Gasthausmission Berufsmission
Gauger, Joseph, *2.4.1866 Winnenden, 11.2.1939 Elberfeld. Mit dreizehn Jahren wurde der Pfarrerssohn Vollwaise. Er war das elfte Kind aus der dritten Ehe seines Vaters. Der württembergische —» Pietismus lieferte den Wurzelboden für eine gediegene theologische Bildung, die Kopf und Herz erfaßte. Der Heiligen Schrift als Wort Gottes wußte er sich stets verpachtet. Bekannt geworden ist er durch die Zeitschriften, die er seit seiner Berufung 1898 in die Verlagsarbeit der -> Ev. Gesellschaft für Deutschland nach Wuppertal übernommen oder herausgebracht hat. Unter ihnen fand das Wochenblatt »Licht und Leben« (nach dem 2. Weltkrieg von W. -> Busch als Monatsblatt weitergeführt) neben »Licht und Kraft für den Tag«, den Gotthardbriefen, Jugend- und
Kinderblättern die weiteste Verbreitung. Die spitze Feder Gaugers wurde allenthalben geschätzt und gefürchtet. Der »Ev. Psalter« bewährte sich neben den Reichsliedern (-» Liedgut) als Gesangbuch der —> Gemeinschaft sbewegung. In der Hitlerzeit kam es zum Verbot aller seiner Blätter.
Lit.: S. u. J. Gauger, Joseph Gauger, sein Leben und sein Werk, 1950 Affeld
Gebet, Gebetserhörung
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Das G. als Gespräch mit —> Gott gehört zu den wichtigsten Lebensäußerungen der Gemeinde Christi als des Volkes Gottes. Es findet sich zwar in fast allen Religionen. Aber selbst da, wo es zur frommen Leistung oder zum Klappern von Gebetsmühlen entartet ist, erinnert es doch noch daran, daß der Mensch, der vom Schöpferwort Gottes lebt, auf das Gespräch mit ihm elementar angewiesen ist. »Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz (Ps 90,9), wenn wir sie nicht zubringen als ein Gespräch mit Gott« (M. —> Kähler). Im Ernst des Betens können Nichtchristen wie Juden oder Moslems vielfach die Christen beschämen, denen doch in Jesus Christus erst der volle Zugang zu Gott und das Existenzrecht der Kinder im Hause des Vaters erschlossen ist. Als Mittler zwischen Gott und Mensch hat er durch Kreuz und —> Auferstehung weggenommen, was uns von Gott trennt. So läßt er uns teilnehmen an seiner hohenpriesterlichen Zwiesprache mit dem Vater (Joh 17). Damit brauchen auch wir von Gott nicht mehr nur als vom blinden Schicksal, dem grausamen Zufall oder der unpersönlichen Vorsehung zu sprechen, sondern dürfen ihn anrufen: »Vater unser« (Mt 6,9ff.; Lk n,2ff.|. Gewiß können schwere Lebenserfahrungen diesen Vaternamen verdunkeln. Aber seitdem der gekreuzigte Christus zweimal gerufen hat: »Vater« (Lk 23,34.46), darf sich ein Christ auch in Abgründen des Lebens an das »Abba Vater!« (Röm 8,15; Gal 4,6) klammern. Ausdrücklich sagt Jesus dem G. in seinem Namen den Beistand (Joh 14-16) und die Vertretung des Heiligen —> Geistes zu, auch »wenn wir nicht wissen, was wir beten sollen« (Röm 8,26).
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Im Grunde strömt alles Beten der Christenheit aus der Erlaubnis und Vollmacht des »Abba Vater«. G. als Bitte und Dank, als Bußruf, Lob Gottes und Fürbitte, das einsame wie das gemeinsame, das freie wie das gebundene G. entfaltet sich daraus. Damit wird nicht mehr das eigene Sorgen, sondern das G. zur Quelle und zum Maßstab unseres Lebens und Handelns (Phil 4,6). Eheleute finden die Ordnung ihres gemeinsamen Lebens darin, »daß eure Gebete nicht verhindert werden« (1 Petrus 3,7). Im G. hält die Christenheit die Welt bei Gott und Gott bei der Welt fest (1 Tim 2,1 ff.). Auf ihre Fürbitte hört Gott seit Abrahams Fürsprache für Sodom und Gomorra (Gen i8,22ff.) und seit Daniels G. für sein Volk (Dan 9). Auch der einfachste Christ gehört damit zum Volk der »Könige und Priester vor Gott« (Offb
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o). Vor allem mit den ersten Bitten des Vaterunsers zieht Jesus seine ganze Christenheit in sein eigenes Heilswirken hinein. Im G. und dem daraus folgenden Zeugnis sollen seine Jünger als seine Mitarbeiter dabei sein bei dem, was er selber tut.
