Überregionale Artikel der Vdk-zeitung, Ausgabe November 2017



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Franz Kupka ist seit 15 Jahren auf das Lormen angewiesen. 1945 kam er gehörlos auf die Welt. Mit 28 Jahren hatte er Sehstörungen. Lange hoffte er, dass diese nur vorübergehend sein würden. Doch dann wurde bei ihm das „Usher-Syndrom“ diagnostiziert. Unter der Erbkrankheit, die Gehörlosigkeit mit der Augenkrankheit Retinopathia Pigmentose verbindet, leiden viele der taubblinden Menschen.

Nachdem Taubblindheit lange Zeit kaum bekannt war, bekommt diese Behinderung zunehmend Aufmerksamkeit. So gibt es mittlerweile ein eigenes Merkzeichen „Tbl“, und die Qualifizierung von Dolmetschern für hörsehbehinderte Menschen wird gefördert.

Franz Kupka kämpft weiter mit großem Engagement um Anerkennung. Nachdem er seit über 30 Jahren Leiter der Selbsthilfegruppe für Taubblinde in Bayern ist, will er nun einen eigenen bayernweiten Verein gründen. Sebastian Heise

*** Mit Training zu mehr Fahrsicherheit

VdK-TV berichtet über spezielle Angebote und Kurse für ältere Autofahrer

Im Alter verlieren manche Autofahrerinnen und Autofahrer das Vertrauen in ihre Fahrtüchtigkeit. Spezielle Angebote von Verkehrsvereinen oder Fahrschulen können helfen, wieder Sicherheit zu gewinnen. VdK-TV zeigt ab 13. November einen Bericht über einen solchen Kurs.

Für viele Menschen, gerade in ländlichen Gebieten, ist das eigene Auto wichtig, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Menschen, die älter sind oder eine längere Krankheit hinter sich haben, wagen sich manchmal aber nicht mehr ans Steuer. Sie haben Angst, nicht mehr richtig zu agieren und zu reagieren, und so vielleicht einen Unfall zu verursachen.

Statistisch gesehen gibt es für ältere Menschen eigentlich keinen Grund, aufs Autofahren zu verzichten. Obwohl der Anteil der Frauen und Männer ab 65 Jahren in Deutschland immer größer wird, verursacht diese Personengruppe verhältnismäßig wenige Verkehrsunfälle. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren im vergangenen Jahr 75 552 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Das waren 13,1 Prozent aller Unfallbeteiligten, und damit deutlich weniger als ihr Anteil an der Bevölkerung, der bei 21,1 Prozent liegt. Unter den verunglückten Menschen im Straßenverkehr sind verhältnismäßig wenig Senioren, allerdings sind die Verletzungen oft schwerer.

Wenn man jedoch Angst oder fehlendes Vertrauen in die eigenen Fahrkünste hat, sollte man das ernst nehmen. Das heißt aber nicht, dass man gleich aufs Autofahren verzichten muss. In solchen Fällen gibt es mehrere Möglichkeiten, seine eigene Fahrtüchtigkeit zu überprüfen, ohne ein Risiko einzugehen.

Zunächst empfiehlt es sich, mit der Ärztin oder dem Arzt des Vertrauens darüber zu sprechen, und möglicherweise einen Gesundheitscheck und einen Sehtest zu machen.

Als nächster Schritt könnte ein Fahrsicherheitstraining folgen. Anbieter sind die Verkehrswacht, Automobilclubs oder auch lokale Fahrschulen. Dieses Training besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, die miteinander verknüpft sind.

Der ADAC beispielsweise bietet für 69 Euro (Mitglieder zahlen 49 Euro) einen „FahrFitnessCheck“ an. Damit kann man freiwillig und ohne den eigenen Führerschein aufs Spiel zu setzen, seine Fahrfertigkeiten überprüfen. Nach einer Vorbesprechung fährt man im eigenen Auto zusammen mit einem qualifizierten Fahrlehrer als Beifahrer 45 Minuten lang im Straßenverkehr. Danach wertet man gemeinsam die Fahrt aus. Der Fahrlehrer gibt entsprechende Ratschläge und schließlich eine unverbindliche Empfehlung für die weitere Teilnahme am Straßenverkehr ab. Falls gravierende Leistungseinschränkungen beobachtet werden, spricht der Fahrlehrer mit dem Teilnehmer über mögliche Maßnahmen. Den Behörden wird aber keine Meldung über die Fahrtüchtigkeit gemacht.

