1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien


Die Wortbildung des Substantivs – Fugenelemente



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22.Die Wortbildung des Substantivs – Fugenelemente

Nach ihrer morphologischen Struktur begegnen wir beim Substantiv allen bisher erläuterten Wortbildungsarten, wobei die Zusammensetzung am häufigsten vertreten ist.



Dabei ist darauf hinuweisen, dass sie besonders beim Substantiv sehr produktiv ist, zumal der deutsche Wortschatz in neuerer Zeit besonders durch Substantive bereichert wird. Die Bildung von neuen Verben ist viel seltener. Man spricht von einer Nominalisierung der Sprache. Im Vergleich mit dem Tschechischen ist die Zahl der Zusammensetzungen im Deutschen viel größer als im Tschehischen, wo als Wortbildungsart die derivation an erster Stelle steht.
Bei den substantivischen Determinativkomposita ist das Grundwort immer ein Substantiv, wogegen das Bestimmungswort Wörter verschiedener Wortklassen repräsentieren können.
Sehr mannigfaltige semantische Beziehungen entstehen bei Determinativkomposita mit Substantiv als Bestimmungswort, das sich zu dem Grundwort ähnlich verhält, wie ein Attribut zu seinem Bezugswort: Volksgut (Besitzer), Schmerzensschrei (Ursache), Pelzmütze, Lederjacke (Stoff), Quellwasser (Ursprung), Ferienreise (Zeitpunkt), Erholungsheim, Jugendherberge (Zweck) usw.
Das Adjektiv als erste Konstituente (Bestimmungswort) hat ebenfalls eine attributive Funktion, es bezeichnet eine Eigenschaft des Objekts, das durch das Grundwort ausgedrückt wird. Im Vergleich mit dem substantivischen Bestimmungswort kommt es seltener vor. Oft stehen Zusammensetzung und syntaktische Fügung nebeneinander, wobei jedoch in der Zusammensetzung eine bestimmte Demotivierung zu verzeichnen ist, sie hat eine spezialisierte oder verallgemeinernde Bedeutung: blaues Licht – Blaulicht, großer Vater – Großvater, kleiner Wagen – Kleinwagen, heiße Luft – Heißluft, große Stadt – Großstadt.
Wenn das Bestimmungswort durch einen Verbalstamm represäntiert wird, sind die semantischen Typen nicht so breit gefächert wie z.B. in der Zusammensetzung von Substantiv + Substantiv. Oft kann der Verbalstamm im Verhältnis zum Grundwort den Zweck angeben: Bindfaden, Schreibpapier, Bratpfanne, Lösegeld. In manchen Fällen ist es nicht einfach festzustellen, ob es sich um ein nominales oder verbales Bestimmungswort handelt (Schlafzimmer – Schlaf oder schlafen), manchmal kann davon ausgegangen werden, dass bei verbalen Bestimmungswörtern im Unterschied zu den nominalen der Ablaut fehlt : Bindfaden x Bandwurm, Stehkragen x Standuhr.
Determinativkomposita können als erste unmittelbare Konstituente auch Adverbien, Pronomina und Partikeln haben und dadruch entsprechende semantische Typen bilden : Selbstdarstellung (Bestimmungswort als Objekt), Innenraum, Vorgebirge (räumliche Verhältnisse) usw.
Die tschechische Äquivalente der Bestimmungswörter sind folgende:

  • Adjektivisches Attribut: Wahlgesetz – volebni zakon, Volksarmee – lidova armada, Friedensvertrag – mirova smlouva

  • Genitivattribut: Volksvertretung – zastoupeni lidu, Gesetzentwurf – navrh zakona, Friedensfrage – otazka miru

  • Präpositionale Verbindung: Auslandsreise – cesta do zahranici, Europareise – cesta do Evropy, Friedenskampf – boj za mir, Barrikadenkampf – boj na barikadach, Berufssoldat – vojak z povolani usw.