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Auch im heutigen -* Pluralismus der Meinungen gilt es, das Verständnis des G.s als eines Gesprächs mit Gott festzuhalten. Die neuen Bemühungen um Spiritualität können manche gute Anregung vermitteln, z.B. mit dem Hinweis auf Stille und Schweigen - wenn es nur um das Hören auf Gott und sein Wort geht. »Wie sollen die Menschen in Europa überhaupt die Stimme des Geistes Gottes hören, wenn sie niemals still sein können?« hat schon der indische Evangelist S. —» Singh gefragt. G. als Gespräch mit mir selbst, in welcher Form auch immer, wäre schreckliche Selbsttäuschung. Auch die unter dem Stichwort Meditation angebotenen Hilfen zur Sammlung, Entspannung, Vertiefung wollen daran geprüft werden, inwieweit sie nicht nur der Versenkung in das eigene Innere, aus dem nach Jesu Wort zuletzt »arge Gedanken kommen« (Mt 15,19), sondern dem gesammelten Hören auf das von Gott ausgehende Wort dienen. Auf die Frage, ob man sich denn Gott überhaupt als persönliches Du vorstellen dürfe, ist zu antworten, daß der ewige Gott sich gewiß durch unsere menschlichen Begriffe nicht fassen läßt. Aber gleichzeitig ist die Fleischwerdung Gottes in -» Jesus Christus so zu verstehen, daß Gott sich in seinem Sohne von uns anrufen lassen will. Ausdrücklich mahnt Jesus deshalb zu anhaltendem G. (Lk 18,1-8). Die sicher bleibende Unvollkommenheit unseres G.s läßt auch den Betenden warten auf den Augenblick, wo wir »ihn sehen werden, wie er ist« (1 Joh
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und »ewig, ewiglich mit Jesus sprechen« dürfen (Grabinschrift für S. -» Kierkegaard).
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Zu den schwersten Problemen gehört die Frage nach der Erhörung des G.s. Sie wird grundlegend beantwortet, aber zugleich verschärft durch die Gewißheit, mit der Jesus dem G. in seinem Namen Erhörung zugesagt hat (Mt 7,7 ff-; Lk 1 i,9ff.; Joh 14,12ff.). Viele Christen bezeugen zu allen Zeiten die tiefe Wahrheit dieser Zusage. Gott wäre nicht Vater, wenn er die Bitten seiner Kinder nicht hörte und ihre Tränen nicht sähe (Ps 145,18.19). Schon die Erlaubnis zu solchem
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ist ein Stück G.serhörung: bin ich doch nun nicht mehr einfach dunklen Mächten ausgeliefert, sondern in den Händen Gottes, der, auch wenn er züchtigt und straft oder das Gesetz der Sünde und des Todes noch nicht aufhebt, dennoch in Christus der Vater bleibt. Aber wir verschweigen nicht, daß auch der Glaubende in schwere Anfechtungen gestürzt werden kann. Eltern bitten um das Leben ihres kranken Kindes-vergebens. Auch die großen Zeugen Jesu wie Paulus sind von diesen Anfechtungen nicht verschont (zKor 12,7ff.). Dabei müssen wir auch damit rechnen, daß wir mit unseren eigenen Wünschen der Erhörung des G.s im Wege stehen können, vgl. Jes 59,1.2. Es kann sogar ein G. geben, das Gott versucht, vgl. Mt
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7. Die grundlegende Hilfe in diesen Fragen erwächst daraus, daß auch der Kampf des eigenen Willens und Wünschens mit dem heiligen Willen Gottes von Jesus selber in Gethsemane durchgekämpft ist: »Mein Vater, nicht was ich will, sondern was du willst« (Mk 14,32-42). Gibt Gott nicht, was wir wollen, so gibt er das Bessere, das er will. Das G. erlaubt uns, alle unsere Anliegen vor Gott zu bringen, aber es bleibt das Gespräch des gerechtfertigten Sünders, der von der über alle Vernunft hinausgreifenden Gnade Gottes lebt. Hinter ihm sollen wir die größere Fürbitte Jesu wissen (Lk 22,31 ff.), der uns besser kennt als wir selbst.
