Bericht für die Hauptvisitation



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5.3Das Gemeindebüro


von Karin Scholl

Der Dienstauftrag der Pfarramtssekretärin der Lukasgemeinde beinhaltet neun Wochen­stunden.

Ausgewiesen als öffentliche Bürozeiten sind Dienstag von 9 – 12 Uhr und Donnerstag von 15 – 18 Uhr. Dies sind die offiziellen Zeiten; die Gemeindeglieder wissen, in dieser Zeit treffen sie die Pfarramtssekretärin ganz bestimmt, und meist auch den Pfarrer, ohne Anmeldung an. Es werden nicht die vollen neun Stunden als Öffnungszeiten ausgewie­sen, damit auch ein wenig Zeit bleibt, mit dem Pfarrer Angelegenheiten zu besprechen, die zur Erledigung anstehen. In der Regel reichen die neun Wochenstunden als Arbeits­zeit nicht aus, der Rest wird als Ehrenamtliche Tätigkeit angesehen, da es keinen Sinn macht, Überstunden abzubauen und die Arbeit wieder anzuhäufen.12

Zu meiner Person: Mein Name ist Karin Scholl, ich bin 58 Jahre alt. Ich bin gelernte In­dustriekauffrau und vor der Geburt meines ersten Kindes 1972 einige Jahre bei einer Be­hörde (Landesversorgungsamt BW in Stuttgart) tätig gewesen. Mein Mann ist seit 1970 im Posaunenchor der Lukasgemeinde Mitglied, was uns den Zugang zur Gemeinde er­leichterte (wir sind 1969 aus der Nähe von Heidelberg zugezogen, dort waren wir beide aktiv in der Kirchengemeinde tätig). Im Jahre 1985 verzog die damalige Pfarramtssek­retärin, Frau Freund, und der amtierende Pfarrer Thomas Utz fragte mich, ob ich nicht das Amt der Pfarramtssekretärin übernehmen wolle. Ich hatte einige Monate zuvor be­gonnen, für die Gemeinde den Lukasboten zu tippen, da bis dato der Pfarrer den Lukas­boten selbst tippen musste (damals noch recht arbeitsintensiv mit elektrischer Schreib­maschine und Blocksatz). Meine Kinder waren 13 und 9 Jahre alt und ich konnte mir diese Beschäftigung gut vorstellen. So nahm ich im September 1985 dieses Amt an und bin nun schon über 18 Jahre hier tätig. Ich habe mittlerweile den dritten Chef (vier Jahre Pfarrer Utz, danach ein Jahr Vakanz mit allen üblichen Festivitäten und einer Kirchen­gemeinderatswahl, zwölf Jahre Pfarrer Boy und seit Oktober 2002 Pfarrer Keil). Ich denke, dass ich mich auf jeden Pfarrer gut einstellen konnte, auf jeden Fall komme ich noch immer gerne zur Arbeit.



Meine Aufgaben im Pfarrbüro bestehen aus:

  • Umgang mit dem Publikumsverkehr: Empfang von Menschen und An­nahme von Telefonaten.

  • Schreiben der Veranstaltungshinweise für die vier Schaukästen, das Inter­net, den Gerlinger Anzeiger und den Flyer zum Verteilen nach dem Got­tesdienst.

  • Das Schreiben der Abkündigungen

  • Es wird ein Amtskalender von mir geführt, in welchem für jeden Sonntag festgehalten wird, wer predigt, Orgel spielt, Messnerdienst hat und die Le­sung vornimmt. Die Orgeldienste werden mit unserer Organistin, Frau Harnisch-Sewien, ausgemacht und von mir notiert. Fällt sie aus, suche ich nach Ersatz.

  • Gelegentlich werden von mir auch Lektoren gesucht.

  • Die Ablage wird von mir erledigt.

  • Der Belegungsplan für die kirchlichen Räume wird von mir geführt. Die Vermietungen des Gemeindehauses – ein Muster-Vertrag ist zur Ansicht beigelegt – obliegt mir ebenfalls.

  • Jährlich die Kirchgeldbriefe versandfertig machen und für die Verteilung sor­gen. Das Kirchgeld wird mittlerweile zum größten Teil durch Bank­überweisungen gezahlt, einige Gemeindeglieder kommen aber auch noch gerne ins Pfarrbüro, um dort zu zahlen.

