Bericht für die Hauptvisitation



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3.2Kinder und Jugendarbeit


von Ingo Jatzek

Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein Bereich, auf den die Lukasgemeinde zu Recht stolz sein kann. Über Jahre hinweg hat sich ein fester Jugendmitarbeiterstamm entwickelt, der eigenver­antwortlich handelt und Aktionen auch ohne Mithilfe hauptamtlicher Kräfte planen, organisie­ren und durchführen kann. Die Mitarbeiter kennen sich untereinander sehr gut und unterneh­men auch im privaten Bereich sehr viel miteinander.

In dieser Struktur besteht jedoch auch die Gefahr, dass neue Mitarbeiter nur schwer Fuß fas­sen können und unter Umständen auch wieder wegbleiben. Unter diesem Ge­sichtspunkt wa­ren die beiden letzten Jahre sehr spannend, da im Kreis der Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter ein Umbruch stattfand. Viele langjährige Jugendmitarbeite­rinnen und  mitarbeiter beendeten ihr Engagement auf­grund von Weg­zug oder Beginn einer Ausbildung, andere schränkten ihr Engagement aus den selben Grün­den ein.

Momentan besteht die Jugendarbeit der Gemeinde aus 27 Mitarbeitern, wobei 13 unter 18 Jahre, 8 zwischen 18 und 20 Jahre und 6 über 20 Jahre sind. Die Gemeinde ist also zuver­sichtlich, dass der Umbruch in der Jugendarbeit in den nächsten Monaten erfolgreich weiter­läuft und schon bald auch die „jungen“ Mitarbeiter in alt bewährter Tradition eigenverant­wortlich handeln können und werden. Denn schon jetzt ist be­kannt, dass im Herbst des Jahres 2004 ein paar der älteren Mitarbeiter aus­scheiden werden.

Die folgenden Berichte aus den einzelnen Gruppen wurden jeweils von einem Jugend­mitar­beiter geschrieben, der die Gruppe leitet oder sich zumindest schon sehr intensiv in diesem Arbeitsfeld betätigt hat. Zunächst sind die wöchentlichen Angebote aufgeführt, im Anschluss daran die unregelmäßigen Aktionen und jährlichen Veranstaltungen.

3.2.1Die Kinderkirche


von Ingo Jatzek

Dieses, bereits in Kapitel 2.2.1 beschriebene Betätigungsfeld ist für viele Mitarbeiter der Start in die Jugendarbeit. Viele heutige Mitarbeiter waren lange Jahre Kinderkirchkinder und haben ihr ehrenamtliches Engagement in der Kinderkirche begonnen. Die anfangs isolierte Stellung der Kinderkirche gegenüber anderen Kinder- und Jugendangeboten wich in den letzten Jahren einer integrativen Zusammenarbeit zwischen Kinderkirche und Jungscharen.


3.2.2Die Jungscharen

3.2.2.1Mädchenjungschar


von Katrin Brodbeck, Sabrina Schelter und Christiane Schlipf

Da sich unser altes Konzept mit einer gemeinsamen Jungschar für Jungen und Mädchen nicht mehr als sinnvoll erwies, haben wir seit den Sommerferien eine Mädchenjung­schar, die zur Zeit von rund zehn Mädchen im Alter von 6-8 Jahren besucht wird.

Wir drei Mitarbeiter treffen uns alle 3-4 Monate, machen ein Programm für die nächsten Male und besprechen, welcher Mitarbeiter wann die Jungschar leiten muss (Bastelvorbe­reitung, etc.). Es sind dennoch immer alle drei Mitarbeiter anwesend.

Zu Beginn singen wir immer dasselbe Lied und hören noch eine Geschichte. Auch am Ende singen wir noch ein Lied.

Momentan sind noch keine christlichen Elemente in unserer Jungschar vorhanden (unser Schwerpunkt ist die Gemeinsamkeit), doch in der Adventszeit wollen wir anfangen im­mer ein Gebet zu sprechen.

3.2.2.2Bubenjungschar


von Marcel Hagner, Alexander Gottschalk und Ralph Klein

Am Freitag, 28.11.2003, waren es 12 Jungs, die von 3 Jungscharbetreuern (Ralph, Marcel und Alex) betreut wurden. Wir machen, wenn es regnet, Spiele in der Kirche, z.B. haben wir heute Kickerturnier gespielt. Wenn es schönes Wetter hat gehen wir raus, z.B. zum Fangen und Ver­stecken spielen, was den Jungs sehr viel Spaß macht und sehr beliebt ist. Auch mit unse­ren vielen Materialien können wir einiges machen.

Da wir seit 2003 getrennte Jung­scharen haben, hatten wir am Anfang kaum Jungs da. Aber nachdem sie mit der Jungschar Spaß ver­binden, haben sie ihre Freunde mitge­bracht, die jetzt auch regelmäßig kommen, so dass mitt­lerweile wenigstens 10 Jungs in die Jungschar kommen.

Wir haben unser Pro­gramm mit unse­ren Jungscharkindern abgesprochen, da wir (die Betreuer) auch ihre Interes­sen verwirklichen wollen. So wollen wir z.B. das nächste Mal Weihnachtsplätzchen backen. Wir lassen das nächste Jahr mit Freude und Spannung auf uns einwirken, da es uns, sowohl Jungscharkindern als auch Betreuern, viel Spaß zu­sammen macht.


3.2.3Jungbläser


von Jens Keil

Seit Mai 2002 haben wir in der Lukaskirche eine Jungbläsergruppe. In der Hoffnung, unseren kleinen (aber feinen) Posaunenchor auf diese Weise mit neuen Bläsern aufzu­frischen, began­nen wir nach einer erfolgreichen Werbeveranstaltung im Anschluss an einen Familiengottes­dienst mit 9 Bläsern (2 Jungs und 6 Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren, sowie ich selbst).

Die Versorgung der Kinder mit Instrumenten war kein Problem, da die Kirchenge­meinde aus früheren Zeiten einen großen Bestand an Instrumenten vorweisen kann, die z.T. allerdings erneuert werden mussten. Mit den Eltern wurde vereinbart, dass die Kir­chengemeinde die Hälfte des Honorars von Herrn Baldauf (monatlich 30 Euro) über­nimmt. Die andere Hälfte wird auf die Kinder umgelegt.

Die Proben waren zunächst sehr vergnüglich und unterhaltsam. Allerdings waren die Som­merferien eine Zäsur. 4 Kinder, leider darunter beide Jungen, gaben ihre Instru­mente nach den Ferien ab. Dafür stieg ein sehr ehrgeiziger Junge ein. Zur Zeit (Stand Oktober 2003) sind wir zwei Mädchen, ein Junge, und ich. Von zwei Mädchen wissen wir nicht, ob sie weiterhin kommen werden.

Wie so oft in unserer Jugendarbeit zeigt sich auch bei den Jungbläsern, dass es kleine Gemeinden wie Gehenbühl schwer haben, eigenständige Gruppen aufzubauen. Wenn man bedenkt, dass gerade mal 76 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren im Gehenbühl woh­nen, dann waren die anfänglichen 8 Kinder geradezu paradiesisch. Mit den derzeitigen drei Kindern haben wir uns wahrscheinlich dem bestmöglichen, realistischen Wert an­genähert. Mehr Kinder dürfen allerdings nicht aussteigen.