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Hilfe und Hilfen zum Gebet, die von Menschen gegeben werden, kommen aus der großen Gemeinschaft der Betenden in ihren verschiedenen Formen. Jesus selber nimmt in schwersten Augenblicken das Wort der Psalmen zu Hilfe (Mt 27,45; Lk 23,46). Inden Liedern und Chorälen der Christenheit (—» Liedgut), die wir singen und beten, sind wir getragen von der Glaubens- und Leidenskraft der Generationen vor uns. Aus der Teilnahme am Gebet und —» Gottesdienst der Gemeinde, aus ökumenischen Erfahrungen, aus dem Gebetsleben der -> Bruder- und Schwesternschaften und aus der Gemeinschaft, in der zwei oder drei versammelt sind in seinem Namen, wächst uns eine Hilfe zu, der Jesus seine Nähe besonders zugesagt hat (Mt 18,19.20). —» Andacht, —» Meditation, —» geistliches Leben I
Lit. u.a.: M. Luther, Eine einfältige Weise zu beten, 1 53 5- WA 38,3 58ff. - H. Thielicke, Das Gebet, das die Welt umspannt, 1945 - O. Hallesby, Vom Beten, 1954 - Fr. Pawelzik, Ich singe dein Lied durch den Tag, 1965. Dazu die reiche Gebetsliteratur aus alter und neuer Zeit.
Dietzfelbinger
Gebetsgemeinschaft
Das gemeinsame —» Gebet ist in der Urchri- stenheit sowohl im Gottesdienst (iKor 1 i,4ff. 14,13-16) geübt worden, wie auch im kleineren Kreis (Apg 2,46f. 4,23-31). Dem gemeinsamen Gebet gilt die Verheißung Jesu: »Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel« (Mt 18,19). Nach den Berichten der Apg gehen große Kraftwirkungen vom gemeinsamen Gebet aus (Apg 4,23-31. 12,12).
Das gemeinsame Gebet darf dem Einzelgebet nicht alternativ gegenüber gestellt werden, bei dem Jesus den Beter in die Abgeschiedenheit der Kammer weist (Mt 6,6). Einsames und gemeinsames Gebet ergänzen sich und beleben sich gegenseitig. Wer nur das einsame Gebet anerkennt und sich vom gemeinsamen Gebet fernhält, steht in Gefahr, das Gebet selbstsüchtig zu mißbrauchen. Wer nur das gemeinsame Beten pflegt, könnte damit dem persönlichen Anruf Gottes ausweichen.
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Gemeinsam beten wir im —> Gottesdienst. Der Prediger, der das Gebet spricht, ist nur der Vorbeter, aber nicht der Alleinbeter. Die versammelte Gemeinde soll und will das Gebet im Herzen mitsprechen. Echte G. ist auch das gemeinsame Sprechen des »Unser Vater« im Gottesdienst.
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Die kleinen Gebetskreise sind der Lebensnerv einer -> Gemeinde oder eines christlichen Werkes. Sie entsprechen der ur- christlichen Praxis: »Hin und her in den Häusern« (Apg 2,46). Der Gebetskreis bedarf
Lit.: Friedensbote
der Zucht des Heiligen Geistes. Kurze Gebete bewahren vor Ermüdung. Unterbrechungen durch kurze Schriftlesungen oder geistlichen Gesang beleben die G. Formelhafte Gebete und »fromme Sermone» haben lähmende Wirkung und sind tötendes Gift.
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»Zwei oder drei» kann auch Ehe und Familie bedeuten. Das Gebet ist für Eheleute eine Quelle großer Kraft. Die Ehegemeinschaft wird dadurch fester. In Verbindung mit der Hausandacht geht vom gemeinsamen Gebet in der Familie ein großer Segen aus.
Gebetsinhalte für das gemeinsame Be- sind vor allem Anbetung, Lobpreis, ksagung und Fürbitte.
Lu.. H. Dietzfelbinger, Das Gespräch, 1977 - A. Kupferschmid, Unser Reden mit Gott, 1967 - A. Murray, Das Geheimnis des gemeinsamen Betens, 1958 - H. Thielicke, Das Amt des Beters, 1961
Aeschlimann
Gebetsvereine (masurische bzw. ostpreußische)
Die im östlichen Ostpreußen im 19. Jh. unter Masuren und Litauen gegründeten G. knüpften an Gruppenbildungen an, Gro- madki (Häuflein) genannt. Sie erfuhren ihre Zusammenfassung unter dem später in Tilsit wohnenden Ch. —> Kukat. In den in der ev. Landeskirche verbleibenden Vereinen paarten sich strenge Prinzipien der —» Heiligung, Momente lutherischer Orthodoxie im Rückgriff auf älteres Andachtsgut (Seuse, Tauler, Johann Arndt) mit Vorbehalten gegen die das bäuerliche Frömmigkeitsleben in masurischer und litauischer Sprache hemmenden Kirchen- und Staatsorgane. Binnenwanderung führte zur Gründung zahlreicher Vereine im Ruhrgebiet Seit 1911 gibt es den Ev. G. und den Ev. luth.