  • Die Anmeldungen für die jährliche Jungscharfreizeit nehme ich entgegen und kassiere den Teilnehmerbeitrag.

  • Die Einladung zum Gottesdienst am Ewigkeitssonntag wird vom Pfarrer ge­schrieben und von mir an die Hinterbliebenen weitergeleitet. Die Liste der Verstorbenen wird von mir geführt und mit der Petrusgemeinde vor dem Ewigkeitssonntag abgestimmt.

  • Die Taufbriefe für die Eltern und Paten sowie das Stammbuch werden von mir geschrieben.

  • Bis vor einigen Jahren oblag mir auch das Schreiben des Sitzungsproto­kolls der KGR-Sitzungen. Z.Zt. gibt es noch drei KGR-Mitglieder, die ein handschriftliches Protokoll abgeben.

  • Der Pfarrer schreibt die Einladung mit Tagesordnung und diese wird dann von mir samt Protokoll und den sonstigen Beilagen an die KGR-Mitglieder ausgeteilt.

  • Der Besuchsdienst trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr, um die Geburtstags­briefe samt den von mir vorbereiteten Umschlägen (Name, Datum, Alter) abzuholen. Dies geschieht zusammen mit dem Pfarrer (vgl. 4.1.2).

  • Die jährliche Jahresstatistik für das kirchliche Leben, sowie die Statistik für die Erwachsenenbildung gehören zu meinem Aufgabenbereich.

  • Im Dezember erhalten viele ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter einen Weihnachtsbrief vom Pfarrer sowie ein Geschenk. Für die Verteilung bin ich mit verantwortlich.

  • Im Februar/ März eines jeden Jahres werden „alle“ Ehrenamtlichen zum jähr­lichen Mitarbeiterabend in den Gemeindesaal eingeladen. Die Einla­dung des Pfarrers wird von mir an alle Ehrenamtlichen weitergeleitet, nach einer entsprechenden von mir geführten Liste.

  • Der jährliche Besuch der Diakonie Stetten wird von mir organisiert.

  • Sehr zeitaufwendig ist die Vorbereitung und Organisation unserer großen Feste (Sommerfest und Gemeindetag am 1. Advent). Nach gemeinschaftli­chen Planungen der Hauptverantwortlichen (Pfarrer, einzelne Mitglieder des KGR, Küche), kommt für mich die Organisation, d.h. die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter werden angerufen und gefragt, ob sie wieder mit­helfen (Spülen, Abtrocknen, Bedienen, Abräumen, Essen ausgeben, Auf- und Abbau, Kaffeekochen, Verkauf an den Ständen u.v.m.).

  • Zu bemerken bleibt noch, dass ich die ganze Post, die für den Stadtteil Ge­henbühl anfällt, persönlich austrage und damit der Kirchengemeinde Porto-Kosten von ca. 350 Euro im Jahr erspart bleiben.

5.4Kirchenpflege und Finanzen


von Renate Jatzek

Die Lukaskirchengemeinde Gerlingen-Gehenbühl zählt zur Zeit 1.304 Gemeindeglieder. Die Bedarfszuweisun­gen betrugen im Rechnungsjahr 2002 82.600 Euro, im laufenden Rechnungsjahr 2003 erhielt die Gemeinde 85.500 Euro Zuweisung.



Am 1. Juli 1998 trat – nach der Bereitschaft des KBA in der Sitzung vom 23. April 1998, das Projekt bedin­gungslos mitzutragen – das ‚Gerlinger Modell’ in Kraft. Es wurde beschlossen, dieses Projekt zunächst probe­weise bis 30. Juni 2003 zu praktizieren, um dann weitere Schritte zu überlegen. Nach heutigem Stand ist das Pro­jekt zur vollen Zufriedenheit geführt worden und kann in diesem Sinne weitergeführt werden. Auf Antrag der drei Gerlinger Gemeinden hat die Bezirkssynode Ditzingen beschlossen, die Haushaltsmittel der drei Gerlinger Kirchen­gemeinden auf Dauer zu budgetieren. Jede einzelne Gerlinger Kirchengemeinde ist für ihre finanzielle Situation selbstverantwortlich.

