1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien



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18.3Stellungsglieder

Als Stellungsglieder (Stellungseinheiten) auf der Ebene des Satzes werden Elemente angesehen, die als Ganzes ihre Position ändern können oder beibehalten müssen. Operationell werden sie durch die sog. Verschiebprobe (Umstellprobe), Permutation, identifiziert. Als Stellungsglied gilt das, was selbstständig im Vorfeld (d.h. im Hauptsatz vor dem Verbum finitum) erscheinen kann.


Bsp. Er hat gerade uns gewählt.

Gewählt hat er gerade uns.

Gerade uns hat er gewählt.

* Gerade hat er uns gewählt.


Die Stellungsglieder sind also er, hat, gerade uns, gewählt. Der Satz enthält drei Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Akkusativobjekt) und vier Stellungsglieder (Subjekt, verbum finitum, infiniten Prädikatsteil, Akkusativobjekt). Die Position und die Reihenfolge der Stellungsglieder im Satzfeld zu ermitteln und zu beschreiben ist die Aufgabe der Wortstellungstheorie. Aufgrund analoger Stellungseigenschaften lassen sich die Stellungseinheiten in folgende Gruppen zusammenfassen:


  1. Prädikat (Personalform, infinite Prädikatsteile)

  2. Prädikatsergänzungen – prädikative Gefügenomina, valenzbedingte Adverbialbestimmungen

  3. Subjekt und Objekte

  4. Angaben (Situativa, Existimatoria, Modifikativa, Partikeln)

  5. verschiedene Attribute


18.4Beschreibung der einzelnen Stellen




Vorfeld

1. Klammerfeld

Mittelfeld I


Mittelfeld II


Mittelfeld III


2. Klammerfeld, Schlussfeld



Nachfeld


2. Klammerfeld



Oberfeld

Unterfeld

verbaler Bereich

nicht verbaler Bereich

verbaler Bereich

sollen zu Tode foltern lassen

Er wird nicht haben kommen können (Asi nemohl přijít)

Mittelfeld I

Pronominale Elemente – deiktische Personalpronomina (1,2 Person)


  • anaphorische Personalpronomina (3.Person)

  • Indefintipronomen "man" und Reflexivpronomen

Reihenfolge Nom. Ak. Dat.

Mittelfeld II

definite, kausale Ergänzungen (Kasusobjekte), die meisten valenzabhängigen Adverbialbestimmungen



  • Abtönungspartikeln, Modalpartikeln (zwischen Personalpronomina und Negation)

  • situative Angaben (temporal, kausal, lokal, konzessiv, final)

  • existimatorische Angaben (Satzadverbiale, negative Angaben = keineswegs, nicht)

  • modifikative Angaben

Mittelfeld III

Genitivobjekt, Präpositionalobjekte, Prädikative, Nominale Teile der Funktionsverbgefüge


18.5Klammertypen





  • Die verbale Klammer

­­… hat er für die Welt das Bild des allvermögenden Herrschers aufgerichtet

hat, ge-, -et – Tempus

auf-, -richt- - semantische Merkmale


  • Die subjunktionale Klammer

…, dass sein Sohn eigentlich jemals hat Schneider werden wollen.


  • Die nominale Klammer

… eines allvermögenden Herrschers …

19.Die Wortbildungsarten im Deutschen – allgemeine Charakteristik

Wie sich die Gesellschaft in ständiger Entwicklung befindet, so entwickelt sich auch unaufhörlich der Wortbestand der Sprache. Neue Erkenntnisse in allen Lebensbereichen, alle Änderungen im Zusammenleben der Menschen und in ihrem Verhältnis zur Welt fordern neue Bezeichnungen. Der Wortschatz wird auf sehr mannigfaltige Weise bereichert, dabei ist die Wortbildung von größter Bedeutung. Neue Wörter werden aus bereits vorhandenem sprachlichem Material nach bekannten Modellen gebildet. Sobald ein Morphemgefüge in der Sprache fest geworden ist und sich bewährt hat, kann es zum Vorbild für ähnliche Bildungen werden. Diese Analogie ist in allen Bereichen der Wortbildung wirksam.