Trotzdem müssen wir in der Jugendarbeit immer wieder solche Versuche starten, da eine enge Zusammenarbeit mit der Kernstadt in der Kinder- und Jugendarbeit aufgrund der Entfernung und der z.T. unterschiedlichen Glaubensprägung nur bedingt gelingen kann.


3.2.4Konfirmandenarbeit

3.2.4.1Der Unterricht


von Jens Keil

Die äußere Form meines Konfirmandenunterrichts in der Lukasgemeinde ist klassisch: Er findet zweistündig am Mittwochnachmittag statt. Zur Zeit sind es 12 Konfirmandin­nen und Konfirmanden (5 Jungen, 7 Mädchen).

Wir beginnen in der Kirche vor dem Altar mit ein oder zwei Liedern. Anschließend sprechen wir gemeinsam einen Lerntext. Oft mache ich einen kurzen Impuls und wir halten Stille. Anschließend singen wir noch ein Lied.

Nach organisatorischen Absprachen über anstehende Projekte und Vorhaben erfolgt noch in der Kirche ein inhaltlicher Impuls als Einstieg in das Thema. Der weitere Ver­lauf der Stunde ist dann unterschiedlich. Alles ist möglich: Vertrauensspiele, Spontan­theater, Text- und Bibelarbeit, theologische Diskussion, Film, Dias, Planspiel, Schreiben eigener Texte, Abendmahl- und Salbungsfeier etc. Am Ende steht immer ein liturgischer Schluss: Wir stehen im Kreis und singen den ersten Vers von „Bewahre uns Gott, behüte uns Gott“. Anschließend legen wir die rechte Hand auf die linke Schulter des Neben­menschen und sprechen alle auswendig den aaronitischen Segen.

Mein Herz schlägt für die Konfirmandenarbeit. Ich mache mehr und mehr die Erfahrung, dass erfahrungs- und handlungsorientierter Unterricht eine gute Möglichkeit ist, den Per­spektivwechsel zu vollziehen. Der Mittwochnachmittag wird zum Erlebnis. Erlebnis­räume sind zu inszenieren und die Erfahrungen mit den Kindern zu reflektieren. Es be­rührt die Jugendlichen weit aus mehr, das Abendmahl (jugendgemäß) zu feiern (Brot ba­cken, Sündenkärtchen verbrennen, Tisch schmücken), als über das Abendmahl aus der Bibel zu lernen. In der Auswertung der Feier geschieht das dann von ganz allein.

Ein Höhepunkt war auch der Konfirmationsgottesdienst. Mehr als auf auswendig Ge­lerntes lege ich Wert darauf, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden zu den Kate­chismusteilen ihre eigene, reflektierte Meinung wiedergeben. Dazu kommt, dass sie ih­ren Konfirmationsspruch selbst auswählen und vor der Gemeinde erklären, warum sie ihn sich ausgesucht haben. Bei der Erarbeitung und Ausformulierung ist ihnen in Einzel­gesprächen selbstverständlich zu helfen. So beziehen die Jugendlichen öffentlich Posi­tion. Sie gewinnen Identität und erfahren Respekt von der Gemeinde, auch wenn Unbe­quemes gesagt wird („Beim Abendmahl geht es bei uns zu wie bei der Trauerfeier“).

Das Selbstbewusstsein moderner Kinder ermöglicht ihnen, in vielerlei Hinsicht eigene Fragen und Meinungen zu äußern. Der Wille zur Mitgestaltung auch der Konfirmations­feier ist groß. Da die Tradition und die Institution Kirche grundsätzlich ihre identitäts­stiftende Kraft verloren haben, ist die Ausbildung der Glaubensidentität und das Finden eines Lebenssinns in die Ich-Leistung des Einzelnen verschoben, die im Leben jedoch immer wieder neu zu vollbringen ist. Aufgabe des Konfirmandenunterrichts ist es mei­ner Ansicht nach, in der Pubertät den Kindern erstmals dabei zu helfen, in der Hoffnung, dass sie es in der Zukunft selbständig schaffen – oder zumindest wissen, wo sie sich Hilfe holen können. Der Erfahrungsgehalt der traditionellen Glaubensinhalte ist zu erar­beiten und der Bezug auf das eigene Leben zu ermöglichen.

Dazu gehört, dass ich ihnen nicht nur den Glauben nahe bringe, sondern auch den Zwei­fel. M.E. wird immer wieder versäumt, den Jugendlichen beizubringen, dass der Zweifel ein natürlicher und normaler Aspekt im christlichen Glauben ist. Nicht der Zweifel ist das Gegenteil von Glauben, sondern der Unglaube. Jakobs Ringen mit Gott am Jabbok, die „kleingläubigen Jünger“, die Angst des Petrus und das Leben des Saulus bieten dafür genug Ansatzpunkte und Glaubenszeugnisse.

Beteiligung an Gottesdiensten, Konfirmandenfreizeit und Konfi-Camp sowie Aktionen in der Gemeinde sind selbstverständlicher Bestandteil des Konfirmandenunterrichts. Aus Zeitgründen habe ich die Elternabende auf zwei beschränkt. Vor der Konfirmation ma­che ich einen Elternbesuch.

Die beiden Gruppen, die ich bis jetzt kennen gelernt hatte, waren unproblematisch. Die übersichtliche Größe macht auch persönliche Gespräche leicht möglich. In der Regel sind Jugendliche dabei, die auch zuvor schon Kontakt mit der Lukasgemeinde hatten. Bei der letzten Gruppe blieben sieben von elf als Jugendmitarbeiterinnen bzw.  mitarbeiter hängen.

Das ist sicherlich auch die Folge der vorbildlichen Einbindung der Konfirmandenarbeit in die Jugendarbeit, die ich von meinem Vorgänger übernommen habe (vgl. 3.2.4.2 und 3.2.4.3).

Konzeptionell denke ich darüber nach, ob das Modell ‚KU 3+8’10 nicht mittelfristig für die Lukasgemeinde geeignet sein könnte. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Breitwiesenschule würde uns den Zugang zu den Drittklässlern ermöglichen, zumal wir ohnehin durch Kinderkirche, Jungscharen und Jungscharfreizeit Strukturen haben, die sich in einen Konfirmandenunterricht für Drittklässler ausgezeichnet integrieren ließen. Dazu käme, dass wir über die Elternarbeit den Zugang zu der Zielgruppe suchen und finden könnten, die wir für unsere Gemeinde stärker gewinnen wollen (vgl. 6). Aller­dings stellt sich mir die Frage, ob bei der geringen Zahl an Konfirmandinnen und Kon­firmanden entsprechend viele Eltern dazu bereit wären.

In jedem Fall muss die Umstellung auf breiten Füßen stehen und ein Anliegen des Kir­chengemeinderats sein.

Meine ehrenamtliche Mitarbeit in der Redaktion der Zeitschrift „anknüpfen“ ruht aus familiären Gründen zur Zeit. Ich bin jedoch fest entschlossen, dieses Jahr wieder einzu­steigen.


3.2.4.2Einbindung der Konfirmandenarbeit in die Jugendarbeit


von Thomas Ritter

Damit die Jungs und Mädels auch nach der Konfirmation noch in der Kirche (zumindest in den Räumlichkeiten und nicht nur zu Weihnachten!) erscheinen, wird einmal pro Wo­che eine Jugendgruppe angeboten.