Liegenschaften (Gemeindezentrum und Pfarrhaus): Der Gemeindesaal mit Foyer und Toilettenbereich wurde im Rechnungsjahr 2000 renoviert. Die Heizungsanlage im Un­tergeschoss wurde im Sommer 2002 im Rahmen des Energiesparprogramms erneuert. Durch Pfarrstellenwechsel war ebenfalls im Sommer 2002 eine gründliche Renovierung des Pfarrhauses nötig geworden. Fenster, Warmwasserbereitung und sanitäre Anlagen waren in neuzeitlichen Zustand zu versetzen. Mittelfristig kommen auf die Gemeinde die Betonsanierung des Turmes sowie die Dachsanierung der Kirche zu (vgl. 5.6).

Personal: Für die Lukasgemeinde arbeiten die Pfarramtssekretärin, mit einem Anteil von 9 Wochenstunden, die Kirchenpflegerin, mit 5,8 Wochenstunden, drei Hausmeiste­rinnen zu je 7 Wochenstunden und seit 1. Mai 2003 zur Unterstützung im technischen Bereich ein Mitarbeiter mit einer Anstellung von 2 Wochenstunden. Die Aufgaben der Organisten werden auf Honorarbasis geregelt; vorwiegend wird der Dienst jedoch von Frau Harnisch-Sewien ausgeübt (vgl. 2.4.1).

Opfer: Die Opfersammlungen für die eigene Gemeinde können nach Ansatz im jewei­ligen Haushaltsplan erfüllt werden. Besonders hervorzuheben sind Sonderopfer für Not­fälle (Hochwasserkatastrophe), Finanzierung Strohgäuladen, Jugendarbeit im Bezirk und Maßnahmen für Jugendliche aus Suchtfamilien sowie Fortbildung im Bereich der Arbeit beim ejd.

Spenden: Die Gemeinde ist zur Erfüllung ihres Haushalts dringend auf Spenden ange­wiesen und kann mit den Ergebnissen der letzten Jahre hoch zufrieden sein (RJ 2002: 3.723,50 Euro, RJ 2003 bis November: 2.838 Euro). Spenden für verschiedene Zwecke – Freundeskreis Asyl, Kolumbienprojekt, Diakonie, Brot für die Welt u.a. – ergaben im RJ 2002 6.049 Euro, im Rechnungsjahr 2003 bisher 2.205 Euro (ohne Brot für die Welt).

Kirchgeld: Die Einnahmen des Kirchgelds ergaben im Rechnungsjahr 2002 3.007 Euro, im Rechnungsjahr 2003 werden ca. 2.700 Euro erwartet.

Erlöse aus Gemeindefesten: Das Sommerfest der Gemeinde erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit. Mit vielen Aktivitäten werden die Besucher unterhalten. Auch der jährliche Gemeindetag am 1. Advent ist sehr gut besucht und lockt mit vielen Basteleien, Gebäck, Adventskränzen und Baumschmuck. Die Erlöse der Gemeindefeste kommen in der Regel diakonischen Aufgaben der Gemeinde und allgemeinen Aufgaben zugute. Wir können uns jährlich über ca. 5.000 Euro Erlös freuen.

Vermietungen: Die Gemeinde vermietet ihre Räume regelmäßig an zwei Kindergärten (Montessori und städt. Kindergarten), an die Kultur- und Sportgemeinschaft Gerlingen, das Deutsche Rote Kreuz und den Tanzclub. Zu kirchlichen Anlässen wie Taufe, Kon­firmation und Bestattung wird der Saal einzelvermietet. Für kirchliche Mitarbeiter kön­nen die Räume des Gemeindezentrums auch für Geburtstage gemietet werden. Der Ju­gendraum unter der Kirche wird in Eigenregie von den Jugendlichen für private Feste und Partys vermietet.

Zuschüsse der bürgerlichen Gemeinde: Die Lukasgemeinde erhält von der Stadt Gerlingen Zuschüsse für die Seniorenarbeit, Frauenarbeit, Erwachsenenbildung und Ju­gendfreizeiten.

Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Gerlingen und den beiden Kindergärten ist sehr erfreulich und gibt Ansporn für die Gemeindearbeit. Ganz besonders kann in unse­rer Gemeinde das ehrenamtliche Engagement hervorgehoben werden.



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