1 Familiennamen aus germanischen Sprachen Ulf Timmermann Friesische Familiennamen



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Alke: apreuß. N (S. 85), vgl. den apreuß. PN Alke (TRAUTMANN 1923, S. 131),

lit. alkà ‘Sumpf’, Teich, Stelle auf dem Berge, wo die Opfer verbrannt wurden;

Götzenbild’, al_kas ‘Hain; Tempel der alten Litauer’. 152 Einträge. Es ist kaum

vorstellbar, dass der seltene apreuß. PN sich fest im Deutschen eingebürgert hat.

Die Streuung zeugt eher von einem dt. FaN Alke < Ahlke (KOHLHEIM/KOHLHEIM

2005, S. 87, 83).



Augath: apreuß. N (S. 94). Am ehesten lit. Name Augáitis, zu lit. augùs ‘gewachsen’,

áugti ‘wachsen’, oder zu Augùstas (LPVŽ I 135–136). 16 Einträge.

Austin: apreuß. (S. 94). Schon TRAUTMANN (1925, S. 15) hat den Namen aus

Augustin erklärt und hinzugefügt: aus dt. Austin. Vgl. den lit. PN Austýnas

(LPVŽ I 140). 77 Einträge.



Aycke: apreuß. (S. 95). TRAUTMANN (1925, S. 11) hat Aycke, den er vorsichtig

als Kurznamen zu den zweistämmigen apreuß. PN Eykant, Eykint betrachtet, vgl.

aber dt. Eich, Eick (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 215, 216). Keine Einträge.

Grasilda Blažiene

112

Bayohr: apreuß. N Bayor. Vgl. Kirstan Bayor, Merthin Bayorin, Peter Bayorin

(TRAUTMANN 1925, S. 16), lit. bajõras aus aruss. bzw. wruss. bojar(in)ú (FRAENKEL

1962, S. 30), den poln. PN Bajor (SSNO I 78). M. E. stammt der Name im

Deutschen aus dem Polnischen, wovon die große Zahl von Einträgen (insgesamt

257) zeugt.

Banduhn: apreuß. N Bandune (S. 100), vgl. die apreuß. PN Bandune, Bande,

Bandeyke, Bandiko, Bandule (TRAUTMANN 1925, S. 16–17), apreuß. enbandan

‘zum Nutzen’, lit. banda ‘Vermögen’ (TRAUTMANN 1925, S. 132), die lit. PN



Bañde und Beñde aus Benedictus (LPVŽ I 185, 229), den dt. PN Benda von Benedikt

(KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 121). 33 Einträge.



Bardin: apreuß. ON (S.102), vgl. Die apreuß. ON Bardin, Bardow, die zu *bardgehören,

vgl. lit. baàdinti ‘tadeln, rügen’, bardokšénti ‘langsam klopfen’

(PRZYBYTEK 1993, S. 20; BLAŽIENE 2000, S. 15). 20 Einträge.

Bark: apreuß. N. Barke (S. 102), vgl. den apreuß. PN Barke aus dem Dt.?

(TRAUTMANN 1925, S. 17). Deutsch. Siehe KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 108.

507 Einträge.

Barsnick: apreuß. ON (S. 102), eingedeutschte Form kommt im Samland zweimal

vor, 1339 als Berseniken (SUB 232) und 1674–1675 als Barsenicken (Ostpr.

Fol. 3563 113) belegt (BLAŽIENE 2000, S. 16). 39 Einträge.

Bäslack: apreuß. ON. (S. 103), eingedeutschte Form kommt im Kr. Rastenburg

vor. Der Name wurde 1365 als Paistlauken, 1402 als Bayselauken belegt (PRZYBYTEK

1993, S. 25–26). 42 Einträge.

Bebernick: apreuß. ON (S. 106). Der ON wurde im Kr. Braunsberg 1319 als de

Bebernig belegt, später 1789 Bebernink, um 1790 Bewernik, poln. Bobrownik

(PRZYBYTEK 1993, S. 31). 12 Einträge.



Belaak: apreuß. ON (S. 108). Es ist nicht gelungen, die apreuß. Vorlage zu finden.

