"Hand und Fuß" ist - so Grisebach im Katalog - ein "Klassiker" unter Rheinsbergs Arbeiten. "Totes Neon" (1991-93) ist eine jüngere Arbeit. Am Prenzlauer Berg hat der Künstler alte, ausgediente Neonröhren gesammelt, Teile von Leuchtschriften oder -bildern, ein buntes Geringel liegt da in einem ebenso exakt umgrenzten Feld vor uns und weckt Erinnerungen an Spaziergänge durch nächtliche Straßen, in denen solche Lichtspiele uns erfreuten oder auch verdrossen. Wenn wir sie überhaupt noch wahrnehmen in einer Zeit, in der auch sie sich schon "überlebt" haben. In Ostberlin auch sammelte Rheinsberg 45 Hydrantenabdeckungen: rote Blechhauben in der Form abgestumpfter Pyramiden oder Kegel mit einem großen H darauf und manchmal auch mit fremdem Gekritzel; auch sie stehen da wie eine Kompanie Soldaten. (NUN93/SEP.01447 Nürnberger Nachrichten, 22.09.1993, S. 21; Die Wildnis des Vergangenen - Ausstellung mit sieben Installationen des Berliner "Spurensicherers" Raffael Rheinsberg in der Kunsthalle Nürnberg)
Nach der Untersuchung, die bundesweit die Zahlen von 1982 bis 1991 auswertete, haben vor allem die Raufunfälle an Haupt-, Real- und Sonderschulen zugenommen. An Hauptschulen sei sogar ein Zuwachs um rund 50 Prozent in diesen zehn Jahren festzustellen. Deutlich zugelegt hätten dabei auch die Mädchen. Bei Hauptschülerinnen sei ein Anstieg der Aggressivitätsquote um 64 Prozent beobachtet worden, gegenüber 41 Prozent bei den Jungen. Insgesamt sind Jungen allerdings zu 70 Prozent an aggressiven Handlungen mit Verletzungsfolgen beteiligt.
Brutalität nahm nicht zu
Brutaler sind die Raufereien den Angaben gemäß aber nicht geworden. Zu den am häufigsten verletzten Körperteilen zählt die Untersuchung Kopf, Hand und Fuß. Bei den Verletzungsarten stünden Prellungen mit 33 Prozent aller Fälle an der Spitze, dann folgen Quetschungen mit 26, Zerrungen mit 18 Prozent, Zerreißungen mit elf und Frakturen mit neun Prozent. (NUN94/FEB.01080 Nürnberger Nachrichten, 14.02.1994, S. 8; Pro Jahr rund 100 000 Verletzte bei Prügeleien in der Schule)
Es muß nicht immer Grönemeyer und Westernhagen sein - auch junge Bands beweisen zunehmend, daß im Deutschrock nicht nur einige wenige ihr Metier beherrschen. Auch die Hamburger Band "Selig" reiht sich bei den Aufsteigern ein. Mit ihrer ersten CD (Sony Music) unterstreichen sie ihren Anspruch, zeitgemäßen Rock mit deutschen Texten intelligent zu verbinden. Anleihen aus der Musik der 60er und 70er sind dabei allgegenwärtig, diese liegen ja voll im Trend. Ob bei Balladen oder fetzigen Stücken - Sänger Jan Plewka verleiht das richtige Flair. Ein Album, das Hand und Fuß hat: Wenn da keine Glück"Selig"keit im Deutschrock aufkommt! smö
Immer mehr Musiker erkennen, daß sich in der technisierten Welt viele Musikfreunde über einfache, ehrliche Songs freuen. Ex-"Dream-Syndicate"-Chef Steve Wynn hat mit "Flourescent" (Break-Out-Records Enemy) ein Album geschaffen, das seinem Namen alle Ehre macht. Denn diese Platte ist ein Lichtblick für Liebhaber von geradliniger und sanfter Rock-Musik. Steve Wynn hat ohne viel Aufwand und Tricks am Mischpult gearbeitet. Dafür hat er sich aber erlesene Musiker ins Studio eingeladen. Chris Cacavas (früher "Green on Red") Howe Gelb von "Giant Saint" oder die "Psycho Sisters" sind nur einige der Gäste. Dementsprechend sind die Songs ausgefallen: Desperate-Rock, viele Country-Einflüsse - Wynn dosiert wohl und hat dazu noch gute Texte parat. (NUN94/JUN.00765 Nürnberger Nachrichten, 11.06.1994, S. 40; Selig Steve Wynn, "Fluorescent" The Brian Setzer Orchestra Heaven West Eleven "Dawn" Instant Karma, "Sweetorgy")
Was die drei wichtigsten Leute der Bayern-SPD an Vorschlägen zur Finanzpolitik präsentieren, hat für sich genommen durchaus Hand und Fuß. Genauso bemerkenswert ist aber, worüber die sozialdemokratische Troika nichts sagt.
Die Münchner Staatskanzlei, das ist wahr, wurde unter Strauß und dessen Adlatus Stoiber zu einem personell mehr als üppig besetzten Machtzentrum ausgebaut. Da ließe sich sicher etwas abspecken, ebenso wie in manchen Ministerien. Aber selbst wenn in diese oberste Ebene der Bürokratie kräftig hineingeschnitten würde: Mehr als einige hundert gut dotierte Beamte sind kaum einzusparen. Und auch diese Leute kann ja niemand einfach an die frische Luft setzen. Sie wären höchstens anderswo verwendbar; für den Steuerzahler blieben die Kosten gleich.
Kein Zweifel, die schwache Personalausstattung bei Steuerfahndung und Betriebsprüfung ist ein Ärgernis. (NUN94/JUL.00485 Nürnberger Nachrichten, 07.07.1994, S. 99; Auslassungen - Die SPD zur Finanzpolitik)
Selbst manche Kollegen Heiders, die ein CSU-Parteibuch besitzen oder der Partei nahe stehen, hätten lieber einen anderen Mann an der Spitze gesehen: Rudolf Pompe, den jetzigen Vize. Er wurde angeblich auch vom Amtsinhaber Friedrich Wenderlein als Nachfolger vorgeschlagen. Pompe kann auf eine 16jährige Dienstzeit am LAG zurückblicken und gilt als Persönlichkeit mit den nötigen Vermittlerqualitäten.
Präsidialrat, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände haben beim Berufungsverfahren nur das Recht auf Anhörung. Das letzte Worte spricht Sozialminister Gebhard Glück in München. Er kann sich über alle Bedenken hinwegsetzen (siehe "Drei Fragen an.. .").
Der Nürnberger Kurt Wiedemann, dritter Vorsitzender des bayerischen Richtervereins, wollte gestern auf Anfrage zum konkreten Fall keine Stellung nehmen. Allerdings hob er hervor, daß Empfehlungen eines Präsidialrats grundsätzlich "Hand und Fuß" hätten. Sie sollten vom zuständigen Minister ernst genommen werden.
