Institut für Deutsche Sprache, Mannheim


(P91/NOV.08964 Die Presse, 29.11.1991; Wenn der Hut brennt)



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(P91/NOV.08964 Die Presse, 29.11.1991; Wenn der Hut brennt)
Ein schmerzlicher Verlust

Wer Joschi Walter sagte, dachte zuerst an Austria und dann an Reformen. Wann immer es darum ging, Österreichs Fußball aus der Sackgasse zu holen, gehörte die Stimme Austrias zu den Wortführern. Er galt als scharfzüngiges Lästermaul, das gerne Dinge verzerrte, aber weniger zum Selbstzweck, vielmehr, um durch plakative Vergleiche die Lage bewußter zu machen. Mit ihm verliert nicht nur der Meister seinen Kopf, der in anderen Dimensionen dachte als so viele Vereinsmeier, mit ihm verliert auch der heimische Fußball eine Persönlichkeit, deren Horizont über die Klubbrille hinausreichte, deren Wort Gewicht und deren Konzepte stets Hand und Fuß hatten. Er machte sich über Unzulänglichkeiten, auch im eigenen Haus, mitunter lustig, aber hinter Scherz, Satire und Ironie steckte bei Walters Anmerkungen stets tiefere Bedeutung. Ihm ging's um Austria, aber auch Österreichs Fußball. Er lag ihm am Herzen, bis ihn sein Herz in Stich ließ. Der eloquente Funktionär wird ebenso fehlen wie der Kritiker und Reformer, der es weder sich noch anderen leicht gemacht hat. Darum ist der Verlust so schmerzlich!

-tzg (P92/MAR.07944 Die Presse, 17.03.1992; Ein schmerzlicher Verlust)
Stadt erarbeitet Förderungskatalog, um Energie zu sparen und die Luft zu schonen

WIEN (c.d.).

Es darf nicht mehr zum Himmel stinken, zumindest nicht mehr derart penetrant, wie es zur Zeit Gewohnheit ist. Wenn eine politische Instanz, nämlich Vizebürgermeister Hans Mayr, der Wiener Luftverschmutzung wörtlich genommen - den Kampf ansagt, dann hat dies Hand und Fuß.

Denn das dreistufige Programm der Wiener Stadtwerke zur Erhebung der Wiener Heizgewohnheiten und deren umweltbelastende Folgen ist bereits bei Stufe zwei, dem Emissionskataster angelangt. Der nächste Schritt ist das Sanierungskonzept, das bis Herbst erstellt werden soll. Grundziel: Einsparung von 50 Prozent der Heizenergie durch Isolierung der Häuser, Verwendung von Fernwärme und Gasheizungen sowie eine weitreichendes Förderungsprogramm.

Kohle - der größte Sünder (P92/JUL.20877 Die Presse, 15.07.1992; Heizgewohnheiten stinken noch immer zum Himmel)
Rapid zwang Glück mit Händen und Füßen

WIEN (wie-).

Mit einigem Zynismus läßt sich behaupten, daß Fußball wieder Hand und Fuß hat, wenn Rapid spielt. Mehr Hand als Fuß, so hadern die Admiraner mit dem 1:2. "Jetzt kann ich wieder lachen", schmunzelte Rapid-Trainer Gustl Starek über das "handliche" 2:1. "Der Herrgott hat heut' auf uns runterg'schaut." Und Schiedsrichter Grabher dabei die Sicht verstellt. Blizenec, ein Franz als g'rader Michl, legte ein "öffentliches" TV-Geständnis ab. Den Siegestreffer (85.) nach Metlickij-Eckball habe er mit Hilfe der linken Hand erzielt zu haben. "Das passiert halt im Fußball immer wieder." Ein Referee müsse halt im Augenblick entscheiden. Wenn's Aug' hinblickt...

Admira-Trainer Sigi Held war nach dem Spiel aus zweierlei Gründen kurz angebunden. "Ich will gar nichts beschönigen, weil wir zu allem Unglück auch noch ganz schlecht gespielt haben. (P92/OKT.29910 Die Presse, 05.10.1992; Rapid zwang Glück mit Händen und Füßen)

"Das war noch nicht alles. In Deutschland werden sie noch Augen machen." Andreas Herzog strahlte nach dem 3:1-Sieg von Werder Bremen im Münchner Olympia-Stadion vor 33.000 Zuschauern, darunter 5000 Österreicher, übers ganze Gesicht. An allen drei Treffern beteiligt, den dritten selber erzielt. "Dabei", meinte Herzog, "bringe ich erst 70 Prozent. Wenn das Selbstvertrauen wieder paßt, dann kann ich noch besser spielen."