Die beiden Betreuer besuchen die Konfirmanden dazu regelmäßig in den letzten Wochen des Konfirmandenunterrichts und machen sich so bekannt (und beliebt?). Wie sich in der Vergan­genheit gezeigt hat, ist die Konkurrenz durch Fußball, Musik usw. so groß, dass die Gruppe schnell auf einen Kern von ca. 4-6 Personen „schmilzt“. Das hat in den letz­ten drei Jahrgängen dazu geführt, dass eine große, dynamische Jugendgruppe entstanden ist (vgl. 3.2.5).

Auch die Konfirmandenfreizeit ist konzeptionell in die Jugendarbeit eingebettet. Sie wird von Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeitern vorbereitet. Auch die Konfirman­denjahrgänge der letzten Jahre sind mit eingeladen. Auf diese Weise haben die Konfir­manden die Möglichkeit, die Jugend der Lukasgemeinde kennen zu lernen und sich mit ihr anzufreunden.

In den letzten Jahren ist es zur Tradition geworden, nach Rothenburg o.d. Tauber zu fah­ren. Hier gibt es eine wunderbare Gelegenheit, zusammen ein schönes Wochenende zu verbringen. Die Unterkunft bietet viele Möglichkeiten: Gruppenräume, Kapelle, Tisch­tennis, Kicker, etc. Im Vorfeld be­reiten die 4-5 Mitarbeiter zusammen mit dem Pfarrer ein ansprechendes Pro­gramm vor, damit es neben dem Konfirmandenunterricht noch Ab­wechslung gibt. So werden abends viele gemeinsame Aktivitäten wie Spiele, Disko und Beisammensein angeboten. Über den Tag verteilt führt der Pfarrer seinen Konfirman­denunterricht durch, der bei dieser Gele­genheit auch offen für die übri­gen Teilnehmer – es dürfen auch die Konfirmierten vom vorigen Jahr mitgehen – ist. In diesem Rahmen wird auch meistens ein Gottesdienst vorbereitet, der von den Jugendli­chen mitgestaltet wird. Höhepunkt eines jeden Konfi-Wochenendes ist der Ausflug in die Altstadt nach Rothenburg, wo nach Herzenslust auf eigene Faust „geshopt“ werden kann und kulina­rische Genüsse (McDonalds) warten. Schon jetzt freuen sich alle auf die nächste Konfi-Freizeit im Frühjahr 2004!

3.2.4.3Konfi-Party


von Thomas Ritter

Bis jetzt wurden in den Räumen der Lukaskirche drei Konfi-Partys durchgeführt: zwei in Koopera­tion mit dem ejd, eine in Eigenregie. Die Partys werden immer von Freiwilligen aus dem Jugendbereich geplant. Dabei wird immer ein Thema vorgegeben, wie bei der ersten Party „Flower-Power“ und bei der zweiten „Kasino“. Die Konfirmanden sollen zum jeweiligen Thema passend verkleidet kommen. Die Gäste werden bei den Partys nicht zu passiven Zuhö­rern gemacht sondern sollen sich aktiv am Geschehen beteiligen. Beim Kasinoabend wurden Spiele wie Roulette und Black Jack in jugendgerechter Form angeboten, bei „Flower Power“ Karaoke und Gemeinschaftsspiele. Der Besucherzulauf war bei den ersten Partys super (ca. 50-70 Besucher), bei der von uns allein initiierten Gerlinger Konfi-Party eher schwach. Vielleicht lag es am Thema „Bad Taste“, dass so wenige Gäste kamen. Im Alter von 14-15 Jahren hat man wohl so seine Probleme sich schlecht zu kleiden... Aber Kopf hoch: für 2004 wird eine neue Party geplant, in welche die neuen Konfirmanden aktiv eingebunden werden sollen!


3.2.5Jugendgruppe Konfirmierte


von Tobias Gleim, Sebastian Nensel und Alexander Gottschalk

Vier junge Personen aus der Gemeinde bilden die Leitung unserer Jugendgruppe: Maria, Mathias, Saskia und Thomas. Diese vier Betreuer „reißen sich den Arsch auf“ um aus uns eine besondere Jugendgruppe zu machen. Was wir auch sind, denn wir haben immer ein vielfälti­ges Programm vorzuweisen. Zum Beispiel Kochen, Döner essen, Kino, Bowling, aber auch Aktivitäten in der Kirche wie z.B. gemütliches Zusammensitzen bei Marias hervorragendem Apfelkuchen. Außerdem ist einmal im Quartal eine Übernach­tung mit DVD’s, Pizza und viel Spaß angesagt. Diese findet meistens in den Ferien statt, damit es keine Komplikationen mit unseren schulischen Leistungen gibt.

Wir sind eine coole Truppe zwischen 14 und 17 Jahren (3 Konfirmandenjahrgänge) und ver­stehen uns gut. Jeden Donnerstag kommen um die 10 Leute.

Aber nicht nur unser Vergnügen steht im Vordergrund, sondern auch gemeinnützige Dinge wie z.B. das Aufräumen der Jugendräume, Eselproduktion in der Vorweihnachts­zeit, Renovie­ren, Feste mit organisieren, etc.

Insgesamt sind wir eine tolle Jugendgruppe und haben jeden Donnerstag verplant. „So, come in and find out...“

„C Ya“


Maria beim Basteln, Mathias repariert

3.2.6ELK – Der Jugendtreff


von Sabrina Schelter und Ingo Jatzek

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich hier eine Frage auftut: Wie, wer oder was ist „ELK“?

Hört sich etwas nach Elch an, hat aber nicht viel damit zu tun.

Denn: Der ELK (Evangelische Lukaskirche) ist ein Treffpunkt für alle Jugendmitarbeite­rinnen und  mitarbeiter, Freunde und Bekannte. Jeden Montag hat man ab 19.30 Uhr die Möglichkeit mit jedermann zu plaudern und dabei eine Cola, Fanta, ..... und die, die es dürfen, ein Bier zu trinken.

Vor einem Jahr hatten wir noch einen ELK-Ausschuss von zwei Personen und der Kas­senfüh­rerin. Doch da im Moment leider nur noch sehr wenige zum ELK kommen haben wir beschlossen, nur noch die Kassenführerin beizubehalten.

Schon mehrere haben versucht, den Abend wieder attraktiver zu machen. Aber es hat sich leider nicht sehr viel verändert. Wir hoffen jedoch, dass sich irgendwann wieder mehr Leute dazu entscheiden, zum ELK zu kommen.

Doch wie ist der ELK überhaupt entstanden?

Im Jahr 1999 kam der Wunsch auf, im Gehenbühl einen Jugendtreff im Stil einer offe­nen Jugendarbeit zu initiieren. Dieser sollte alle Jugendlichen, egal ob Mitarbeiter oder kirchen­fern, ansprechen und eine Gehenbühler Ergänzung zum Café Konfus der Stadt Gerlingen und dem Jugendcafé der Petruskirche darstellen.

Vier Jugendmitarbeiter nahmen daraufhin die Planung in die Hand und so konnte am 5. Dezember 1999 mit einer selbstgebauten Bar und einer ganzen Liste von Ideen der „Of­fene Abend“ eröffnet werden. Anfangs kamen jeden Montag 30-40 Jugendliche, die hauptsächlich aus dem Abi-Jahrgang eines Jugendmitarbeiters und der Clique eines an­deren Jugendmitarbei­ters stammten. Im Sommer verlegten wir den „Offenen Abend“, wie er damals noch hieß, in den Kirchgarten und grillten dort häufig, so dass eine rich­tige Biergarten-Atmosphäre ent­stand.

