Evangelisches Gemeindelexikon


Mitglieder der Konferenz bibeitreuer Ausbildungsstätten



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Mitglieder der Konferenz bibeitreuer Ausbildungsstätten

Mitglieder

Ort

Bibelschule Bergstraße Dir. H.-J. Beulshausen

Seeheim a. d. Bergstraße

Bibelschule Klostermühle Dir. B. Rebsch

Obernhof/Lahn

Bibelschule der Liebenzeller Mission Dir. Pfr. L. Pflaum

Bad Liebenzell

Institut Emmaus Dir. F. Horton

Saint-Legier (Schweiz)

Institut Biblique Dir. Prof. J. M. Nicole

Nogent-sur-Marne (Frankreich)

Bibelschule Adelshofen Dir. Pfr. Dr. 0. Riecker

Eppingen

Europ. Mennonitische Bibelschule

Bienenberg

Dir. Bernhard Ott

Liestal (Schweiz)

Bibelschule Brake Dir. D. Klaassen

Lemgo

Missionsseminar Neukirchen Dir. P. U. Affeld

Schalksmühle

Bibelschule

Dir. Ds. Kleinhanefeld

t'Brandpunt, te Doorn (Niederlande)

Bibelschule Hagen Dir. Rev. F. Vogel

Hagen-Emst

Bibelseminar Wuppertal Dir. V. Heckei

Wuppertal-Elberfeld

Schweizerische Evangelische Bibelschule Aarau

Dir. Pfr. Bolliger

Aarau (Schweiz)

Bibelschule Genf

Freie Theologische Akademie

Dir. Dr. C. Rogers

Genf (Schweiz) Gießen

Bibelschule der Morgenländischen

Frauenmission

Dir. Frau Oberin Schubert

Berlin

Bibelschule des Janz Team Dir. E. Kraska

Lörrach

Bibelschule Beatenberg Dir. Rev. P. Mayer

Beatenberg (Schweiz)

Diakonissenmutterhaus Aidlingen Dir. Diak. E. Schlotterbeck

Döffingen ü Böblingen

Rüstzentrum Krelingen

  1. P. H. Kemner

  2. P. S. Findeisen

Walsrode

Predigerseminar der Pilgermission St. Chrischona Dir. E. Schmid

Bettingen b. Basel (Schweiz)

Operation Mobilisation Deutschland e. V.

Heilbronn








Mitglieder der Konferenz bibeltreuer Ausbildungsstätten

Mitglieder

Ort

Missionshaus Bibelschule Wiedenest Dir. D. Herrn A. Riemenschneider

Bergneustadt - Wiedenest




Centrum voor Bijbelse Vorming Belgie Dir. Dr. D. van Roode

Heverlee (Belgien)








Mitglieder der Konferenz missionarischer Ausbildungsstätten

Mitglieder

Ort

CVJM-Sekretärschule

gegr. 1920 in Barmen, seit 1928 in Kassel

Kassel

Ev Missionsschule der Bahnauer-

Bruderschaft

gegr. 1906

Unterweissach/Württ.

Evangelistenschule Johanneum gegr. 1886

Wuppertal-Barmen

Frauenmission Malche gegr. 1898

Bibelschule für Mission und Diakonie

Porta Westfalica Barkhausen

Missionsseminar Hermannsburg gegr. 1849

Hermannsburg

Prediger- und Missionsseminar St. Chrischona gegr. 1840

Bettingen (Schweiz)

Seminar für evang. Gemeindedienst (Bibelschule der Arbeitsgemeinschaft MBK)

gegr. 1924

Bad Salzuflen








im deutschen Sprachraum (Deutschland, Schweiz, Österreich) und in einigen benach­barten Ländern (Frankreich, Belgien, Hol­land). Unter ihnen sind die Ausbildungsstät­ten Aarau, Beatenberg, St. Legier, Genf, St. Chrischona, Bienenberg, Salzburg, Bad Lie­benzell, Aidlingen, Adelshofen, Seeheim, Wiedenest, Brake, Krelingen, Wuppertal, Heverlee bei Brüssel und Nogent-Sur-Marne bei Paris. Ferner gehören zu ihr als persönli­che Mitglieder eine Reihe von Dozenten weiterer Ausbildungsstätten wie z.B. vom Brüderhaus Tabor bei Marburg. Freund­schaftliche Beziehungen bestehen auch zu Bibelschulen und christlichen Hochschulen in England, Norwegen und Finnland.

