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Hand und Fuß

Was die neue türkische Führungsmannschaft nach dem Ausscheiden der alten Garde um den einstigen Zypern-Besetzer Bülent Ecevit noch tun will, um das Land EU-reif zu machen, scheint Hand und Fuß zu haben. Die Folter soll der Vergangenheit angehören, die Beschlüsse des Europäischen Menschenrechts-Gerichtshofes sollen anerkannt und ein Gesetz über Informationsfreiheit für die türkischen Bürger noch im ersten Regierungsjahr verabschiedet werden. Zur wirtschaftlichen Erholung soll unter anderem eine umfassende Steuerreform beitragen.

Das alles bedeutet zwar noch nicht, dass Tayyip Erdogan und Abdullah Gül in knapp vier Wochen in Kopenhagen einen Beitrittstermin auf dem Silberteller präsentiert bekommen. Aber dass ausgerechnet zwei geläuterte Islamisten die Türkei in eine neue, demokratischere Ära führen, ist doch überraschend und erfreulich zugleich. (NUN02/NOV.01784 Nürnberger Nachrichten, 20.11.2002; Pragmatische Türken - Zwei Islamisten führen ihr Land nach Europa)
In einem neuen Parlament in Nikosia sollen Insel-Griechen und Insel-Türken gleich stark vertreten sein - ein Modell nach Schweizer Vorbild, mit dem die verhängnisvolle Trennung der beiden Volksgruppen, die jetzt bald drei Jahrzehnte andauert, endlich überwunden werden könnte. Ende des Monats sitzen Zyperns Präsident Glafkos Klerides und Inseltürken-Chef Rauf Denktasch wieder mit Annan beieinander: Wahrhaft eine historische Chance, die vielleicht gerade noch rechtzeitig vor dem Kopenhagen-Gipfel kommt.

Hand und Fuß

Was die neue türkische Führungsmannschaft nach dem Ausscheiden der alten Garde um den einstigen Zypern-Besetzer Bülent Ecevit noch tun will, um das Land EU-reif zu machen, scheint Hand und Fuß zu haben. Die Folter soll der Vergangenheit angehören, die Beschlüsse des Europäischen Menschenrechts-Gerichtshofes sollen anerkannt und ein Gesetz über Informationsfreiheit für die türkischen Bürger noch im ersten Regierungsjahr verabschiedet werden. Zur wirtschaftlichen Erholung soll unter anderem eine umfassende Steuerreform beitragen.

Das alles bedeutet zwar noch nicht, dass Tayyip Erdogan und Abdullah Gül in knapp vier Wochen in Kopenhagen einen Beitrittstermin auf dem Silberteller präsentiert bekommen. Aber dass ausgerechnet zwei geläuterte Islamisten die Türkei in eine neue, demokratischere Ära führen, ist doch überraschend und erfreulich zugleich. (NUN02/NOV.01784 Nürnberger Nachrichten, 20.11.2002; Pragmatische Türken - Zwei Islamisten führen ihr Land nach Europa)


Die Begeisterung über das Volksbad überzeugte die Initiative, in der sich auch Hermann Könicke von der Messegesellschaft Afag sowie Immobilienmakler Wolfgang Küspert engagieren und die »das Bewusstsein für den Wert der Dienstleistung schärfen möchte« (Pluskwik), sich ab sofort des Gebäudes dauerhaft anzunehmen. »Wir werden nicht nur im kommenden Jahr zwei weitere Symposien dort abhalten, sondern wollen uns ein langfristiges Nutzungskonzept überlegen«, sagt Pluskwik. Er ist sicher, dass sich das Volksbad als Ort für Tagungen zu einem Renner entwickeln wird. In den nächsten Wochen will die Initiative an Umbauplänen und Konzeption feilen, um sie anschließend im Rathaus vorzustellen. Oberbürgermeister Ulrich Maly hat bereits erklärt, dass er für »Konzepte mit Hand und Fuß« stets ein offenes Ohr habe. In welcher Form sich die Unternehmen finanziell engagieren werden, darüber will ihr Sprecher Bernhard Pluskwik freilich noch nichts sagen. möl (NUN02/NOV.01798 Nürnberger Nachrichten, 20.11.2002; Forts. von: »VOLKSBAD . . .« Tolles Ambiente Initiative will auf Stadt zugehen)
BERLIN/ERLANGEN (rtr/Eig. Ber./aj) - Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel und ihr CSU-Kollege Edmund Stoiber haben mit ihrem Kurswechsel den Steuerstreit in der Union nicht beilegen können.