Der Wiener, Gast im ZDF-Studio, war der Mann des Tages gewesen. Die sonst so kritische Bild-Zeitung titelte: "Herzilein, so triffts nur Du allein!" Alles was bei Werder Hand und Fuß hatte, lief über Herzog. Beim Strafraum-Hands von Labbadia (43., Rufer verwandelte den Elfer) hatte er seinen Anteil daran gehabt, das 2:0 (65.) hatte durch den Neuseeländer hatte er mit einem herrlichen Flachpaß in die Wege geleitet. Das dritte Tor verdiente das Prädikat "sehenswert." Herzog nmahm sich eine Flanke mit dem rechten Bein herunter, ließ seinen Bewacher Kreuzer aussteigen, legte sich den Ball auf den anderen Fuß, sah, daß Aumann zu weit vor dem Tor stand und überhob den Bayern-Tormann. Ein Gustostückerl. Der Ball landete genau im Kreuzeck (69.). "Endlich", meinte Herzog, "wieder einmal eine echt starke Leistung von mir." (P92/OKT.32369 Die Presse, 27.10.1992; "Herzilein, so triffst nur Du allein")


Demnach dürfte der Spitzenkandidat des Liberalen Forums und frischgebackene Landtagsmandatar Gerold Dautzenberg, wie gestern, Donnerstag, durchsickerte, Obmann des Kontrollausschusses im Landtag werden.

Die nächste neue Wendung: Dem Vernehmen nach wird die ÖVP dem Liberalen Forum einen Sitz im Kontrollausschuß überlassen und dadurch den Weg für eine derartige Lösung öffnen. Aufgrund ihrer Stärke mit drei Mandataren wäre das Liberale Forum an sich gar nicht in den Landtagsausschüssen vertreten. Damit scheint das Tauziehen um den Kontrollausschuß entschieden: Zuletzt hatte auch die FPÖ Anspruch auf den Vorsitz im Kontrollausschuß, den bisher die ÖVP innehatte, erhoben.

Landeshauptmann Erwin Pröll (VP) erklärte dazu auf Anfrage der "Presse": Wenn man konsequent die Kontrolle durchdenke, "hätte das an und für sich Hand und Fuß". Außerdem "würde das auch einem neuen demokratiepolitischen Verständnis in Niederösterreich entsprechen", stellte Pröll fest. Am Mittwoch war kolportiert worden, die SPÖ werde das Liberale Forum im Ringen um den Obmannposten im Kontrollausschuß unterstützen.

Jedenfalls kommen die vier Landtagsparteien bei ihren Verhandlungen in die Zielgerade. Gestern sind die Gespräche zwischen ÖVP und Liberalem Forum fortgesetzt worden.

Heute, Freitag, stehen zumindest zwei weitere Verhandlungsrunden auf dem Programm. Die ÖVP wird dabei mit der SPÖ und der FPÖ ihre Beratungen fortsetzen. (P93/MAI.15528 Die Presse, 28.05.1993; Dautzenberg neuer Kontroll-Obmann?)
Aus der Natur dessen, wer wir sind, haben wir eine Verpflichtung, ein starker Weltführer zu sein. Amerikas Macht ist eine Macht, der man auf der ganzen Welt vertraut, da sie nur für noble Zwecke eingesetzt wird.

Hat Präsident Clinton von Ihrer Warte aus die Militärausgaben zu sehr gekürzt?

Wir arbeiten gemeinsam mit Präsident Clinton an diesem Programm, und ich würde es vorziehen, nicht mehr dazu zu sagen. Wir arbeiten gemeinsam an den Reduzierungen, und bis jetzt haben diese für das Fiskaljahr 1994 Hand und Fuß und sind durchführbar, ohne die Streitkräfte zu schwächen.

Wie sehen Sie die Rolle Rußlands heute?