Doch nach dem Abi des erwähnten Jahrgangs nahm die Besucherzahl rapide ab. Auch die Umfirmierung in „ELK“ und eine erneute Werbeaktion zur 3-Jahres-Jubiläums-Disco mobili­sierten keine neuen Besucher. Im Sommer 2003 entschlossen wir uns des­halb im Jugendaus­schuss, den ELK als offene Jugendarbeit aus dem Programm zu neh­men und, in abgespeckter Version, als internen Treff für Mitarbeiter, Freunde und Be­kannte weiterlaufen zu lassen.


3.2.7Der Jugendausschuss


von Sabrina Schelter

Einmal im Monat treffen sich heiter,


die kirchlichen Lukas-Jugendmitarbeiter.

Mit dabei, auch in der Not:


Die neuen Vorsitzenden Sabrina Schelter und Mathias Roth.
Vergessenes kann man nachlesen im Protokoll,
Das schreiben Katrin Brodbeck und Sabrina Siegle ganz toll.
Alle Jugendmitarbeiter zusammengenommen
Sind wir so auf die 20 gekommen.

Angelegenheiten aller Art


Bleiben dem Jugendausschuss nicht erspart.
Denn manchmal wollten wir lieber wieder gehen,
wenn wir die Anzahl der Tagesordnungspunkte sehen.
Es wird diskutiert und nachgedacht,
und die Dinge auf einen Nenner gebracht.

Kurz möchten wir benennen


welche Inhalte wir kennen:
Die Andacht von Jens Keil ist nicht zu lang,
am Anfang ist sie immer dran.
Die Jugend als Mithilfe bei jeglichen Festen,
und für die Kinderbetreuung bei den kleineren Gästen,
Es ist wirklich schwer zu sagen,
über was wir noch so tagen.
Es wird einfach alles berichtet,
was so an die Jugend gerichtet.

Jede Sitzung wird ernst genommen


Und wir hoffen immer, dass sehr viele kommen.
Denn Dinge berichten und beschließen kann man nur dann,
wenn jeder etwas dazu beitragen kann.

3.2.8Die Jugendmitarbeiterfortbildungen und  wochenenden


von Ingo Jatzek

Einmal im Jahr, meist Ende Januar, starten die Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter zu ihrem Jugendmitarbeiter-Wochenende. Dieses Wochenende hat sich mittlerweile zur Allround-Veranstaltung gemau­sert, finden doch an diesen beiden Tagen Fortbildungs­maßnahmen für Mitarbeiter, die Vorbe­reitung der Jungscharfreizeit und teilweise auch strategische Neuausrichtungen der Jugendar­beit statt. Zum Thema Jungscharfreizeit steht zwar meist nur die Grobplanung auf dem Pro­gramm, doch wenn die Jugendmitarbeite­rinnen und  mitarbeiter erst mal in Fahrt sind, sind sie kaum noch zu brem­sen. Da wird aus einem 15-minütigen Brainstorming über das Thema der Jungscharfreizeit schnell eine fast 2-stündige Diskussion, ob das Thema „Abendmahl“ gewählt werden kann, ob­wohl auch Kinder anderer Konfessionen mitgehen.

In den letzten Jahren hat es sich auch bewährt, dass samstags die Jugendreferentin vorbei­kommt und eine Einheit zur Mitarbeiterfortbildung anbietet. Hierbei lernen die Mitarbeiter das Erzählen von Geschichten, Basteln oder auch sogenannte „New-Games“ im Freien.

Neben diesem vollgepackten Programm gibt es trotzdem noch viel Zeit zur Förderung des Betriebsklimas. Die Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter haben an diesem Wo­chenende ihren riesigen Spaß und kehren vollgetankt mit neuen Ideen zurück nach Ger­lingen-Gehenbühl.

Von den jungen Mitarbeitern sehr gut angenommen wird die vom ejd angebotene Mitar­beiter­schulung ‚ExpPo’. Zunächst war die Haltung gegenüber dieser Veranstaltung eher zurückhal­tend. Nachdem die ersten Mitarbeiter jedoch von der Schulung erzählten, ge­wann diese schnell an Bonus und steht mittlerweile schon fest im Kalender vieler Ju­gendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter.

Abgenommen hat leider das Interesse an Beilstein. Gingen vor wenigen Jahren noch re­gelmä­ßig ein paar Mitarbeiter zu Veranstaltungen dorthin, sind die neuen Mitarbeiter kaum noch dazu zu bewegen, die angebotenen Kurse zu besuchen. Interessanterweise hat es bei diesen Angeboten keinen Einfluss, wenn Mitarbeiter von den dortigen Schu­lungen erzählen und die tolle Atmosphäre beschreiben.


3.2.9Jungscharfreizeit


von Anja Tisch

Die Jungscharfreizeit gibt es schon so lange, wahrscheinlich weiß keiner mehr seit wann. Sie ist schon eine Institution. Die Kinder fragen oft schon Monate vorher danach und sa­gen, mit wem sie in ein Zimmer möchten. Die Freizeit wird von den Jugendmitarbeite­rinnen und  mitarbeitern und dem Pfar­rer gemeinsam organisiert, geplant und natürlich auch durchgeführt. Oft ist es nicht einfach, Spiele und andere Programmpunkte zu fin­den, die allen gefallen. Schließlich gehen sowohl 7-jährige als auch 12-jährige mit. Und auch das Thema für den gemeinsamen Abschlussgottes­dienst, der in den drei bis vier Tagen Freizeit vorbereitet wird, gibt Stoff für heiße theologi­sche Debatten, da sich Kin­der sämtlicher Konfessionen anmelden können. Die Anmeldung fordert von den Eltern Schnelligkeit ab, denn oft sind die Plätze schon nach einer Woche komplett vergeben, und das, obwohl immer zwischen 30 und 40 Kinder mitkommen können. Die Kin­der kommen primär aus dem Gehenbühl, viele gehen auch so in die Jungschar und bringen dann noch ihre Freunde mit zur Freizeit.

Wenn wir uns erst mal auf ein Thema geeinigt haben, richten wir die Wochenplanung danach aus. Während der Vormittage werden die Kinder in die Geschichte eingeführt, sie lernen Lieder und Texte, die beim Gottesdienst verwendet werden. Sie fangen an, Kulissen, Requisi­ten und Kostüme zu basteln. Wir versuchen immer, den Kids alles so verständlich und natür­lich spannend und packend wie möglich näher zu bringen. An den Nachmittagen werden zum Teil die Basteleien fertig gemacht, aber der eigentliche Sinn des Nachmittags ist es, den Kindern viel Zeit zum Toben und Spielen zu geben, so dass sie abends wenigstens ein bisschen müde sind. Wir probieren so oft draußen zu sein, wie es das Wetter zulässt. Da stört auch ein kräf­tiger Regen bei einem Geländespiel nicht. Viel zu Lachen gibt es beim Abendprogramm, sei es ein TV-Abend, bei dem man selbst das Programm macht, eine Disco oder das innig geliebte „Ghost Busters“-Spiel.

