1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien



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9.3Demonstrativpronomina

Mit Demonstrativpronomina, die nur Pronomina der 3.Person sind, weist der Sprecher /Schreiber in besonderer Weise auf eine Person, Sache oder einen Sachverhalt hin.

Die Demonstrativpronomina werden als Begleiter eines Substantivs (diese Person) und/oder - ähnlich wie das Personalpronomen der 3.Person - als Stellvertreter eines Substantivs (+Artikel) gebraucht: (Das Buch? Das habe ich auch gelesen.)

Der, die, das
1. Mit der, die, das wird auf etwas voraus- oder zurückgewiesen, ohne daß über die Lage in bezug auf den Sprecher/Schreiber (sei es Nähe, sei es Ferne) etwas ausgesagt wird. sie sind lagemäßig neutrach. Dadurch unterscheiden sich der, die, das von dieser und jener.
2. Formen derer, deren, dessen:

Gen.Sg. dessen, deren - statt der Formen der Possessivpronomina (sieh dort)


Gen.Pl. derer - odkazuje na následující vztažnou větu (die Kenntnisse derer, die den

Kurs besuchen)

deren - poukazuje na to, co předcházelo (Weißt du eine Lösung? Es gibt deren

viele.)


dieser, diese, dieses; jener, jene, jenes
1. Pronomina dieser und jener - sie weisen dieselben Endungen auf - werden als Begleiter

und als Stellvertreter eines Substantivs (+ Artikels) gebraucht.


2. Mit dieser weist der Sprecher/Schreiber auf eine Person, Sache u.ä. hin, die ihm räumlich

oder zeitlich näher ist bzw. im Text zuletzt gennnt worden ist.


3. Mit jener wird eine Person, Sache u.ä. oft als entfernter gekennzeichtet und identifiziert.
Oft ist es aber auch ohne Belang, ob eine Person, Sache u.ä. „näher“ oder „enternter“ ist.
4. Mit den folgenden durch und verbundenen Paaren von Demonstrativpronomen wird etwas

Unbestimmtes bezeichnet. Er begrüßte diesen und jenen (= einige); in dem und jenem Hotel.




derjenige, diejenige, dasjenige
1. Dieses Pronomen wird als Begleiter und Stellvertreter eines Substantivs (+Artikel)

gebraucht.


2. Mit derjenige wird ein Wesen, Ding u.a. ausgewählt und bezeichnet, das in einem

folgenden Relativsatz oder Attribut näher bestimmt wird.

Der Antiquar verkaufte diejenigen Bücher, die beschädigt waren, etwa um die Hälfte ihres Wertes.

derselbe, dieselbe, dasselbe
1. Mit dem Demonstrativpronomen derselbe, dieselbe, dasselbe kennzeichnet der Sprecher

wie mit der gleiche, die gleiche, das gleiche Identität.

2. Derselbe - die Identität eines Einzelwesens oder Einzeldings betont wird

Der gleiche - die Klassenidentität

Sie trägt seit einer Woche dasselbe Kleid. XXX Sie hat sich das gleiche Kleich gekauft wie ich.

selbst, selber
1. Diese Pronomina sind undeklinierbar und werden wie eine Apposition gebraucht, und zwar bei einem Substantiv oder einem anderen Pronomen. Mit ihnen wird ausgedrückt, daß kein anderes Wesen oder Ding gemeint ist als das mit dem Bezugswort genannte; ein anderes wird mit ihnen nachdrücklich ausgeschlossen.

Fritz selbst hat es gesagt. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.


2. Wenn „selbst“ vor dem Bezugswort steht, bedeutet es „dokonce, ani“.

Selbst unsere kleine Tochter versteht es. Dokonce i naše malá dcera tomu rozumí.

Er hat damit selbst dann nicht aufgehört, ... Nepřestal s tím ani pak, ...
3. „selbst“ (ipse) XXX „allein“ (solus)

Er lebt dort allein(nikdo jiný tam není).



9.4Relativ- und Interrogativpronomina

Mit dem Pronomen der, die, das, gelegentlich auch mit welcher, welche, welches und wer und was werden Relativsätze eingeleitet. Man nennt sie in diesem Gebrauch Relativpronomina.

Daneben werden welcher, welche, welches und wer und was auch interrogativ, d.h. in Fragesätzen gebraucht; man nennt sie dann Interrogativpronomina.

der, die, das
welcher, welche, welches
1. Das Pronomen welcher kann auch interrogativ gebraucht werden.

Welchen Pullover soll ich nur nehmen?


!!!! Gen. Welches//Welchen Mannes Kind?