Vgl. den apreuß. ON (1263–1269) Belauken, später Behlachen im Samland

(BLAŽIENE 2000, S. 17–18). Keine Einträge.

Berlack: apreuß. ON (S. 111). Vgl. den apreuß. ON 1508/1509 Berlawken (OF

125 5) (BLAŽIENE 2005, S. 29). Die eingedeutschte Form Berlack ist mir nicht

begegnet. 9 Einträge.

Borin: apreuß. N (S. 123). Vgl. den apreuß. PN Boryn (TRAUTMANN 1925, S. 20),

den apreuß. ON 1342 Borin, den die Herausgeber des PUB (III S. 311) auf poln.



bora ‘Eichenwald’ zurückführen (BLAŽIENE 2005, S. 241). 16 Einträge.

Familiennamen aus dem Altpreußischen im Deutschen

113

Bosi(e)n: apreuß. ON (S. 124). Der Name wurde 1326 als Name des Waldes Bosin

und 1369 als der ON Bosym belegt (GERULLIS 1922, S. 23). Die eingedeutschte

Form Bosi(e)n ist mir nicht bekannt. Vgl. aber den apreuß. ON 1289 in

campis Baysen, später Basien, Kr. Braunsberg (PRZYBYTEK 1993, S. 23). 41 Einträge.

Buddrick: apreuß. N (S. 135), vgl. den apreuß. PN Budrich, Schalwe (TRAUTMANN

1925, S. 20), die lit. PN Bùdrikas, Bùdrikis, Budr.s zu lit. budrùs ‘wachsam,

feinhörig’ (LPVŽ I 330) M. E. ist der Name litauisch. 6 Einträge.

Corinth: apreuß. N (S. 143). Eher deutsch, vgl. den dt. PN Korinth, mnd. ko-rint

‘(Kuhrind), Kuh’ (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 394). 112 Einträge.



Darge: apreuß. N (S. 146). Die apreuß. PN mit *darg- sind bei TRAUTMANN

(1925, S. 22–23) als Darge, Dargel, Dargenne, Dargute usw. vertreten. *darg- ist

auf das apreuß.-lit. Adjektiv *darga- < balt.-slaw. *darga- > lett. dargs, slaw.

dorgú ‘teuer’ zurückzuführen (MAŽIULIS 1988, S. 179–180). 168 Einträge zeugen

m. E. davon, dass nicht alle Namen zu einem apreuß. PN, sondern zu urslaw.

*darg ‘lieb, teuer’ zu stellen sind.

Darwill: apreuß. N (S. 147), vgl. den apreuß. zweistämmingen PN Darville

(TRAUTMANN 1925, S. 23). Keine Einträge.



Demke: apreuß. N Demeke (S. 150), vgl. den apreuß. PN Demiko (TRAUTMANN

1925, S. 24). Deutsch. Demke mit -k-Suffix von Thomas (KOHLHEIM/KOHLHEIM

2005, S. 184). Vgl. den poln. PN Demek (SSNO I 467). 158 Einträge.

Dinge(l): apreuß. N Dyngele (S. 155). Vgl. die apreuß. PN Dynge, Dingete, Dingote,

Dingocz, Dyngun, die TRAUTMANN (1925, S. 135–136) zu apreuß. podingan

‘Lust, Gefallen’ stellt, vgl. aber den dt. PN Ding (GOTTSCHALD 1982, S. 155).

230 Einträge zeugen eher von dt. Herkunft, vgl. mnd. dingel-kole ‘Kohle’ (LÜBBEN/

WALTHER 1995, S. 78).



Einecke: apreuß. N (S. 169), vgl. den. apreuß. PN Eynike (TRAUTMANN 1925,

S. 27). GOTTSCHALD bespricht diesen Namen zusammen mit Einenkel, Eineckel,



Ernhenkel siehe Enkel, Einig, vgl. dt. (< sl.) Einicke: Johannes (GOTTSCHALD

1982, S. 274). 240 Einträge zeugen von dt. Herkunft.



Eybe: 1. siehe Eibe. 2. apreuß. N (S. 176). TRAUTMANN (1925, S. 27) gibt nur

den zweistämmigen apreuß. PN Eybuth an, Eybe könnte ein Kurzname von Eybuth

sein. Deutsch. Siehe GOTTSCHALD 1982, S. 168; KOHLHEIM/KOHLHEIM

2005, S. 214. 68 Einträge.