Um das Essen kümmert sich schon seit Jahren das Ehepaar Hagner. Die zwei schaffen es immer wieder, für 50 Leute gleichzeitig Pfannkuchen oder Spaghetti auf den Tisch zu bringen. Beim Abspülen sind allerdings die Kids auch ein wenig gefordert, alles wollen wir ihnen ja nicht hinterher tragen. Dass Hagners für uns kochen hat selbstverständlich den riesigen finan­ziellen Vorteil, dass wir als Selbstversorger weniger Miete für die Häuser zahlen müssen. Das macht die Bemühungen etwas einfacher, auch Kinder aus einkommensschwachen Familien mitnehmen zu können. Irgendwo sind ja auch die Grenzen dessen gesetzt, was die Gemeinde mitfinanzieren kann.

Das große Highlight jeder Freizeit ist der Schwimmbadbesuch auf der Heimfahrt. Die Kinder können sich noch mal so richtig gehen lassen, Betreuer können sich bei den Frechdachsen ein wenig revanchieren und alle sind mal wieder richtig sauber.

Sonntags wird dann der Gottesdienst mit­gestaltet. Da werden selbst die vorwitzigs­ten Kids oft nervös, wenn die Eltern zu­schauen, während man etwas vorliest oder singt.

Für die Betreuer ist es immer das tollste Dankeschön und die beste Belohnung für die schlaf­losen Nächte und lange Vorbe­reitungszeit und auch die einzig wirksame Entschädigung für ein „geflopptes“ Projekt und die größte Motivation, sich den ganzen Stress im nächsten Jahr wieder anzutun, wenn die Eltern berichten, dass ihre Kinder nur von der Freizeit schwärmen. Und wenn die Kinder auf uns Betreuer zukommen und fragen, ob man bitte, bitte nächstes Jahr wie­der mitkommt und dann wieder zu­sammen Vertrauensspiele macht, Ghost Buster spielt, eine Schnitzeljagd macht, wieder gemeinsam singt, bastelt, Spaß hat, Gruselgeschichten zum ins Bett gehen vorliest, schwimmen geht, Witze erzählt, blödelt, kickt, Tischfußball spielt, grillt, „Deutschland sucht den Superstar“ imitiert, .....

3.2.10Die Rolle der Jugend bei Gemeindefesten


von Maria Kahrimanidis

Das Kinderprogramm bei Gemeindefesten wird von einer kleineren Gruppe von Ju­gendmitar­beiterinnen und  mitarbeitern geplant und geleitet. In manchen Jahren mit und in manchen Jahren ohne die Unter­stützung des Pfarrers. Ein Kinderprogramm gibt es bei folgenden Aktivitäten, die in unserer Gemeinde stattfinden: Beim Gemeindetag im Ad­vent, beim Sommerfest und seit 2003 auch bei der Nikolausparty des ‚Freundeskreis Asyl’ (vgl. 4.2.3).

Beim Gemeindetag im Advent werden Bastelprogramme (meist kleine Weihnachtsbas­teleien), Zauberervorstellungen, Kasperletheater, Kindertheater, usw. angeboten. Da es Winter ist geht es darum, eine Aktivität zu finden, die im Inneren des Gemeindehauses stattfinden kann, um ein Ausfallen wegen schlechten oder ungünstigen Wetters zu ver­meiden. Die Aktivitäten finden im Untergeschoss des Gemeindehauses statt.

Beim Sommerfest hingegen finden häufig Aktivitäten im Freien (Kirchgarten, Kirch­platz) statt. Dies sind z. B. Riesenseifenblasen machen, Labyrinth, Olympiaden, eine Geisterbahn, Spielen mit dem Spielmobil der Stadt Gerlingen oder einfach die Straße mit Straßenkreide bemalen.

Für die Nikolausparty des ‚Freundeskreis Asyl’ in 2003 haben wir uns ein kleines Bastel­programm überlegt und das Kasperletheater – wir achten besonders darauf, dass es auch mit geringen Deutschkenntnissen zu verstehen ist – vom Gemeindetag im Advent wird evtl. noch einmal aufgeführt. Uns war es wichtig ein Programm zusammenzustel­len, bei dem alle Kinder, die an diesem Tag anwesend sind, mitmachen können, egal ob sie unsere Sprache beherrschen oder nicht und egal auf welchem Entwicklungsstand sie sind.

Die Anzahl der Kinder, die am Kinderprogramm teilnehmen, ist von Jahr zu Jahr unter­schied­lich. Dies hängt immer von den Besuchern, vom Angebot und von der Uhrzeit ab, zu der das Angebot stattfindet.


3.2.11Jugendgottesdienste


von Miriam Grözinger

Eine kleine Gruppe von Jugendmitarbeiterinnen bzw.  mitarbeitern (JMA) unterhält sich über das Thema Gottes­dienst:

JMA1: „Gottesdienst??!“

JMA2: „Warum nicht? Du bringst Dich doch auch sonst durch Deine Mitarbeit in der Ju­gend in die Gemeinde ein.“

JMA1: „Na ja, schon. Aber das ist doch was ganz anderes.“

JMA2: „Finde ich nicht. Wir sind hier schließlich in der Kirche und nicht in irgend­einem Verein. Dazwischen gibt es doch einen Unterschied!“

JMA1: „Wie bist Du denn drauf? Soll ich deshalb 24-mal am Tag beten und ganz fromm tun?? Das ist nichts für mich.“

JMA2: „Quatsch, das würde gar nicht zu Lukas passen. Es geht mehr darum, Dir Gedan­kenanstöße für Dein Leben zu geben.“

JMA1: „Aha. Aber sorry, nach einer langen, durchzechten Nacht kann ich mich nicht so früh morgens aufraffen, um auf eine Bank zwischen lauter Se­nioren zu sitzen und 200 Jahre alte Lieder zu singen. Das ist einfach uncool.“

Eine ältere Jugendmitarbeiterin oder ein älterer Jugendmitarbeiter (JMA3) stößt zu den beiden dazu.

JMA3: „Vor 2 Jahren hatten wir mal was, das wäre genau das Richtige für Dich gewesen: der JuKi.“

JMA1+2: „JuKi???“

JMA3: „Ja, Junge Kirche. Dreimal wählten drei bis sieben Jugendmitarbeiterin­nen und  mitarbeiter einen Song aus, einmal z.B. ‚One of us‘, und machten sich dazu Gedanken. Diese Gedanken trugen sie im JuKi vor. Es gab dann keine festgesetzte Meinung zum Thema, so nach dem Motto »Die Besucher müssen jetzt genau so denken«. Statt dessen gab es mitten im Gottesdienst mal eine Pause. In dieser konnten die Besucher gemüt­lich, in lockerer Atmosphäre zum Beispiel an unserer selbstkreierten Cocktailbar – nur mit alkoholfreien Getränken versteht sich :-) – über die Thematik und natürlich auch über vieles andere diskutieren.“

JMA1: „Hört sich gut an. Endlich mal nichts hochdurchgeistigt Theologisches, sondern in unserer Sprache.“

JMA3: „Die Musik war auch nicht schlecht. Unsere Band spielte moderne, flotte Lieder.“

JMA2: „Aber warum gibt es ihn dann heute nicht mehr?“

JMA3: „Obwohl wir viel Werbung machten, kamen nicht viele Leute. Hauptsäch­lich die schon bekannten Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter und andere, nicht der Zielgruppe angehörenden, aktive Gemeindemitglieder.“