Bei Fahrsicherheitstrainings, die auch für jüngere Menschen angeboten und bei Erwerbstätigen teilweise auch von der Berufsgenossenschaft bezahlt werden, bekommen Autofahrer auf abgesperrten Übungsplätzen Tipps zum richtigen Verhalten in allgemeinen und in extremen Fahrsituationen.

Kursinhalte sind die korrekte Sitzposition und Lenkradhaltung, richtiges Bremsen, Bremsen bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen wie Nässe oder Schnee, Unter- und Übersteuern, Ausweichmanöver, Abfangen eines ausbrechenden Fahrzeugs, Kreisbahnfahren und Slalomfahren.

Ein solcher Tageskurs kann einem wieder mehr Sicherheit im Verkehr geben. Sebastian Heise
*** Vorschau VdK-TV November

Die Redaktion des Videoportals VdK-TV informiert Sie rund um die Uhr zu wichtigen sozialen und rechtlichen Themen sowie zu Freizeit und Sport. Im November sind unter www.vdktv.de folgende neue Filme abrufbar:

6. November

Ehrenamt im VdK: Wie sich ein VdK-Mitglied nach dem Tod des demenzkranken Partners für den Sozialverband VdK einsetzt.

13. November

Sicheres Fahren im Alter: VdK-TV war bei einem speziellen Fahrsicherheitstraining dabei.

20. November

Ratgeber Erwerbsminderungsrente: Wann man voll erwerbsgemindert ist, wie die Erwerbsminderungsrente beantragt wird, und wie der VdK hilft.

27. November

Unfall: Wann springt die gesetzliche Unfallversicherung ein und wann die Krankenversicherung?

VdK-Videoportal: www.vdktv.de

*** Grabpflege leicht gemacht

Damit das Kümmern um die letzte Ruhestätte nicht belastet

Ein Grab ist nicht nur letzte Ruhestätte, sondern auch ein Ort der Erinnerung. Die Grabpflege hilft vielen Angehörigen, ihre Trauer zu bewältigen und ihre Wertschätzung für den Verstorbenen auszudrücken. Trotz aller Liebe sollte sich der Pflegeaufwand im zumutbaren Rahmen halten. 

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Grabpflege zu organisieren: Die Hinterbliebenen können sich selbst darum kümmern oder eine Friedhofsgärtnerei beauftragen. Wer die Pflege selbst übernehmen will, sollte in der Nähe des Friedhofs wohnen und gesundheitlich dazu in der Lage sein. Nicht alle Hinterbliebenen haben die Möglichkeit, täglich oder mehrmals wöchentlich das Grab zu besuchen. Auch die Kosten für die Grabpflege, die schnell mehrere hundert Euro im Jahr betragen, sollten sich in Grenzen halten.

Pflegeleichte Varianten

Der Pflegeaufwand entsteht vor allem durch die sogenannte Wechselbepflanzung, die mehrmals pro Jahr erneuert werden muss. Das gestaltet sich ähnlich wie in einem Garten: Die Frühjahrsblüher werden von Sommerblumen wie Geranien abgelöst. Dann folgt die herbstliche Bepflanzung, bevor das Grab vor Allerheiligen und Totensonntag mit Tannenzweigen abgedeckt wird.

Wem das zu viel Aufwand ist, der sollte sich für pflegeleichte Stauden und Gehölze entscheiden. Gehölze blühen oft nicht, sind aber das ganze Jahr über grün. Stauden hingegen haben meist schöne Blüten, sterben jedoch im Herbst ab und treiben erst im Frühjahr wieder aus. Ideal ist es, beides zu kombinieren, damit das Grab im Winter nicht kahl aussieht. Für ein pflegeleichtes Grab ist es außerdem wichtig, dass keine nackte Erde zu sehen ist. Friedhofsgärtner empfehlen deshalb, sogenannte Bodendecker wie Fette Henne zu pflanzen. Dadurch hat Unkraut kaum eine Chance, und der Boden hält die Feuchtigkeit besser. Besonders wichtig sind diese am Rand des Grabs, damit der Boden bei Regen nicht weggeschwemmt wird.