Welches Zeugen? (bei schwachen Maskulina)

Welcher Frau/Frauen?
Die neutrale Form welches kan auf Substantive mit jedem Genus bezogen werden, auch im

Plural:


Welches (//welcher) ist der höchste Berg in den Alpen?

Welches (//welche) ist die schönste Frau?

Welches (//welche) sind die wichtigsten Angaben?
2. In Ausrufen tritt auch die ungebeugte Form welch auf.

Welch ein Mensch! Jaký to člověk!

Welch schöner Tag! Jaký krásný den!


was für ein
1. Mit dem formelhaften Ausdruck was für ein fragt der Sprecher nach der Beschaffenheit,

nach der Eigenschaft, nach dem Merkmal eines Wesens, Dinges u.a. Dekliniert wird nur



ein, und zwar vor einem Substantiv wie der unbestimmte Artikel. Im Plural fällt ein aus.

Was für ein Kleid brauchst du? Ein Abendlkleid.

Was für Wünsche hast du?
2. Wie welcher kann was für ein auch in Ausrufen gebraucht werden:

Was für eine herrliche Aussicht!

Was für Nerven mich das schon gekostet hat!

3. Welcher XXX Was für ein = jaký, který

Welcher - vybírá z určitého počtu

Was für ein - ptáme se na vlastnosti osob a věcí.



wer, was
1. Die kurze Form wes im Genitiv ist veraltet. Sie findet sich nur noch in Sprichwörtern,

Redensarten usw. und in Zusammensetzungen:

Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'. (Sprw.)

Weshalb/Weswegen hast du das getan?


2.Im Dativ Neutrum wird in der älteren Literatur und heute noch in der Umgangssprache die

Form was gebraucht:

Wie willst du sonst leben? Von was? (Brecht)


9.5Indefinitpronomina


Der Sprecher/Schreiben gebraucht Indefinitpronomina, wenn er ein Lebewesen, ein Ding usw. nicht näher bezeichnen will oder kann, wenn er ganze Gruppen von Lebewesen, Dingen u.a. allgemein bezeichnen (und ausschließen) will, wenn er eine begrenzte Menge, ein begrenztes Maß unbestimmt ausdrücken will u.ä.

all (všechno)

All kann all als Begleiter oder als Stellvertreter eines Substantivs gebraucht werden. Es wird dabei in der Regel wie dieser dekliniert. Im Gentitiv Singular des Maskulinums und Neutrums wird die Form von all mit -en gebildet. (Ratgeber allen Übels, trotz allen Mutes, Aller Anfang ist schwer. Alles Gute! Mit aller Mühe, alle Frauen)

Ungebeugte Form all steht vor dem Artikel oder vor dem Pronomen(All der Fleiß war vergebens. Es bedurfte all seines Mutes).
ein bißchen, ein wenig, ein paar

Diese festen Verbindungen können attributiv und alleinstehend gebraucht werden. Die Bestandteile paar und bißchen bleiben immer ungebeugt; wenig kann alleinstehend, ein nur in der Verbindung ein bißchen gebeugt werden.


Ich habe nur noch ein bißchen Geld. Er möchte ein bißchen schlafen. ein paar Regentropfen
einer, eine, eines

Der Sprecher/Schreiber bezeichnet unbestimmt eine andere Person, ein Sache u.ä. in der Bedeutung von 'man, jemand; etwas' oder aber die eigene Person im Sinne des Personalpronomens.Es wird nur im Singular gebraucht und hat dieselben Endungen wie dies-.


Was soll einer (=ich, man, jemand) dazu schon sagen! Das ist einer!
Einer, eine, eines gebraucht man oft mit dem Genitiv Plural in Bedeutung "einer von mehreren"(jeden z více)

Der Wagen gehört einem unserer Nachbarn. (C.Roß)


Allgemein gebräuchlich ist die Verbindung unsereiner ( = einer von uns).

Daß auch unsereiner die Vernunft zu respektieren weiß, versteht sich von selbst. (O.Dibelius)


einige (někteří), etliche (několik, někteří)
einige im Singular: etwas, ein wenig; (einiges davon, einiges Gute)

einige im Plural: mehrere, ein paar; (einige meiner Freunde)


etwas

Ein undeklinables Neutrum.

1. Bezeichnung einer nicht näher bestimmten Sache: Hat er etwas gesagt?

(ugs.: etwas = was: Nun zu was anderem.)

(Verneinung: nichts: Nichts war los)
2. Etwas kann auch im Sinne von 'ein bißchen, ein wenig' gebraucht.