Führende Unionspolitiker kündigten an, der Linie der Parteichefs nicht zu folgen, ein Vorziehen der Steuerreform mitzutragen. Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz (CDU) erklärte, es sei der falsche Weg, Steuersenkungen auf Pump zu finanzieren. Merkel reagierte mit scharfer Kritik an Merz. Doch auch die Ministerpräsidenten von Hessen und Sachsen-Anhalt, Roland Koch und Wolfgang Böhmer (beide CDU), lehnen höhere Schulden zur Finanzierung ab.



»Hand und Fuß«

Differenzierter äußerte sich Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff bei einem Besuch in Erlangen: Die Finanzierung der früheren Entlastung müsse »Hand und Fuß haben«, dann könne die Union zustimmen. »Alles, was vernünftig ist, wird nicht blockiert.«

Merkel und Stoiber hatten nach anfänglich ablehnenden Äußerungen ihre grundsätzliche Zusage gegeben, ein Vorziehen der Steuerreform zu unterstützen. Stoiber machte deutlich, dies könne auch über eine höhere Neuverschuldung finanziert werden. (NUN03/JUL.00224 Nürnberger Nachrichten, 03.07.2003; Merkel und Stoiber können Querelen nicht beenden - Union streitet weiter)
Führende Unionspolitiker kündigten an, der Linie der Parteichefs nicht zu folgen, ein Vorziehen der Steuerreform mitzutragen. Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz (CDU) erklärte, es sei der falsche Weg, Steuersenkungen auf Pump zu finanzieren. Merkel reagierte mit scharfer Kritik an Merz. Doch auch die Ministerpräsidenten von Hessen und Sachsen-Anhalt, Roland Koch und Wolfgang Böhmer (beide CDU), lehnen höhere Schulden zur Finanzierung ab.

»Hand und Fuß«

Differenzierter äußerte sich Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff bei einem Besuch in Erlangen: Die Finanzierung der früheren Entlastung müsse »Hand und Fuß haben«, dann könne die Union zustimmen. »Alles, was vernünftig ist, wird nicht blockiert.«

Merkel und Stoiber hatten nach anfänglich ablehnenden Äußerungen ihre grundsätzliche Zusage gegeben, ein Vorziehen der Steuerreform zu unterstützen. Stoiber machte deutlich, dies könne auch über eine höhere Neuverschuldung finanziert werden.

Scharfe Kritik wurde erneut an der Kommunikationspolitik der Unionsführung in der Steuerdebatte laut. In der Fraktionssitzung hatten Abgeordnete das »Kommunikationschaos« der Parteiführung beklagt. (Hintergrund Seite 2, weiterer Bericht Seite 4) (NUN03/JUL.00224 Nürnberger Nachrichten, 03.07.2003; Merkel und Stoiber können Querelen nicht beenden - Union streitet weiter)
»Persönlich verstehen wir uns sehr gut«, sagt Barbara Titzsch (CSU). Für den persönlichen Kontakt gibt sie ihm die Note »eins bis zwei«. Besonders schätzt sie an ihrem SPD-Kollegen, dass er als Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt »nie in den Sozialausschuss geht, weil er Interessenskonflikte vermeiden will«. Die Aussagen, die Schottdorf im Bezirkstag mache, seien inhaltlich insgesamt als befriedigend bis ausreichend zu bewerten.

Auch umgekehrt wird nicht unter die Gürtellinie geschossen. »Frau Titzsch ist ein sympathischer Mensch«, meint Schottdorf. »Sie ist mit Sicherheit sehr fleißig und kümmert sich unglaublich intensiv um die Interessen der Leute in ihrem Stimmkreis. Auch was sie im Plenum sagt, hat Hand und Fuß.« Weniger gefallen habe ihm jedoch, »ihr Wechsel von den Freien Wählern zur CSU. Die Umstände waren nicht besonders appetitlich. Wenn man so schnell von der einen Seite zur anderen Seite wechselt, dann ist das ein bisschen eigentümlich«.