Passende Pflanzen

Wer gerne farbliche Akzente setzen möchte, kann auf dem Grab Platz für eine Saisonbepflanzung lassen. Doch Achtung: Viele klassische Gartenpflanzen sind für das Grab nicht geeignet, weil sie zu pflegeintensiv sind oder zu stark wachsen. Vor dem Einsetzen der Pflanzen empfiehlt es sich, diese erst einmal auf dem Grab auszulegen, damit man die Wirkung beurteilen kann. Höhere Pflanzen gehören nach hinten, niedrigere nach vorn. Bei einem stehenden Grabstein sollte die Bepflanzung generell nicht höher als der Stein sein. Bei rundum liegenden Steinen kommen ohnehin nur kleinwüchsige Sorten infrage.

Auch im Herbst halten noch einige Blütenpflanzen wie Chrysanthemen und Astern den kalten Temperaturen stand. Auch Minigehölze mit interessanten Laubformen und -farben wie die Abelia sind als Gestaltungselemente gut geeignet. Die Grabbepflanzung sollte man in Gartencentern oder Baumschulen kaufen. Dabei ist es sehr wichtig, auf Qualität zu achten. Den Jungpflanzen sieht man den späteren Wuchs noch nicht an. Schnellwüchsige Sorten sind zwar billig, aber für eine pflegeleichte Bepflanzung ungeeignet. Ines Klut

Tipps: Allerheiligen ist ein katholischer Feiertag und findet jedes Jahr am 1. November statt. An diesem Tag gedenken Katholiken aller bekannten sowie unbekannten Heiligen. Auf Allerheiligen folgt am 2. November der katholische Festtag Allerseelen. Die Protestanten begehen den letzten Sonntag im November als Totensonntag. An diesen Tagen wird der verstorbenen Angehörigen gedacht. Es ist Brauch, den Friedhof zu besuchen, Grablichter zu entzünden und Gräber mit Blumen und Grabgestecken zu schmücken.

Ein Gesteck mit frischen oder trockenen Blumen, ein Strauß Blumen oder eine Grabschale setzen Zeichen der Trauer. Violette und weiße Blumen sind für die bedeutsamen Tage besonders aussagekräftig. Die weiße Lilie ist ein beliebter Grabschmuck. Sie symbolisiert den Glauben und die Reinheit. Oft werden auch Trockenblumen für die Gedenktage verwendet. Jede Blume, die sich trocknen lässt, kann in Steckunterlagen oder in Trocken-Steckschaum als Grabschmuck ausgelegt werden.

*** Den Garten nicht sauber fegen

Im Laub überwintern viele nützliche Tiere

Wenn die bunten Blätter von den Bäumen fallen und ein Teppich aus leuchtendem Laub den Boden bedeckt, harken und saugen viele ihren Garten nahezu leer. Doch etwas Nachlässigkeit ist durchaus erlaubt. Darüber freuen sich Igel, Insekten und Würmer.

Laub speichert die Energie des Sommers und kann der Humusbildung im Garten zugutekommen: In die Beete eingearbeitet oder auf dem Kompost unterstützt es die Natur. Den einen oder anderen Laubhaufen kann man in einer entlegenen Gartenecke ruhigen Gewissens überwintern lassen. Denn hier finden Igel und andere Tiere einen Rückzugsort. So sitzen häufig auch Kröten und Käfer zwischen den Blättern, und Schmetterlinge legen ihre Eier ab. Erdkröte, Spitzmaus und ein Millionenheer an Insekten und Spinnen machen den Haufen zu einem richtigen „Tierhotel“. Das ist nicht nur ein spannendes Beobachtungsfeld für alle Naturfreunde, sondern auch eine Stütze für jeden Gärtner. Viele dieser Tiere sind nämlich nützliche Helfer beim biologischen Pflanzenschutz. Diese Kleintiere sind unerlässlich, was die Bodenaufbereitung angeht, und dienen zudem als Nahrung für Vögel im Winter.