Grasilda Blažiene

114


Galand: apreuß. ON Galand(i). In dieser Form ist kein eingedeutschter apreuß.

ON bekannt. Vgl. wohl die apreuß. ON 1324 Glandin, später Glanden, seit 1328



Glanden, später Glanden (PRZYBYTEK 1993, S. 70). 3 Einträge.

Geidel: auch apreuß. wie Gaidell (S. 196), vgl. den apreuß. PN Geidel (TRAUTMANN

1925, S. 31). 5 Einträge.



Garbe: Gerstengarbe (× apreuß. Garbe, zu garbis ‘Berg’). Deutsch. Vgl. den dt.

PN Garbe (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 266). 1764 Einträge.



Gatte: auch apreuß. N (S. 200). Der Name kann laut GOTTSCHALD deutsch sein

und zu mhd. gate ‘Genosse’ gestellt werden. Vgl. den apreuß. PN Gatte, dessen

Herkunft unklar ist (TRAUTMANN 1925, S. 28). 6 Einträge.

Gause: apreuß. N (S. 201). Vgl. den apreuß. PN Gause (TRAUTMANN 1925, S. 29),

den apreuß. ON 1374 Gawsyeyn (BLAŽIENE 2005, S. 364), den lit. PN Gaus.s,

zu lit. gausùs ‘reichlich’ (LPVŽ I 634). Vereinzelt könnte der apreuß. Name im

Deutschen erhalten geblieben sein, jedoch zeugen 245 Einträge eher von dt. Herkunft,

vgl. die dt. PN Gaus, Gauss, Gauß (GOTTSCHALD 1982, S. 201; KOHLHEIM/

KOHLHEIM 2005, S. 201).



Geduhne: apreuß. N Gedun(e) (S. 202). Vgl. die apreuß. PN Gedeyko, Gedenne,

Gedike, Gedune usw. (TRAUTMANN 1925, S. 30–31), *ged- wird zu lit. gede_ti

‘trauern’, gedáuti ‘fragen, suchen; sich sehnen’ gestellt. 114 Einträge.



Gerdis: apreuß. N (S. 207), vgl. den apreuß. PN Johannes Gerdis (TRAUTMANN

1925, S. 31), wohl zu apreuß. gerdaut ‘sagen’, *gerda- ‘Laut, Geschrei’, vgl. lit. gerdas

‘Geschrei, Nachricht; Witz; Bote’ (MAŽIULIS 1998, S. 353–354). 2 Einträge.

Giede: apreuß. N (S. 209), vgl. die apreuß. PN Gyde, Gydyte, Hans Gydoth

(TRAUTMANN 1925, S.32), die lit. PN Gydáitis, *Gyde, Gidéika (LPVŽ I 663).

77 Einträge.

Gie|se, s, ß: auch apreuß. N (S. 209), vgl. den apreuß. PN Gyse, Preuße (TRAUTMANN

1925, S. 33), vgl. die lit. PN Gìžas, Gyžà zu lit. gižùs ‘ranzig, muttig, herb,

mürrisch, launisch’, gìžti ‘sauer werden’ (LPVŽ II 679). In einigen Fällen könnte

man mit FaN aus dem Altpreußischen im Deutschen rechnen, aber der Name

ist deutsch (siehe GOTTSCHALD 1982, S. 203–204; KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005,

S. 272). 5773 Einträge.



Glabun: apreuß. N (S. 210), vgl. apreuß. Glabune, Glabute (TRAUTMANN 1925,

S. 33–34). Keine Einträge.



Glott|au, ow: apreuß. ON (S. 212). Der ON wurde 1290 als Glottow belegt, später

Glottau im Kr. Heilsberg (GERULLIS 1922, S. 43; PRZYBYTEK 1993, S. 72–

73). Keine Einträge.