Ungeachtet all des Aufruhrs, der wirtschaftlichen Härte und des politischen Umbruches ist Rußland ein Mitglied der Nationengemeinschaft und ein verantwortungsbewußter internationaler Partner geworden, wenn es um die Probleme des Irak, Somalias und des ehemaligen Jugoslawien geht. In den Vereinten Nationen wurde Rußland zu einer Stimme der Kooperation. (P93/AUG.24785 Die Presse, 11.08.1993; "Amerikas Macht wird nur für noble Zwecke eingesetzt")
Das jüngste Opfer ist VP-Generalsekretärin Korosec, die sich den Luxus geleistet hat, über Einsparungen nachzudenken und für 1994 ein "Einfrieren" des Karenzgeldes zu ventilieren.

Immerhin haben es auch SP-Vizechef Fischer und Wiens roter Bürgermeister Zilk gewagt, über die Grenzen sozialstaatlicher Errungenschaften laut nachzudenken. Das änderte aber nichts daran, daß Korosec vom SP-Bundesgeschäftsführer sofort gleichsam entmündigt, weil taxfrei für "unzuständig", erklärt wurde. Cap wird dabei doch nicht von der eigenen Situation gleich auch auf andere geschlossen haben? Ähnlich entlarvend sind andere Reaktionen, auch von Korosecs Parteifreunden. Da wird ihr doch glatt zum Vorwurf gemacht, eine ganz konkrete Idee geäußert zu haben. Damit ist ihr ein politisches Sakrileg unterlaufen. Wo kämen wir schließlich hin, wenn alle Politiker statt dem üblichen verbalen Einheitsbrei Ideen, die Hand und Fuß haben, präsentieren müßten? (P93/AUG.25657 Die Presse, 18.08.1993; Eine Idee, pfui!)


Morgen, Mittwoch, besprechen die beiden Wohnrechts-Verhandlungsteams der Koalition die weitere Vorgangsweise.

"Die Forderung Michaleks ist aus seiner Sicht sehr berechtigt", sagte Abg. Keimel zur "Presse". Aber: "Wir (Keimel und Eder, Red.) sind an das Koalitionsabkommen gebunden, das einen Eingriff in die niedrigen Altmieten nur in zwei Ausnahmefällen vorsieht", so Keimel. Michalek solle "endlich auf seiner Ebene, nämlich in der Regierung, darüber reden - sprich mit dem Bundeskanzler."

Für die damit angesprochene SP-Seite meint Abg. Kurt Eder: "Bei aller guten Absicht - das ist politisch nicht durchsetzbar." Zwar attestiert auch Eder dem Justizminister, die Problematik der ungleichen Mieten "richtig erkannt" zu haben. "Das hat alles Hand und Fuß, aber man muß die Dinge zeitmäßig ein bißchen aufteilen, damit sie in der Bevölkerung machbar und verkraftbar sind." Eder, der ebenfalls auf das Koalitionsübereinkommen verweist, kann sich nicht vorstellen, daß noch in dieser Legislaturperiode weitere Eingriffe in Altmieten beschlossen werden. (P93/SEP.29947 Die Presse, 21.09.1993; Eingriff in Altmieten: Koalition sagt "Ja, aber")
Schlicht und einfach, weil ich nichts finden kann, was der Erwähnung wert wär'. Das ist's, was mich am Mercedes fasziniert. Ein idealer, kein fauler Kompromiß. In jeder Hinsicht. Und bis ins Detail. Deutsche Perfektion, amerikanischer Komfort. Da brauchst nicht nach Amerika fahren. Von der Schaltung, die super ist, über das Licht, das lautlos leuchtet, aber Alarm schlägt, wenn's nicht abgedreht wird. Keine unnötigen Lämpchen, die irritieren. Alles hat Hand und Fuß. Auch die "Handbremse", obwohl per pedes (links) zu betätigen und (auf Knopfdruck) auszulösen. Gewohnheitssache. Geht schnell.

Stichwort Bremsen. Klar, daß ABS (und Fahrer-Airbag) im Paket inbegriffen sind. Sicherheit war und ist Trumpf bei Mercedes. Zum ABS-System möcht ich einmal Grundsätzliches sagen. Absoluter Blödsinn, zu glauben, damit wäre man dazu noch im Mercedes, der den Ruf eines Panzers hat - aller Sorgen enthoben und Gefahren entzogen. ABS heißt ja nur, daß dieses System das Rutschen verhindert. (P93/NOV.35488 Die Presse, 05.11.1993; Ein idealer Kompromiß, im Kraftpaket verschnürt)


Wieser, der in der Hitze des Gefechtes nicht wußte, was er damit anfangen sollte - schließlich ist er eher an Papageien interessiert denn an Fackeln -, warf sie, als wär's eine heiße Erdäpfel, blindlings aus dem Feld. Und hätte dabei um ein Haar sowohl einen Herrn Inspektor als auch die TV-Crew getroffen und verletzt. Gut ist's 'gangen, nix is g'schehen. Die erhitzten Gemüter beruhigten sich wieder. Für Grünweiß gab's zusätzlich noch eine kalte Dusche, das 0:3. Und Rot für Hörtnagl.