Der Richterverein hat vor kurzem einen Änderungsvorschlag für die Vergabe von wichtigen Ämtern gemacht. Demnach soll in Konfliktfällen zwischen Ministerium und Präsidialrat ein sogenannter "Einigungsausschuß" zusammentreten, dem auch Mitglieder des Senats und des Landtags angehören. In dieser Runde könnte dann über Kompromisse nachgedacht werden. Derzeit hat ein solches Verfahren in Bayern wenig Chancen.
Die erwartete Berufung von Engelbert Heider paßt für manche Kritiker ins Bild einer Regierungspartei, die schon seit Jahren Einfluß auf die Arbeitsgerichte nimmt. Ein Anwalt: "Inzwischen finden sie dort eine breite Phalanx von Juristen, die durchgeboxt worden sind." (NUN94/SEP.00756 Nürnberger Nachrichten, 10.09.1994, S. 22; Nürnberg: Streit um Besetzung des LAG-Präsidentenamtes - "Ein untragbarer Fall")
Für den damals noch äußerst gefragten Stürmer waren 2,4 Millionen Mark fällig, ein Betrag, der im hochbezahlten Profigeschäft kaum der Beachtung wert gewesen wäre. Nicht aber im Fall des 1.FCN: Der Deutsche Fußballbund (DFB) bedrohte den Verein gar mit Lizenzentzug, falls der Schuldenberg weiter wachsen sollte.
Um die vom DFB geforderte Absicherung der Transfersumme vorweisen zu können, kam Gerhard Junge dem Club "zu Hilfe". Wie der Staatsanwalt meint, jedoch auf illegale Weise. Offiziell verkaufte der Verein für 2,4 Millionen Mark die Bandenwerbung an "reflecta", inoffiziell handelte es sich dabei jedoch um eine Darlehensvereinbarung. Auf diese Weise mußte der DFB den Eindruck gewinnen, daß Ecksteins Wechsel finanziell Hand und Fuß hatte.
Strafrechtlich relevant
Strafrechtlich relevant wurde die Angelegenheit, weil Gerhard Junge, mit dem sich auch ein leitender Angestellter seiner Firma vor Gericht verantworten muß, einen Teil des fiktiven Betrags als Umsatzsteuer-Vorauszahlung einbehielt. So soll er, wie die Ermittler meinen, das Finanzamt um rund 70 000 Mark geprellt haben. Zu den Vorwürfen erklärte Junges Anwalt, sie entbehrten jeder Grundlage. Die strittige Transaktion sei legal gewesen. "Der von der Staatsanwaltschaft behauptete Schaden ist überhaupt nicht entstanden." Im übrigen kümmere sich der Chef des Unternehmens nicht persönlich um die Abwicklung derartiger Geldgeschäfte. ar/mh (NUN94/NOV.00233 Nürnberger Nachrichten, 04.11.1994, S. 9; Club-Freund Junge wegen Steuerhinterziehung vor Gericht - Finanzamt geprellt)
Nicht allein wegen seiner Größe oder der schlechten Bezahlung seiner Mitglieder hat sich der Deutsche Bundestag im Laufe der letzten Jahrzehnte weitgehend selbst kastriert und sich immer weiter von seiner eigentlichen Aufgabe, der strengen Kontrolle der Regierenden, entfernt. "Ach wie niedlich, Nessi diesmal schon im Mai!"
Die Gelegenheit konnte kaum günstiger sein. Und Möllemann wäre nicht Möllemann, hätte er sie ungenutzt vorübergehen lassen. So war es nach dem Rückzug von Parteichef Kinkel nur eine Frage der Zeit, bis Genschers einstiges Ziehkind und Sprachrohr seinen Hut in den Ring der Liberalen werfen würde, um nach drastischem Absturz ein Comeback zu versuchen.
Dabei haben die Gründe, die der schlagzeilenträchtige PR-Profi und Ex-Lehrer für seinen mediengerecht inszenierten Schritt vorbringt, durchaus Hand und Fuß. Die jüngsten Wahlen haben es schließlich überdeutlich belegt: Die Pünktchenpartei ist nicht nur als Mehrheitsbeschaffer überflüssig gewor den, sie wird auch inhaltlich kaum noch wahrgenommen. Statt kosmetischer Korrekturen ist also eine Rundumerneuerung dringend erforderlich, soll das endgültige Aus noch abgewendet werden.
Doch ob nun gerade der "große Staatsmann Mümmelmann", wie Franz Josef Strauß selig den westfälischen Ehrgeizling gern verspottete, derjenige ist, der die Fahrt in den Abgrund noch aufhalten kann, muß freilich ernsthaft bezweifelt werden. Weder als Bonner Bildungs- noch als Wirtschaftsminister hat sich der flotte Sprücheklopfer bleibende Meriten verdient. Und auch als programmatischer Vor- oder gar Querdenker ist Möllemann nirgendwo aufgefallen. (NUN95/MAI.02154 Nürnberger Nachrichten, 30.05.1995, S. 2; Bremsklötze für Reform Die Qual der Wahl - Parteien nicht an einem kleineren Parlament interessiert Verkleinerung wünschenswert Von Aufgabe entfernt FDP-Vorsitz: Möllemann tritt gegen Gerhardt an)
Gewiß, Henning Scherf hat im Vorwahlkampf klargemacht, daß er notfalls auch mit der CDU paktieren würde, aber eben nicht gerne. Nun muß er. Ob das gutgeht?
Wäre es an diesem Sonntag nur um Bremen gegangen und um die dortige SPD, könnte man sich jetzt auf den Standpunkt stellen: Sollen die sehen, wie sie damit klarkommen. Nun ging es aber ähnlich wie in Nordrhein-Westfalen auch darum herauszufinden, ob das Modell Rot-Grün auch auf Bundesebene eine Zukunft haben könnte. Das hätte allerdings nicht nur klare und eindeutige Zustimmung vorausgesetzt, sondern auch insgesamt ein Verfahren, das dem Bürger signalisiert: Hier kommt etwas, was Hand und Fuß hat. Das Votum der Bremer Sozialdemokraten - einen Befürworter von Rot-Grün auf den Schild zu heben, den aber zu zwingen, mit den Schwarzen zu paktieren - ist da eher kontraproduktiv. VOLKER DIECKMANN (NUN95/JUN.00796 Nürnberger Nachrichten, 12.06.1995, S. 2; Groteskes Theater - Das Votum der Bremer SPD)
Man muß aber nicht unbedingt Trent D'Arbys Ausführungen über kosmische Liebe oder göttliche Erleuchtung goutieren, um an seiner Musik Gefallen zu finden.
