: Určitě, pomohlo mi to popojít o malý krůček blíže ke spontálnosti a k zlepšení komunikačních schopností. Kdo se bojí, nesmí do lesa.


MARTHA: Ja, ich werde nie bei Big-Brother oder ähnlichem mitmachen. Viele Leute die in kleineren Ortschaften ohne kulturelle Einrichtungen leben, reagieren manchmal komisch auf kreatives Theater. Davon sollte man sich abschrecken lassen.

THOMAS P.: Hmmh. Sicherlich, doch nicht nur in einer speziellen Hinsicht. Soziologen hätten ihre Freude gehabt. Und....ich gehe voraussichtlich nie wieder Zelten.

CLAUDIA: Ich habe an diesem Projekt gemerkt, dass diese Arbeit mir Spaß macht, und ich weitermachen will. Es hat mir die Augen geöffnet hinsichtlich Freiheit, Fröhlichkeit und Ausgelassenheit. Im Leben ist viel möglich und der Weg ist das Ziel!

PAVEL: Ne k Americe konkrétně, ale k divadelním technikám, k přátelům, trpělivosti a spolupráci.

INSA: Ich habe gelernt, dass der Weg das Ziel sein kann.
Das zu akzeptieren und zwar so, dass ich mich dabei wohlfühle, habe ich gelernt. Außerdem war ich sehr entspannt während des Projektes, was ich sonst eher nicht bin. Den Menschen Aufmerksamkeit zuschenken, die gerade vor mir sitzen, auf mich zukommen zu lassen, was passiert und damit umzugehen, das konnte ich hier üben und es hat mir gut getan.

KATRIN: Ja, aber nicht so krass, wie man sich das vielleicht vorstellt. Aber jetz weiß ich, wie viel Spaß diese theaterpädagogischen Übungen machen, und das hat mir eigentlich ein Feld eröffnet, an das ich mich vorher nicht so herangetraut habe.

MICHAL: Řekl bych, že ano. Naučil jsem se lépe spolupracovat s ostatními lidmi.

....und KARL ROSSMANN: Ja, jetzt ist mein Leben Amerika. Ich musste nach Amerika, ich hatte hier auch viele Probleme, aber jetzt ist das meine Heimat! Ich sehe jetzt die Welt in anderen Farben.





Auswertung des Energie-Laune-Lust-Niveus



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