sto (NUN03/SEP.00789 Nürnberger Nachrichten, 09.09.2003; Respekt vorm - Konkurrenten)
Das Anforderungsprofil lautet wie folgt: Ablösefreie Qualität, günstig im Unterhalt, am besten mit Deutsch-Kenntnissen. »Wir müssen jetzt erst recht aufpassen, wen wir verpflichten, und dürfen definitiv keinen Schnellschuss mehr tätigen«, sagt Wolf, der spätestens im Trainingslager (15. bis 22. Januar, Belek) »alle Spieler zusammen haben möchte, die die Rückrunde bestreiten«. Folglich soll auch ein neuer Stürmer die Chartermaschine besteigen, nachdem sich der mit reichlich Vorschusslorbeer dekorierte »Külübberer« Oktay Derelioglu mittlerweile wieder in die Türkei verabschiedet hat. Empfehlen konnte sich dagegen der Slowake Samuel Slovak (Slovan Liberec), seit 2. Januar Trainingsgast am Valznerweiher und auch in Belek dabei. »Was er macht, hat Hand und Fuß«, scheint Wolf durchaus angetan von dem 28-jährigen Mittelfeldstrategen.

Dass zwei Tage später ein heftiger »Genickschlag« folgen wird, war am späten Montag Abend, im Vip-Raum der Würzburger Carl-Diem-Halle, allerdings noch nicht abzusehen, und dennoch war der 46-Jährige ziemlich geladen. »Ein Hallenturnier«, so Wolf, »soll Spaß machen, aber das heute hat keinen Spaß gemacht.« Die versprochene Fußball-Gala - der Club siegte im Finale mit 4:3 gegen Greuther Fürth - erinnerte jedenfalls in etlichen Auseinandersetzungen eher an Jagdszenen in einem überdachten Gehege; weil diverse Amateurvertreter (allen voran Bayernligist Würzburger FV) ihren Einsatz auf glattem Parkett zeitweise maßlos übertrieben hatten und der Club mit fünf (Leicht-)Verletzten nach Hause fahren musste. (NUN04/JAN.00529 Nürnberger Nachrichten, 08.01.2004; Noch eine Lücke, diesmal im Mittelfeld - Auch Mariusz Kukielka wird den 1)


Für ganze sechs Jahre, dann hatte - so hört man - Gerhard Schröder den damaligen Vorsitzenden Willy Brandt weich geklopft und Benneters Rückkehr ermöglicht.

Benneter, in Karlsruhe geboren, zog sich nach Berlin zurück, wo er schon vorher Jura studiert hatte. Er arbeitete als Anwalt und Notar und engagierte sich in der Berliner Kommunal- und Landespolitik. Er war Gesundheitsstadtrat in Zehlendorf, einer betont bürgerlicher Wohngegend, saß im Abgeordnetenhaus und half dort, den Berliner Banken-Skandal aufzuarbeiten. Bei der Bundestagswahl 2002 holte Benneter in Zehlendorf/Grunewald das Direktmandat. Vom linken Revoluzzer war nichts übrig geblieben als seine Mitarbeiter im »Donnerstags-Kreis«, einer Runde in Ehren ergrauter Linker.

»Immer Hand und Fuß«

In der Fraktion gehört Klaus Uwe Benneter eher zu den Stillen. »Aber wenn er etwas sagt«, hat ihm jetzt sein Fraktionschef Müntefering bescheinigt, »hat das immer Hand und Fuß.« Der Kanzler kommentierte diese Bemerkung mit Zustimmung. Kein Wunder, Gerhard Schröder kann Benneter wohl noch besser einschätzen als »Münte«. Schließlich spielt er mit seinem Juso-Vorgänger von einst immer noch Tennis. Das wird jetzt noch seltener als bisher der Fall sein. Aber Benneters Credo könnte so ähnlich auch von Schröder stammen: »Wer nur von alten Zeiten träumt, wird keine besseren erleben.« (NUN04/FEB.00770 Nürnberger Nachrichten, 09.02.2004; »Benni Bürgerschreck« wird SPD-Manager - Der zuletzt eher unauffällige Ex-Juso-Chef spielt heute noch mit Schröder Tennis)