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Im letzteren ausgedehnte Jugend- und Chorarbeit sowie missionarisch-diakoni- sche Tätigkeit durch das angegliederte Gemeinschaftswerk (Altenheim, Bibelfreizeit und Erholungsheim) und den Verlag.
Kahle/Kolodzeizik
Gebhardt, Ernst, ‘12.7.1832 Ludwigsburg, 19.6.1899 ebenda; mcthodistischer Erwek- kungsprediger, Dichter, Komponist. An seinem Geburtsort aufgewachsen, gingG. 1852 als Kolonist nach Chile. In die Heimat zurückgekehrt, kam er zum lebendigen Glauben an Christus. Die —> Methodisten stellten
ihn 1860 als Reiseprediger und —> Evangelisten an; später wurde er Superintendent (Bremen, Zwickau, Zürich). Durch eine große Zahl einfacher und einprägsamer Lieder, die er auch vertonte und in den Versammlungen vortrug, wirkte G. weit über den Methodismus hinaus. Durch seine Übersetzungen und Liedersammlungen wurden die englisch-amerikanischen Er- weckungs- und Heiligungslieder im deutschsprachigen Raum nachhaltig bekannt. Von seinen Liedern oder Übersetzungen sind noch u.a. verbreitet »Es ist ein Born«, »Kommt, stimmet alle jubelnd ein«, »Welch ein Freund ist unser Jesus«, »Solang mein Jesus lebt«. Mitbegründer des Christlichen —> Sängerbundes, wurde G. ein Pionier auch der —» Blankenburger Allianz, später der —» Blaukreuzarbeit in Deutschland und in der Schweiz.
G.s Liedsammlungen u.a.: Frohe Botschaft in Liedern, 187s, i92i8s, Textausg. noch 1972 - Evangeliumslieder, 1880, i92o57-Jubiläumssänger, 1878, 192142, Faksimile 1978
Lit.: Th. Funk, E.G., der Evangeliums-Sänger, 1969 Rothenberg
Gebietsmission
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ist die gemeinsame missionarische Aktion von Gemeinden innerhalb eines größeren Gebietes (so die freikirchliche Rhein- Ruhr-G. 1968). In der gleichzeitigen missionarischen Erfassung eines größeren Gebietes ist sie der —> Großevangelisation vergleichbar. Von dieser unterscheidet die G. sich aber durch den Verzicht auf eine zentrale Großveranstaltung. Bei der G. sind die Gemeinden selbst mit vielen evangelistisch begabten Gemeindepredigern bzw. -pfarrern und Mitarbeitern aus anderen Berufen im Einsatz. Besonderheiten dieser Form der —» Evangelisation: Nähe zum Alltagsleben der Gemeinde,- Neubekehrte finden leichter in die Gemeinde hinein; Stärkung des missionarischen Verantwortungsbewußtseins der Gemeinde; im Unterschied zur einzelnen Gemeindeevangelisation können gemeinsame überregionale Vorbereitung, Konzentration der finanziellen Mittel und zielgerichteter Einsatz der Werbung zu größerer Wirkung führen.
Zeiger
Gebote, Zehn
Der Dekalog (deka logoi = die zehn Worte, Ex 34,28; Dtn 10,4 LXX) steht Ex 20,2-17;
Die Zehn Gebote
nach luth. und reformierter Zählung
ref.
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kath./luth.
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Ich bin der Herr . . .
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1
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1
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kein Bildnis machen
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2
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Gottes Namen nicht mißbrauchen
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3
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2
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den Feiertag heiligen
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4
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3
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die Eltern ehren
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4
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nicht töten
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nicht ehebrechen
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6
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nicht stehlen
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8
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7
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kein falsches Zeugnis reden
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9
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8
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nicht begehren des Nächsten Haus
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10
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9
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nicht begehren des Nächsten Weib
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10
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Dtn 5,6-18(21). Als das einzige von Gott unmittelbar geoffenbarte Gesetz sind die G. Grundstatut des Bundes (Ex 34,28; Dtn
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. Er wird auf zwei steinernen Tafeln in der Bundeslade bewahrt (Dtn 10,5; iKön 8,9) und dem Volke Gottes immer neu eingeprägt. Seine Gebote gehen ein in Israels Strafgesetz (Ex 21,12-17; 23,12f.; Lev 20), in die Katechese (Lev 19; 26,1 -2) und die prophetische Anklage (Hos 4,2; Jer 7,6.9; Hes 22,6ff.; Ps 50,18-20).
