Bericht für die Hauptvisitation



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2.2Besondere Gottesdienste

2.2.1Der Kindergottesdienst (KiKi)


von Miriam Grözinger und Ingo Jatzek

Alle 14 Tage treffen sich zehn KiKi-Mitarbeiter (2 Männer und 8 Mädchen) im Alter von 14 bis 28 Jahren und der Pfarrer, um den sonntäglichen Kindergottesdienst vorzube­reiten. Dabei lassen wir uns entweder von dem Begleitheft „Evangelische Kinderkirche“ inspirieren oder gestalten frei eine Themenein­heit. In der Regel wird ein Gottesdienst von zwei bis drei Mitarbeitern abgehalten. Hin und wieder unterstützt uns der Pfarrer dabei.



Highlights im Jahr 2003 waren das gemeinsame KiKi-Frühstück, das Grillen beim KiKi-Sommerfest,
sowie das Weihnachtskrippenspiel, an dem bis zu 50 Kinder beteiligt waren6.

Wir feiern den Gottesdienst immer in den Jugendräumen nach einer festen Liturgie. Als Ein­gangslied singen wir das Bewegungslied „Ein Jeder kann kommen“. Bevor ein Mit­arbeiter die vorbereitete Geschichte erzählt, die anschließend mit den Kindern vertieft wird, wird im Wechsel ein Psalm gesprochen. Im Aktiv-Teil dürfen die Kinder basteln, malen oder etwas spielen. Zum gemeinsamen Abschluss wird ein Lied gesungen, das „Vaterunser“ mit einge­übten Bewegungen gebetet und ein Segen gesprochen.

Die Kinderkirche besuchen durchschnittlich zehn bis zwanzig Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Noch vor ca. 18 Monaten war der Zuspruch deutlich geringer. Zu die­ser Zeit war die Motivation der damals sechs Mitarbeiter auf einem Tiefpunkt. Eine Veränderung war notwendig.

Wir verlegten den KiKi sonntags auf 11 Uhr7, überarbeiteten unser Konzept, indem wir unter anderem unsere Liturgie mit jungen Bewegungsliedern auffrischten, und machten mit Einla­dungszetteln ordentlich Werbung in Grundschulen und Kindergärten.

Die bunten KiKi-Pässe entwickelten sich zum absoluten Renner. Jedes Kind hat seinen eigenen Pass, in dem es fleißig Stempel für die Teilnahme am KiKi sammelt. Die Vor­freude auf ein schönes Geschenk, das man erhält sobald der Pass voll ist, ist spürbar.

Alles in allem macht unser KiKi den Mitarbeitern mindestens genauso viel Spaß, wie den Kindern selbst.


2.2.2Gottesdienste für kleine Leute


(vgl. 2.1.3.1)

2.2.3Schulgottesdienste


von Elisabeth Herwerth

Eine sehr lange und wohl auch einmalige Tradition haben die ökumenischen Schüler­gottesdienste im Stadtteil Gehenbühl. (Es gibt fünf Schülergottesdienste pro Schuljahr).

Drei davon finden in der Lukaskirche statt, der Weihnachtsgottesdienst ist in der katholi­schen St. Andreaskirche, beim Schulanfängergottesdienst wird die Kirche abgewech­selt).

Die Zeiten für die Schülergottesdienste liegen innerhalb der regulären Unterrichtszeit, so dass alle Schüler der Breitwiesenschule mit ihren Klassenlehrern am Schülergottesdienst teilnehmen. Das bedeutet, dass nahezu vier­hundert Kinder mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in der Lukaskirche sind. Besonders hervorzuheben ist, dass auch die Schulleitung an jedem Schülergottesdienst teilnimmt, was auch ein deutliches Signal an die Schüler ist.

Grundsätzlich ergeht die Einladung auch an die Eltern der Breitwiesenschule und die Zahl der teilnehmenden Eltern wird immer größer, so dass wir allmählich an die Grenzen unserer räumlichen Kapazität kommen.

Vorbereitet werden die Schülergottesdienste gemeinsam mit den Religionslehrerinnen, dem zuständigen Pfarrer der Lukaskirche und der Wortgottesdienstleiterin der katholi­schen Kirche. Es ist eine sehr gute und harmonische Zusammenarbeit, auch mit der katholischen Kirche.