Der ehemalige Journalist, Boxer und Deserteur, dessen Karriere in Deutschland begann, ist ein energiegeladener Show-Mann, der im Handumdrehen die Stimmung wechseln kann. Fetzige Funk-Nummern, aufwühlender Crossover, knallharte Rock-Rhythmen und sanfte Soul-Balladen sorgen für Abwechslung. Die Stimme des expressiven Sängers kann geschmeidig wie Stevie Wonder und aufreizend wie James Brown klingen, aber auch gurgeln wie Rod Stewart.
Der 33jährige ist zweifellos ein vielseitiges Talent, nur standen ihm bisher seine eigenen Manierismen im Wege. In Nürnberg läuft er als gutgelaunter Entertainer zu großer Form auf und macht mit seiner ausgebufften Fünf-Mann-Band Musik mit Hand und Fuß, Musik für Kopf und Bauch. Das Themenspektrum der Songs ist weitgespannt. Die neue Ballade "If You Go Before Me" etwa singt Trent D'Arby allein am E-Piano und leitet sie virtuos in eine ungewöhnliche Fassung seines alten Hits "Sign Your Name" über. Am Schluß ist das Publikum hellauf begeistert. STEFFEN RADLMAIER
Aktuelle CD: Terence Trent D`Arby, "Vibrator" (Sony Music) (NUN95/JUN.01381 Nürnberger Nachrichten, 20.06.1995, S. 18; Sex und Seele - Sternstunde zum Tourneeauftakt: Terence Trent D'Arby in Nürnberg)
Weil die Stadtverwaltung mauerte, nahmen der Branddirektor und einige Kollegen, darunter Günter Herzog als Vertreter der freiwilligen Feuerwehren in der Stadt und Peter Vogel als Personalratschef, die Sache selbst in die Hand und gründeten Anfang Juni auf eigene Faust einen Verband mit vorerst 40 statt 1000 Mitgliedern. Gerade unter den Freiwilligen hatte sich offenbar schon erheblicher Unmut breit gemacht. Die Ablehnung der Stadt, die Kosten zu übernehmen, erschien ihnen als eine Geringschätzung ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Dienst der Allgemeinheit.
Der Vorstoß der Führungskräfte war dem für die Feuerwehr zuständigen Bürgermeister Willy Prölß allerdings auch nicht recht. Im Ältestenrat will er deshalb die Haltung der Stadt korrigieren und sich demnächst dafür stark machen, daß aus dem Zusammenschluß eine Sache mit Hand und Fuß wird. Dann fehlt als letzter Schritt nur eins: eine Satzungsänderung. WOLFGANG HEILIG-ACHNECK (NUN95/SEP.00895 Nürnberger Nachrichten, 12.09.1995, S. 9; 40 Floriansjünger gründeten auf eigene Faust einen Feuerwehrverband, um gegenüber dem Umland nicht isoliert zu werden)
Nur darüber, daß hier das Theater als Form und Institution gleich mitliquidiert wird, fällt naturgemäß kein glaubwürdiges Wort.
Jedenfalls bestünde, wollte man so etwas wie eine Bilanz ziehen, "Verkommenes Ufer" im wesentlichen aus Fehlanzeigen: Kein einziger Punkt und kein einziges Komma; keine Handlung und kein nennenswerter roter Faden; keine ausgearbeiteten Figuren und also auch keine Biographien; kaum Dialoge und schon gar kein wie auch immer geartetes Miteinander des dramatischen Personals. Statt dessen nichts als torkelnde Monologe und trübe Assoziationsfluten, telegrammatisches Gejammer und neuklassizistisches Wehklagen in Sachen Geschlechterkampf, Emanzipationsleid und Todessehnsucht, vereint in einem "Theaterstück", das bestenfalls einem kultivierten Scherbenhaufen ähnelt.
Wie, mag Regisseur B. K. Tragelehn sich gefragt haben, diesem Abraumberg so etwas wie Hand und Fuß, Sinn und Verstand einhauchen - und hat das in solchen Fällen womöglich einzig Statthafte getan: Er hat zwei hinlänglich tragische Figuren entworfen und sie nacheinander einem Wechselbad aller erdenklichen Künstlichkeiten ausgesetzt, Barbara Nüsse (Medea) mehr noch als Peter Lohmeyer (Jason). Der darf seine lebensendlichen Wortschlammströme noch vergleichsweise flüssig aufs Publikum loslassen und dabei einen leidlich bemittleidenswerten Schlappschwanz spielen: Geknechtet, gequält, sentimental und selbstgerecht, kurzum ein ziemlich zeitloses Bild männlichen Jammers.
Barbara Nüsse hingegen tritt hier als personifizierte Enzyklopädie sämtlicher theatralischen Tonfälle, Gangarten, Redeformen und -tempi, Bewußtseinslagen und Gemütsfarben auf, die sich halt im Verlauf jener ersten neunzig Minuten, die sie nacheinander überdreht und empört und versonnen und irre zu sein hatte, unterbringen ließen. (NUN95/SEP.01315 Nürnberger Nachrichten, 18.09.1995, S. 23; Kultivierter Scherbenhaufen - "Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten" von Heiner Müller in Hamburg: Theater mit Fehlanzeigen)
Sie haben sich ihre Informationsnetze ausgebaut, die sie in persönlichen Kontakten zu den Akteuren pflegen, denn das wirklich Wichtige erfährt man nicht in Pressekonferenzen, sondern im vertraulichen Gespräch. Das kann beim Früh- oder Dämmerschoppen sein, beim Wein- oder Bierabend in einer Landesvertretung, am Stammtisch oder in den Hintergrundkreisen, von denen niemand exakt weiß, wie viele es von ihnen in Bonn gibt. Hier reifen die Geschichten für die zweite und dritte Seite der Zeitung. Manchmal zahlt es sich erst nach Tagen aus - manchmal auch nie -, daß man sich den Abend mit Politikern um die Ohren gehauen hat. Mitunter ist es nur ein Nebensatz, ein hilfreicher Hinweis für die weitere Recherche, ein Gedanke, der später einmal einem Kommentar Hand und Fuß geben kann. Die Erklärungen des Regierungssprechers sind für den Korrespondenten von untergeordneter Bedeutung, wichtiger sind oft die Leute in der zweiten und dritten Reihe. Natürlich besteht bei jahrelangen Bekanntschaften zwischen Politik und Journalismus die Gefahr der zu großen Vertrautheit, der schwindenden Distanz - besonders in einer Stadt, in der beide Sparten auf so engem Raum beieinander liegen. Diese Gefahr wird jedoch durch die Konkurrenz der Akteure auf der Politikbühne gemildert und durch das Wissen der Korrespondenten, daß nur die Wahrung der eigenen Unabhängigkeit auf Dauer Erfolg haben kann. JÜRGEN TUCHEL, GERD RAUHAUS (NUN95/OKT.00752 Nürnberger Nachrichten, 11.10.1995, S. 25; In der vordersten Reihe - Jürgen Tuchel und Gerd Rauhaus sind das NN-Team in Bonn -Auftrag: Hintergrund)
Am Rosenmontag, 19. Februar, organisiert das Jugendamt mit Festausschuß und Förderverein einen Umzug für die Kinder. Treffpunkt ist ab 13.30 Uhr an der Brautkehre neben der Frauenkirche. Um 14 Uhr ziehen die verkleideten Mädchen und Buben über die Fleischbrücke, Kaiserstraße zum Weißen Turm und von dort durch die Karolinenstraße zur Lorenzkirche. Neben vielen Teilnehmern aus den städtischen Kinderhorten, Aktivspielplätzen und Freizeitheimen schließen sich auch Jugendgruppen der Karnevalsgesellschaften an. Der Spielmannszug St. Otto aus Bamberg, die Blaskapelle Schwarzenbruck und die Gruppe "Sambuco Samba" sorgen mit musikalischen Einlagen für Stimmung. Um 14.45 Uhr veranstalten die Faschingsgesellschaften vor der Lorenzkirche ein "Kindergaudiprogramm". Die städtischen Spielmobile "Ratz" und "Mobbl" laden zur "Faschingsreise für Kopf und Bauch mit Hand und Fuß" ein. hv (NUN96/FEB.01102 Nürnberger Nachrichten, 14.02.1996, S. 10; Höhepunkt der Faschingsfeiern ist der große Umzug am Sonntag, zu dem mehrere zehntausend Zuschauer erwartet werden)
Boenerstraße 30a, 90765 Fürth
Politischer AschermittwochAm Aschermittwoch dreschen die Parteien aufeinander los, daß nur die Fetzen fliegen. Auf der anderen Seite herrschte ziemliche Einigkeit beim Durchboxen des Diätenangleichs im Bundestag.
