Die Kongregation der Schwestern



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Frankreich.


Als die Genossenschaft in dem elsässischen Niederbronn gegründet wurde, war das Elsaß eine französische Provinz. Die Regierung des zweiten Kaiserreiches hat, wie wir gesehen haben, die Kongregation durch Dekret vom Jahre 1854 staatlich anerkannt. Sie war also eine französische Ordensgesellschaft. Allein da die zuströmenden Mitglieder zunächst vorwiegend aus dem deutschredenden Elsaß, auch aus der Pfalz und dem südlichen Deutschland kamen, erklärt sich, daß der Wirkungskreis der Schwestern sich mehr auf das Elsaß und Süddeutschland, ja bis Österreich und Ungarn ausdehnte als auf das innere Frankreich. Im Jahre 1870 befanden sich, wenn man von Elsaß-Lothringen absieht, von 95 Niederlassungen nur 11 im französischen Inlande.

Das will jedoch nicht besagen, daß man hier die neuaufblühende Kongregation auch späterhin noch mit dem Mißtrauen betrachtete, das ihr in den allerersten Jahren aus vielen Kreisen entgegengebracht war. Die heroische Tätigkeit der Niederbronner Töchter während des schrecklichen Cholerajahres 1854 in den Dörfern des Vogesen- und Moseldepartements hatte die Vorurteile gründlich zerstreut. Aber das Frankreich des zweiten Kaiserreiches verfügte selbst über reichlich viele religiöse Genossenschaften, die sich den Werken der Nächstenliebe widmeten 372). Als im Jahre 1868 der Pariser Fabrikbesitzer Emil Müller für ein von ihm gegründetes Waisenhaus zu Jvry-sur-Seine vier Niederbronner Schwestern begehrte, deren Wirken er von seiner Vaterstadt Mühlhausen her schätzte, hatte er Mühe, von dem Erzbischof Darboy von Paris die Genehmigung dazu zu erhalten, weil ja die Pariser Erzdiözese genug Kongregationen für diesen Zweck hätte. So erklärt sich ohne weiteres das verhältnismäßig langsame Anwachsen der Niederlassungen in den außerstraßburgischen Bistümern des Landes. Aber überall, wo sie ihre Wirksamkeit entfalteten, wußte man sie wohl zu schätzen. Bezeichnend für diese Wertschätzung sind die Urteile des Episkopates. Nicht ohne Interesse ist auch ein Gutachten, das der Militärgeistliche Vincent Bougereau auf besonderen Wunsch des vorgenannten Fabrikanten Müller über das Wirken der Schwestern in Ivry abgab. Er schreibt 373): "Zuerst beglückwünsche ich Sie über die Auswahl des Ordens, die Sie getroffen haben; er ist ausgezeichnet durch den Geist der Einfachheit und Hingebung, welcher diese Ordensfrauen beseelt. Ich habe sie so gut beobachtet und kann nach meinem Gewissen versichern, daß sie für diese armen Kinder durch die fromme, unermüdliche und erleuchtete Sorge, die sie ihnen angedeihen lassen, eine köstliche Vorsehung sind. Einfachheit und Opferwilligkeit, verbunden mit der nötigen Festigkeit, sind nach meinem Dafürhalten die Quelle des Erfolges, den sie über die verwahrlosten Naturen dieser armen kleinen Lehrjungen und Arbeiter davongetragen haben.... 374) Ich kenne viele religiöse Frauengenossenschaften; ich habe mit ihnen in Berührung gestanden, teils im Kolleg als Schüler und Lehrer, teils in der Seelsorge und im Spital, wo ich wohne 375); aber ich muß es zur Ehre Ihrer Schwestern sagen: keine hätten Sie mit so viel Hingabe und Verständnis unterstützt. Dies hängt mit einer ganz besonderen Leitung zusammen, welche die Gründer der Genossenschaft in so glücklicher Weise ihren Mitgliedern haben angedeihen lassen. Denn ich nehme an, daß der Geist, der diese guten Schwestern beseelt, in der ganzen Genossenschaft regiert, und daß sie das Gute, das sie hier wirken, überall hervorbringen. Kurz gesagt: Ihre Schwestern sind fromm, aber von einer offenen, erleuchteten Frömmigkeit, die sich allen mitzuteilen versteht. Sie sind eifrig, tatkräftig und betätigen ihren erhabenen Beruf zur allgemeinen Erbauung. Ich bin glücklich, daß ich ihnen dieses Zeugnis ausstellen kann. Indessen ist mir noch etwas aufgefallen: nämlich der Familiengeist, der unter ihnen herrscht, die Liebe, das gegenseitige Ertragen, das leider auch den Klosterfrauen oft so schwer fällt, haben mich oft gerührt. Ich habe sie darob oft beglückwünscht und sie aufgefordert, auf diesem so echt christlichen Wege zu verharren. Diese Eigenschaften der kleinen Gemeinschaft habe ich vor allem ihrer Oberin, der Schwester Tharsille, zugeschrieben. Diese treffliche Ordensfrau, die während der Belagerung von Paris und besonders während der Revolutionstage so mutig war, hat uns mit großer Liebenswürdigkeit und Hingebung die größten Dienste geleistet. Auch in den gefährlichsten Augenblicken dieser traurigen Heimsuchung sah ich sie nie den Mut verlieren. Wenn ich dieses erwähne, zahle ich nur eine alte Dankesschuld ab für alle die Dienste, die sie mir erwies...."