JMA2: „Das ist doch auch nicht schlecht.“

JMA3: „War es auch nicht. Wir wollten nur eine breitere Masse und gerade die an­sprechen, die mit der Kirche sonst nicht viel zu tun haben.“

JMA2: „Woran es wohl lag, dass das gewünschte Interesse ausgeblieben ist?“

JMA3: „Vielleicht hätten wir unser Konzept feiner abstimmen und uns genauer an eine feste Linie halten müssen. Wir hatten es irgendwie noch nicht richtig raus, wie wir die Sache angehen sollten.“

JMA1: „Ich glaube ihr habt vielleicht zu früh aufgegeben, anstatt zäh dran zu ar­beiten. Schade eigentlich, Junge Kirche hat sich richtig gut angehört.“


3.2.12Gremienarbeit


von Saskia Höhn

Die Jugend innerhalb des kommunalen Gremiums ‚Netzwerk Kinder und Jugend’ zu vertreten, ist eine Auf­gabe der Gremienarbeit. Diese Zusammenkunft besteht aus vielen Kinder- und Jugendorgani­sationen der örtlichen Gemeinde, um sich gegenseitig kennen zu lernen und ihre Wünsche, Probleme und Vorschläge zu bearbeiten. Es gilt hier, die Ideen, Wünsche, Fragen und Vorstellungen von Kindern und Jugendlichen zu unter­stützen.

Wichtige Gremienarbeit ist die im Bezirksarbeitskreis (BAK) des ejd. In diesem gilt es, die Jugend der Gesamtgemeinde zu vertreten. Es fin­det jährlich ein Wochenende statt, bei dem ein Jahresrückblick gezogen und der weitere Weg des BAK überdacht wird. Bei den monatlichen Treffen werden Aktionen geplant wie bei­spielsweise die bezirkseigene Mitarbeiterschulung ‚ExpPo’ oder das Bibelshuttle.

Im Augenblick sind nicht alle hauptamtlichen Stellen des Bezirks besetzt. So besteht eine der Hauptaufgaben darin, eine Stellenbeschreibung im BAK zu erstellen.

Die Arbeit im BAK macht es möglich, die Vertreter anderer Gemeinden kennen zu ler­nen und gemeinsam über den Weg des Bezirks nachzudenken. Die gemeinsame Arbeit führt zu Ideen und Wünschen, die oft in die eigene Gemeindearbeit mit einfließen.

Eine weitere Vertretung innerhalb des Kirchenbezirks ist in der jährlichen Bezirksdele­gierten­versammlung. Es wird der Haushalt genehmigt und der BAK in der jährlichen Sitzung ent­lastet. Außerdem stellen sich die Mitarbeiter vor und Bezirksaktionen (z.B. die Orangenaktion) werden vorgestellt und geplant. Bezirkliche Probleme werden dis­kutiert.


3.2.13Krabbelgruppen


von Annegret Jopp

Es gibt zur Zeit vier Krabbelgruppen. Bei jeder gibt es andere Ansprechpartner:



  1. Dienstag 9.30 Uhr, Frau Nagel und Frau Jopp

  2. Dienstag 10.30 Uhr, Frau Neumann (zur Zeit in Privatwohnungen)

  3. Donnerstag 9.30 Uhr, Frau Baumann

  4. Freitag 9.30 Uhr, Frau Wischhusen

Die Gruppen treffen sich jeweils für ca. eine Stunde, in der gesungen, gespielt, gebastelt, gebacken, geturnt und/ oder gefeiert wird. Das wird auch jeweils dem Alter der Kinder und der augenblicklichen Gruppenzusammensetzung angepasst. Sehr wichtig ist der Austausch der Mütter untereinander. Die Vorbereitung wird gruppenintern gelöst, in einer Gruppe hat die Leiterin die ganze Verantwortung, andere Gruppen erstellen Listen und wechseln sich ab.

Eine weitere Gruppe trifft sich vorwiegend privat, da hier im Moment nur vier Kinder mit Müttern mitmachen. Die anderen Gruppen sind ca. 10-12 Kinder groß und in einer Gruppe gibt es einige Geschwisterkinder. Die Nachfrage ist sehr groß.

Die Arbeit mit den Kindern macht viel Spaß, man kann eigentlich nichts falsch machen. Wenn das Angebot einmal nicht stimmt, spielen sie ohne großen Aufwand gerne einfach mit­einander.

Die Gemeinde überlässt den Gruppen die Räume kostenlos, dafür helfen die Mütter bei Klei­derbasaren und den Gemeindefesten mit.

Wichtig scheint zu sein, dass die Mütter einen Ort haben, wo sie sich austauschen kön­nen und Menschen in ähnlichen Situationen treffen. Mütter sind heute vielfach ganz auf sich alleine gestellt und haben wenig Erfahrung im Umgang mit kindlichen Problemen. Oft ändert sich mit der Ankunft eines Kindes das ganze bisherige Leben. In den Krab­belgruppen findet man Mütter mit einem und Mütter mit mehreren Kindern, hier findet jede Verständnis für ihre Probleme.

Bei der Frage nach christlichen Inhalten, stieß ich auf die einhellige Meinung, dass die Kinder mehr als die Feste im Jahresablauf nicht aufnehmen können. Es bestand bisher auch kein Wunsch, sich damit zu befassen. Dabei gibt es sicher Vorlagen aus z.B. Krab­belgottesdiens­ten.

Da Krabbelgruppen mit dem Eintritt ihrer Mitglieder ins Kindergartenalter meist aufge­löst werden, sehe ich einen Bedarf für Müttergruppen, wo man auftanken, reden, disku­tieren usw. könnte.

3.2.14Zusammenarbeit mit den Gerlinger Schulen


von Jens Keil

Die enge Zusammenarbeit mit der Breitwiesenschule ist eine wichtige Stütze unserer Ju­gendarbeit. Durch Frau Herwerth haben wir einen unkomplizierten und natürlichen Kontakt mit der Grundschule. Die Rektorin, Frau Risel, ist sehr engagiert und der kirch­lichen Arbeit aufgeschlossen. Neben den vier Schulgottesdiensten im Jahr und dem Ein­schulungsgottesdienst (vgl. 2.2.3) ermöglicht Frau Risel auch Werbeaktionen. Jugendmitar­beiterinnen und  mitarbeiter dürfen in den Schulunterricht und für Jung­schar, Kinderkirche oder Jungscharfreizeit werben.

Mit den Religionslehrerinnen und  lehrern der Gerlinger Grundschulen treffen sich die Gerlinger Pfarrerinnen und Pfarrer einmal im Jahr, um Grundsätzliches zu besprechen.

Ich selbst mache den Einschulungsgottesdienst für die Pestalozzischule.

Da Herr Boy Religionsunterricht am Gymnasium erteilt hat, bestehen noch Kontakte zu dieser Schule. Wenn auch das Orchester in den letzen beiden Jahren nicht wie zuvor die Christvesper musikalisch mitgestal­tete, so war es in 2003 das Bläserensemble des Gymnasiums. Eine wei­tere Verbindung ist Sax-O-Fun, ein Saxophon-Ensemble, bei dem der Konrektor mitspielt, das am dritten Advent 2003 den Gottesdienst mit­gestaltet hat und den Mitarbeiterabend im Februar 2004 begleiten wird.