Im Idealfall liegt der Laubhaufen windgeschützt und ist tagsüber vielen Sonnenstunden ausgesetzt, sodass sich eine angenehme Wärme im Inneren bilden kann.

Der Naturschutzbund (Nabu) empfiehlt Kleingärtnern, das Laub auf keinen Fall mit dem Laubsauger zu entfernen, sondern einen Rechen zu benutzen. Durch die Sauger werden Kleinstlebewesen zusammen mit dem Laub aufgesaugt und zerstückelt. Laubsauger mit Verbrennungsmotor stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid aus. ikl

***Kreditkartenangebote lieber genau prüfen

Früher gab es eine überschaubare Anzahl von Kreditkartenanbietern, hauptsächlich waren das Banken und Versicherungen. Heute preisen immer mehr Firmen, Einzelhändler und Vereine ihre eigenen Karten an. Diese sind oft gekoppelt an Rabatte und Versicherungen. Doch sind sie wirklich so günstig wie behauptet? Verbraucherschützer raten, das Kleingedruckte zu lesen und nicht spontan zu unterschreiben. „Bei jeder Kreditkarte sollte sich der Verbraucher genau ansehen, ob er die darin enthaltenen Zusatzleistungen überhaupt benötigt“, so Finanzexpertin Kerstin Schultz von der Verbraucherzentrale Sachsen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Denn letztlich muss der Kunde dafür auf die eine oder andere Art bezahlen.“ Wer braucht schon Tankrabatte, wenn er kein Auto hat. Auch manche Versicherungsleistung ist oft anderweitig günstiger zu haben. Stimmen Kosten und Nutzen der angebotenen Karte nicht überein, sollte man auf jeden Fall die Finger davon lassen. sko

*** Neue Beinfreiheit in flachen Schuhen

Slipper und Sneaker sind modern – Die Deutsche Venen-Liga freut’s

Sportliche Slipper oder Sneaker, Mokassins und Ballerinas anstatt Pumps und Plateauschuhe: Der Trend ist nicht zu übersehen. In Modezeitschriften nehmen aktuell bequeme Schuhe genauso viel Platz ein wie Schuhe mit Absatz. Nicht nur viele Frauen freuen sich über die neue Beinfreiheit, auch Venenspezialisten sind voll des Lobes.

Denn fest steht: „Alle Schuhe, in denen Füße keinen guten Halt haben, die den Fuß also nicht abstützen und ihm keine Möglichkeit zum Abrollen geben, tun den Füßen nicht gut“, sagt Dr. Michael Wagner, Präsident der Deutschen Venen-Liga. „Wichtig ist vor allem, dass das Sprunggelenk vernünftig bewegt werden kann.“ Denn das aktiviere die Muskelpumpe. „Dann wird das Blut besser in Richtung Herz transportiert“, erklärt er. Wenn man im Alltag, gerade bei längeren Wegstrecken, etwa auf dem Weg zur Arbeit, bequeme Schuhe trägt, sei das schon mal eine gute Basis für die Gesunderhaltung der Beine. Flaches Schuhwerk sei dafür gut geeignet.

Jeder Absatz sei unnatürlich. Bei hohen Absätzen komme es zu einer Gewichtsverlagerung auf den Ballen. Hohe Schuhe würden einfach den venösen Rückfluss zur Wade verändern. Das liege daran, dass das Sprunggelenk schlicht in seiner Beweglichkeit eingeschränkt sei.