Vielleicht ist der Aschermittwoch auf Dauer gesehen nur eine Gaudi-Angelegenheit, was wiederum anzuzweifeln ist. Denn mit der Gaudi ist das Thema Arbeitslosigkeit wohl kaum aus der Welt zu schaffen, wohl kaum auch mit dem gegenseitigen Vorwurf der Untätigkeit. Über die Arbeitslosigkeit ist wohl schon genügend diskutiert worden, wo aber bleibt jemand, der wirkliche Vorschläge einbringt, welche Hand und Fuß haben.
Über vier Millionen Arbeitslose: Das sollte alle die aufrütteln, welche es zu verantworten haben. Was mit den Geldern der Rentenversicherung für Löcher gestopft wurden, läßt mich vermuten, daß der Staat vor der Pleite steht.
Jetzt kommt aus aller Politikermunde der Ruf, sparen, sparen und nochmals sparen. Gott sei Dank ist die Diätenangleichung noch vorher erfolgt, sonst hätte man sie wohl kaum verwirklichen können. Ob die Sache bis zu den Wahlen vom Volke vergessen ist, möchte ich bezweifeln. Nachdem aus der Rentenkasse nichts mehr zu holen ist, kommt der Wille zur Sparsamkeit unglaubwürdig zu spät. (NUN96/FEB.02263 Nürnberger Nachrichten, 29.02.1996, S. 31;)
Sie hat Juden zynisch gebraucht und mißbraucht."
So deutet einiges darauf hin, daß während einer Welle scheußlicher antisemitischer Schmierereien um die Jahreswende 1959/60 in Köln und anderen westdeutschen Städten Stasi und KGB "den Pinsel gelenkt" haben. Untrügliche Beweise können Wolffsohn und sein Wissenschaftler-Team dafür zwar nicht beibringen, aber seine Frage, ob "nicht alles ins Bild paßte", hat schon ihre Berechtigung. Überzeugender wird die Beweisführung, sobald sich der Autor auf Stasi-Quellen stützt. Der DDR-Geheimdienst plazierte Anfang der 60er Jahre "U-Boote" (Verbindungsleute) in westdeutschen Rechtsparteien, nicht um sie zu unterwandern, sondern um ihren Antisemitismus noch anzufachen und ihn dann genüßlich auszuschlachten. Das ist belegt, das hat Hand und Fuß.
Der strategische Kopf dieser und anderer Aktionen war Albert Norden, Sohn eines Rabbiners. Ihn und eine lange Reihe "nützlicher Juden", insbesondere aber für die DDR) "nützlicher Poeten" von Anna Seghers bis Arnold Zweig, von Stephan Hermlin bis Stefan Heym nimmt Wolffsohn im Herzstück seiner Abhandlung gnadenlos, mit bissiger Schärfe und ohne jede "Witzigkeit" auseinander. Der Hecht im Karpfenteich schnappt, wo er etwas zu schnappen findet, ob es sich nun um eine "pietätlose UnHeymlichkeit", angebliche Geldgier oder "politisches Strammstehen" handelt. Wem nützen solche hämischen Charakterporträts, wem nützt die breite Darstellung der Wolffsohnschen Privatfehde mit Heinz Galinski? Trotz der im Prinzip verdienstvollen Aufklärung über die verlogene DDR-Politik tragen sie zu dem Vorurteil bei, Juden hätten sich von DDR-Oberen häufiger oder bereitwilliger mißbrauchen lassen als andere. (NUN96/MAR.01693 Nürnberger Nachrichten, 21.03.1996, S. 37; Michael Wolffsohn: Die Deutschland-Akte - Mit bissiger Schärfe eine DDR-Legende entzaubert)
Enttäuschend dagegen Amina Claudine Myers, die im direkten Vergleich gerade mal fürs Vorprogramm sorgte. Die schwarze Amerikanerin hatte jedenfalls nicht ihren besten Tag erwischt. Weihevoll und wortlos inszeniert die imposante Lady ihr expressiv zupackendes Intro am Flügel, um sich dann dem Orgelkasten zuzuwenden. Blues und Gospel bilden das Fundament, auf dem Amina Claudine Myers ihre Klangkathedralen errichtet, die sich allerdings ziemlich schnell als dröhnende Klangklischees entpuppen.
Außer leeren Blues-Phrasen wie "Feelin' Blue" oder "Have Mercy" hat Mrs. Myers nichts zu sagen, und auch ihr Partner, der Mundharmonika-Spieler und Sänger Chicago Beau, kommt über Mittelmaß nicht hinaus.
Dagegen hat die Musik von Barbara Dennerlein im wahrsten Sinne Hand und Fuß. Denn die junge Münchnerin, die sich in den letzten Jahren zielstrebig zur Jazz-Elite hochgearbeitet hat, besticht nicht nur durch ihre Fingerfertigkeit, sondern auch durch eine imponierende Beinarbeit. Der pausenlose Step-Tanz auf den Baßpedalen ist faszinierend zu beobachten. Die temporeichen Stücke, überwiegend Eigenkompositionen, lösen sich zwar selten von Mainstream-Mustern, klingen aber frisch und unverbraucht. Daneben verblaßt sogar die Erinnerung an Orgel-Originale wie Georgie Fame oder Jimmy Smith.
