Schleswig-Holstein Ministerium für Bildung


Das LFS als Partner der beruflichen Rehabilitation



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Das LFS als Partner der beruflichen Rehabilitation



Sabine Fug



Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit


Die Bundesagentur für Arbeit (BA) ist, neben anderen Institutionen - etwa der Deutschen Rentenversicherung - ein Leistungsträger der Beruflichen Rehabilitation. Praktisch wird dies durch die Teams der Beruflichen Rehabilitation, die es in jeder Arbeitsagentur gibt, umgesetzt. Dabei ist uns das Landesförderzentrum Sehen für die jungen Menschen ein wichtiger Partner.

Was bedeutet Berufliche Rehabilitation im Aufgabengebiet der BA?

Grundsätzliche Aufgabe der Arbeitsagenturen ist es, arbeitslose oder arbeitssuchende Menschen bei der Integration in Arbeit zu unterstützen.

Hierbei sind die persönlichen Rahmenbedingungen des Einzelnen von Bedeutung und bestimmen die notwendige Unterstützung. Die Berufliche Rehabilitation sieht einen besonderen Unterstützungsbedarf bei Menschen, die z. B. durch eine Erkrankung oder einen Unfall ihre bisherige Tätigkeit nicht mehr ausüben können oder aufgrund einer dauerhaften Behinderung bereits Hilfen für die Berufsausbildung benötigen.

So unterschiedlich die Leistungsfähigkeit dieser Menschen ist, so breit gefächert ist das Leistungsangebot der Reha-Teams in den Arbeitsagenturen.

In der Beruflichen Rehabilitation von jungen Menschen nach der Schulausbildung, der sogenannten Ersteingliederung, beginnt die Unterstützung mit der Berufsorientierung während der Schulzeit. Neben Berufsorientierungsmaßnahmen werden durch Beratung, Erprobung und Testverfahren die individuelle Leistungsfähigkeit und erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen erarbeitet. Dies können Berufsvorbereitungs- und Ausbildungsmaßnahmen sein. Je nach Hilfsbedarf können diese Maßnahmen vor Ort, im Betrieb oder in besonderen Einrichtungen durchgeführt werden. Ist eine Ausbildung nicht mög-

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lich, kann im Rahmen einer Unterstützten Beschäftigung für eine bestimmte Tätigkeit qualifiziert werden. Ist auch dies nicht möglich, kann der Berufsbildungsbereich in einer Werkstatt für behinderte Menschen gefördert werden. Grundsätzlicher Leitgedanke hierbei ist, so inklusiv wie möglich zu fördern, da dies den Jugendlichen die besten Integrationschancen nach der Ausbildung bietet. Ebenso wichtig sind aber auch die benötigten Hilfsmittel, die bei der Bewältigung des beruflichen Alltags unterstützen. Dies können z.B. Assistenzkräfte, Gebärdendolmetscher oder Braille-Zeilen sein, die auch durch die Reha-Träger gefördert werden können.


Gemeinsame Aufgabenbereiche


Die oben benannten Aufgabenbereiche der BA zeigen die Gemeinsamkeiten in den Aufgabenbereichen des Landesförderzentrums Sehen in Schleswig (LFS) und der BA auf.

Das LFS unterstützt und berät Kinder und Jugendliche mit Sehschädigung nicht nur während der Schulzeit, sondern auch im Übergang zum Berufsleben, d. h. in der Berufsvorbereitung und der beruflichen Ausbildung mit möglichst inklusiver Ausrichtung. Gleichzeitig werden dabei auch das persönliche Umfeld und die am Integrationsprozess beteiligten Personen mit einbezogen und ggf. beraten.

Die Zusammenarbeit der BA als verantwortlichem Reha- Leistungsträger mit dem LFS beginnt damitfrühzeitig bereits in der Schulzeit mit der Berufsorientierung und wird während der Ausbildung fortgesetzt.