Jesus nimmt die Gebote auf in den Zuspitzungen der Bergpredigt (Mt 5,17ff.) und gebraucht sie als Maßstab menschlicher Unheiligkeit (Mt 15,19, vgl. 15,4) oder Rechtschaffenheit (Mt 19,18). Sie werden in ihrem positiven Sinn zum Doppelgebot der Liebe zusammengefaßt (Mt 22,36-40; Röm 13,8-10; Jak 2,8.11); negativ bewirken sie Erkenntnis der Sünde (iTim 1,8 — ro und iKor 6,9h; Gal 5,19-21; Eph 4,25; Kol
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9; Eph 5,3 —5)-
Die z. G. gehören zum Grundbestand der Katechese der —> Alten Kirche. Sie gewinnen im Spätmittelalter wieder an Bedeutung (Beichtspiegel). Für die reformatorische Ethik sind sie zentral. Luther begreift sie als deutlichste Fassung der göttlichen Schöpfungsnormen und legt sie als Gebot und Verbot häufig aus (Von den guten Werken, 1520, Großer und Kleiner Katechismus!). Calvin und Melanchthon lehren ihre systematische Anwendung gemäß dem dreifachen Brauch des —> Gesetzes. Seither gelten die z. G.e in der ev. Theologie als die Gestalt des neuen
Lebens. Gewiß bleiben sie der Rahmen desselben; sie müssen jedoch in bezug auf die jeweilige Situation durch die Weisung des —» Geistes und das Handeln der —» Liebe ausgefüllt werden (Röm 8,4; 13,8).
Lit.: J. J. Stamm, Der Dekalog im Lichte der neueren Forschung, 19622 - H. van Oyen, Ethik des Alten Testaments, 1967, 102 —r.32
Bockmühl
Gefängnisseelsorge
Der von der Gesellschaft verstoßene Strafgefangene steht nicht außerhalb der allen Menschen geltenden Liebe Gottes zur gefallenen Schöpfung. In dieser Gewißheit verkündigten die -> Quäker im 18 Jh. in Penn- sylvanien ihren Strafgefangenen das Heil in Christus. E. —» Fry verband mit dem verkündigten Wort eine weitgehende Fürsorge für die Gefangenen und erreichte eine wesentliche Verbesserung des Gefängniswesens im England des 19. Jh.s. T. —» Fliedner brachte ihre Anregungen nach Deutschland. J. H. —» Wiehern konnte sie dank der Aufgeschlossenheit des preußischen Königs -» Friedrich Wilhelm IV. in einer tiefgreifenden Gefängnisreform in die Tat umsetzen, wobei die Seelsorge in den Mittelpunkt der Arbeit an dem Gefangenen gerückt wurde. Nach 1945 führten die einzelnen deutschen Bundesländer eine eigene weltliche Gefangenenbetreuung durch, die unter dem Stichwort »Resozialisierung«- den Gefangenen für die Wiedereingliederung in die menschliche Gesellschaft tauglich zu machen versucht.
Daneben tragen die Länder weiterhin gemeinsam mit den Kirchen die Verantwortung für die G., in der zur Zeit 90 hauptamtliche und 250 nebenamtliche ev. Pfarrer tätig sind. Ihre rechtliche Grundlage hat die G. in dem Gesetz über den Vollzug der Freiheitsstrafe vom 16.3.1976, in dem das Recht des Gefangenen auf religiöse Betreuung durch einen Seelsorger seiner Glaubensgemeinschaft ausdrücklich festgelegt ist.
Die Möglichkeit der Mitarbeit freier Kräfte ist heute größer als früher: nicht nur durch Mitwirkung im Anstaltsgottesdienst (Chor und Einzelzeugnis), sondern auch durch Gefangenenbesuche und durch Mitwirkung in Gesprächskreisen als »ehrenamtlicher Mitarbeiter«.
Ziel aller G. ist nicht nur das Gläubigwerden des einzelnen Gefangenen, sondern seine Eingliederung in eine Gruppe der Gemeinde fesu innerhalb und außerhalb der Anstalt. Hier wird die Kraft empfangen, die der labile Gefangene braucht. Maßnahmen der Fürsorge (Beschaffung von Arbeit und Wohnung) allein bewahren nicht vor Rückfall.