Die Leitung der Konferenz steht bei einem Komitee. Vorsitzender ist Direktor Pastor Heinrich Jochums, Wuppertal, sein Stellver­treter Direktor Edgar Schmid, St. Chri­schona bei Basel.

-» Ausbildung, Theologische, b)

Lit.: Der feste Grund 1963-1977

Jochums

Konferenz evangelikaler Publizisten



Aus dem Bemühen, das —> evangelikale An­liegen über die Massenmedien in der Öffent­lichkeit zur Geltung zu bringen, konstitu­ierte sich im Sommer 1975 die Konferenz Evangelikaler Publizisten (KEP). Die Konfe­

renz ist vorerst ein loser Zusammenschluß. Es ist ein Bruderrat vorgesehen, in dem Kir­chen, Gemeindebünde, Gemeinschaften, Verbände, Freie Werke, übergemeindliche Organisationen und Fachgruppen vertreten sein können, die im evangelikalen Raum beheimatet sind und zur Mitarbeit bereit sind. Folgende Bereiche sollen durch die KEP erfaßt werden: i. Information (durch —» idea), 2. Rundfunk und Fernsehen (durch Kontaktleute), 3. ßuchverlage und 4. Zeit­schriften.

Brenner


Konferenz missionarischer Ausbil­dungsstätten

Die KmA entstand 1971 in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft missionarische Dienste. In der KmA begegnen sich freie Schulen innerhalb der ev. Kirchen im deutschsprachigen Raum. Gemeinsame Aufgabe ist gegenseitige Information über Fragen der Ausbildung und des zukünfti­gen Berufsfeldes der auf den missionarischen Dienst ausgerichteten Studierenden. Bei Anerkennung der Eigenprägung durch Ge­schichte und speziellen Auftrag der einzel­nen Werke bestehen folgende Gemeinsam­keiten:

r. Der von Jesus Christus seiner Gemeinde gegebene missionarische Auftrag gebietet, das Evangelium von der freien Gnade Gottes allen Menschen auszurichten.


  1. Dieser Auftrag bestimmt das Ziel aller Dienste in Kirchen, Gemeinden und freien Werken (z.B. —» CVJM, —» Jugendbund für EC, —> Gemeinschaften, -> MBK und Mis­sionsgesellschaften). Durch die Verkündi­gung des Evangeliums sollen Menschen zum Glauben an Jesus Christus und in seine Nachfolge gerufen werden. Alle übrigen dia- konischen, humanitären, gesellschaftsbezo­genen Aufgaben stehen im Dienste dieses Zieles. Sie folgen aus dem Leben in der —> Nachfolge Jesu Christi nach der Weisung des Wortes Gottes.

  2. Auftrag und Ziel des missionarischen Zeugnisses fordern die absolute Priorität des theologischen Unterrichtes, der auf dem Grund der ganzen Hl. Schrift nach reforma- torischem Verständnis erfolgt.

  3. Ein lebendiges Glaubensverhältnis zu Je­sus Christus gilt als Voraussetzung für Leh­rende und Lernende.

  4. Gemeinsames bruderschaftliches Leben unter dem Wort gehört zu den wesentlichen Elementen der Ausbildung.

  5. Diese geistlichen Voraussetzungen führen zu der Gestalt freier Ausbildungsstätten in­nerhalb der Kirche.

  6. Die missionarischen Ausbildungsstätten stellen ihre Absolventen der Kirche und ih­ren freien Werken für die verschiedenen missionarischen und evangelistischcn Dienste zur Verfügung.

Die Konferenz ist offen für Ausbildungsstät­ten mit gleicher biblisch-reformatorischer Grundlage sowie derselben Aufgaben- und Zielsetzung. Die Konferenz berät und ver­tritt gemeinsame Fragen bei der —» Ev. Kir­che in Deutschland und den Landeskirchen.