Die Zusammenarbeit mit dem LFS in Schleswig


Das LFS in Schleswig unterstützt und berät ca. 900 bis 1.000 junge Menschen mit einem hoch professionellen und fachlich spezialisierten Team. Hiervon profitieren nicht nur die jungen Menschen, sondern auch die Reha- Beratungskräfte der Agenturen.

Durch die Unterstützung der Jugendlichen durch z. B. Mobilitätserziehung, das Erarbeiten von lebens- und arbeitspraktischen Fertigkeiten und die Entwicklung von Kompetenzen zu Umgang und Einschätzung der eigenen Sehschädigung durch das LFS werden wichtige und notwendige Grundlagen für eine berufliche Integration gelegt.

Bei der Erarbeitung des beruflichen Integrationsweges können die Reha-Beratungskräfte auf diese Kompetenzen der jungen Menschen zurückgreifen und erhalten bei Bedarf auch selber Unterstützung durch das LFS. Gerade bei der Planung der Ausbildung oder zukünftiger Arbeits-bereiche sind die Erfahrungen der Mitarbeiter des LFS in Bezug auf notwendige Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes, aber auch möglicher technischer Arbeitshilfen für die Jugendlichen eine gern angenommene Unterstützung im Reha-Prozess.

Auch wenn es um die Einschätzung der Fähigkeiten der jungen Menschen im Abgleich zu den Anforderungen verschiedenster beruflicher Alternativen geht, konnte und kann immer auf die Expertise der Fachkräfte des LFS zurückgegriffen werden, wodurch sich manchmal neue Wege eröffnen.

Grundlage der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem Landesförderzentrum Sehen und der Regionaldirektion Nord ist eine Kooperation, die bereits 1990 begann und 2003, 2012 und 2017 durch Kooperationsvereinbarungen erneut bekräftigt und bestätigt wurde.

Treibende Kraft ist hierbei immer wieder Herr Adrian als Leiter des LFS gewesen, auf dessen Initiative hin auch alle zwei Jahre Fachtagungen im LFS stattfinden, an denen Reha-Beratungskräfte, aber auch die Fachdienste der BA (ärztliche, psychologische und technische Berater) teilnehmen können.

Themen dieser Fachtagungen sind neben der Zusammenarbeit der Austausch zu aktuellen Neuerungen, aber auch zur grundlegenden Arbeit des LFS oder der Reha-Teams. Diese Fachtagungen werden gerne von den Beratungskräften angenommen und werden als Fort- und Weiterbildung zum Thema Sehschädigung sehr geschätzt.

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Herr Adrian war auch immer offen, die Reha-Teams dabei zu unterstützen, Dritten - z.B. Arbeitgebern, aber auch Vermittlungskräften der Agenturen, die ansonsten nur selten Kontakt zu Kunden mit Sehschädigung haben - das Thema näher zu bringen und sie für die Möglichkeiten und Unterstützungsbedarfe von Menschen mit Sehschädigung zu sensibilisieren.

Beispielhaft seien hier Fortbildungstage für Beratungskräfte der BA oder die Woche der Menschen mit Behinderung zu nennen, die jährlich in den Arbeitsagenturen stattfinden und an denen sich das LFS beteiligt hat.

Durch das LFS wurden bei solchen Gelegenheiten unter anderem Erlebnis-Parcours aufgebaut. Gleichzeitig wurden Brillen zur Verfügung gestellt, die - von den Teilnehmern aufgesetzt - deren Sehfähigkeit ähnlich einer Sehbehinderung eingeschränkt hat. Mit dieser Seheinschränkung mussten dann die Teilnehmer den Parcours bewältigen.

Diese Erfahrung hat bei vielen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck und ein größeres Verständnis für das Thema Sehbehinderung hinterlassen.


Wir möchten Herrn Adrian für die jahrelange gute Zusammenarbeit und die konstruktive Unterstützung danken und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft! Gleichzeitig freuen wir uns auf die Fortsetzung dieser Kooperation mit seinem/seiner Nachfolger/in.


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Ministerpräsident Peter Harry Carstensen lässt sich im LFS unterschiedliche Hilfsmittel erläutern (2009)





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