Er wär' keinen Abbruch wert gewesen, dieser Schlager von einst, in dem die Klubs längst die Rollen getauscht haben. Rapid ist auch sportlich tief in den "roten Zahlen", der Wille geht nicht fürs Werk, das kaum Hand und Fuß hat. "Nicht Salzburg hat gewonnen, Rapid hat das Match verloren", analysierte Otto Baric, der sich nur gedämpft freute, aber maximal ärgerte, daß sich Grünweiß in schwierigen Zeiten ("Begonnen hat alles mit Czornomaz") nie bei ihm, der sich - trotz Salzburg - als Mister Rapid fühlt, gemeldet habe. Und leistete seinem Pendant, Hubert Baumgartner, auch Abbitte. Es mangle Grünweiß an Qualität, da nütze Bemühen nichts, wo der Instinkt und die Klasse fehlten, sei nichts zu machen. Baumgartner formulierte es drastischer: "Mit einem Puch 500 kann man nicht den Formel-1-GP von Monza gewinnen!"

Das haben auch die Zuschauer erkannt, der Trainer-Appell, die Elf zu unterstützen, stieß auf viele taube Ohren, nur 5000 waren bei Allerseelenwetter gekommen. (P93/NOV.35756 Die Presse, 08.11.1993; "Ein Puch 500 gewinnt keinen GP!")
"Jetzt wird's wieder Zeit, daß ich im Team treffe", meint Polster vor dem Schweden-Match am Mittwoch. Der Ärger über die Auswechslung in Tel Aviv ist verraucht, "ich hab' halt das Gefühl gehabt, daß ich ein Tor machen kann". Mit einem Sieg wolle man sich von der WM-Qualifikation verabschieden, die gute Heimbilanz prolongieren. Von den letzten acht Länderspielen hat man sechs gewonnen, nur einmal (0:1 gegen Frankreich) verloren.

Die Kölner haben jedenfalls einen neuen Liebling, nach Toni I (Schumacher) ihren "Toni II", der auch von seinen Mannschaftskameraden mit Lob überhäuft wurde. "Er war überragend", meinte Teamtormann Illgner, angetan war auch Trainer Morten Olsen, der Polster körperlich in Schuß gebracht hatte. "Alles was er macht, hat Hand und Fuß, Sinn und Verstand. Es ist eben schwer, ihn in den Griff zu bekommen." Werders Routinier Beiersdorfer kann ein (Klage-)Lied davon singen.

Der 29jährige, der gegen Schweden sein 59. Länderspiel betreitet, ist Kölns einzige Spitze, wird von einem verstärkten Mittelfeld auch ideal mit Bällen gefüttert. Mit Pressing, Raumdeckung und Einsatz hat man Werder nie richtig ins Spiel kommen lassen und regelrecht in die Niederlage getrieben. Das höchste Lob kam von Bundestrainer Berti Vogts: "Schade, daß er Österreicher ist." Mit großen Lettern wurde Polster mit Note 1 (Weltklasse) so ins "Bild" gerückt: "Toni lederte auch Werder ab. Der Kerl wird langsam unheimlich!" (P93/NOV.35765 Die Presse, 08.11.1993; "Wird Zeit, daß ich auch wieder im Team treff'!")
Wer wäre einst nicht geneigt gewesen, den Patrick Ortlieb in seinem ganzen Schwergewicht zu unterschätzen? Aber der optische und sportliche Schein trogen, was das Riesenbaby betraf. Schon beim Olympiasieg '92 hatte er Vorurteile widerlegt, nur ein Tempobolzer ohne Feingefühl zu sein, als er Kurvenorgie und Konkurrenz meisterte. Und der Klischees nicht genug, schickt sich der Arlberger nun an, der Reihe nach die Abfahrts-Klassiker zu erobern. Nach dem siegreichen Streif-Zug bewies der so ungeschlacht wirkende Patrick, daß er - nebst Gewicht, Extraklasse und Mut zum Risiko - auch noch ganz andere Vorzüge in die Waagschale werfen kann. Was immer Ortlieb sagt, es hat stets Hand und Fuß, ganz abgesehen davon, daß er nie aus seiner ehrlichen Haut kann, die bei nötiger Kritik keine Rücksicht auf Lokalpatriotismus nimmt. Der Abfahrtsgipfel, auf dem er steht, genügt ihm nicht mehr. Noch wichtiger als noch so große Siege, befand Patrick, sei es, auch als Sportpersönlichkeit im Olymp zu landen. "Ich will das ewige Gerede widerlegen, daß es keine gibt!" Wer Ortliebs Konsequenz kennt, hat keine Zweifel, daß er auch dieses Vorurteil so spektakulär als Trugschluß entlarvt wie die Prognosen, kein Klassiker zu sein. (P94/JAN.01589 Die Presse, 17.01.1994; Der leibhaftige Trugschluß)