Benneter, in Karlsruhe geboren, zog sich nach Berlin zurück, wo er schon vorher Jura studiert hatte. Er arbeitete als Anwalt und Notar und engagierte sich in der Berliner Kommunal- und Landespolitik. Er war Gesundheitsstadtrat in Zehlendorf, einer betont bürgerlicher Wohngegend, saß im Abgeordnetenhaus und half dort, den Berliner Banken-Skandal aufzuarbeiten. Bei der Bundestagswahl 2002 holte Benneter in Zehlendorf/Grunewald das Direktmandat. Vom linken Revoluzzer war nichts übrig geblieben als seine Mitarbeiter im »Donnerstags-Kreis«, einer Runde in Ehren ergrauter Linker.

»Immer Hand und Fuß«

In der Fraktion gehört Klaus Uwe Benneter eher zu den Stillen. »Aber wenn er etwas sagt«, hat ihm jetzt sein Fraktionschef Müntefering bescheinigt, »hat das immer Hand und Fuß.« Der Kanzler kommentierte diese Bemerkung mit Zustimmung. Kein Wunder, Gerhard Schröder kann Benneter wohl noch besser einschätzen als »Münte«. Schließlich spielt er mit seinem Juso-Vorgänger von einst immer noch Tennis. Das wird jetzt noch seltener als bisher der Fall sein. Aber Benneters Credo könnte so ähnlich auch von Schröder stammen: »Wer nur von alten Zeiten träumt, wird keine besseren erleben.« (NUN04/FEB.00770 Nürnberger Nachrichten, 09.02.2004; »Benni Bürgerschreck« wird SPD-Manager - Der zuletzt eher unauffällige Ex-Juso-Chef spielt heute noch mit Schröder Tennis)
MÜNCHEN (Eig. Ber./pa/dpa) - Allgemeine Studiengebühren, die nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts künftig möglich sind, werden in Bayern kaum noch in diesem Jahr eingeführt. Voraussichtlicher Starttermin ist nun das Sommersemester 2006.

Mit Blick auf die Warnung der Hochschul-Rektoren vor einem Schnellschuss sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber, er werde »selbstverständlich« auf diese Bedenken Rücksicht nehmen. Ob die Studiengebühren »im Wintersemester 2005 oder im Sommersemester 2006 kommen, ist für mich überhaupt nicht entscheidend«. Wichtig sei: »Das Ganze muss Hand und Fuß haben«.

Der Regierungschef weiter: »Wir werden Stipendien haben und wir wollen ein Darlehensprogramm machen.« Der Geldbeutel werde »niemals darüber entscheiden, ob jemand studieren kann oder nicht«. Zudem gab Stoiber eine »Garantie«, dass die Einnahmen aus Studiengebühren zu 100 Prozent bei den Hochschulen bleiben, um dort die Lehre, die Betreuung und die Ausstattung zu verbessern. Dies werde auch im Gesetz klar festgehalten. Die Studiengebühren kämen »zu null Komma null in den Staatssäckel«.

100 Euro als Einstieg? (NUN05/JAN.03076 Nürnberger Nachrichten, 31.01.2005; Studiengebühr wohl erst 2006 - Stoiber will auf Bedenken der Hochschulen eingehen)


Nicht zu vergessen ein Händchen für einfach unwiderstehliche Melodien. Ungeniert bedient sich Adam Green in der amerikanischen Musikgeschichte, bei Folk, Rock und Country. Aber er ist kein bloßer Nostalgiker oder Wiederholungstäter. Er benutzt den Sound der Sixties als Sprungbrett für eigene Songideen.

Das gewisse Etwas zeigte sich beim Konzert im Erlanger E-Werk, das schon lange im voraus ausverkauft war. Im Vorprogramm spielen »The Gnomes«, wie sich Adam Greens Begleitband nennt. Ohne ihren Chef wirken die vier Musiker wie eine x-beliebige Revivalband, die von den »Doors« bis zu den »Eagles« alles mögliche verwurstet. Dann kommt Adam Green auf die Bühne, und schlagartig bekommt die Sache Hand und Fuß. Der Sänger mit dem Wuschelkopf und dem Schmollmund schaut ein bisschen aus wie Arlo Guthrie. Starallüren sind ihm fremd. Ein ebenso sympathischer wie origineller Typ, der sich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Die geballte Zuneigung seines begeisterten Publikums scheint ihn immer noch zu verwundern, gut gelaunt schüttelt er die Hände in den ersten Reihen.