Als wahrer Glücksfall erweist sich die Besetzung des Dennerlein-Trios: Der australische Gitarrist Steve McKenna arbeitet mit allen klangtechnischen Raffinessen, der amerikanische Schlagzeuger Gene Calderazzo streut Sand ins Swing-Getriebe. Vielseitigkeit ist Trumpf: Ob rasant-ironisches "Fast Food", eine gefühlvolle Blues-Ballade wie "God Bless the Child" oder die Latin-Jazz-Nummer "Samba" für den gleichnamigen Dennerlein-Dackel, das Trio bringt's nonchalant auf den (NUN96/MAI.01355 Nürnberger Nachrichten, 18.05.1996, S. 23; Gruppenbild mit Damen - Wiederentdeckung der Hammond-Orgel: Amina Claudine Myers und Barbara Dennerlein in der Tafelhalle)
Auch der FDP-Wirtschaftsminister Brüderle, unter anderem zuständig für den Fremdenverkehr, lehnt die geplante Kürzung bei den Kuren und Reha-Behandlungen kategorisch ab, weil sie erhebliche Einbußen für die Kurorte bedeutet. Das erspart den Bayern die schwierige Entscheidung zwischen den eigenen Interessen und der Loyalität gegenüber ihrem CSU-Vorsitzenden und Bundesfinanzminister Theo Waigel, denn auch ohne die bayerischen Stimmen reicht die Mehrheit für den Vermittlungsausschuß.
Auch in anderen Punkten scheren Landesregierungen, die von der CDU allein oder zusammen mit einem Koalitionspartner geführt werden, aus der Bonner Linie aus. Berlin muckt auf, weil die Landeskassen leer sind. Bayern will unter dem Druck der Bischöfe eine Kürzung der Lohnfortzahlung bei Krankheit wenigstens für Schwangere verhindern. Ein Gerücht ohne Hand und Fuß ist dagegen die Meldung, daß die ostdeutschen Länder oder Bundestagsabgeordnete aus dem Osten gegen das Sparpaket stimmen wollen, weil die geplante Kürzung der Mittel für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) in den neuen Ländern Hunderttausende von Arbeitsplätzen ausradieren würde. Dieser Plan ist im Sparpaket überhaupt nicht mehr enthalten. Ihn hat Waigel für den Haushalt 1997 ausgeheckt, und der ist erst im November entscheidungsreif.
Auch die SPD-Länder sind nicht in allen Punkten geschlossen. So will zum Beispiel Niedersachsen dem Gesetz zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren im Interesse der Industrie zustimmen. Da sich Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern der Stimme enthalten, wird es für die Anrufung des Vermittlungsausschusses nicht reichen, und das Gesetz kommt durch - vermutlich als einziges an diesem Tag. (NUN96/JUL.01547 Nürnberger Nachrichten, 19.07.1996, S. 2; Sparpaket wird zum Dauerbrenner: Nach dem heutigen Scheitern beginnt erst die Arbeit)
Beim Gastspiel im nur halbvollen Erlanger Markgrafentheater erntete die britische Company für ihr Sparmodell in Sachen Bewegungs-Art immerhin freundlichen Applaus.
"The Stop Quartet" nennt sich Burrows' Choreographie, mit der die kleine Truppe (neben Jonathan Burrows selbst tanzen noch Ragnhild Olsen, Fin Walker undHenry Montes) derzeit, unterstützt von British Council und Siemens, durch Europa tourt. Im leichten Gepäck (die Bühne bleibt leer) hat das Ensemble ein sperriges Tanz-Werk. Zu Musik und Geräusch von Kevin Volans und Matteo Fargion demonstriert Burrows' Kreation vor allem, wie radikal entrümpelter Tanz funktioniert: das Fragment als Prinzip.
Identifizierbar ist anfangs lediglich ein einziges Wirbeln und Rudern, Tribbeln und Kreisen, Greifen und Hocken. Daß diese impulsiven Arm- und Beinaktionen auch choreographisch Hand und Fuß haben, läßt sich zunächst nur ahnen, wird aber rasch deutlich im zügigen Fortgang der widerborstigen Bewegungsästhetik, die sich ganz offensichtlich in einer programmatischen Verweigerungshaltung zu Handlung und Harmonie befindet. Erst im Duo, dann im Trio und schließlich im titelgebenden Quartett untersucht Burrows' eigenwillige (und auch eigentümlich faszinierende) Tanzschöpfung das weite Spannungsfeld zwischen den Polen Dissonanz und Synchronität.
Und wenn sich die zunächst asynchronen Soloaktionen zur erkennbaren Gruppendynamik steigern, dann wird hinter den staubtrocken, fast ruppig exerzierten Bewegungsvokabeln doch noch mehr als nur Fragmentarisches sichtbar. In diesen stärksten Momenten besitzt "The Stop Quartet" spröde Schönheit und fast schon abstrakt-expressive Poesie. (NUN96/OKT.01254 Nürnberger Nachrichten, 17.10.1996, S. 25; Duo, Trio und Quartett - Sperriges Tanz-Werk: Die "Jonathan Burrows Group" gastierte in Erlangen)
"Wir suchen und wählen gezielt Firmen, die Marktnischen bedienen und zukunftsorientiert sind", erklärt Dornisch die Aufnahmebedingungen. Und die haben bei weitem nicht alle Interessenten erfüllt: Von 120 Bewerbern blieben gerade mal besagte 13 übrig.
Leicht macht sich Dornisch, der vor seiner Berufung an die Schwung-Spitze bei der Innovationsberatungsstelle der LGA in Nürnberg arbeitete und dort technologieorientierte Unternehmensgründungen betreute, die Auswahl "seiner" Firmen nicht. Der 53jährige Maschinenbauingenieur berät jeden Existenzgründer, der zu ihm kommt - tatkräftige Hilfe inbegriffen: "Ich prüfe die Firmenkonzepte, weise auf mögliche Defizite hin, helfe bei Förderanträgen und gehe mit den Gründern - wenn gewünscht - sogar zur Bank." Letzteres allerdings nur, wenn der Geschäftsplan Hand und Fuß hat. In solchen Fällen scheut er auch nicht davor zurück, sich für risikobehaftete Vorhaben stark zu machen.
Vom Know-how des "Hausherrn" profitierte auch Huprich. Der Unternehmer entwickelt einen neuartigen Kaschierautomaten, der Druckerzeugnisse mit wasserfesten Beschichtungen veredelt; für die Realisierung dieses Projekts bekommt der Maschinenbauingenieur Geld aus dem bayerischen Fördertopf für technologieorientierte Unternehmensgründungen. Auch zwei weitere Schwung-Mieter werden mit Mitteln aus diesem Programm unterstützt.