Die Allrad-Vorzüge müssen mit kleinern Nachteilen erkauft werden. Zum Beispiel beim Wendekreis. Da heißt's ordentlich kurbeln beim Reversieren. An Wendigkeit kann sich der Fünftürer mit dem kleinen, kurzen Pfiffikus (noch) nicht vergleichen. Da spielt auch - für mich der einzig echte Makel das viel zu groß geratene Lenkrad eine Rolle. Zu voluminös, fast so, als wär's ein Lastwagen. Paßt auch nicht zum Vitara höchstens als Faust aufs Aug'. Aber alles andere stimmt. Zum Beispiel die Armaturen. Sie haben Hand und Fuß, man findet alles dort, wo es hingehört. Sie sind funktionell, "riechen" aber ein bißchen zu sehr nach Plastik. Da hat man Nachholbedarf. Wie bei den Sitzen. Etwas bieder, zu viel grau in grau. Ein Schuß Buntheit könnte, so finde ich, der Suzuki-Polsterung nicht schaden.

Aufgeholt hat der Vitara, einst eine harte Nuß - ich denke da an den Samurai -, aber sicher puncto Federung. Hieß es früher: Knüppel aus dem Sack, so wird mit dem neuen Suzuki nicht mehr geprügelt, auch wenn er noch keine Streicheleinheiten verpaßt. Ein kompaktes Gerät halt, mit dem man speziell im Winter, bei Schnee und Eis, seine Freude hat - und sich so manchen Ärger erspart. (P94/MAR.08461 Die Presse, 11.03.1994; Großer, solider Bruder vom Pfiffikus)
VON KURT HORWITZ

Seit dem Wochenende ist die Oppositionslinie in Sachen EU-Beitritt um einiges klarer. Die Grünen sind als Partei dagegen, Befürworter werden aber entgegen der geifernden Kritik einiger Hardliner offiziell "toleriert". Diese Strategie wird etlichen Parteigängern das Leben (und die Abstimmung) erleichtern, aber auch die Partei selbst vor einer drohenden Spaltung auf Funktionärsebene bewahren.

Ähnlich ist die Situation bei den Freiheitlichen. Die Wunschliste der Bundesparteileitung hat durchaus Hand und Fuß. Unterstützung für die Bauern, steuerliche Hilfen fürs Gewerbe, Eindämmung des Transits durch verkehrspolitische Maßnahmen, Klärung der Sicherheitsstrategie an den Außengrenzen und Beibehaltung von Umweltund Sozialstandards - das alles ist vernünftig.

Auch die Urgenz klarer finanzieller Konzepte kann man nur unterschreiben. Zwangsläufig offenbleiben muß dagegen die Frage, wie daraus resultierende Mehrbelastungen mit der Forderung nach einem (vernünftigen) Budgetkonzept "unter Berücksichtigung der nicht mehr vorhandenen Belastbarkeit von Ländern und Gemeinden" vereinbar sind. Der Staatshaushalt ist nämlich bekanntermaßen auch nicht mehr zusätzlich belastbar.