Der Weihnachts- und Ostergottesdienst orientiert sich vom Thema her am Kirchenjahr. Für den Schulanfangs-, Schulanfänger- und Schulschlussgottesdienst wird gemeinsam ein Thema ausgewählt wie z. B. „Gut behütet unter Gottes weitem Schirm“ oder „Fremde unter uns“.

2.2.4Taizé-Gottesdienst


von Monika B. Feil

Über Silvester 1996 fand in Stuttgart das Europäische Jugendtreffen der Taizé-Bruder­schaft statt. Dies gab den Impuls, auch in Gerlingen ein regelmäßiges Taizé-Gebet anzu­bieten. Als Element der gelebten Ökumene Gerlingens (vgl. 1.3.5.5) findet es seither ein­mal monatlich reihum in zwei evangelischen, zwei katholischen und der evangelisch-methodistischen Gerlinger Kirche statt.

Die Vorbereitung übernehmen Pfarrerinnen und Pfarrer sowie ehrenamtliche Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter. Anhand der Liturgie aus Taizé wird die Zusammenkunft ges­taltet. Zum meditativen Charakter tragen neben den typischen Gesängen Kerzenlicht und ein orangefarbenes Stofftuch bei, die ein Stück weit die Atmosphäre von der Versöh­nung in Taizé auch zu uns nach Gerlingen transportieren.

Die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Taizé-Gebeten in Gerlingen setzt sich jedes Mal sehr unterschiedlich zusammen. Es fällt auf, dass etwa 50 % nur kommen, wenn das Treffen in „ihrer“ Kirche stattfindet, 25 % kommen innerhalb der eigenen Konfession, und die übrigen 25 % sind Besucherinnen und Besucher die kom­men, weil Ihnen das Taizé-Gebet als solches wichtig ist. Eine junge Frau kommt sogar regelmäßig aus Ditzingen, weil dort momentan kein Taizé-Gebet angeboten wird. So trägt sie durch ihr Kommen einen Teil zum Parochie übergreifenden Austausch bei.

Oft liegt der Altersdurchschnitt der Anwesenden bei über 50 Jahren. Es ist schön, dass die ältere Generation mutig auch die eher unbekannten Lieder mitsingt und sich in dieser meditativen Gottesdienstform stärken lässt. Schade ist es auf der anderen Seite, dass sich die Gerlinger Jugend anscheinend nicht sehr davon angesprochen fühlt.

Auch für die Taizé-Fahrt, die ich im Namen des AK Ökumene im September 2001 (wäh­rend der Schulferien) zur Schaffung einer intensiveren Identifikation angeboten hatte, interessierten sich ausschließlich Personen im Alter zwischen 36 und 68 Jahren.


2.3Kasualien

2.3.1Taufen


Jahr

1998

1999

2000

2001

2002

2003

Kindertaufen

13

8

15

15

20

12

darunter 1-14 J.

-

-

-

-

-

-

Erw.-Taufen

-

-

-

-

1

1

Zahl der Taufen im Jahresvergleich

Wir machen die Beobachtung, dass immer mehr junge Familien in die frei werdenden Häuser einziehen. Die Taufe kann Anlass sein, sie mit der Gemeinde bekannt zu machen und unter Umständen in das Gemeindeleben zu integrieren. Diese Chance gilt es ange­sichts der angestrebten Verjüngung der Kerngemeinde in Zukunft zu nutzen (vgl. 6).

Eine Überprüfung und etwaige konzeptionelle Neugestaltung des Taufvorgangs (Be­such, Gespräch, Begleitung, Taufliturgie, Nachbegleitung, Einbindung in die Kirchen­gemeinde, Jahrestage, Taufgedächtnisgottesdienst etc.) steht noch aus. Im Moment fahren wir noch das klassische Schema, das sich so mehr oder minder wohl in allen Gemeinden findet.

Die Kontaktaufnahme geschieht zu den Öffnungszeiten des Büros oder telefonisch. Ein Termin für die Taufe (i.d.R. erster Sonntag im Monat) sowie ein Taufgespräch wird ver­einbart. Meist erwähne ich schon im Telefongespräch, dass der Taufspruch sowie ein Lied selbst ausgesucht werden kann und bringe bei Bedarf entsprechendes Material vor­bei. Auch auf die Möglichkeit eines Beitrags z.B. durch einen Paten weise ich schon am Telefon hin, damit genug Zeit bleibt für die Vorbereitungen.