Apropos "Geld": Zum Billigtarif gibt es die Schwung-Büros nicht, die Mieten liegen auf dem ortsüblichen Niveau. Der (finanzielle) Clou des Gründerzentrums liegt in der Kostenersparnis durch gemeinsam genutzte Geräte und Konferenzräume sowie Serviceleistungen, die die Mieter in Anspruch nehmen können. (NUN98/MAR.01796 Nürnberger Nachrichten, 21.03.1998, S. 10; Schwabacher Gründerzentrum "Schwung" setzt auf Beratung und Service)
Stephane Franke, der zur Zeit mit Damian Kalabis ein Trainingslager in Spanien absolviert, ging gestern in die Gegenoffensive: "Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir haben uns entschlossen, für unangemeldete Blutkontrollen jederzeit zur Verfügung zu stehen. Wir unterstützen alles, was die Zweifel ausräumen kann", erklärte er.
Daß nach seinen Aussagen möglicherweise unschuldige Personen mit Epo-Mißbrauch in Verbindung gebracht werden, nimmt Dr. Graff in Kauf. "Das kann ich nicht ändern, wichtiger ist mir, daß endlich etwas getan wird. Ich habe bereits am 6. November den DLV-Ärzten die Anweisung geben, auf keinen Fall Mittel zur Blutverdünnung zu verabreichen", so der Mediziner, der zu seinen Vorwürfen steht: "Ich schieße nie aus der Hüfte. Es hat alles Hand und Fuß."
Das Blutdopingmittel Erythropoietin (Epo) vermehrt die Anzahl der roten Blutkörperchen als Sauerstoffträger. Epo ist somit gerade in Ausdauersportarten ein geeignetes Mittel zur Leistungsmanipulation. Im Sommer hatte Epo bei den Tour de France für den größten Skandal in der Geschichte des Radsports gesorgt, als mehrere Fahrer den Gebrauch von Epo gestanden hatten und das Team Festina von der Tour ausgeschlossen worden war. (NUN98/NOV.01446 Nürnberger Nachrichten, 18.11.1998, S. 34; DLV-Mannschaftsarzt Dr. Graff geht in die Offensive - "Zwei dopen mit Epo")
52 Firmen wurden bereits kontaktiert, "mit mehr oder weniger Erfolg." Optimistisch ist er aber dennoch, weil "Football faszinierend ist".
Viel Habhaftes gibt es bei den Timberwolves aber noch nicht. Der Trainer steht mit Bill Perry fest. Doch schon hinter dem Kader gibt es große Fragezeichen, auch der Ort für die Heimspiele ist offen. Viel Arbeit wartet noch. Bis Ende Januar sollen die Weichen gestellt sein. Eine Frist, die auch Wolfermann im Auge hat. "Bis dahin will ich die Timberwolves mit Hand und Fuß verarztet haben. Hoffentlich mit mehr als einem Trostpflaster. heh (NUN98/NOV.02506 Nürnberger Nachrichten, 30.11.1998, S. 13; Klaus Wolfermann ist bei den Franken Timberwolves "der Mann für das Geld" Footballer hoffen auf großen Wurf Ex-Olympiasieger soll als Marketingexperte für ein solides wirtschaftliches Fundament sorgen)
Zum Beispiel müsse noch geregelt werden, wie verhindert wird, daß ein Arzt Patienten zu lange selbst behandelt und somit an sich bindet, obwohl die Behandlung bei einem Kollegen medizinisch ratsamer wäre.
Schmidbauer wehrt sich auch dagegen, daß "bruchstückhaft ein Konzept an die Öffentlichkeit gebracht wird", das nur ein Teil der großen Gesundheitsreform ist - und dies, ohne vorher mit dem Koalitionspartner gesprochen zu haben. In das Gesamtpaket gehört unter anderem auch die Frage der Prävention, der Zusammenarbeit von Ärzten und Kliniken und der Beitragsgestaltung. Darüber werde man in der nächsten Woche auf Expertenebene und dann in Arbeitsgruppen eingehend reden. Und erst ganz am Schluß, so meinte Schmidbauer, könne man die Chipkarten entsprechend dem neuen Gesundheitskonzept ändern - dann hätte die Umprogrammierung Hand und Fuß, und dann wäre auch der Kostenaufwand vertretbar. (NUN99/FEB.01148 Nürnberger Nachrichten, 13.02.1999, S. 4; Der Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Horst Schmidbauer erläutert seine Vorstellungen für die Stärkung des Hausarztes)
Die Planungen des Cinecitta-Besitzers Wolfram Weber für ein Imax-Kino im Katharinenbunker sind ins Stocken geraten. Der Grund: Die Verhandlungen mit der Stadt über den Erbpachtvertrag für das Grundstück zogen sich in die Länge. Nun wird es vermutlich Anfang Mai werden, ehe der Bau beginnen kann.
Kinobesitzer Weber ist "etwas verwundert" über die Verzögerung seitens der Stadt. Der Vertragstext habe inzwischen Hand und Fuß. Erst gestern sei er noch zu Detailabsprachen im Liegenschaftsamt gewesen, der dreiseitige Beschlußvorschlag für die Kommunalpolitiker liege ebenfalls vor. Eigentlich könnte der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 21. April endgültig grünes Licht geben. Doch die Vertragsabsegnung steht nicht auf der Themenliste.
"Das Imax-Projekt darf und wird nicht scheitern", sagt Wolfram Weber fest entschlossen. "Immerhin wurden bereits Vorleistungen von einer Million Mark erbracht." Drei Probleme drücken den Investor besonders: Zum ersten läuft die Frist für das Finanzierungsangebot der Bank zum 30. April ab, zum zweiten fallen die Ratenzahlungen für die Imax-Lizenz an und zum dritten muß der Film für das Stadtjubiläum am 16. Juli 2000 allmählich in Auftrag gegeben werden. (NUN99/APR.01113 Nürnberger Nachrichten, 15.04.1999, S. 19; Cinecitta-Besitzer Wolfram Weber ist "etwas verwundert" über Verhalten der Stadt)
Der Patient muß Verletzungen meiden, denn er spürt sie nicht. Die Zehen sind taub.
Als der Verband das erste Mal ab- genommen wurde, war Ognian glücklich. "Nicht eine Sekunde dachte ich, daß die Hand komisch aussieht. Das ist unwichtig. Ich spürte in dem Augenblick nur viel Hoffnung." Der Bulgare, dem die bosnische Krankenschwester Andelka gute Dolmetscherdienste leistet, ist von der Uni-Klinik, vom Professor, den Ärzten und Pflegekräften begeistert. "Ich hatte nie das Gefühl, ein Fremder und Ausländer zu sein." Noch schmerzen die Wunden an Hand und Fuß ein wenig.