Zur Realschule besteht Verbindung aufgrund meiner eigenen Lehrtätig­keit. Wenn ich eine Klasse neu übernehme, sorge ich dafür, dass ich die Klasse mit den Lukasjugendlichen bekomme. Die Schule unterstützt uns auch mit technischem Gerät (Mikrophone, Kabel etc.) für unser Krip­penspiel. (Zu meiner Lehrtätigkeit an der Realschule, vgl. 5.2.6).


3.2.15Kontakte über den Tellerrand hinaus


von Jens Keil

3.2.15.1Die Lukasjugend


Grundsätzlich sind die Jugendlichen der Lukasgemeinde sich selbst genug. Ein größeres Bedürfnis zu einem Blick über den christlichen Tellerrand hinaus besteht nicht. Bei der Gerlinger Kirchentagsfahrt für Jugendliche, die ich veranstaltet habe, waren nur zwei Lukas-Jugendliche als Betreuerinnen dabei.

Auch bezüglich des ejd und seinen Veranstaltungen im Kirchenbezirk besteht eine ge­wisse, zurückhaltende Skepsis. Ältere Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter haben aus ihrer Sicht ungute Erfahrungen v.a. beim Konfi-Camp gemacht. Neben organisatori­schen Pannen scheint ihnen die Veranstaltung insgesamt viel zu fromm gewesen zu sein. Leider haben diese Einzelerfahrungen abgefärbt.

Das ändert sich, sobald der ejd in die Lukasgemeinde kommt. Die Lukas-Jugendlichen haben 2002 und 2003 mit viel Liebe und großem personellen und individuellen Einsatz die Bezirkskonfidisko vorbereitet und durchgeführt. Auch bei der ExpPo in der Lukas­gemeinde haben zwei Jugendliche teilgenommen. Allerdings wurde dieses Angebot schon immer gerne besucht.

Ich habe die Hoffnung, dass sich das durch meine Tätigkeit als Bezirksjugendpfarrer ein wenig ändert. Ich kann sehr gut verstehen, dass ihnen der Frömmigkeitsstil mancher Ju­gendlicher im Kirchenbezirk fremd ist. Mit ein wenig Tole­ranz sollte das jedoch zu ertragen sein.

Lobenswert ist der Einsatz der Lukasjugendlichen für die Gesamtkirchengemeinde, wiederum vor allem, wenn die Veranstaltung in unseren Räum­lichkeiten stattfindet. Traditionell feiern sie zu Anfang des Schuljahres ein Fest, zu dem alle Ju­gendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter der Ge­samtkirchengemeinde eingeladen sind. Im Vorbe­reitungsteam des Weltgebetstages für Kinder in der Lukaskirche war die Lukasfraktion am Stärksten.

Insgesamt hat das natürlich viel damit zu tun, dass Gehenbühl etwas abseits liegt. Für Kirchenbe­zirksveranstaltungen braucht man das Auto. Nach Gerlingen rein muss man die Straßenbahn neh­men. Dazu haben die Jugendlichen nach der Schule i.d.R. verständlicherweise keine Lust.

Vielleicht ergeben sich weitere Kontakte durch die neue Jugendreferentin Dorothea Jantsch (vgl. 3.2.16).

3.2.15.2Die Jugendarbeit des Pfarrers


von Jens Keil

Zu meiner Tätigkeit als Bezirksjugendpfarrer vgl. 5.2.5.

Vor allem durch die sehr schöne Kirchentagsausfahrt mit 18 Gerlinger Jugendlichen be­kam ich einen ersten Kontakt zur Gerlinger Jugend.

Kontakt habe ich mit dem VCP Pfadfinderstamm Friedrich Schiller in Gerlingen. Die Pfadfinder bringen traditionell in der Christvesper das Friedenslicht aus Bethlehem in die Kirche, das sie im Anschluss an den Gottesdienst den Menschen mit nach Hause ge­ben. Darüber hinaus habe ich mit ihnen zur Werbung für den VCP eine Schulstunde für die 7. Klassenstufe in der Realschule organisiert und durchgeführt.

Darüber hinaus beschränkte sich jedoch mein Wirken auf einen losen Kontakt mit dem Sozialarbeiter für mobile Jugendarbeit und Schule, Stadtjugendsozialarbeiter Detlef Bürkert, sowie Michaela Höhn vom Jugendreferat. Den Vorstand vom Jugendhaus B15 konnte ich bei einer Gelegenheit kennen lernen. Da gäbe es noch zahlreiche Ausbau­möglichkeiten.

3.2.16Bericht der Jugendreferentin


von Dorothea Jantsch

Seit September 2003 bin ich Jugendreferentin in den evangelischen Kirchengemeinden Gerlingen und zu fünf Prozent meines Dienstauftrages auch für die Lukasgemeinde zu­ständig.

Meine Aufgabe ist hier vor allem die Mitarbeiterförderung und -begleitung der Jung­schar- und Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Dazu gehören der regelmäßige Be­such des Jugendausschusses, die Durchführung von Fortbildungseinheiten und die Be­gleitung der Vorbereitung der Gruppenstunden und nach Absprache auch deren Durch­führung. Außerdem arbeite ich bei Projekten der Jugendarbeit mit.

Seit Beginn meiner Tätigkeit habe ich schon einige Aktionen hier in der Lukasgemeinde miterlebt: Im September 2003 war das Jugendmitarbeiterfest für alle Jugendmitarbeite­rinnen und -mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinden Gerlingen; bei der Vorbe­reitung und Durchführung des Jungscharfestes, das am Anfang eines jeden Jungscharjah­res steht, habe ich mitgearbeitet; soweit es nötig war habe ich die Planung der Jung­scharstunden unterstützt und auch bei der Jungscharweihnachtsaktion war ich dabei. Außerdem habe ich auch die „alltägliche“ Arbeit im Jugendausschuss miterlebt.

Seit Dezember 2003 begleite ich die Mitarbeiter der Bubenjungschar in der Durchfüh­rung der Jungscharstunden. Dies soll den noch sehr jungen Mitarbeitern das Hineinfin­den in die Verantwortung für die Kinder ihrer Gruppe erleichtern und ich kann ihnen di­rekt bei der Arbeit mit den Kindern hilfreiche und notwendige Dinge vermitteln. Ab Ostern sollen sie die Gruppe alleine leiten.

Bei der Jugendmitarbeiterfreizeit Ende Januar 2004 werde ich eine Fortbildungseinheit für alle Jugendmitarbeiter anbieten. Ab Ostern werde ich dann bei den größeren Aktio­nen mitarbeiten.

Ich habe die Jugendarbeit in der Lukasgemeinde als eine sehr lebendige Jugendarbeit kennen gelernt. Verhältnismäßig viele Jugendliche haben ein großes Interesse an der Ju­gendarbeit ihrer Gemeinde, ich habe den Eindruck sie fühlen sich in der Gemeinde „zu Hause“. Viele nehmen an den Sitzungen des Jugendausschusses teil und übernehmen auch verantwortungsbewusst die Aufgaben der Jugendarbeit und sind bereit viel Zeit zu investieren. Die Jugendlichen bekommen in der Gemeinde aber auch den nötigen Frei­raum und die Möglichkeiten eingeräumt, ihre kreativen Ideen umzusetzen. Dadurch ent­steht eine liebevolle und abwechslungsreiche Jugendarbeit.