Sich mit den Füßen näher zu befassen, fällt gerade in jungen Jahren kaum jemandem ein. Erst wenn sie schmerzen, wird ihnen Beachtung geschenkt. Wer 20 oder 30 Jahre lang des guten Aussehens wegen immer mit falschen Schuhen unterwegs ist, kann seine Füße krank machen. Dr. Wagner möchte aber auch nicht päpstlicher sein als der Papst: „Wenn man mal Abendschuhe mit Absätzen trägt, ist das kein Problem. Aber dauerhaft nehmen die Venen Schaden.“

Tipps für den Schuhkauf: Kaufen Sie lieber flache Schuhe und keine zu engen und zu kleinen. Die Zehen sollten nach vorne genügend Spielraum haben. Achten Sie auf atmungsaktive, natürliche Materialien. Diese sorgen für ein angenehmes Fußklima. Das Fußbett sollte eine natürliche Abrollbewegung beim Gehen ermöglichen. 

Petra J. Huschke

*** Handy weg vom Steuer

Neues Gesetz sorgt für höhere Strafen

Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom telefonieren 44 Prozent der deutschen Autofahrer häufig oder manchmal mit dem Handy am Ohr, während sie ihr Fahrzeug steuern. 51 Prozent lesen Kurznachrichten, 31 Prozent schreiben sogar selbst welche. Das soll sich ändern. Wer beim Autofahren sein Smartphone oder andere Geräte nutzt, wird künftig stärker zur Kasse gebeten. Der Bundesrat hat Ende September eine entsprechende Gesetzesänderung beschlossen.

Eigentlich dürfen Handys und Smartphones ja schon seit Jahren nicht in die Hand genommen werden, während man Auto fährt. Wer erwischt wird, erhält ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderdatei. Doch trotzdem ignorieren viele Autofahrer das Handy-

Verbot am Steuer. Sie tippen und telefonieren während der Fahrt, wie es ihnen gerade passt. Dabei sollte jedem klar sein: Eine derartige Ablenkung erhöht das Unfallrisiko enorm. Schon ein Blick auf das Smartphone für nur eine Sekunde bedeutet bei Tempo 50 einen „Blindflug“ von 14 Metern, warnt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Nun will also die Politik durch härtere Strafen für höhere Abschreckung sorgen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Statt 60 werden künftig 100 Euro Bußgeld fällig werden, weiterhin verbunden mit einem Punkt in Flensburg. Bei Sachbeschädigungen drohen sogar 200 Euro Strafe, zwei Punkte in der Verkehrssünderdatei und ein Monat Fahrverbot. Auch für Fahrradfahrer mit Handy in der Hand wird es teurer. Sie müssen künftig 55 statt bisher 25 Euro berappen. Darüber hinaus gilt das Verbot in Zukunft nicht mehr nur für Mobil- und Autotelefone, sondern für alle Geräte zur Kommunikation, Information und Organisation, also auch für Laptops, Tablets und sonstige Kleincomputer.

Weiterhin zulässig ist es hingegen, Anrufe mittels Tastendruck oder Wischen übers Display anzunehmen, solange die Geräte dabei nicht hochgenommen werden. Auch Sprachsteuerungen sowie ein kurzer Blick auf Smartphones & Co. bleiben während des Fahrens erlaubt. Steht das Auto mit abgeschaltetem Motor oder steckt man im Stau fest, spricht nach wie vor nichts gegen den Griff zum Handy. Anders sieht es aus, wenn sich der Motor an der Ampel kurz selbst ab- und anschaltet. Dann ist das Hantieren mit dem Smartphone tabu. mib

*** Stromsparend staubsaugen

Weniger Verbrauch bei gutem Ergebnis

Seit September 2017 gehen in der Europäischen Union (EU) nur noch Staubsauger mit maximal 900 Watt Leistung über die Ladentheke. Staubsauger, die mehr Strom verbrauchen, dürfen nicht mehr verkauft werden. Früher hatten die Geräte oft eine Leistung von mehr als 2000 Watt. Saugen die stromsparenden Geräte trotzdem gut?

Das NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ hat vier Modelle verschiedener Marken getestet. Deren Saugleistung wurde in einem zertifizierten Prüflabor in Wilhelmshaven auf Hartboden und Teppich untersucht. Den Praxistest haben vier Frauen des Netzwerks Haushalt, Berufsverband der Haushaltsführenden, gemacht. Bei der Saugleistung überzeugten alle vier Geräte etwa in gleichem Maße, in der Lautstärke unterschieden sie sich. Um dies herauszufinden, sollten Verbraucher den Staubsauger am besten im Laden ausprobieren.