Familiennamen aus dem Altpreußischen im Deutschen

115


Goldap: apreuß. ON (S. 214). Der ON wurde 1576 als Goldap belegt, später

Goldap, poln. Go³dap, zum FlN *Gold-ape oder *Gald-ape (PRZYBYTEK 1993,

S. 73–74). 8 Einträge.



Guleke: apreuß. N (S. 225). Der Name ist als apreuß. PN in mir bekannten Quellen

nicht überliefert. Vgl. den lit. PN Gùlekas, den poln. Gulak (LPVŽ I 741). 4 Einträge.



Guntau: apreuß. N (S. 226), vgl. die apreuß. PN Gunte, Guntike, Guntowe

(TRAUTMANN 1925, S. 37), apreuß. guntwei ‘treiben’, vgl. den lit. PN Guntà, vgl.

den lit. PN Gontà, die dt. PN Gant, Ganth, Gante (LPVŽ I 743, 692). 25 Einträge.

Gurre: apreuß. N. (S. 226), vgl. den apreuß. PN Gure (TRAUTMANN 1925, S. 37),

die lit. PN Gurà, G.ra zu lit. gu_ra ‘der Mensch, der gebückt geht’ (LPVŽ I 745).

1 Eintrag.

Jakel: apreuß. N (S. 275), GOTTSCHALD weist auf Jacobus hin, vgl. die apreuß.

PN Jakel, Jakyl (TRAUTMANN 1925, S. 40). M. E. deutsch. Vgl. den lit. PN Jõkilas,

vielleicht aus Jãkelis, vgl. dt. Jackel, Jekel: Jacobus (LPVŽ I 838, 786), vgl.

den dt. PN Jekel aus Jäckel (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 354, 349). 128 Einträge.



Joth: apreuß. N Jote, Joete, Jothe: siehe Gott, Kurzform (S. 275). Vgl. den

apreuß. PN Jote, die lit. PN Jot-vilas, Joteiks (TRAUTMANN 1925, S. 40). Eher

deutsch. 36 Einträge.

Kadgien: apreuß. N (S. 277), vgl. den lit. PN Kãdginas, vielleicht zweistämmig

(LPVŽ II 885), vgl. aber den apreuß. ON 1543–1545 Kadgienen, später Kadgiehnen,



*Kadeg-ƒn-, zu apreuß. kadegis ‘Wacholder’ und Suff. *-ƒn- (BLAŽIENE

2000, S. 51). 1 Eintrag.



Kahm: apreuß. N (S. 277), vgl. den apreuß. PN Kam (TRAUTMANN 1925, S. 42).

Der lit PN Kãmas wird mit poln. Choma ‘Toma’ oder mit dem Namen aus der Bibel



Cham in Verbindung gesetzt (LPVŽ I 903). Deutsch. 37 Einträge.

Kaim: apreuß. Dorf (S. 277), vgl. apreuß. caymis ‘Dorf’, den apreuß. ON 1255

Caym, später Caymen (BLAŽIENE 2000, S. 51–52), vgl. lit. kaimas. Der Name

kann auch lit. sein. 302 Einträge.



Kallnein: apreuß. N (S. 278). Der Name ist im Altpreußischen nicht belegt, vgl.

lit. kálnas ‘Berg’ + Suff. *-ein-. Vgl. den lit. PN Kalne nas ‘Bergbewohner’

(LPVŽ I 899). Keine Einträge.

Kaltwang: apreuß. ON (S. 278), zum apreuß. ON 1419 Caltwange, später Kaltwangen,

poln. Kalw¹gi (PRZYBYTEK 1993, S. 96). 12 Einträge.

Grasilda Blažiene

116


Karmitt: apreuß. ON (S. 281), zum apreuß. ON 1298 Carnemithen, Canemitten,

später Carmitten, Samland (BLAŽIENE 2000, S. 55). Keine Einträge.



Kawal|d, l: apreuß. N Cawald (S. 284), vgl. den apreuß. PN Cawald, zu *ka- und

*vald- (TRAUTMANN 1925, S. 43, 141, 155). Keine Einträge.



Kayroth: apreuß. N (S. 284), vgl. den apreuß. PN Kayroth (TRAUTMANN 1925,

S. 41), den lit. ON Kair.s zu lit. kair.s ‘Linkshänder’ (LPVŽ I 888). Keine Einträge.



Kehne: apreuß. N (S. 284), vgl. den apreuß. PN Kene und den lit. PN Ken.s

(TRAUTMANN 1925, S. 284). Deutsch. Vgl. mnd. kên ‘Frucht der Tanne, Tannapfel;

Kienholz’ (LÜBBEN/WALTHER 1995, S. 171). 149 Einträge.