Der echte Pferdefuß freilich ist unauffällig zwischen den Punkten 3.7 und 5 des Parteileitungsbeschlusses verborgen: Da wird nämlich verlangt, daß die "Hausaufgaben" in einem "Europavertrag zwischen Regierung und Opposition" zu paktieren sind. (P94/MAR.09559 Die Presse, 21.03.1994; Blau-grüner Zickzackkurs in die EU)
Nichts wäre fataler, als sich vom 4:3 in Kattowitz dazu verleiten zu lassen, alle Schwächen von vordem hätten sich in Luft aufgelöst, der Fußballhimmel hinge voller Geigen, und Teamchef Prohaska wäre aller Sorgen ledig, die ihn geplagt hatten. Zu Tode betrübt, himmelhochjauchzend - das wäre die schlimmste Fehlreaktion auf den Sieg, der zwar aus eigener Kraft und mit neuen Stärken, aber auch dank kräftiger Mithilfe eines Gegners errungen wurde, der mit dem taktischen Abwehr-ABC auf Kriegsfuß stand. Aber ebenso falsch wär's, die Komponenten, die zum Auswärtssieg geführt haben, und die Konsequenzen, die er fürs Selbstvertrauen bedeutet, zu unterschätzen. Auch wenn nicht alles, was das Team in Kattowitz zeigte, wirklich Hand und Fuß hatte - mit dem Bann, der gebrochen wurde, und den Toren, die vor allem Stöger schoß, wurde die ersehnte "Kopfwäsche" betrieben. Wenn's Hirn frei ist, läßt sich leichter Fußball mit Herz spielen. Auch ohne Herzilein. (P94/MAI.16895 Die Presse, 19.05.1994; Befreiende "Kopfwäsche")
In der Tat bleiben all jene irrationalen Empfindungen dieses Sport-Events dem Land des Veranstalters fremd: Die Amerikaner sind kein Volk der Fußballer, und die Experten sagen voraus, daß sie es trotz des gigantischen Spektakels einer WM auch nicht werden. Baseball, American Football und Basketball bleiben die Hits - und wohl auch, weil sie dem Wesen der Amerikaner eher entsprechen.

Dabei ist Fußball ein Sport, den es zunächst in allen Kulturen gegeben hat. Erst der Richtungsstreit, ob man den Ball auch mit der Hand dorthin tragen darf, wo ihn der Gegner nicht haben will, hat zur Spaltung der Welt geführt. Und weil die Amerikaner durch und durch praktische Menschen sind, haben sie dem Soccer-Spiel eine Absage erteilt und greifen den Ball nach wie vor lieber mit Hand und Fuß an.

Man soll ihnen die Freude lassen. Im Gegenteil: Es bleibt sogar Raum für ein bißchen europäische Arroganz. Wir machen uns nämlich die Hände nicht schmutzig - wegen eines Balls! (P94/JUN.20279 Die Presse, 18.06.1994; Der Ball, die Hand und der Fuß)
Jeder Schritt - perfekte Ökonomie. Jeder Balkontakt totale Perfektion. Jeder Paß höchste Effizienz. Die Summe der Vorzüge ist weit größer als ein Defizit an Kraft und Kondition. Wie das Traumtor (60.) bewies, das er nach Doppelpaß erzielte. Direkt ins Kreuzeck. Diego schrie sich die Freude aus dem Leib. Ein Gesichtsausdruck wie einst Muhammad Ali.

Was Maradona macht, hat Hand und Fuß. Er führt den Ball wie ein Magier, er jonglierte mit ihm so, daß sein Bewacher Tsachoulidis zuerst Gelb sah und schließlich - wegen Rotgefahr ausgewechselt wurde. Auch Nachfolger Marangon wußte mit Diego nichts anzufangen, der im Jubelsturm der blauweißen Fans aufblühte. "Ein Riesengefühl, es hat mir Berge gegeben!" Coach Basile über Maradona: "Für mich gibt's keinen Zweifel, daß er der alte wird. Er wird von Spiel zu Spiel noch viel besser werden!" Die Griechen erstarrten jedenfalls vor Diego und Co. in Ehrfurcht. "Sie haben sich so gefürchtet, daß sie auf ihre WM-Premiere vergessen haben", entschuldigte Coach Panagoulias. "Ich bin entsetzt!" (P94/JUN.20811 Die Presse, 22.06.1994; Und König Diego hielt wieder hof)


NEW YORK (wie-).

Argentinien und Deutschland haben sie erledigt, Mittwoch wartet im Semifinale mit Italien der nächste Weltmeister. Und schon wünscht sich Hristo Stojtschkow ein Endspiel von Los Angeles gegen Brasilien. "Dann", so der Torjäger aus Plowdiw, "hätten wir, glaube ich, alle Weltmeister durch." Und er sein Prestigeduell mit Barca-Kollegen Romario.