Grünert, einer der jüngsten Professoren der Hand- und Plastischen Chirurgie in Deutschland, hat bereits 31 Zehen transplantiert. Sein Schwerpunkt ist die Mikrochirurgie. Mehr als reine Schönheitsoperationen reizt ihn die Wiederherstellung von Gewebedefekten; verursacht durch Tumore oder Unfälle. Einer Frau, die einen Daumen verloren hatte - ebenfalls unerläßlich für den Zangengriff und damit für die manuelle Fähigkeit des Menschen - amputierte er den Zeigefinger und nähte ihn an die Stelle des Daumens wieder an. Seine Arbeit sieht er folgendermaßen treffend definiert: "Der plastische Chirurg gibt dem Patienten das wieder, was ihm die Natur geschenkt und das Schicksal genommen hat." (NUN99/APR.02426 Nürnberger Nachrichten, 30.04.1999, S. 12; Wie Ognian sein Leben wieder in den Griff kriegen will - Zwei Zehen verpflanzt)
Für Präsident Helmut Hack ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Vereinsstrukturen wichtig - Sportlich das Fundament verbessert
Visionen, also Traumbildern, hängt Helmut Hack nicht nach. Wenn der Präsident der SpVgg Greuther Fürth perspektivisch denkt - und das gilt für seinen Beruf als Geschäftsführer der Tee- und Kräuter-Firma Martin Bauer ebenso wie für seine Leidenschaft Fußball, die von Kindesbeinen an ein wichtiger Teil seines Lebens war -, dann haben seine Vorstellungen Hand und Fuß, lassen sich realisieren.
Darum ist seine Aussage, die Zweitliga-Saison 1999/2000 sei für die Fürther "noch ein Jahr des Übergangs" keine Abwertung des aktuellen sportlichen Leistungsvermögens. Hack legt Wert darauf, dass sich der Verein in seiner Gesamtheit positiv weiterentwickelt - "und das ist nur bedingt abhängig vom Tabellenplatz". Die Strukturen müssen stimmen, dynamische Mitarbeiter im Umfeld sollen längerfristig hineinwachsen in die Verantwortung. Flutlicht, neue Südtribüne, neuer VIP-Bereich - Mitglieder, Zuschauer und Sponsoren, die in eigener Regie und damit individuell betreut werden, sollen sich wohlfühlen, sich mit dem Verein identifizieren.
Weil Hack aber genau weiß, dass "am wichtigsten ist, dass das Sportliche paßt", wird auch auf dieser Ebene vorausgedacht und geplant. (NUN99/AUG.00940 Nürnberger Nachrichten, 12.08.1999, S. 29; "Tabellenplatz ist nicht das Maß aller Dinge")
Ein schönes Beispiel dafür liefert der jüngste Vorstoß des neuen saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller. Wenn wir ihn recht verstehen, sollen die Renten zwar an Nettolöhne gekoppelt bleiben. Allerdings wird schrittweise einfach das Renteneintrittsalter erhöht. Am liebsten möchte Müller es gleich an die gestiegene Lebenserwartung knüpfen. "Alles andere ist nicht finanzierbar", gibt er zu. Was anderes ist dieses als eine Rentenpolitik nach Kassenlage? Abgesehen davon: Wenn das Rentenalter angehoben wird, woher sollen dann die Stellen für die Jüngeren kommen?
Bevor noch mehr Vorschläge von dieser Güte kommen, wäre es vielleicht doch angebracht, dass sich Opposition und Koalition in eine Klausur begeben, um ein Rentenmodell auszuarbeiten, das Hand und Fuß hat und das mit einer breiten parlamentarischen Mehrheit auch tatsächlich verabschiedet werden kann. Dass ein demographischer Faktor in die Rentenformel eingebaut werden muss, der den veränderten Altersaufbau der Gesellschaft berücksichtigt, darüber sind sich alle Beteiligten inzwischen einig. Vielleicht könnte man im Gegenzug den demagogischen Faktor aus der Rentendebatte heraushalten. GEORG ESCHER (NUN99/OKT.01691 Nürnberger Nachrichten, 20.10.1999, S. 2; Rentenvorschläge der Union)
kicker
-Redaktion ihr Votum. Der gebürtige Unterfranke sei außerdem ein Beispiel dafür, dass "man aus Niederlagen" - wie dem Abstieg des 1. FC Nürnberg im Mai letzten Jahres - "gestärkt hervorgeht, wenn man nur bereit ist, die negativen Erfahrungen positiv zu verarbeiten. Baumann hat sich in neuer, Bremer Umgebung mehr als stabilisiert."
Frank Baumanns tadellose Berufsauffassung hat längst auch Erich Ribbeck überzeugt. Der Teamchef der Fußball-Nationalmannschaft hatte Baumann erstmals Mitte November vergangenen Jahres für das Länderspiel in Oslo gegen Norwegen nominiert und zeigte sich mit dem Debüt hoch zufrieden. "Frank Baumann ist ein sehr intelligenter Spieler. Was er macht, hat Hand und Fuß", so Ribbeck. Der Ex-Nürnberger gehört zum Kandidatenkreis für das Aufgebot für die Europameisterschaft im Juni 2000.
Hoffnung für Youngsters
Ribbeck setzt rund sechs Monate vor Beginn des kontinentalen Turniers in Belgien und den Niederlanden seine Stammspieler ohnehin weiter unter Druck und macht gleichzeitig einigen weiteren Bundesliga-Youngsters Hoffnung auf ein EM-Ticket. "Ich bin ganz sicher, es wird im EM-Kader den einen oder anderen jungen Spieler geben, an den man jetzt noch gar nicht denkt", sagte Ribbeck in einem Interview mit der (NUN00/JAN.00107 Nürnberger Nachrichten, 04.01.2000, S. 23; Laut "kicker" bester Verteidiger - Lob für Baumann - Ex-Nürnberger hofft auf EM)
Monti zeigte der Branche schon kurz nach seinem Amtsantritt im September, wohin die Reise geht: Er ließ den französischen Hersteller Peugeot durchsuchen. Wie bei anderen Herstellern auch gehen die Wettbewerbshüter dem Verdacht nach, ob europäische Billig-Märkte abgeschottet und auswärtige Kunden so am Autokauf gehindert wurden. Im laufenden Jahr steht bei der Kommission eine Überprüfung der 2002 auslaufenden Gruppenfreistellung für den Autovertrieb an. Damit könnten die ausgesuchten Autohändlersysteme in Europa in Frage gestellt werden. Bei einer Änderung müssten möglicherweise freie Händler zugelassen werden.
Entscheidungen halten stand
Die Branche und ihre Fürsprecher in der Politik bekamen erst unlängst vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) demonstriert, dass Wettbewerbs-Entscheidungen der Kommission durchaus Hand und Fuß haben. Das Luxemburger Gericht bestätigte Mitte Dezember, dass VW auf Beihilfen des Landes Sachsen für die Werke Chemnitz II und Mosel II von 241 Millionen DM verzichten muss. Da wichtige Wettbewerbsfälle inzwischen oft vor Gericht enden, ziehen sie sich über Jahre hin. (NUN00/JAN.00116 Nürnberger Nachrichten, 04.01.2000, S. 7; Vor allem Europas Autobauer beobachten intensiv Mario Montis Pläne für dieses Jahr)
Einmal wollte die Truppe abends einen Hafen ansteuern, doch die Ebbe war schneller: "Wir sind mitten im Hafen steckengeblieben", erzählt Steffen, und Konstantin grinst: "Alle Touristen am Hafen haben uns angelacht." Die Mannschaft musste dann bis zwei Uhr nachts auf die Flut warten, um anzulegen.