  • Instrumentalattribut: Flugreise – cesta letadlem, Milchversorgung – zasobovani mlekem, Feuertaufe – krest ohnem

  • Nominativattribut – Märzhase – zajic breznak, Minuszeichen – znamenko minus, Atlasgebirge – pohori Atlas

  • Infinitivattribut: Badegelegenheit – prilezitost vykoupat se, Abstraktionsvermögen – schopnost abstrahovat

  • Adverbiales Attribut: Mehrarbeit – prace navic, Fortbewegung – pohyb vpred

Eine besondere Gruppe der Determinativkomposita bildet die Gruppe der Possesivkomposita oder exozentrischen Zusammensetzungen. Ihre Referenz wird nicht direkt durch die zweite unmittelbare Konstituente gegeben. Das Grundwort nennt meist einen Körperteil, ein Kleidungsstück oder etwas ähnliches, dessen besondere Beschaffenheit den Besitzer oder Träger charakterisiert. Exozentrische komposita werden sie genannt, weil das Bezeichnete außerhalb der eigentlichen Bedeutung der Zusammensetzung liegt. Semantisch handelt es sich um eine pars-pro-toto-Konstruktion: Schafskopf (einfältiger Mensch), Lockenkopf (Mensch mit lockigem Haar), Grünschnabel (unreifer Mensch).

Sehr oft kommen diese Zusammensetzungen als Tier- und Pflanzennamen vor: Rotkehlchen, Pfauenauge, Schwalbenschwanz.
Weitere besondere Gruppen von Determinativkomposita sind Klammerformen, bei denen der mittlere Teil der Zusammensetzung fehlt,z. B. Tank(stellen)wart und tautologische Komposita, bei denen das zweite Glied die Aufgabe hat, das erste Glied, das manchmal ungeläufig ist, zu verdeutlichen. Beide Glieder sind eigentlich synonym: Turteltaube (ahd. turtura zu lat. Turtur-Taube), Mohrrübe (mhd. Mor(h)e-Möhre). Manchmal gibt das zweite Glied die allgemeinere Begriffskategorie des ersteren an: Eichbaum, Kieselstein, Rindvieh. Heute kommt diese Konstruktion auch bei Fremdwörtern vot,z.B. Ausstellungsexponat.
Eine zahlenmäßig kleinere Gruppe der Zusammensetzungen in der substantivischen Wortbildung stellen die Kopulativkomposita dar. Sie bestehen aus gleichgeordneten Wörtern, die in dem Kompositum summiert erscheinen. Mnachmal werden sie auch Reihenwörter genannt. Zwischen den Gliedern besteht das Verhältnis der Koordination.

Strumpfhose, Hosenrock, Südwest, Nordost, Strichpunkt, Radiofernseher

Geographische Namen: Tschechoslowakei, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein

Manchmal bezeichnen diese Komposita zwei Seiten derselben Person oder Sache: Dichterkomponist, Fliegerkosmonaut

Es muß besonders in Durchkopplungswörtern beachtet werden, daß innerhalb einer Morphemkonstruktion eine Mischung von Koordination und Subordination auftreten kann. Hals-Nasen-Ohren-Arzt ist ein Determinativkompositum: ein Arzt für Hal-Nasen-Ohren-Krankheiten.



Fugenelemente

Wie bereits erwähnt wurde, unterscheidet man Komposita, bei denen das erste Glied unverändert ist und Komposita, bei denen wir in der Kompositionsfuge, das heißt dort, wo die beiden unmittelbaren Konstituenten aneinandertreffen ein zusätzliches Element vorfinden, das nicht immer zur ersten Konstituente gehört. Das Fugenelement erleichtert die Aussprache und das Lesen, so dass auch ein phonologisch-orthographischer Faktor das Vorhandensein des Fugenelements bestimmt. Vom historischen Standpunkt aus sind die Fugenelemente aus ehemaligen Flexionssuffixen entstanden.