(Er nahm etwas Salz. Er spricht etwas Englisch. Sie will etwas lesen.)


jeder, jederman, jedweder, jeglicher

(Verneinung: keiner, niemand)


Sie werden im allgemeinen nur im Singular gebraucht.

1. jeder, jedweder und jeglicher werden als Begleiter und Stellvertreter eines Substantivs

gebraucht. Sie werden dabei in der Regel wie dieser dekliniert. Von den drei Pronomina ist

jeder das übliche. (jedweder, jeglicher sind gehoben, veraltet). Jeder kann durch einzelne

(jeder einzelne) verstärkt werden.

Jedem das Seine. Ein jeder kehre vor seiner Tür! (Sprw.)


2. Das Pronomen jederman (im 14. Jh. aus jeder Mann gebildet). ist gehoben. Der Genitiv

lautet jedermanns (in jedermanns Händen), Dativ und Akkusativ stimmen mit dem

Nominativ überein:

Es war deutlich, daß jedermann sich befliß, den Sonntag zu ehren (Th. Mann).


jemand, niemand

Diese Pronomina werden im Singular gebraucht.


Es hat jemand geklingelt, aber es steht niemand vor der Tür. Das kann jemand von euch machen.
kein

Mir kann keiner helfen. Er hatte auch noch kein Zimmer. Kein Mon stand hinter den Wolken (Jahnn). Es ist noch keine fünf Minuten her.


man

Man umfaßt singularische und pluralische Vorstellungen und reicht von der Vertretung des eigenen Ich bis zu der der gesamten Menschheit.

Es ist indeklinabel, kommt nur im Nominativ vor und steht nur als Stellvertreter eines Substantivs. Der Dativ wird durch einem, der Akkusativ durch einen ersetzt.
Man spricht darüber. Mluví se o tom. Mluví o tom.

Je älter man wird, um so rätselhafter wird einem das Leben (G. Schröer).


manch

Mit manch usw. wird eine unbestimmte Anzahl von Wesen , Dingen u.ä. bezeichnet und zwar nicht als geschlossene Gruppe, sondern als vereinzelte Exemplare: der eine und der andere unter vielen. Es wird wie ein Adjektiv dekliniert, das allein vor einem Substantiv steht.


Die Straße ist an manchen Stellen beschädigt. Das hat schon mancher vor ihm gesagt.
mehrere (více, několik)

Das Pronomen mehrere hat die Bedeutung 'einige, ein paar, nicht viele; verschiedene'. Es wird wie ein Adjektiv dekliniert, das allein vor einem Substantiv steht.


Mehrere Stunden war ich dort.

meinesgleichen (mně rovný, jako já)





1.Person

2.Person

3.Person







vertraulich

höflich

Mask. Neutr.

Fem.

Singular

meinesgleichen

deinesgleichen




seinesgleichen

ihresgleichen

Plural

unseresgleichen

euresgleichen

Ihresgleichen

ihresgleichen

Diese unveränderlichen Formen haben Bedeutung 'jemand, ein Mensch, Menschen wie ich usw.'


Meinesgleichen handelt nicht so. Euresgleichen brauchen wir hier nicht.

nichts

Es ist ein indeklinables Neutrum mit Bedeutung von 'kein Ding, keine Sache, nicht etwas, nicht das mindeste'. (nix - Umgangssprache, nischt - mitteldeutsch, berlinisch)


Aus nichts wird nichts. (Sprw.). Das ist nix für mich. Er hat nischt gesehen.
sämtlich (veškerý)

Das Pronomen wird im Sinne von 'ganz, vollständig, gesamt' gebraucht; im Plural ist es ein nachdrücklicheres alle. Es wird wie ein Adjektiv dekliniert.


sämtlicher Abfall; dazu bimmelten sämtliche Kirchenglocken.
welch

Als Indefinitpronomen ist welch umgangssprachlich. Es bedeutet 'einige, manche; einiges, etwas'. Die Form etwelch ist veraltet und kommt nur noch atertümelnd in der gehobenen Sprache vor.


Manchmal waren gar keine Zigaretten im Haus ... Albert muߨte am Automaten welche ziehen (H. Böll)

etwelche Bundesstraßen (Der Spiegel)


wer, was

Als Indefintpronomen ist wer umgangssprachlich und hat die Bedeutung 'jemand, einer'. Es steht fast nur allein. Der Genitiv wird nicht gebraucht. wer, was kann nicht an der Erststelle stehen, da es in dieser Stellung als Interrogativpronomen verstanden würde. (Wer ist da vorn jetzt ins Wasser gesprungen ...).


Da vorn ist jetzt wer ins Wasser gesprungen (Billinger), wer Bekannter (Schnitzler)


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