Ich arbeite sehr gerne in der Jugendarbeit der Lukasgemeinde mit, habe mir schon einige gute Ideen „abgeguckt“ und bin gespannt welche tollen Aktionen und Dinge wir noch gemeinsam auf die Beine stellen werden.


3.2.17Die Jugendarbeit der Lukasgemeinde aus der Sicht des Pfarrers


von Jens Keil

Die Jugendarbeit der Lukasgemeinde ist wirklich sensationell. Nach der ermüdenden und oft frustrierenden Aufbauarbeit, die ich in Sulz von Null an zu leisten hatte, erfüllt es mich immer wieder mit außerordentlicher Freude, wenn in den Jugendräumen im Untergeschoss regelmäßig das Le­ben tobt. Vor allem vor dem Hintergrund der geringen Zahlen in der klei­nen Lukasgemeinde ist der Deckungsgrad in den jeweiligen Altersgruppen außerordentlich.



Zusätzlich zu den günstigen Strukturen wurden in der Vergangenheit auch konzeptionell kluge Entscheidungen gefällt:

  • Durch die intensive Zusammenarbeit mit den Kindergärten in der Vorbe­reitung von Familien- und Kindergottesdiensten bekomme ich frühzeitig Kontakt zu Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Ich be­suche die Kindergärten mehrmals im Jahr und bereite mit den Kindern den Gottesdienst vor. Diese Kinder finden dann auch den Weg in den Kindergottesdienst.

  • Durch die Schulgottesdienste und die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem aufgeschlossenen Lehrkörper der Breitwiesenschule lernen mich alle Kinder im Grundschulalter kennen und bekommen mich mehrmals im Jahr zu Gesicht (vgl. 2.2.3 und 3.2.14).

  • Wir haben ein durchgehendes Angebot für Kinder und Jugendliche von 0 bis 20 Jahre. Manche Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeiter haben das komplette Angebot wahrgenommen und wachsen ganz na­türlich in den Status eines Jugendmitarbeiters bzw. einer Jugend­mitarbeiterin hinein.

  • Diese Jugendlichen haben natürlich schon allein aufgrund ihrer Erfah­rung eine pädagogische Grundkompetenz. Die Nähe zu pädago­gischen Ausbildungsstätten bringt es mit sich, dass Erzieherinnen während ihrer Ausbildung daheim wohnen bleiben. So kommt es, dass wir zwei ausgebildete Erzieherinnen und eine Erzieherin in der Aus­bildung als Jugendmitarbeiterinnen haben. Ohnehin müssen Jugendli­che und junge Erwachsene zur Ausbildung nicht wegziehen, sondern stehen der Jugendarbeit weiter zur Verfügung, auch wenn sie nicht mehr regelmäßig eine Gruppe übernehmen.

  • Die Einbindung der Konfirmandenarbeit in die Jugendarbeit ist vorbild­lich und motiviert zum Weitermachen.

  • Neben dem FC Gehenbühl und der Jugendmusikschule ist die Lukasge­meinde für Kinder und Jugendliche die einzige Freizeitmög­lichkeit, die sie bequem ohne Straßenbahn erreichen können. Die Ju­gendräume sind gewissermaßen auch ein Jugendhaus, in dem Jugend­liche sich frei bewegen können.

  • Das Gemeindehaus ist ein offenes Haus. Wenn ich im Haus bin, dürfen Kinder und Jugendliche, die mir bekannt sind und denen ich vertraue, in die Jugendräume, zum Billard- und zum Tischfussballspielen, um ein Referat oder einen Tanz für die Schule vorzubereiten oder einfach nur, um abzuhängen. Schlechte Erfahrungen habe ich mit dieser Of­fenheit noch nicht gemacht.

  • Den Jugendmitarbeiterinnen und  mitarbeitern wird ein großes Maß an Eigenverantwortlichkeit und Eigengestaltung ermöglicht. In der Regel entscheidet der Jugendausschuss über die Gestaltung der Ju­gendräume und der Jugendarbeit – der KGR hat zwar zuzustimmen – er tut es jedoch fast immer. Der große Teil des Untergeschosses wurde auf diese Weise von den Jugendlichen selbst eingerichtet. Das fördert die Identifikation (in der Lukasgemeinde heischen oft die Jugendlichen den Pfarrer an, er solle doch bitte aufräumen, und nicht andersrum wie es sonst die Regel ist). Der Partyraum unter der Kirche wurde auch von den Jugendlichen in Eigenregie eingerichtet und wird von ihnen selbständig vermietet.

  • Die Jungscharfreizeit ist gigantisch und ein bleibendes Erlebnis für alle, die dabei sind.

  • Die Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter führen kein Randdasein wie in anderen Gemeinden, sondern sind in die Gemeindearbeit integ­riert. Dort erfahren sie großen Respekt für ihre tolle Arbeit. Ich selbst bin noch nie dafür kritisiert worden, dass ich zu viel Zeit in die Ju­gendarbeit stecke. Im Gegenteil: Ich werde dazu immer wieder er­muntert.

Aufgabe und Herausforderung ist auch in diesem Bereich, das hohe Niveau zu halten. Dazu wird es auch langfristig notwendig sein, dass die Jugend­arbeit ein Schwerpunkt des Pfarrers ist. Im Gegensatz zu anderen Berei­chen ist die Jugendarbeit aufgrund der hohen Fluktuation unter den Mitar­beitern und deren struktureller Unbeständigkeit in der Lebensführung (Schule, Beruf, Ausbildung) kein Selbstläufer. Alle zwei bis drei Jahre ist die Konzeption zu überdenken und Neues zu versuchen.

Eine weitere Herausforderung ist die Balance zwischen Führen und Frei­raumlassen zu finden. Wann ist mein Eingreifen unbedingt notwendig, wann ist es gewünscht und gewollt, wann habe ich den Dingen freien Lauf zu lassen und wann habe ich mich ganz zurückzuziehen?

Einen eigenen Akzent möchte ich jedoch in der christlichen Profilierung der Jugendarbeit setzen. Damit meine ich nicht, dass bei jeder Gelegenheit gebetet oder in der Bibel gelesen werden muss. Auch verlange ich nicht, dass die Jugendlichen mehr in den Gottesdienst kommen. Jede aufgesetzte oder erzwungene Frömmigkeit ist mir aus eigener Erfahrung als Jugendli­cher in der Jugendarbeit ein Gräuel. Schön wäre es aber, wenn christli­cher Glaube (und Zweifel) in der Jungschar und der Jugendgruppe kein Fremdkörper wäre, sondern als selbstverständlicher und natürlicher Be­standteil immer wieder (nicht immer!) zur Sprache käme. Deshalb habe ich auch im Jugendausschuss mit Zustimmung der Jugendlichen eine Blitzan­dacht über zwei Minuten eingeführt. Nach zwei Minuten fällt die Klappe und ich höre mitten im Satz auf zu reden. Ein schöner Erfolg war bei der Vorbereitung der Jungscharfreizeit die zweistündige theologische Diskus­sion, ob wir das Thema Abendmahl nehmen dürfen, obwohl katholische Kinder mitgehen.

Mehr muss es nicht sein. Ich werde nicht müde werden, die Jugendmitar­beiterinnen und  mitarbeiter dazu zu ermuntern und ihnen dabei zu helfen. Unter Druck setzen will und werde ich sie selbstverständlich nicht.



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