Adam Green kann singen, keine Frage. Lässig und souverän zieht er sein Programm durch wie ein Alter. Kaum ein Song dauert länger als drei Minuten, aber wer »Friends of Mine« oder »Jessica« einmal gehört hat, wird ihn nicht mehr vergessen. Die Stücke seines neuen Albums »Gemstones« sind, wie der Titel nahelegt, kleine musikalische Edelsteine und werden eher beiläufig ins Programm gestreut. (NUN05/FEB.02354 Nürnberger Nachrichten, 21.02.2005; Ein verwunderter Wunderknabe - Der umjubelte Auftritt des jungen Pop-Poeten Adam Green im Erlanger E-Werk)
Die jüngsten Entwicklungen geben sicherlich Anlass zu Optimismus, doch so weit wie US-Präsident George W. Bush darf man wohl nicht gehen, der überall dort die Freiheit auf dem Vormarsch sieht, wo ein Urnengang ohne Blutvergießen über die Bühne gegangen ist. Dazu ist das in Jahrzehnten erstarrte Gefüge »Naher Osten« zu komplex.

Im Gegenteil: Wie der jüngste Bombenanschlag mit neun Verletzten in Beirut nahe legt, ist es noch lange nicht ausgemacht, dass der Abzug syrischer Truppen der Zedernrepublik über Nacht die Segnungen einer stabilen Demokratie beschert. Der von der Opposition geäußerte Verdacht, dass die Urheber des Attentats mit allen Mitteln Ängste vor dem Abzug der syrischen Truppen schüren wollen, hat vermutlich Hand und Fuß.

Von Entspannung zu reden grenzt gar an politischen Leichtsinn. Bislang sind die Beiruter Massenkundgebungen, seien sie von der einen oder der anderen Seite organisiert gewesen, friedlich verlaufen. Doch das ist in einem Staat mit einer politisch, ethnisch und religiös derart zersplitterten Bevölkerung eher die Ausnahme als die Regel.

Demokratische Zuckungen (NUN05/MAR.02332 Nürnberger Nachrichten, 21.03.2005; Arabischer Frühling? Entwicklung im Libanon verlangt neue Antworten VON MARTIN DAMEROW)


Kämpferisch mitgehalten

»Wir haben heute bewiesen, dass wir ein Team sind«, erklärte Bremens Nationalspieler Tim Borowski, der in der 58. Minute das 1:0 erzielt hatte. Während Werder letzte Woche bei der 2:3-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart mehr und mehr in seine Einzelteile zerfallen war, hielt man diesmal auch kämpferisch gegen die aggressiven Hamburger mit.

Beim HSV feierte Juan Pablo Sorin sein Debüt. Der 2,7 Euro teure Argentinier bot eine Stunde lang eine überzeugende Leistung. Dann war bei ihm nach seiner Wadenverletzung die Luft raus. »Alles, was er macht, hat Hand und Fuß«, schwärmte Doll, »wir werden noch viel Freude an ihm haben.«

Zunächst droht dem HSV freilich noch Ärger, und das nicht nur wegen der Sperre für Mahdavikia. Aus dem Fanblock flogen zunächst eine abgebrochene Schnapsflasche und später ein Feuerzeug Richtung Bremens Keeper Tim Wiese. »Wenn mich die Flasche am Auge trifft, dann war's das«, sagte der geschockte Schlussmann. Da die Vorkommnisse im Spielbericht vermerkt wurden, geht Werders Sportchef Allofs von einer Befragung durch die DFL aus: »Da könnte es eine Geldstrafe geben.« (NUN06/SEP.02865 Nürnberger Nachrichten, 25.09.2006; Die hohe Zeit der Schönredner - Das 1:1 im Nordderby hilft weder Bremen noch dem HSV)


Man fragte Kungfutse einmal, womit er beginnen würde, wenn er ein Land zu verwalten hätte. »Ich würde den Sprachgebrauch verbessern«, antwortete der Meister. Seine Zuhörer waren erstaunt. »Das hat doch nichts mit unserer Frage zu tun«, sagten sie, »was soll die Verbesserung des Sprachgebrauchs?«