Keytel: 1. siehe Keydel 2. apreuß. Keytel (S. 285), vgl. die apreuß. PN Keytil,

Keytylo, apreuß. an-kaititai ‘angefochten’ (TRAUTMANN 1925, S. 44, 141). 1

Eintrag.


Kers: apreuß. N (S. 286), vgl. den apreuß. PN Kerse, den lit. PN Kéršis (TRAUTMANN

1925, S. 44), der zu lit. kéršas ‘weiß und schwarz gefleckt’ gestellt wird

(LPVŽ I 977). 10 Einträge.

Keyse: apreuß. N (S. 287), vgl. den apreuß. PN Keyse (TRAUTMANN 1925, S. 44).

Keine Einträge.



Klawicke: apreuß. N (S. 290), vgl. den apreuß. PN Clawicke (TRAUTMANN

1925, S. 46). Keine Einträge.



Kollwitz: apreuß. N (S. 298), vgl. den apreuß. PN Kalewith, Schalwe (TRAUTMANN

1925, S. 42). Deutsch. 150 Einträge.



Konditt: apreuß. ON (S. 298), vgl. den apreuß. ON im Samland 1405 Conditen

(XXXIV 146, S. 1). 1 Eintrag.



Korinth: apreuß. N (S. 300). Deutsch. Siehe Corinth. 381 Einträge.

Kracke: (auch apreuß. PN Kracke; S. 302), vgl. den apreuß. PN Kracke und den

lit. PN Krak.s (TRAUTMANN 1925, S. 48), der zu lit. krãke, krakis ‘Schwarzspecht;

Karausche’ gestellt wird (LPVŽ II 1063), vgl. apreuß. kracto ‘Schwarzspecht’.

Nur in einigen Fällen konnte der Name ins deutsche Namensystem übernommen

werden. Vgl. dt. Krack(e) (GOTTSCHALD 1982, S. 302; KOHLHEIM/

KOHLHEIM 2005, S. 397). 494 Einträge zeugen von dt. Herkunft.



Kreck: apreuß. N (S. 304), vgl. den apreuß. PN Masune Krek, Pauwel Kreck

(TRAUTMANN 1925, S. 48), den kur. PN Kreke zu lett. kr.kis ‘Tannen- und Nusshäher’

(KIPARSKY 1939, S. 296) und den apoln. Johannes Kreko (TOPOROV

1984, S. 174). 148 Einträge.

Familiennamen aus dem Altpreußischen im Deutschen

117


Krutein: apreuß. N (S. 308), vgl. den apreuß. PN Steffan Cruteyne und den lit.

PN Jurgis Krutinaytis (TRAUTMANN 1925, S. 383), vielleicht zu lit. krute_ti ‘sich

bewegen, sich rühren’. Vgl. noch den lit. PN Krùtas, zu lit. krutùs ‘beweglich,

regsam, rührig, lebhaft’ (LPVŽ I 1094). 22 Einträge.



Kuckein: apreuß. ON (S. 309), der apreuß. ON Kucayn wurde 1348 belegt in villa

Kucayn, später Kukehnen, Kr. Friedland (BLAŽIENE 2005, S. 97). 9 Einträge.

Kuhn(o): apreuß. (S. 311), vgl. den apreuß. PN Kune = Kuno aus dt. Kune ?

(TRAUTMANN 1925, S. 49), vgl. dt Kuno (GOTTSCHALD 1982, S. 310–311) und

poln. Kun, Kuna (SSNO III 194). 19 Einträge.

Kuß: 2. apreuß. N (S. 313). GOTTSCHALD (1982, S. 313) gibt an, dass der Name

zu Dominicus zu stellen und dt. Herkunft ist. Vgl. aber die apreuß. PN Kusche,



Cusyne, Kusse (TRAUTMANN 1925, S. 49–50). Zu dt. Kuss, Kuß siehe KOHLHEIM/

KOHLHEIM 2005, S. 410. 529 Einträge.