Berewinkel

Konfirmation

K., d.h. Befestigung, ist in der ev. Kirche das kirchliche Handeln, in dem getaufte junge Menschen als Gemeindeglieder in den ver­antwortlichen Umgang mit Wort Gottes und —* Sakrament eingeführt werden. Sie ist kein Sakrament wie die röm.-kath. Firmung. Aber auf dem Weg von der Kindertaufe zum Hl. -» Abendmahl ist eine sorgfältige Beglei­tung und Unterweisung nötig, die in der K. mit dem vorausgehenden Unterricht ihre Gestalt gefunden hat. Je mehr dieser Unter­richt seine Aufgabe als Bibel- und Sakra­mentsunterweisung und seelsorgerliche Einübung in Glauben und Leben der Ge­meinde erfüllt, um so mehr ist die Konfirma­tionsfeier als Abschluß dieses Unterrichts innerlich legitimiert.

Die K. ist für viele ev. Christen eine Grund­erfahrung mit ihrer Kirche, positiv wie nega- gativ. Hier kommt die Glaubensüberzeu­gung der Gemeinde Christi in die engste Verbindung, aber auch in die stärksten Kon­flikte mit den sich wandelnden volkskirch­lichen Strukturen. Volkstümliche Bräuche, Schulabschluß- und Familienfeier, Tag der Gesellschaftsfähigkeit (vgl. Jugendweihe in der DDR!), Pubertätsritus - all das will oft genug das kirchliche Anliegen der K. ver­drängen. So empfinden nicht wenige Pfarrer ihr Handeln gerade bei der K. als unglaub­würdig, ebenso wehren sich viele junge Menschen gegen die Selbstverständlichkeit und den damit verbundenen Zwang der K.ssitte. Schon von ihrem Entstehen in der

Reformationszeit, aber dann auch in der Zeit des —> Pietismus, ist die K. als kirchliche Handlung Gegenstand immer neuer Refor­men. Hat nicht die Übermacht der Sitte viel­fach dazu geführt, daß die Konfirmanden nicht in die Kirche hinein-, sondern hinaus­konfirmiert wurden? Für nicht wenige ist der mit der K. verbundene erste Abend­mahlsgang auch zum letzten geworden. So versucht man, die jahrgangsweise K. aufzu­lockern, die innere Bereitschaft der Konfir­manden zu wecken, das allzu volltönende K.sgelübde in ein verantwortbares Bekennt­nis umzugestalten. Auch wird gefragt, ob das im übrigen berechtigte Verständnis der K. als Zulassung zum Hl. Abendmahl als star­res Gesetz zu fassen sei; dahinter steht u.a. der Gedanke der Kinderkommunion, der mehr und mehr Raum gewinnt. Die Not­wendigkeit und Berechtigung solcher Erwä­gungen ist im Blick auf die Wahrhaftigkeit kirchlichen Handelns nicht zu bestreiten. Die Grundmotive jedoch, die zur K. in wel­cher Form auch immer, geführt haben, be­halten ihr Recht. Ein Mensch, der als Säug­ling getauft worden ist, muß selber einmal zu seiner —» Taufe ja sagen können. Wer zum Hl. Abendmahl kommen will, muß dafür innerlich gerüstet sein und »den Leib des Herrn unterscheiden« können (iKor 11,29). Die Gemeinde muß Gelegenheit haben, ihre in das gemeindliche Leben hineinwachsen­den jüngeren Glieder im Gottesdienst ken­nenzulernen und ihren Weg mit ihrer Für­sorge und Fürbitte zu begleiten.

Lit.: K. Fror, Confirmatio, 1959

Dietzfelbinger



Konventikel Stunde

Korff, Graf Modest Modestowitsch,

*1842, t9-ii i933 Basel. Ehemaliger Hof­marschall Kaiser Alexander III. von Ruß­land. Von kleinauf gottesfürchtig, erlebte K. 1874 seine —» Bekehrung durch den Dienst von Lord —> Radstock. Er war befreundet mit Oberst Paschkow, dem Flügeladjutanten des Zaren, und Graf Bobrinskij, dem Ver­kehrsminister, die beide zu den Erweckten gehörten. Durch eifrigen evangelistischen und sozialen Dienst fiel K. auch dem Ober- prokureur Pobjedonoszew auf und wurde 1884 aus Rußlandausgewiesen. K. ging nach Baden und später in die Schweiz. Mit 91 starb er, als Freunde den Kranken ins Spital nach Basel fahren wollten. Die kindliche

Frömmigkeit von K., der bis zum Tode ein freudiger Bekenner Christi blieb, schuf ihm unter den Gläubigen des Westens viele Freunde.