Wenn mal alle Segel eingeholt waren und der Anker geworfen, haben es sich die jungen Seemänner und -frauen gemütlich gemacht, haben Gitarre gespielt und Lieder gesungen. Tagsüber stand viel Theater auf dem Programm, immer zum großen Thema Migration. "Natürlich gab es manchmal Kommunikationsprobleme", sagt Steffen Kircher. Deutsch war ja das Einzige, was alle gemeinsam hatten, doch teils war das nicht genug. Aber irgendwie geht es immer, zur Not mit Hand und Fuß. Boldo fängt an zu grinsen: "Spätestens nach ein paar Bier versteht man sich jedenfalls." Und nach einer Woche? War alles vorbei und die alte Routine hat wieder gewartet. Konstantin sagt, er habe danach erstmal Erholung gebraucht, vom vielen Lachen: "Ich wollte nur schlafen." JOHANNA POETZSCH (NUN00/JAN.00957 Nürnberger Nachrichten, 15.01.2000, S. 12; Auf der ,Amazone' gab's keine Sprachprobleme - Junge Aussiedler genossen Freizeit an der Nordsee)
Wir sind daher mit der Zusammenstellung des neuen Kaders so früh dran wie noch nie. Außerdem bleiben fast alle Stammspieler beim Verein, auch das ist mit Blick auf die Vorbereitung ein Plus.
Ihr Optimismus scheint trotz der sportlichen Rückschläge nach wie vor nicht zu erschüttern zu sein. Worauf vor allem gründet er sich?
Roth:Sicherlich, wir mussten erkennen, dass es so, wie wir es uns bisher vorgestellt haben, nicht geht. Deshalb haben wir professionellere Strukturen geschaffen und dafür mit Geenen und Augenthaler ein Duo verpflichtet, das sich in der Branche auskennt, über Kontakte und vor allem über einen guten Ruf verfügt. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass unsere Vorstellungen endlich einmal Hand und Fuß bekommen. Denn auf Dauer, und da wiederhole ich mich gerne, kann der Club nur in der Bundesliga bestehen. Und dahin wollen wir alle. Interview: WIELAND PETER (NUN00/MAI.02440 Nürnberger Nachrichten, 27.05.2000, S. 35; Präsident Roth beurteilt die Zukunft des Club optimistisch - Der FC Köln ist das Vorbild)
NÜRNBERG- Nein, "Schnellschüsse" lehnen alle ab. Wenn am kommenden Montag IG Metall, Vorstand und Betriebsrat von Grundig Gespräche aufnehmen, um noch anstehende Probleme am Standort Nürnberg-Langwasser zu lösen, müssen die Ergebnisse "Hand und Fuß haben", sagt Vorstandschef Herbert Bruch.
Ein Elf-Punkte-Papier werden die Arbeitnehmervertreter mitbringen. Im Mittelpunkt steht die Erhöhung der Stückzahl auf eine Million TV-Apparate - ohne Kleingeräte. Der Betriebsratsvorsitzende Dieter Appelt nennt außerdem die Einführung einer tariflich geregelten "Beschäftigungsbrücke", eine qualifizierte Personalplanung und, natürlich, keinen Personalabbau in Langwasser. Der Großaktionär Anton Kathrein hatte 400 bis 500 Arbeitsplätze in Frage gestellt und damit Aufregung ausgelöst.
Mit der Demonstration von Gemeinsamkeit vor der Presse wollten die Spitzen des Managements und der Arbeitnehmervertretung noch einmal unterstreichen, dass es derzeit keinen Grund für Befürchtungen über Entlassungen gebe. Die Beschäftigtenzahl von Grundig am Standort Langwasser lag Ende 1997 noch bei gerade 1000, gegenwärtig sind es rund 1500, bis Jahresende soll die Zahl von 2000 - davon 670 in der Fertigung - erreicht sein. (NUN00/JUN.02154 Nürnberger Nachrichten, 28.06.2000, S. 7; Vorstand und Arbeitnehmervertretung von Grundig rücken von den Äußerungen des Großaktionärs Kathrein ab)
FÜRSTENFELDBRUCK- Das war sie also. Eine Dreiviertelstunde lang hat Angela Merkel geredet, eingekeilt zwischen all den CSU-Fahnen hat sie hinuntergeblickt auf die Leute, die ihretwegen gekommen sind. 4000 Menschen sollen es sein da unten im Dampf, ein Bierzelt voller Christsozialer, voller Anhänger und Gegner aus dem eigenen Lager.
Viel Lob
Wacker habe sich die CDU-Vorsitzende geschlagen, bekunden die Besucher hinterher freundlich. "Was sie sagt, hat Hand und Fuß", meint Maria Musolff. Bei ihr hatte Angela Merkel freilich leichtes Spiel. "Stolz" sei sie, hatte die Oberbayerin schon vor Merkels Auftritt verkündet, "dass die CDU eine Frau zur Vorsitzenden gemacht hat. An Männern haben die ja nichts Gescheites."
Was Angela Merkel gesagt hat, war so neu indes nicht gewesen. Locker hatte sie die Themen abgearbeitet, jedes Konfliktfeld gestreift, das sich mit der rot-grünen Regierung irgendwie verbinden ließe: Steuer- und Rentenreform wird es nach ihren Worten so mit der Union nicht geben; Atomausstieg, Gentechnik-Feindlichkeit und Transrapid-Verbot verurteilt sie klar; und die Homo-Ehe lehnt sie ohnehin ab.
Heftiger Beifall (NUN00/JUL.01152 Nürnberger Nachrichten, 13.07.2000, S. 3; Die CDU-Vorsitzende kam bei ihrer Stippvisite im Fürstenfeldbrucker Bierzelt gut an)
Nur wurde sie schlecht ins Werk gesetzt, weshalb das Häuschen am Jakobsplatz nach sechs Jahren immer noch nicht angenommen wird. Die vom damaligen Oberbürgermeister stolz präsentierte Anlage im Frauentorgraben hat gravierende Fehler: Tauben lieben die Höhe, das Haus hingegen steht tief im Stadtgraben. Spaziergänger mit Hunden sorgen für Unruhe. Gewiss, nun brüten Tauben auch hier. Da aber nicht gefüttert wird, suchen sie weiter umliegende Baudenkmäler heim. Norbert Hinkel vom Tierschutzverein Nürnberg-Fürth entnimmt jeden Monat die Eier. "Ein ekliges Geschäft", meint er. "Es ist unzumutbar", sagt Elisabeth Mederer.
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