Der Meister antwortete: »Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist; ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande; kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht; gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft die Justiz nicht; trifft die Justiz nicht, so weiß die Nation nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Also dulde man keine Willkürlichkeit in den Worten. Das ist es, worauf alles ankommt.«

HERMANN GLASER (NUN06/OKT.02717 Nürnberger Nachrichten, 25.10.2006; Die üblen Vokabeln der Politik - Von »Hartz IV« zur »Unterschicht«: Gefahr liegt im Sprachgebrauch)
Wo Rainer Glas draufsteht, ist auch Qualität drin: Man hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass das, was der Erlanger Bassist, Komponist, Dozent, Nachwuchsförderer, Veranstalter - kurz: Jazzaktivist - anpackt, auch Hand und Fuß hat. Gerade erst hat er mit dem »Jazz Age Ensemble« eine hervorragende CD veröffentlicht und live präsentiert, heute um 20 Uhr stellt er in seinem zweiten Wohnzimmer, dem Erlanger Fifty-Fifty (Südliche Stadtmauerstr. 1) das »Jazz Age Trio« vor: Neben Glas musizieren Bernhard Pichl am Piano und Paul Höchstädter am Schlagzeug. Als Gast am Mikrofon gibt sich Romy Camerun die Ehre, vielen bekannt als Gesangs-Dozentin beim Erlanger Jazz Workshop. Geboten wird kurzweiliger Modern-Jazz von vier Vollprofis. Karten für 13 Euro an der Abendkasse.

pg (NUN06/OKT.03222 Nürnberger Nachrichten, 30.10.2006; Modern-Jazz)


Eingebettet in das Jahresthema »A progenie in progenies«, bei dem es um die Auseinandersetzung mit der Tradition geht.

Lorenzkantor Matthias Ank beginnt mit Mozarts »Maurischer Trauermusik« in einer Fassung für Männerchor und Orchester von Philippe A. Autexier, lässt dann die diffizile, klangfarbenreiche »Fuga« aus »Das musikalische Opfer« von Bach in einer Bearbeitung für Orchester von Anton Webern folgen, bei der neben Konzertmeisterin Valerie Rubin viele Mitglieder des hervorragenden »orchesterKontraste« Gelegenheit haben, solistisch hervorzutreten. Vor der Großen Messe c-Moll steht noch eine umgearbeitete Fassung des Adagio aus Mozarts »Gran Partita« durch einen unbekannten Komponisten. Ein gewohnt gut durchdachtes Programm, das ebenso Hand und Fuß hat wie das - wenn auch wegen Erkrankungen mehrfach umbesetzte - Solistenensemble.

Rebecca Martin gestaltet als Sopran II die Koloraturen im »Laudamus te« mit sehr viel Übersicht und integriert auch spitze Höhen elegant ins Timbre. Beim akrobatischen »Et incarnatus est« zeigt die kurzfristig eingesprungene Marlene Mild (Sopran I) wahre Größe. Nicht nur wegen der geglückten großen Sprünge über nahezu zwei Oktaven, bei denen Mozart auf die Koloraturen verzichtet, sondern auch, weil sie wunderbar deutlich macht, dass es hier um Atmosphärisches geht, das Geheimnis der Geburt Christi. Ein kleines Engelskonzert mit pastoraler Instrumentierung, das Mozart für seine Frau Constanze in Erwartung ihres ersten Kindes geschrieben hat. (NUN06/NOV.03089 Nürnberger Nachrichten, 27.11.2006; Engelskonzert für Constanze - Mozart und Bach in St. Lorenz)
Seit 21 Jahren sorgt er dafür, dass alles läuft und hat auch schon Wildschweine vom Gelände vertrieben. Er genießt an der Akademie als Namensgeber der Hauszeitschrift „Franz & Sprengel“ einige Berühmtheit, besitzt ein Vogelhäuschen im Stil von Sep Ruf und der Mann im gelben Regencape, der gerade in einem Loch im Boden verschwindet, entlockt ihm nur ein Schulterzucken. „Elektroinstallations-Performance“, sagt er ironisch. Früher hätte mindestens ein Student so etwas dokumentiert.