Beim Erstkontakt wird auch die Patenfrage geklärt, was zunehmend für alle Beteiligten zu Unannehmlichkeiten führt. Immer öfter fällt es den Taufeltern schwer, den einen ge­forderten evangelischen Paten zu stellen. Auch fehlt zunehmend das Verständnis, dass auch der zweite Pate Mitglied einer anerkannten christlichen Kirche zu sein hat.

Wir sind im Kirchengemeinderat darin übereinkommen, in dieser Hinsicht hart zu blei­ben. Ein Pate verpflichtet sich, das Kind als Glied der Gemeinde Jesu Christi zu erzie­hen. Auch wenn es sicherlich „gute“ Chris­tinnen und Christen außerhalb der Kirchen geben mag, bleibt die Kirchenmitgliedschaft für uns die einzige Möglichkeit der Über­prüfung. Wer kann sein Kind glaubwürdig in die evangelische Kirchengemeinde „hin­ein“ erziehen, wenn er selbst aus eben dieser Kirchengemeinde ausgetreten ist. Äußerst ärgerlich sind in dieser Hinsicht im Übrigen Kolleginnen und Kollegen, die nicht ent­sprechend der Taufordnung handeln und mir mit süffisantem Lächeln als „leuchtendes Beispiel“ eines „lockeren Pfarrers“ entgegen gehalten werden.

Für das Taufgespräch versuche ich mir 2 Stunden Zeit zu nehmen. Das Gespräch erfolgt abends, in der Hoffnung, dass das Kind dann schläft. In dem Bemühen, auch das Kind kennen zu lernen, habe ich früher einen Nachmittagstermin gesucht, mit dem Ergebnis, dass wir nach viel Geschrei und gemeinsamem Schüttelgang durch das Wohnzimmer kaum in aller Ruhe ins Gespräch kamen.

Inhalt des Taufgesprächs ist das Kennenlernen der Eltern, die Einführung in die Bedeu­tung der Taufe sowie die Einführung in den Taufgottesdienst bzw. dessen Vorbereitung. Die Einführung in die Bedeutung der Taufe geschieht durch einen meditativen Zugang, in dem ich dem Taufkind eine Rose von Jericho schenke. Mit heißem Wasser zu Beginn übergossen, öffnet sich die Flechte im Verlauf des Taufgesprächs. Theologie bekommt auf diese Weise einen Bezug zur Erfahrungswelt der Menschen.

Die Taufe erfolgt im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes (oft im Familiengottesdienst), in der Regel vor der Predigt. Die individuelle und persönliche Gestaltung des Taufteils auf die Familie und den Täufling hin ist konzeptionell gewollt. In einem gewissen Rah­men sind auch persönliche Beiträge der Familie möglich. Die Taufeltern bekommen zu­sätzlich zu der Kerze eine Kinderbibel geschenkt.

In der Lukasgemeinde ist eine Taufe eine schöne Sache. Bei der überschaubaren Anzahl im Kirchenjahr wird die Sonntagsgemeinde nicht abgeschreckt, wenn eine Taufe „auf dem Programm“ steht. Auch sind „Fließbandtaufen“ (drei hintereinander) eher selten. Auf diese Weise wird die „persönliche Note“ erst möglich und für die Gottesdienstge­meinde in einem gewissen Rahmen tragbar.

Da, wo die Kirche nicht durch Zusammenlegung von Gemeinden oder Kürzungen von Pfarrstellen aus der Fläche geht, ist der individuelle, persönliche und intensive Kontakt zu den Menschen möglich.

Ein Tauferinnerungsgottesdienst ist für den Mai angedacht.


2.3.2Trauungen


Jahr

1998

1999

2000

2001

2002

2003

ev. - ev.

1

3

1

-

-

1

ev. - kath.

-

1

1

-

-

-

andere (summarisch)

-

-

1

-

-

-

gesamt

1

4

3

-

-

2

Trauungen Geschiedener

-

-

-

-

-

1

Trauungen im Jahresvergleich

Trauungen finden trotz optimaler Bedingungen bedauerlicherweise kaum in der Lukas­kirche statt, in 2003 waren es zwei. Das erste Paar waren ehemalige Mitarbeiter der Lu­kasgemeinde und wurden auf deren besonderen Wunsch hin von Pfarrer Boy getraut. Auch die zweite Trauung war aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Paares nicht re­präsentativ.