Lit.: Selbstbiographie, Am Zarenhof, 19564

Brandenburg

Korntal

Die Ev. Brüdergemeinde Korntal (EBK) wurde 1819 vom schwäbischen —» Pietismus nach dem Vorbild der Herrnhuter —» Brüder­gemeine im Nordwesten Stuttgarts gegrün­det. König Wilhelm I. von Württemberg ge­nehmigte die neue Ansiedlung in der Ab­sicht, damit der starken, religiös begründe­ten Auswandererbewegung (nach Südruß­land) entgegenzuwirken. Initiator und 1. Vorsteher der EBK: G.W. —> Hoffmann, No­tar aus Leonberg. Durch den Einfluß J. A. Bengels war die Erwartung der nahen —► Wiederkunft Christi in der EBK sehr leben­dig. Gleich 1819 begann die Gemeinde mit einer Arbeit der Jugendbildung und -fürsor- ge; sie wollte von ihrem Herrn im Dienst an­getroffen werden. Heute sind vorhanden: 2 Kinderheime, 3 Schülerinternate, 2 Gymna­sien. Im Gemeindeaufbau war und ist der Gemeinde die Praktizierung des —» Priester­tums aller Gläubigen angelegen. Die EBK ist eine rechtlich selbständige Gemeinde in Zu­sammenarbeit mit der Ev. Landeskirche und der seit 1955 in K. vorhandenen Ev. Kirchen­gemeinde.

Lit.: F. Grünzweig, Die Evangelische Brüderge­meinde, Korntal, Weg - Wesen - Werk, 1958

Grünzweig



Kottwitz, Hans Ernst Freiherr von,

*2.9.1757 Tschepplau/Schles., 113.5.1843 Berlin. Der Sohn eines Rittergutsbesitzers wird Page bei Friedrich d.Gr.. Durch Erb­schaft und Heirat mit Charlotte Hedwig Gräfin Zedlitz wird K. sehr vermögend. Der Einfluß der —» Brüdergemeine, besonders Bi­schof Spangenbergs, führte 1792 zu seiner —» Erweckung. Der steigenden Not der Weber in den Glatzer Bergen suchte K. durch groß­zügige Opfer zu steuern. Hier und bei den Bemühungen um die Arbeitslosen in Berlin setzte er sein Vermögen ein, das dabei zum großen Teil verloren ging - wohl ein Grund zur Scheidung seiner Ehe. In der Franzosen­zeit nach 1806 bemühte sich K., in Berlin in einer leeren Kaserne am Alexanderplatz eine erfolgreiche Arbeitslosenhilfe, die »Freiwil­lige Beschäftigungsanstalt«, zu organisieren, die später von der Stadt übernommen wurde. Er ließ eine große Zahl von Webstühlen auf­stellen und wohnte selbst im gleichen Haus in einer bescheidenen Wohnung. Studenten unterstützte er durch Freitische, billige Quartiere und Geldzuschüsse. K.s Stube wurde der Sammelplatz der Berliner Er­weckten. —» Tholuck dankt ihm sein inneres Leben. Die Professoren Olshausen, -» Heng- stenberg, Voltolini, Lanzizolle, Seminardi­rektor Zahn, Minister Bethmann-Hollweg, Sup. Rudolf Stier, —> Wiehern, die Brüder —> Gerlach, Thadden-Trieglaff und viele Offi­ziere suchten seine Seelsorge. Durch die Freundschaft mit Kronprinz —» Friedrich Wilhelm übte K. Einfluß auf kirchliche Ent­scheidungen, blieb aber gerne ungenannt im Verborgenen.