Lit.: R. Pfisterer, Zwischen Kasernenhof und Schlaraffenland, Erwägungen zum Strafvollzug, 1973 - H. Ochsenbein/Vallotton, Gotterleben hinter Gefängnismauern, 19762 - H. Brandenburg, Christus auch im Zuchthaus, 19742
Veiler
Geist, Heiliger
Der H.G. ist Gott selbst, wie er in uns Christen wohnt und unter uns wirkt. Damit trifft das Thema hinein in den von Christen und Nichtchristen empfundenen Realitätsverlust des Evangeliums in der westlichen Welt. Zugleich ist der H.G. in diesem Bereich ein brisantes Thema, weil gerade die Frage, wie Gottes Wirken sich äußert, theologisch und praktisch gegensätzlich beantwortet wird.
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Das biblische Zeugnis vom H. G.
Das Thema beginnt nicht als schwieriger Lehrpunkt, sondern als ein Grundereignis am Anfang der Gemeindegeschichte und als klare individuelle Erfahrung, deren Vorhanden- oder Nichtvorhandensein feststellbar ist (Apg 19,8; Gal 3,2). Darin erfüllt sich die im AT(}es44,3; Hes36,27; 37,H; 39,29; Joel
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f; Hagg2,5) und durch Johannes den Täufer (Mt 3,11) verheißene endzeitliche Geistausgießung durch den Messias, die Jesus in Apg 1,5 bestätigt. Wie äußert sich dieGeist- erfahrung und was ist ihre Bedeutung?
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DER H.G. ALS KRAFT UND GESTALTER DER -* MISSION
Diese Bedeutung stellt besonders die Apg heraus (1,8). Das signalisiert das Sprach- wunder für die Völker; dem dienen die die Missionsverkündigung begleitenden bzw. sie vorbereitenden -» Wunder; dem dient die Geisterfüllung zur mutigen Verteidigung des Evangeliums bis hin zur Gerichts- und Leidenssituation. Der G. ist schließlich selbst Gestalter der Mission durch seine positiven bzw. wehrenden Führungen (8,29.3 9; 13,14; 16,6-7). Mit diesem Thema verbunden erscheint der H.G. als die Kraft, die das von der Umwelt bestaunte und zugleich ärgerliche Wunder der —» Gemeinde schafft (2,47; 17,6). Hervorstechendes Merkmal ist das einzigartige Zusammenstehen, das sich im häufigen gottesdienstlichen Zusammenkommen und im Teilen der materiellen Güter äußert. Diese neue Gemeinschaft ist Träger der Mission, ob nun durch ihre starken Repräsentanten oder durch die Fülle unbekannter Zeugen.
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DER H.G. ALS DIE WESENSBESTIMMUNG DES NEUEN BUNDES UND DES NEUEN MENSCHEN Dem tötenden Buchstaben des alten Bundes steht der Geist als das Kennzeichen des neuen Bundes und des Dienstes gegenüber, der den Geist gibt (2. Kor. 3,6.8). Das bedeutet auf den Menschen angewandt: dem für die Wirklichkeit Gottes blinden natürlichen Menschen steht der geistbegabte Mensch gegenüber, der Gottes Wirklichkeit und Wirken kennt (1 Kor. 2). Er ist aufgrund der Tat Christi aus der Dimension von Sünde und Tod in den Bereich des Geistes gelangt, in dem Leben und Freiheit herrschen (Röm 6-8). Meist aufgrund akuter Herausforderungen durch die Gemeindesituation entfaltet Paulus die Äußerungen dieser neuen Wirklichkeit:
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Der G. schenkt die Freiheit vom Zwang zum —» Bösen. Das ist das zentrale Thema von Röm 6-8 und Gal 5. Es gibt auch nach Christus die Macht des »Fleisches«. Deswegen hat christliche Lebensgestaltung Kampfcharakter (Röm 8,i2f.). Das aber ist der entscheidende Unterschied zur vorchristlichen Existenzweise: an die Stelle des aussichtslosen Kampfes (Röm 7) tritt der Kampf durch den Geist und unter der Führung des Geistes (Röm 8,13 -15). Wir erfahren, daß der neue Mensch nach dem Bilde Christi in den Merkmalen der Frucht des
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es möglich wird.
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Der G. schenkt die Freiheit von Tod und Vergänglichkeit. Noch sterben wir und seufzen mit der Schöpfung unter der Vergänglichkeit. Aber schon jetzt haben wir den Lebensgeist Christi real in uns (Rom 8, i of.), der schon jetzt eine Existenzweise der Hoffnung wirkt und uns fähig macht, gegenüber den Mächten der Zerstörung nicht zu kapitulieren (Röm 8,31 ff.).