1. –s, -es : die ursprüngliche Endung des Gen. Sg. der starken Deklination: Schiffskompaß, Freundesdients, aber es kommt auch bei pluralischem Verhältnis vor Freundeskreis.

Sehr häufig erscheint es durch analogie als „Wohllaut-s“ auch bei Feminima: Freiheitsliebe, Feundschaftsspiel, Gewerkschaftsleitung, Sitzungssaal. Oft kennzeichnet –s die Hautfuge bei Komposita mit zusammengesetzten Bestimmungswort Handwerk –s-zeug im Gegensatz zu Werkzeug.

In manchen Fällen kommt es durch die abgrenz oder Präsenz des Fugenzeichens zu einem Bedeutungsunterschied: Landmann (ein Mann vom Lande), Landsmann (einer aus derselben Gegend stammender), Schiffsfahrt (eine Fahrt mit dem Schiff), Schifffahrt (Beförderung mit Schiffen – Schifffahrt unternehmen)
2. –en : die ursprüngliche Genitivendung der schwachen Feminima. Sie kommt in Zusammensetzungen des Typs Heidenröslein, Lindenblatt, Sonnenschein vor.

In vielen Fällen ist -en das Pluralmorphem der ersten Konstituente: Blendeneinstellung, Urkundenfälschung

Auch bei maskulinem Bestimmungswort ist dieses –en zu verzeichnen Professorenversammlung, Studentenheim, Menschenliebe.
3. –e : die alte Genitivendung Sg. oder Pl. der alten i-Stämme,z.B. Gänseblume, Gästehaus

Sehr oft findet man –e als Fugenlaut in Zusammensetzungen, deren erster Glied ein Verbalstamm ist, wobei es bei denselben Stämmen eingesetzt werden kann oder nicht: Bindfaden – Bindeglied, Reibefläche – Reibfläche, Reibekäse.


4. –er : tritt in Zusammensetzungen auf, deren Bestimmungswörter den Plural auf –er bilden, wobei nicht immer ein pluralisches Verhältnis vorhanden sein muß, z.B. Eierschale, aber Eidotter.

Sehr oft stehen Plural-und Singularformen nebeneinander: Plätzezahl-Platzzahl, Bücherstube-Buchladen, Räderwerk-Radgetriebe.

Produktiver sind Zusammensetzungen mmit pluralischer erster Konstituente.
Wie bereits erwähnt wurde, ist die substantivische Zusammensetzung im Deuschen sehr produktiv. Es entstehen ständig neue und neue lange mehrgliedrige Zusammensetzungen, die den sprachökonomischen Tendenzen entsprechen: Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft, Nationalpreisträger, Bundesrechnungshof, Selbstwählfernverkehr. Manchmal kommen Zusammensetzungen vor, die besonders für einen Ausländer schwer zu verstehen sind, z.B. Landeswasserwehrleistungswettbewerb – zemska soutez v ochrane proti pohromam zpusobenym vodou.
In der Tagespresse häufen sich lange Zusammensetzungen besonders in Artikeln populärwissenschaftlichen Inhalts, wo der Gegenstand exakte Termini fordert, oder auch im Anzeigeteil, wo auf geringem Raum viel ausgesagt werden muß. Bezeichnend ist auch das reihenartige auftreten eines Bestimmungswortes in vielen Zusammensetzungen, z.B. Arbeitskollektiv, - produktivität, - aufwand, Plastforschung, - stoffe, - industrie, - produkte.

Seht häufig sind Zusammensetzungen mit mehrgliederigen Personennamen: Friedrich-Schiller-Universität, Goethe-Schiller-Preis.

Demgegenüber werden anstatt der langen Komposita Wortgruppen mit Genitiv- oder Adjektivattribut benutzt: Verdienter Lehrer des Volkes, Verdienter Meister des Sports.


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