Was Stojtschkow macht, hat Hand und Fuß. Und zeugt von Sonderklasse. Zweimal war er gegen Deutschland mit (kläglichen) Freistößen gescheitert, aber Hristo probierte es eben noch einmal. Aller guten Dinge sind drei. Über die Mauer hinweg zirkelte er den Ball in die Maschen, überlistete Illgner, den er ins falsche Eck einlud. "Dieses Tor widme ich meiner Tochter Michaela", erklärte der bestens gelaunte Hristo, der nach dem Triumph über den Weltmeister sogar bulgarisch parlierte. Und auch mit einer Bulgaria '94-Kappe aufgetaucht war. "Ich bin stolz, daß meine Tochter an so einem historischen Datum Geburtstag hat."

Das Töchterl wurde sechs, als Papa einen "Meilenstein in der Geschichte des bulgarischen Fußballs" setzte. (P94/JUL.23286 Die Presse, 12.07.1994; Der Weltmeisterkiller)


"Mladenovic, Hasenhüttl und Hiden waren die Besten", lobt Baric, der wieder einmal eine goldene Trainernase bewiesen hat. Auch Freissegger ("Er ist besser, als viele glauben") scheint höheren Aufgaben gewachsen. "Jetzt wissen alle, daß wir gute Spieler geholt haben. Ist doch klar, sonst hätten wir sie nicht verpflichtet", meint Baric nicht ohne Stolz.

Das 3:0 im brütend heißen und schwülen Lehener Oval trug vor allem die Handschrift des Duos Mladen Mladenovic und Ralph Hasenhüttl. Der 29jährige Kroate, auf den Otto bereits seit fünf Jahren ein Aug' geworfen hat, avancierte mit zwei Toren nicht nur zum Matchwinner. Wo Mladenovic aufkreuzt, dort brennt es, was Mladen macht, hat Hand und Fuß. Da wurde sogar die kroatische Flagge geschwenkt. Der Mann mit den stahlharten Wadeln unterstrich, warum er "Matthäus Kroatiens" genannt wird. Ein dynamischer Spielmacher mit Gefühl. Obendrein ist der ehemalige "Dynamo" von Zagreb extrem torgefährlich. Im Vorjahr hat er es für Rijeka auf 19 Saison-Treffer gebracht.

Der zweite Held hieß Ralph Hasenhüttl, in Wien belächelt, gar verspottet, in Lehen bereits Publikumsliebling. Salzburg ist eben anders. Dort wird ein Kurti Garger auch als Gegner bejubelt, wenn Hasenhüttl jetzt verschießt, dann ertönen "Hasi"-Rufe. "Für mich", meint Baric, "hat er gegen Rapid drei Tore gamacht." (P94/AUG.26560 Die Presse, 08.08.1994; Grüne Hasen und neue, starke Füchse)
Weil nicht nur das Nationalteam in Nöten ist, sondern auch die Sorge um den Fußball-Nachwuchs wächst, die (Bundesliga-)Klubs sich aber gegen das Modell des Duos Prohaska und Pezzey stemmen, das die U-20-Meisterschaft durch fünf jugendliche Kaderspieler ersetzt, ließ Fußballboß Mauhart über dieses Thema diskutieren. Unterm Strich kam dabei heraus, was man schon Jahrzehnte hört. Beim Nachwuchs müßte der Hebel angesetzt werden, man müßte die besten Trainer für Fußballkinder engagieren, ab einem gewissen Alterslimit das Leistungsprinzip wie in der Wirtschaft anwenden, um den Talenten den Weg zu ebnen und nicht zu versperren. Vieles von dem, was die beiden Teamchefs argumentierten, hatte auch Hand und Fuß, aber viel Neues war nicht dabei, so manches hörte sich nach alter Platte an, die alle paar Jahre aufgelegt wird. "Einmal müssen wir ja anfangen!", beschwor Prohaska trotzdem die Runde, die die Werbetrommel für sein und Pezzeys Konzept rühren soll. Zurück blieb die Frage, ob man nicht mehr Gedanken verschwenden sollte, wie man die Talente der Zehnjährigen und aufwärts möglichst gut fördert statt sich auf jene zu konzentrieren, die womöglich schon (spielerisch und taktisch) limitiert sind. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans bekanntlich nimmermehr.


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