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Die eine Gemeinde und die Vielfalt der Gaben (-» Charismen). In den Aufzählungen in Röm 12 und 1 Kor 12 -14 wird der Reichtum urchristlicher G.erfahrung sichtbar. Die Gaben sind kein geistlicher Luxus, sondern notwendige Dienstausrüstung zum wirksamen Wort, zu abgewogener Leitung, zum heüenden Eingreifen und zur Gott gebührenden Anbetung. Zugleich schafft der
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aus der Fülle unterschiedlich begabter Glieder das Wunder des einen Leibes.
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Der anbruchhafte Charakter des G.Wirkens (Röm 8,23f.) mahnt zur Nüchternheit gegenüber falschen perfektionistischen Erwartungen in den vorgenannten Bereichen, darf aber nicht mit der bekannten Tendenz ausgelegt werden, dies Wirken letztlich für unwirklich zu erklären.
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DER GEIST ALS SACHWALTER DES WERKES JESU Johannes klärt abschließend das Verhältnis der Sendung des G. zur Sendung Jesu und zum Wirken Gottes überhaupt: a) Nur wer aus dem G. geboren ist, gehört zu Gott und betet ihn in rechter Weise an (Kap 3/4). Er erst vermittelt die verheißene Lebensfülle (Kap 7,3ff.), überführt die Welt (16,8) und macht die Jünger zu Zeugen Jesu (20,2if.)
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Gerade in seinem die Sendung Jesu ablösenden Wirken ist der Geist aber kein neuer Offenbarer, sondern der Sachwalter und Zeuge Jesu, der nichts von sich selbst redet (16,13). c) Was die Sendung des G. bedeutet, kommt unübertroffen darin zum Ausdruck, daß mit seinem Kommen Jesus selbst, ja sogar Jesus und der Vater Wohnung bei uns machen (14,16-18.23). Hier wird die geheimnisvolle Weise des »trinitarischen« Seins Gottes - ohne spekulative Grenzüberschreitung - als Sein und Widerfahrnis klar bezeugt. I
der Kirchen nicht durchgesetzt. Das G.-wirken wurde oft mit der gottesdienstlichen Feier (Ostkirchen), mit Kirche und -* Amt (kath. Kirche), mit dem Wort (luth. Kirche) oder einfach mit dem menschlichen Geist identifiziert. Die biblische Linie hat allerdings nie ganz gefehlt. Alle Erweckungen innerhalb und außerhalb der Kirchen sind Durchbrüche urchristl. G.-erfahrung, wobei Äußerungsweise und Schwerpunkte der
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-erfahrung unterschiedlich waren:
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In den letzten 150 Jahren wird der G. am durchgängigsten begriffen als der erwek- kende G., der von Sünde überführt, Christuserkenntnis wirkt und —> Wiedergeburt und -» Heilsgewißheit gibt. Sein weiterführendes Wirken wird am ehesten als —» Heiligung und Führung erwartet.
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In der Jahrhundertmitte betont —> Blumhardt gegenüber dem inneren Wirken das kraftvolle, erneuernde Wirken des G. Er erwartet eine endzeitliche Geistausgießung und mit ihm die Kräfte zur Heiligung und Befreiung zerstörten Menschseins.
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Die angelsächsische -» Heiligungsbewegung, besonders R. A. Torrey mit seinen weltweit gehaltenen Vorträgen über die Persönlichkeit des H.G., die Möglichkeit der völligen Heiligung und als Zuspitzung die Verkündigung der Geistestaufe führte zu einer allgemeinen Erwartung.
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Zu einer Zuspitzung und zugleich zu einem Abbruch kam diese Linie mit dem Entstehen der das dynamische G.wirken betonenden —> Pfingstbewegung und das Nein zu ihr durch weite Teile des landes- und freikirchlichen Pietismus (-»Berliner Erklärung IJ.Die Wertung dieses Einschnittes ist bis heute uneinheitlich. Für die einen ist er der unvermeidbare Abbruch eines Irrweges, für die anderen die vermeidbare Katastrophe, wenn - wie man sagt - die Weisheit des 1. Kor-briefes sich durchgesetzt hätte.
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Neue Offenheit gegenüber dem Wirken des Geistes zeigte der —► Internationale Kongreß für Weltevangelisation insbesondere in den Berichten über das, »was Gott, was Jesus, was der H. G. heute tut«. Die theologischen Äußerungen zeigten Ansätze zu einer positiv entfalteten Pneumatologie, die mit allen Bereichen des G.wirkens ernst macht.
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Dringende Ansatzpunkte der gegenwärtigen Situation
Evangelikale Beiträge zum Thema in unserem Bereich müßten den oben genannten Realitätsverlust des Evangeliums im Auge haben, sie müßten praktisch und mutmachend sein.