Anm.: Die anderen Möglichkeiten der Bereicherung des Wortschatzes sind: Entlehnung aus fremden Sprache, aus Mundarten, der Umgangssprache, die Wiederbelebung alten Wortgutes und den Bedeutungswandel.
Die Wortschöpfung
Bevor wir uns der eigentlichen Problematik der Wortbildung zuwenden, wollen wir die Wortschöpfung erwähnen, die wahrscheinlich am Anfang der sprachlichen Entwicklung stand, als es noch nicht möglich war, an bereits vorhandenes sprachliches Material anzuknüpfen. Heutzutage gibt es eine Fülle von sprachlichen Zeichen, die in vielfältiger Weise kombiniert werden können, um neue Erscheinungen zu bezeichnen, so dass kein Bedürfnis besteht, neue Wurzeln zu „schöpfen“. Sehr nahe stehen der Wortschöpfung die heute gebräuchlichen lautnachahmenden Bildungen, wie miau, wauwau, plumps, uhu, krakra. Aber diese Ausdrücke fügen sich auch in das grammatische System ein, denn es entstanden und entstehen Verben wie z.B. miauen, plumpsen, oder Substantiva des Typs der Uhu, der Kukuck, die Hummel, die Krähe, die in lautnachahmenden Ausdrücken ihren Ursprung haben.
Simplex, Wortbildungskonstruktion, Wortgruppe
Im Allgemeinen kann man Wörter nach ihrer Form in Simplicia und Wortbildungskonstruktionen (Morphemkonstruktionen) einteilen. Unter einem Simplex versteht man eine morphematische Einheit, die nicht zerlegbar ist. Es sind eigentlich Basismorpheme, die als Lexeme auftreten. Z.B. Haus, Tür, Hof. Es handelt sich um Wörter, die nicht motiviert sind, denn ihre Bedeutung lässt sich aus der Lautfolge nicht erklären. Eine andere Art solcher Wörter sind eigentlich Derivate ohne Verwendung eines Derivationsmorphems. Das sind meistens Ableitungen von Verben: Sprung – springen, Schmuck – schmücken, Griff – greifen. Weil sie mit Hilfe eines Nullmorphems gebildet werden, nennt man sie implizite Derivate. Diese sind durch ihre Beziehung auf ein anderes Wort motiviert.
Anm.: Wörter bilden jedoch nicht nur Wortbildungskonstruktionen, sie können in einer syntaktischen Wortverbindung als Wortgruppe oder im Satz miteinander verbunden sein. Der Unterschied zwischen Wortgruppe und Wortbildungskonstruktion äußert sich in der ausgeprägten Stabilität der WBK, die durch verschiedene Merkmale zum Ausdruck gebracht wird. In eine Wortbildungskonstruktion kann man im Unterschied zur Wortgruppe kein Attribut einschieben: beim Kuchenbacken – beim Backen eines feinen Kuchens, das Elternhaus – das Haus seiner guten Eltern. Ein anderes Zeichen der Stabilität beruht in der flexionslosen Verbindung der unmittelbaren Konstituenten auch dort, wo in der entsprechenden Wortgruppe die flexivische Kennzeichnung obligatorisch ist: Warmwasser – warmes Wasser, ein großer Teil – ein Großteil, Frischmilch – frische Milch.
Vom Standpunkt der Wortbildung sind besonders Wortbildungskonstruktionen (Morphemkonstruktionen) von besonderem Interesse. Die Wortbildungskonstruktion „ist eine hierarchisch gegliederte Folge von Morphemen, die sich auf nächstniederer Ebene binär in zwei unmittelbare Konstituenten zerlegen lässt, z.B. Persönlichkeit in persönlich + keit, persönlich lässt sich auf der nächstniederen Ebene dann weiter zerlegen in Persön-lich.“

Die stufenweise Gliederung in unmittelbare Konstituenten ist sehr wichtig für das Verstehen mehrfach zusammengesetzter und abgeleiteter Wörter, die in Wörterbüchern nicht enthalten sind. In Unterschied zum Simplex sind die Morphemkonstruktionen motiviert. Wenn man nämlich die Bedeutung der einzelnen Bestandteile der Konstruktion kennt, kann man die ganze Morphemkonstruktion leicht verstehen – Gartenhaus, Kinderzimmer, Lehrstuhl, Waschbecken. In diesem Sinne spricht man von der morphematischen Motivation. Im Laufe der sprachlichen Entwicklung kommt es allerdings oft zu verschiedenen lautlichen Änderungen, die oft auch Bedeutungsänderungen zur Folge haben, so dass die einzelnen Bestandteile der Morphemkonstruktionen nicht mehr so klar erkennbar sind – es kommt zu einer bestimmten De-motivierung oder Idiomatisierung, so dass einem Durchschnittssprecher nicht immer klar sein muss, wie das Wort entstanden ist. In vielen Fällen hat die Unbetonheit eines Kompositionsgliedes zu seiner Verkümmerung geführt. Oft werden dann solche Morphemkonstruktionen nicht für Zusammensetzungen, sondern für Ableitungen gehalten:



s Drittel mhd. drit-teil, der dritte Teil

e Jungfer mhd. junc-frouwe, „junge Herrin, Edelfräulein“

Diese Beispiele nennt man auch verdunkelte Zusammensetzungen.



Wortbildungsarten
Wie schon oben erwähnt wurde, werden im Prozess der Wortbildung vorhandene Morpheme oder Morphemkonstruktionen nach Wortbildungsmodellen miteinander verbunden. Man unterscheidet folgende grundlegende Wortbildungsarten im Deutschen:

Komposition – Determinativkomposita, Kopulativkomposita

Derivation – implizite und explizite

Präfigierung
Außer diesen grundlegenden und produktiven Wortbildungsarten existieren noch andere Möglichkeiten der Wortbildung. Die Modelle, die durch diese anderen Wortbildungsarten entstehen, sind nicht besonders produktiv und wenig gebräuchlich.
Anm.: es handelt sich um folgende besondere Arten der Wortbildung: Iteration und Reduplikation

Oft sind es schallnachahmende Bildungen, die in der Sprache der Kinder vorkommen – miau, wauwau, Mama, Papa, eiei, Töff-Töff, Reimbildungen Hokuspokus, Techtelmechtel oder Formen mit Ablaut: Mischmasch, Lirumlarum, Plitschplatsch, Singsang. Durch Reduplikation entstanden auch Verben: beben, dudeln, lallen, plappern, quicken.



Wortmischung – bei der Wortmischung kommt es dazu, dass Teile zweier Wörter oder Wortstämme zu einem neuen Wort verschmelzen. Im Rahmen der Wortmischung ist besonders die Kontamination (Wortkreuzung) zu erwähnen, z.B. Erdapfel + Grundbirne = Erdbirne, Kartoffel + Erdapfel = Erdtoffel.

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