Deshalb kann an dieser Stelle nicht viel berichtet werden. Warum niemand in der Lukas­kirche heiraten will, kann ich mir nicht erklären.

2.3.3Bestattungen


Jahr

1998

1999

2000

2001

2002

2003

Insgesamt

14

11

23

11

11

12

Bestattungen im Jahresvergleich

Die Nachricht eines Todesfalls erfahre ich in der Regel durch das Bestattungsinstitut. Aufgrund der Auslastung der Gerlinger Friedhöfe ist terminlich kaum Spielraum, so dass ich in der Regel auf den Bestattungstermin keinen Einfluss habe. Wie wohl für alle Pfar­rer ist es auch für mich eine Herausforderung, acht bis zehn Stunden Arbeitszeit für eine Bestattung in einen vollen Terminkalender zu integrieren.

Per Fax erhalte ich durch das Institut alle Daten des/ der Verstorbenen auf einem von Kollegin Raue ausgearbeiteten, ausführlichen Formular.

Ich setze mich in der Regel am gleichen Tag mit den Angehörigen in Verbindung und vereinbare einen Termin für den Trauerbesuch. Neben dem seelsorgerlichen Aspekt des Gesprächs stehen die Suche einer Bibelstelle sowie der Lieder für den Gottesdienst im Mittelpunkt. Wichtig ist mir auch, Persönliches von dem Verstorbenen zu erfahren, wenn ich ihn oder sie aufgrund meiner noch kurzen Amtszeit in Gerlingen nicht kannte.

Der Gottesdienst folgt der württembergischen Ordnung. Ausnahme ist, dass ich drei Lie­der singen lasse, da ich der Überzeugung bin, dass gemeinsamer Gesang aus der Sprachlosigkeit in die Gemeinschaft führt. Die Predigt hat eine seelsorgerliche Intention und ist für die Angehörigen. Sie versucht immer Persönliches von dem/ der Verstorbe­nen zur Sprache zu bringen.

Die Zusammenarbeit mit den städtischen Friedhofsangestellten ist ausgezeichnet, da ich 2003 die Tochter des Leiters konfirmiert habe.

Bleibende Schwierigkeiten bereitet mir die unterschiedliche Ausstattung und Ausrich­tung der verschiedenen Friedhöfe. Viele Gehenbühler werden in Feuerbach, Weilimdorf oder anderswo beerdigt. Jeder Friedhof hat aber unterschiedliche Handhabungen, ja so­gar unterschiedliche Gesangbücher. Das nervt. In Gerlingen finden die Gottesdienste in der Regel in der Petruskirche statt. Auf dem Waldfriedhof war ich erst einmal.

In der Regel besuche ich die Angehörigen wenigstens einmal im Laufe der sechs Monate nach der Bestattung. Ein Wiedersehen erfolgt in jedem Fall zum Ewigkeitssonntag.

Die Bestattungspraxis und  kultur im Gehenbühl unterscheidet sich nicht von den Ge­meinden, in denen ich zuvor tätig war. Das Singen wird weniger (wie überall), wie auch der Trost, den der Glaube an die Auferstehung bietet. Was bleibt, ist bedrückende Sprachlosigkeit, sowohl im Gespräch mit dem Pfarrer als auch im Gottesdienst. Mein Gott und meine Gesangslehrerin ernten deshalb immer öfter ein dankbares Stoßgebet für meine passable Stimme.

Allerdings gibt es doch noch viele positive Ausnahmen von der Regel. Familien, die im Glauben verwurzelt sind, finden trotz der Trauer durch die Sprache des Glaubens Worte, die sie miteinander verbinden. Was gibt es Tröstlicheres als ein trotziges „Großer Gott, wir loben dich“ im Angesicht eines Sarges, bei dem die Gemeinde im Rücken der Ange­hörigen mit ihrem kräftigen und tragenden Gesang den Schmerz zwar nicht wegfegt, aber einbettet in etwas Größeres.

Der Tod hat gewonnen, wenn das Vakuum und die Verlorenheit des Unglaubens uns zum Verstummen gebracht haben.


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