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Ein Beitrag könnte die durch frühere Gesetzlichkeit und heutige Orientierungslosigkeit brennende Frage nach der Lebensgestaltung betreffen, wie nämlich »neuer Mensch« und »neue Gemeinschaft«, Gerechtigkeit, Freiheit und Identitätsfindung in aller angefochtenen Zeichenhaftigkeit durch Sein und Leben im G. reale Möglichkeiten werden. Siehe hierzu die Arbeiten von K. Bockmühl zur Ethik.
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In der Frage der theologischen Schriftauslegung (-» Bibel IV,i,c) müßten evangelikale Theologen sich gegenüber dem herrschenden historisch-anthropologischen Ansatz zu einem pneumatologischen Ansatz bekennen. Viele von ihnen haben ihn faktisch, vertreten ihn aber nicht wissenschaftlich. In der Verlängerung liegen Gedanken zur Erneuerung der Theologie überhaupt.
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Neben solchen zentralen Einzelthemen ist vor allem die Arbeit an einem Gesamtbild einer vom G. erfüllten Gemeinde für unsere verfestigte und verunsicherte kirchliche Landschaft nötig. Es wäre zu zeigen, wie der Einbruch des »erwecklichen G.« (O. Riecker) von der Mission über das Gemeinschaftsgefüge bis hin zu Struktur- und Formfragen alles in eine schöpferische Bewegung bringt.
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In der umstrittenen Charismenfrage wird versucht, die biblische Lehre zu erneuern, daß es sich um Ausrüstungen für die in Gemeinde und Welt notwendigen Dienste handelt. Von dieser Sicht her richtet Paulus trotz schwerer Probleme in Korinth kein pauschales Warnschild auf. Er benennt als eigentlichen Problemherd unsere »fleischliche« Art, vor der keine geistliche Wirklichkeit geschützt ist, ordnet die Gaben in gegenseitiger Korrektur und Ergänzung einander zu und orientiert sie am Wort vom Kreuz und an der Liebe (1. Kor i; 13).
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Ein systematisch-theologischer Beitrag, der das Grundverständnis dessen klären hilft, was es heißen kann, daß Gott, der H. G. in uns wohnt und unter uns wirkt, bekommt in unserem Bereich Theologien als Gesprächspartner bzw. Gegner, die dies Sein und Wirken Gottes gerade nicht als wirkliche Einwohnung und als erfahrbare Kraft und Erneuerung auffassen, sondern das Handeln Gottes heute auf das verkündigte und gehörte Wort beschränken oder es einfach mit christlicher Aktivität oder allgemeinen Wandlungsprozessen hineinsetzen. Sie nennen ein solches Geistverständnis je nach Ansatz schwärmerisch oder mythologisch. Ziel eines solchen Versuches müßte es sein, dem biblischen G.-Verständnis so genau wie möglich zu folgen mit der Sprache systematischer Kategorien. Wir werden seit Jahrhunderten durch Theologien geprägt, die im Grunde nicht »trinitarisch« denken, sondern die Offenbarung Gottes verkürzen, in den klassischen Entwürfen auf das Handeln Gottes in der Geschichte des Christus. Hinreichend biblisch dagegen ist erst eine Theologie, die es darstellt, daß Gott der H.G. auf der Basis dieser Heilsgeschichte heute in uns und durch uns Geschichte macht. Hilfreiche Versuche in dieser Richtung liegen vor von E. —» Brunner, A. van Ruler, E. Bohren und H. Mühlen. Schließlich muß uns bei unserer theologischen Nacharbeit bewußt sein, daß wir Sprache und Kategorien für eine sachgemäße Lehre vom H.G. wohl nur im Kontext tieferer G.erfahrung gewinnen.
Lit.: R. Pache, Der Heilige Geist. Person und Werk, 19783 - A. Schiatter, Theologie der Apostel, 19773 - E. Brunner, Dogmatik III, 1960 - H. Berkhof, Theologie des Heiligen Geistes, 1968 - O. Rodenberg, Wort und Geist, 1969 - A. A. van Ruler, Credo, 1972, (Abschnitt »Ich glaube an den Heiligen Geist«) - O. Riecker, Herausforderung an die Gemeinde, 1972 - ders., Bildung und Heiliger Geist, 1974 -R. Bohren, Daß Gott schön werde, 197 s (§ 2) - K. Bockmühl, Gott im Exil? 1975 - H. Mühlen, Die Erneuerung des christlichen Glaubens, 1976 - M. Griffiths, Die Kraft des Heiligen Geistes, in: Zukunftsperspektiven 77 (R. Padilla) - S. Großmann, Haushalter der Gnade Gottes, 1977
Liebschner
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