Abendliches Gespräch

Ja, früher... Professor Peter Angermann war damals dabei, muss sich heute selbst mit aufmüpfigen Studenten herumschlagen. Seine angeblich autoritäre Auswahl wird gleich zu Beginn des abendlichen Künstlergesprächs zur Ausstellung „fett auf mager“ heftig kritisiert. Angermann bleibt ruhig: „Es muss Hand und Fuß haben.“

Dabei sind feine Zeichnungen, großformatige Ölbilder und eine hintersinnige Wohnzimmer-Installation kaum in einen Kanon zu bringen. Eins aber wird bei der Diskussion mit dem Publikum deutlich: Erstaunlich selbstbewusst und ein bisschen frech sind die Kunststudenten von heute. Beim Abzeichnen der kunstgeschichtlichen Werke im Standardwerk Bomrich, sagt beispielsweise Matthias Egersdörfer: „Da habe ich gemerkt, was ich für ein raffinierter Kerl bin.“ Ob er als Künstler überleben kann, zeigt sich in den fünf Jahren nach der Akademie.

GABI PFEIFFER (NUN07/JAN.00561 Nürnberger Nachrichten, 05.01.2007; Kunst kommt von Können - Ein Tag an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste)
Und nur, wenn er dabei keine Verbrennungen erlitt, galt er als unschuldig. Heute fassen wir sie täglich (fast) freiwillig an, die heißen Eisen: Auch die Eisenprobe, im Mittelalter als Gottesurteil interpretiert, entschied über Schuld oder Unschuld. Der Angeklagte musste dabei ein glühendes Eisenstück in der Hand halten.

Schnell bricht man heute auch den Stab über etwas. Das kommt vom Gerichtsstab, dem Zeichen der richterlichen Gewalt, an dem der Eid gelobt wurde. Vor der Hinrichtung wurde dieser Stab über dem Kopf des zum Tode Verurteilten zerbrochen und vor seine Füße geworfen, um auszudrücken, dass das Urteil nun unwiderruflich war. Dass unsere Angelegenheiten Hand und Fuß haben, das wird hingegen gerne gesehen. Und auch das ist von alten Rechtsvorstellungen beeinflusst, denn das Abhauen der rechten Hand und des linken (zuerst in den Steigbügel gesetzten) Fußes ist ebenfalls eine mittelalterliche Strafe. Vergleichsweise harmlos wirkt dagegen das Anprangern, das von den mittelalterlichen Pfählen kommt, an denen Menschen, festgehalten durch ein Halseisen, öffentlich zur Schau gestellt wurden, meist versehen mit einer Schandtafel.

Diesen Brauch pflegen viele bis heute gern, wie all die Denkzettel zeigen, die sie einander verpassen. Ursprünglich war ein Denkzettel eine amtliche Benachrichtigung oder Vorladung, meist Gedenkzettel genannt. Luther verwendete das Wort, um den jüdischen Gebetsriemen mit Gesetzessprüchen zu übersetzen und benutzte es im Sinn von „Merkblatt“. Daraus entwickelte sich ein Sündenregister für Schüler, das ihnen an die Kleidung geheftet wurde und meist mit Prügelstrafen verbunden war. (NUN07/APR.02795 Nürnberger Nachrichten, 27.04.2007, S. 6; Heiße Eisen anfassen - Viele Redensarten kommen von alten Rechtsbräuchen)
Denn auf seiner rasanten Tour fährt Urban Priol immer über Rot, biegt des öfteren scharf ab und scheut sich auch nicht vor der einen oder anderen Vollbremsung. „Tür zu!“ heißt sein Programm. Selbige würde er am liebsten der „Volkskanzlerin“ vor der Nase zuschlagen. Bei „‘S Angela“ schlägt die Fantasie des Kabarettisten Purzelbäume. „Jeanne D’Arc des Klimawandels“, „Femme de Reform“ oder „Besatzer-Liebchen“ sind nur ein paar der Kosenamen, die er für Merkel übrig hat.

Priol kommt vom Hundertsten ins Tausendste, aber niemals aus der Puste oder gar aus dem Konzept. Ob Forsthaus Falkenau, „Seier-Hannes“ Xavier Naidoo oder Wirtschaftsminister „Glos mit Soß“: Priol hat zu allem etwas zu sagen. Und das hat auch noch


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