Beim Labortest kam nach DIN-Vorgaben genormter Teststaub zum Einsatz, sodass die Sauger auf hartem Untergrund mit maximaler Leistung arbeiteten. „Markt“ berichtet, dass sich in allen Geräten die aufgebrachte Staubmenge nach dem Saugen zu 100 Prozent wiederfand.

Auf einem Teppich wurde die Prozedur wiederholt. Nach dem Saugen fanden die Tester zwischen 23 und 30 Prozent des Staubs in den Geräten wieder. Laut Stiftung Warentest ist das Saugen eines Teppichs die Königsdisziplin. Auf weichem Untergrund müssen die Sauger viel mehr leisten als auf Hartböden. Hier schneiden die wenigsten Geräte mit „Gut“ ab.

Laut Typenschild haben drei der Staubsaugermodelle im „Markt“-Test die angegebene Wattzahl überschritten. Über 900 Watt kam allerdings kein Gerät. Fazit: Trotz stark reduzierter Wattzahl gemäß EU-Verordnung ist die Saugleistung gut, heißt es im Laborbericht. Der Testbericht findet sich in der NDR-Mediathek. cam

*** Rühren, mixen, schneiden per Knopfdruck

Nicht jedes moderne elektrische Küchengerät ist wirklich unverzichtbar und wird täglich genutzt

Eine Küche ohne elektrische Helfer ist für die meisten nicht mehr vorstellbar. Kaffeeautomat, Wasserkocher, Herd und Spülmaschine zählen mittlerweile zur Grundausstattung. Doch nicht jedes moderne Gerät ist nötig und muss angeschafft werden.

Wenn man der Werbung Glauben schenken darf, dann ist der moderne Haushalt ohne „Thermomix“ nicht mehr überlebensfähig. Die Multifunktions-Küchenmaschine kann Lebensmittel sowohl zerkleinern als auch erwärmen und kochen. Der Nachteil: Mit einem Anschaffungspreis von mehr als 1000 Euro ist sie nichts für den kleinen Geldbeutel. Und es gibt noch einen Grund, das Kochen nicht ganz dem elektrischen Wunderwerk zu überlassen: Der Spaß am Schnippeln, Kneten, Rühren und Kosten. All das gehört zum Kochen genauso dazu wie die tränenden Augen beim Zwiebelschneiden. Nicht umsonst ist es wieder in, Kochen zu zelebrieren, zum Beispiel gemeinsam mit Freunden oder der Familie.

Wie es früher war

Eine gewisse Grundausstattung an elektrischen Küchengeräten ist natürlich wichtig, um sich die Arbeit zu erleichtern. Wer will schon wie die Hausfrau vor 100 Jahren ganz ohne Mixer und Co. auskommen? Ganz zu schweigen von der vielen Zeit, die das Kochen damals kostete. So musste der Herd meist schon mitten in der Nacht angeheizt werden, damit zum Frühstück die heiße Milchsuppe auf dem Tisch stand. Frauen waren damals nahezu ununterbrochen mit der Nahrungszubereitung beschäftigt, um ihre Familie mit warmen Mahlzeiten zu versorgen.

Diese Zeiten sind längst vorbei. Doch jeder Trend sollte bei der Anschaffung eines neuen Küchengeräts auch heute nicht mitgemacht werden. Experten empfehlen: „Alles, was Sie nicht zwei- bis dreimal in der Woche benutzen, erweist sich auf Dauer als überflüssig.“ Wer beispielsweise ab und zu gern einen frischen Smoothie trinkt, braucht sich deshalb nicht gleich das passende Gerät zu kaufen. In nahezu jedem Haushalt sinnvoll ist irgendeine Art von Mixer oder Zauberstab. Die gibt es auch mit verschiedenen Aufsätzen, und sie ersetzen in Haushalten, wo nicht viel gerührt und gebacken wird, die Küchenmaschine.