Lablank: apreuß. ON (S. 314), der Name konnte in keiner mir zugänglichen

Quelle gefunden werden. Auszugehen wäre von apreuß. *Lab-lank-, zu apreuß.



labs ‘gut’ und lit. lankà ‘der Überschwemmung ausgesetzte Wiese’. Keine Einträge.

Lapp(e): 1. Laffe, läppischer Mensch. 2. apreuß. N Lapp(e) (S. 317), vgl. apreuß.

lape ‘Fuchs’ und apreuß. *lapas ‘Blatt’ (zu *lapas siehe MAŽIULIS 1996, S. 41–44).

Der PN Lappe ist im Altpreußischen nicht belegt. Deutsch. 812 Einträge.



Laurin: 3. apreuß. N, so auch Laubrinus, Laur inat, oneit, uhn (S. 319). Die von

GOTTSCHALD angeführten Namen sind im Altpreußischen nicht belegt. Vgl. den

lit. PN Laurynaitis zum Taufnamen Laurynas (LPVŽ II 34–35). Deutsch. 58 Einträge.

Legien: apreuß. (ON) (S. 320), vgl. vielleicht den apreuß. ON 1359 Legynen,

später Legienen, poln. Leginy Kr. Rössel (PRZYBYTEK 1993, S. 144). 56 Einträge.



Lettau: apreuß. ON (S. 324). Lettau als Herkunftsname zum ON Lettau in Ostpreußen

(KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 425). 591 Einträge.



Lew: apreuß. N Lewe sl. S. Leo (S. 326), vgl. den apreuß. PN Lewe, den lit. PN

Rimšis Levaitis (TRAUTMANN 1925, S. 52). Vgl. den poln. PN Lew (SSNO III

252), den dt. PN Lewe, Löw(e) (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 426, 435–436)

Deutsch. 406 Einträge.

Lewin: 3. apreuß. N (ON) (S. 326). Lewin ist 1341 als Name eines Waldes überliefert

(GERULLIS 1922, S. 88). Deutsch (siehe KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 426).

723 Einträge.

Grasilda Blažiene

118

Lipick: apreuß. N (S. 329), vgl. den apreuß. PN Lippike (TRAUTMANN 1925,

S. 52), apreuß. lipe ‘Linde’. Keine Einträge.



Lobien: apreuß. ON (S. 331). In der angegebenen Form habe ich keinen apreuß.

ON gefunden. 48 Einträge.



Lunk: 1. nd. ‘Sperling’, 2. apreuß. N (S. 334), vgl. den apreuß. PN Luncke, den

lit. PN. Lunkaitis, im Ablaut zu Lankut und Linko (TRAUTMANN 1925, S. 53),

vgl. den lit. PN Lunkùtis siehe Lankùtis zu lit. lankùtis ‘Talbewohner’ (LPVŽ II

117, 21). Deutsch. 209 Einträge.



Mack: auch apreuß. N (S. 336), vgl. den apreuß. PN Mackes = Macke, Mackynne,

Makie, Makike (TRAUTMANN 1925, S. 54), vielleicht apreuß. wisse-mokin

‘den Allmächtigen’, *mak- ‘können’ (MAŽIULIS 1997, S. 254), vgl. den lit. PN



Mak.s zu lit. mãkas ‘der sich etwas einbildet ’, makóti ‘im sumpfigen Boden

herumwaten’ oder zum poln. PN Mach, Maciej (LPVŽ II 138). 5227 Einträge

zeugen von dt. Herkunft (siehe KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 440).

Maleike: apreuß. N Maleyke (S. 339), vgl. den apreuß. PN Niclis Maleyke und

die lit. PN Maleika, Malys (TRAUTMANN 1925, S. 54). 25 Einträge.



Manick: apreuß. N (S. 340), vgl. die apreuß. PN Manix, Manike (TRAUTMANN

1925, S. 55), die lit. PN Manìkas, Mane.kis zu lit. manýti ‘meinen’, manus ‘klug’

(Lpvž II 154, 151). 1 Eintrag.