Lit.: W. Philipps, Ein Wohltäter im alten Berlin, 1957 - H. Brandenburg, Rufer Gottes, r95i

Brandenburg



Krafft, A. —» Erlanger Theologie Krankenheilung

Es gibt Vertreter einer enthusiastischen Frömmigkeit, die mit Nachdruck erklären, es sei ein Mangel an Gottvertrauen, in der Not der Krankheit den Arzt zu rufen, statt alle Hilfe allein von dem wundermächtigen Eingreifen Gottes zu erwarten. Nach bibli­scher Überzeugung jedoch ist uns der Arzt als ein Helfer von Gott gegeben. Bei einer ernsthaften Erkrankung an Leib oder Seele ist es daher selbstverständlich, einen Arzt aufzusuchen. Wer im lebendigen Gottes­glauben steht, wird gleichwohl immer des­sen eingedenk bleiben, daß Jesus nicht nur gepredigt und gelehrt, sondern sich auch der Kranken mit tatkräftiger Hilfe angenommen hat. Es geht nicht an, die —» Wunder Jesu aus den Evangelien zu streichen und sie in den Schattenbereich des Legendären zu verwei­sen. Die Heilungswunder Jesu sind Hin­weise auf die neue Schöpfung, deren An­bruch sich in der Gegenwart Jesu als Sieg über die Macht des Feindes vollzieht (Mt 11,5; 12,28). Auch seine Apostel und Jünger hat Jesus mit der Vollmacht der Heilung ausgerüstet (Mt 10,1.8). Paulus nennt unter den —> Charismen, an denen die urchristli- che Gemeinde so erstaunlich reich war, auch die Gnadengabe der Krankenheilung (iKor 12,9.28.30). Von besonderer Bedeut­samkeit ist die seelsorgerliche Anweisung, die sich im Jakobusbrief (5,16f.) findet. Der Sinn der hier gebotenen Salbung mit öl ent­spricht der im Alten Bund gehandhabten Salbung der heiligen Geräte als Zeichen der Übergabe an Gott. Der Kranke soll sich durch den Vorgang der Ölung mit Leib und Seele Gott ausliefern. Ein solches Tun dient nicht der Bereitung zum Sterben (vgl. das Sakrament der letzten Ölung in der kath. Kirche), sondern gerade umgekehrt zur Ge­nesung. Die Christenheit unserer Tage hat die biblische Verheißung von der Glaubens­heilung allzusehr vernachlässigt. In der Volksfrömmigkeit überwiegt bei weitem die Einstellung der frommen Resignation in dem Sinn: es gilt, sich in das Unabänderliche einer zerstörenden Krankheit zu schicken, ohne deswegen an Gott irre zu werden. Ge­wiß, es kann auch Glaubensgröße sein, wenn es einem Menschen geschenkt wird, Schmerz und Leid aus Gottes Hand willig anzunehmen (2Kor 12,9). In den urchristli- chen Zeugnisstimmen aber überwiegt ge­genüber Krankheit und Tod ein Geist der heiligen Auflehnung und Abwehr. Die —» charismatischen Bewegungen, die neuer­dings an vielen Orten aufbrechen, bekennen sich zu der Möglichkeit der Krankenheilung durch —» Gebet, Geistempfang und —» Hand­auflegung. So sehr man sich darüber freuen mag, ist doch an dieser Stelle zugleich Wachsamkeit geboten. Zu warnen ist vor al­lem vor der suggestiven Wirkung erhitzter Massenversammlungen durch sogenannte »Heiler«, die zwar vorübergehende Schmerzbetäubung auslösen können, aber bleibende Hilfe nicht zu gewähren vermö­gen. Umgekehrt genügt es nicht, sich über die Entartungserscheinungen zu entrüsten, die sich mit dem Vorgang der Glaubenshei­lung verquicken können. Die Heilung aus Glauben gehört in die seelsorgerliche Sprechstunde oder auch in den gemeindli­chen Gottesdienst. Wenn durch Beichte, Vergebung und Gelöbnis die glaubensvolle Verbundenheit mit Jesus Christus neu ge­worden ist, dann darf man in getroster Zu­versicht damit rechnen, daß zu einer solchen Wandlung des Herzens auch eine Heilung des leiblichen und seelischen Lebens hinzu­kommen kann (Mt 6,33). Es gilt, allem Kleinglauben wie allen fragwürdigen Aus­wüchsen ein gesundes biblisches Zeugnis und Handeln im Dienst an den Kranken ent­gegenzusetzen.