Weniger ist mehr

Es gibt noch ein weiteres Gerät, das unverzichtbar ist: den Wasserkocher. Laut Verbund der Energieverbraucher braucht er ein Drittel weniger Energie als ein Topf auf dem Herd. Als energetisch sinnvoll kann sich auch ein Toaster mit Grillfunktion erweisen. Wer in einem kleinen Haushalt gern Getoastetes und Gegrilltes isst und sonntags Brötchen auftaut, fährt hiermit besser als mit einem komplett einzuheizenden Ofen. Auch ein Induktionsherd erfüllt seinen Zweck. Es muss nicht immer ein kompliziertes elektronisches Steuerungsprogramm sein, ein Drehknopf reicht. Ebenso ist der Dampfgarer kein Muss. Einen Dampfeinsatz aus Bambus für den Kochtopf gibt es beispielsweise schon ab zehn Euro zu kaufen.

Fazit: Weniger ist in der modernen Küche mehr. Wer eine neue Küche plant, sollte deshalb der Alltagstauglichkeit oberste Priorität einräumen. Das heißt, es sollten Steckdosen neben dem Herd sein. Das ist wichtiger als der fünfte USB-Anschluss. Praktisch sind ein Holzbrett zum Herausziehen unter der Arbeitsfläche sowie eine Aussparung in der Arbeitsfläche, unter der ein Behälter den Abfall auffängt. Nicht zu vergessen, die vielen kleinen Helferlein, die ganz ohne Strom auskommen: ein scharfes Messer und ein ordentliches Schneidebrett gehören auch im Zeitalter der immer raffinierter werdenden elektrischen Küchengeräte zur Grundausstattung. Ines Klut

Historisches:



  • In Deutschland wurde eine elektrische Küchenmaschine bereits 1952 von der Firma Bosch präsentiert. Die Maschine, die den Namen „Neuzeit“ trug, verfügte über eine Rührschüssel aus Email sowie einen Standmixeraufsatz und konnte schneiden, mixen, rühren und reiben. Dieses Modell diente vielen Herstellern als Vorbild und wurde immer weiter perfektioniert. Damals waren die Funktionen zwar begrenzt, jedoch wurden die Weichen für die heutigen Küchenhelfer bereits gelegt.

  • Statt aus Email wurden die Rührschüssel und der Standmixer-Aufsatz einer modernen Küchenmaschine in den 1970er-Jahren aus Kunststoff oder Metall hergestellt.

  • Zahlreiche Ausstellungen hatten seit Beginn der 1950er-Jahre dem westdeutschen Publikum vor Augen geführt, wie zeitgemäßes, modernes Leben auszusehen hatte.

*** Fisch geht weiterhin ins Einkaufsnetz

Verbraucher lassen sich von hohen Preisen nicht abschrecken und achten auf Nachhaltigkeit

Fisch landet bei den meisten Deutschen regelmäßig auf dem Teller. Denn obwohl die Preise gestiegen sind, ging der Verbrauch nur um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Kunden gaben laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sogar mehr Geld für Fisch und Meeresfrüchte aus. Die Umweltstiftung WWF erklärt zudem, dass immer mehr Menschen auf nachhaltige Fischerei Wert legen.

3,8 Milliarden Euro ließen sich die Deutschen ihren Fisch kosten – im Vorjahr waren es 100 Millionen Euro weniger. Damit hat das Fisch-Informationszentrum angesichts der extremen Preisentwicklung gerade bei Lachs und Nordseekrabben nicht gerechnet. Fisch und Meeresfrüchte haben sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent verteuert, Lebensmittel insgesamt aber nur um 0,8 Prozent.

Das Konsumverhalten zeige eine „intakte Wertschätzung“ für den Fisch, sagte der Geschäftsführer des Informationszentrums, Matthias Keller, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Bei vielen Konsumenten spiele der Gesundheitsaspekt eine große Rolle. Sie schätzten die positiven Inhaltsstoffe dieses Nahrungsmittels. Und gerade Meeresfisch hat in dieser Hinsicht viel zu bieten: Er liefert Jod, Selen und günstige Fette. Ernährungsexperten raten zu mindestens einer Seefisch-Mahlzeit pro Woche.


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