Maraun: apreuß. N (S. 341), der apreuß. PN Maraun ist nicht belegt, Maraunen

kommt öfters in Ostpreußen als ON vor (PRZYBYTEK 1993, S. 170; BLAŽIENE

2000, S. 90; BLAŽIENE 2005, S. 117) und ist auf einen PN zurückzuführen. Vgl.

den lit. PN Maru_nas, Maru_ nas (LPVŽ II 170). Zu Maraun, Maruhns siehe

KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 445, 448. 212 Einträge.

Margies: pruß. N Margis (S. 341), vgl. die apreuß. PN Margis, Nytcze Margynne

und den lit. PN Margis (TRAUTMANN 1925, S.55), der zu lit. márgis ‘bunt’ gestellt

wird (LPVŽ II 161–162). 91 Einträge. Es ist schwer zu unterscheiden, ob

im Deutschen erhalten gebliebenes Margies apreuß. oder lit. Herkunft ist.



Masuch, ck: apreuß. N zu apreuß. massais ‘klein’, Masseit, Masuth, Massute,

Massoth (S. 343), vgl. noch die apreuß. PN Masicke, Mase, Masucke, Masune

(TRAUTMANN 1925, S. 56) Vgl. aber die dt. PN Masuch, Masuck, Übernamen zu

osorb., poln. mazaæ ‘schmieren’ (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 449). Von Masuch

gibt es 634 Einträge, von Masuck 33.

Familiennamen aus dem Altpreußischen im Deutschen

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Mett: apreuß. N (S. 347), vgl. die apreuß. PN Mete, Pometio, Methem, Metym

(TRAUTMANN 1925, S. 145), vgl. apreuß. metis ‘Wurf ’, mettan ‘Jahr’. Deutsch.

Vgl. die dt. Namen Mett, Mette (GOTTSCHALD 1982, S. 350; KOHLHEIM/KOHLHEIM

2005, S. 459). 301 Einträge.



Mickel: apreuß. N Micol (S. 351), Micol erinnert TRAUTMANN (1925, S. 192) an

tschech. Mikol, Mikul. Der Name kann also slaw. oder dt. Herkunft sein, vgl. den

dt. PN Michail (GOTTSCHALD 1982, S. 351; KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 461).

214 Einträge.



Mieck: apreuß. N (S. 351). Am ehesten einer dt., auf eine Ableitung von Nicolaus

zurückgehender Name. Siehe Mick (KOHLHEIM/KOHLHEIM 2005, S. 461).

74 Einträge.

Mill: apreuß. N (S. 352), Vgl. die apreuß. PN Milade, Mile, Milligeyde, Milike,

Milune (TRAUTMANN 1925, S. 58–59), mil- wird zu lit. mìlti ‘lieben’ méile ‘Liebe’

(LESKIEN 1914/15, S. 332) gestellt. Vgl. aber den dt. Namen Mill (KOHLHEIM/

KOHLHEIM 2005, S. 463). 478 Einträge zeugen eher von dt. Herkunft.

Millke: apreuß. N Mileke (S. 352), vgl. den apreuß. PN Mileke (TRAUTMANN

1925, S. 59). Keine Einträge.



Minuth: apreuß. N Mynote, Minaute (S. 352), vgl. die apreuß. PN Minate,

Mynawthe, Mynothe (TRAUTMANN 1925, S. 60), die lit. PN Mìnuta, Minutà,

vielleicht aus dem russ. ìèíóò (LPVŽ II 252). Deutsch. 288 Einträge.



Miß: apreuß. N (S. 353), vgl. die apreuß. PN Mise, Missote (TRAUTMANN 1925,

S. 61), den lit. PN Mìsius von dem Taufnamen Mykolas, vgl. poln. PN Miœ: Michal

(LPVŽ II 255) Nicht nur diese Deutung ist möglich. 77 Einträge.

Moeke: apreuß. N (S. 353), vgl. den apreuß. PN Moke (TRAUTMANN 1925, S. 61).

27 Einträge.



Möde: apreuß. N (S. 353), vgl. dem apreuß. PN Mode (TRAUTMANN 1925, S. 61)

und mnd. mode ‘Schlamm’ (LÜBBEN/WALTHER 1995, S. 232). 107 Einträge zeugen

eher von dt. Herkunft.


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