Lit.: H. Doebert, Das Charisma der K., T960 - A. Köberle, Die Frage der Glaubensheilung in der Ge­genwart, 1962 -B. Häring, Heilender Dienst, 1972

Köberle

Krankenseelsorge -> Seelsorge



Krankheit

  1. Allgemein

Jeder K.sbegriff ist abhängig vom Men­schenbild. Zwei Auffassungen sind heute wirksam:

r. Das naturwissenschaftlich-biologische Denken. Durch Beobachtung und Experi­ment kommt es zu einer den Einzelfall ver­allgemeinernden K.sbezeichnung. Das gilt grundsätzlich auch für die Psychoanalyse. K. ist hier als Störung der leiblichen, seelischen oder geistigen Lebensvorgänge gesehen, was in sich richtig und hilfreich ist, aber vom le­bendigen Menschen abstrahieren muß.



  1. Daneben tritt zunehmend eine Sicht, die K. in Beziehung zur seelisch-körperlichen Gesamtpersönlichkeit setzt (Psychosoma­tik): »K.en als solche gibt es nicht. Wir ken­nen nur kranke Menschen« (Krehl). Bei der Suche nach dem Sinn der K. braucht der Kranke Verständnis für seine besondere Lage. Hier ist der Helfer zuerst als Mensch gefragt, nicht nur als Spezialist. I

bestimmter Schuld zusammenhängt. So ist »Sucht« zwar stets eine K., aber Sucht-K. signalisiert sowohl ungelöste, persönliche Konflikte, die man mit ungeeigneten Mit­teln lösen will und dadurch schuldig wird, wie auch allgemein verbreitete, krankma­chende Einstellungen, denen die schwäche­ren Glieder der Gesellschaft erliegen.

2. Aber das Geflecht von K. und Sünde ist aufgelöst, der Fluch umklammert von den Verheißungen Gottes. Das biblische Zeug­nis spricht klar von der Begrenztheit alles Leides (Offb 21,4). Jesus trat den widergöttli­chen Mächten entgegen und setzte dadurch nicht nur Zeichen für die kommende volle Befreiung von allem Bösen. Er ermutigt uns auch, heute schon dem Übel in der Kraft Gottes entgegenzutreten (Joh 14,12). - An­dererseits weist uns Jesu stellvertretendes Leiden den Weg in die Kreuzesnachfolge, die uns auch in der Prüfung durch K. einen tie­fen Sinn erkennen läßt (Hebr 12,4 —n).

III. Diese Aussagen können Christen Mut machen, sich als Begnadete vertrauensvoll eigenem und fremdem Leid zu stellen, an­statt zu resignieren oder sich zornig dagegen aufzulehnen.

Lit.: L. v. Krehl, Entstehung, Erkennung und Be­handlung von K.en, 1930-D. Rössler, Der »ganze« Mensch, 1962 - R. Ruthe, K. muß kein Schicksal sein, 1975

Sackmann

Krawielitzki, Theophil, *22.6.1866 Räu­den, Kr. Pelplin (Westpr.), 12.2.3.1942 Mar­burg. Pfarrer und Direktor des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes, einer der Väter der Gemeinschaftsdiakonie. Die Zurüstung der jungen Menschen für die —» Diakonie als Lebensaufgabe stand bei K. un­ter 3 Gesichtspunkten: Ausbildung, Erzie­hung und Ausrüstung durch den Heiligen —> Geist. Von ihm stammt das Bekenntnis als Ausdruck seiner Erfahrung in der Erwek- kung: »Jesus lebt! Halleluja!« und die Aus­sage über seinen Kampf mit der eigenen Sünde: »Jesus siegt! Amen«. Schwerpunkte seiner Botschaft waren: Keine Zugeständ­nisse an ein billiges Christentum, durch das der erschütternd ernste Bußruf des Neuen Testaments verharmlost wird! Nicht müde werden im Lehren, den Wandel im Geist vom Wandel im Fleisch zu unterscheiden. K. hatte seine Maßstäbe an der Heiligkeit Got­tes gewonnen. Obenan stand ihm das Geret­tetwerden vom ewigen Tode.




Theophil Krawielitzki


Lit.: F. Mund, Th.K. Ein Zeuge aus der neueren Er- weckungs- und Diakoniegeschichte, 19 5 52

Wehrheim


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