Nach dem Frankfurter Frieden dachte man in französischen Kreisen nicht an eine Lostrennung vom Mutterhaus. Die republikanische Regierung betrachtete das Haus in Epinal als französisches Kongregationshaus, mit dem alle Fragen zu erledigen waren. Sonst blieb alles beim alten. Gerade damals, nach dem Kriege, setzte eine steigende Verbreitung der Niederbronner Schwestern in Frankreich ein. Von dem 1880 einsetzenden "Kulturkampf" der radikalen Regierung blieb die Genossenschaft verschont. Unbekümmert um die immer weiter sich ausdehnende kirchenfeindliche Strömung schritt die Gründung neuer Filialen weiter. Mitten im schärfsten Kampfe, im Jahre 1901, wurde in der Diözese Reims die Station Rimogne gegründet. Nur vereinzelt wurde die Kongregation von den kulturkämpferischen Maßnahmen der Kirchenfeinde betroffen. So mußte 1906 das Waisenhaus Paris-Menilmontant seine Unterrichtsschule schließen, ebenso das Waisenhaus zu Gérardmer (Vosges). Und am 1. August wurden durch Ministerial-erlaß die Niederlassungen zu Braux und Nouzon (Ardennen) aufgehoben. An andern Orten trat die Bevölkerung energisch für die Beibehaltung der Schwestern ein. Dann ebbte die antiklerikale Hochflut ab. Die Popularität der Schwestern war nur gewachsen; während des Weltkrieges bewiesen sie erst recht ihre Unentbehrlichkeit. Clémenceau suchte kein anderes Krankenhaus auf als die Klinik der Rue Bizet in Paris. Seit Kriegsende kann die Kongregationsleitung den vielen Anfragen um neue Niederlassungen bei weitem nicht genügen. Doch ist auch die Zahl der französischen Postulantinnen gewachsen.

Die Niederlassungen verteilen sich auf folgende Diözesen:

1. Erzdiözese Besançon.



Belfort (Rue Grande Fontaine 18). 3. Januar 1861 kommen auf Bitten des Magistrats drei Schwestern für ambulante Krankenpflege, wohnen zuerst in der Nähe des Rathauses, dann im Rathaus, 1880 (6 Schwestern) Rue du Quai; leiten Suppenanstalt des Vinzenzvereins, 1883 Nähschule, seit 1885 Abgabe von Kleidern, Heizungs- und Nahrungsmittel für Arme, 1891 jetzige Wohnung. Seit 1899 Mädchenpatronage in einem von Herrn Alfred Engel gestellten Lokal. 11 Schwestern.

Belfort (Rue de Strasbourg 23). 6. April 1886 gegründet auf Betreiben des Herrn Pfarrers Humbrecht von St. Joseph (zurzeit Erzbischof von Besançon) für ambulante Krankenpflege; bis 1889 auch Suppenanstalt des Vinzenzvereins, 1898 - 1905 Krippe. Mädchenpatronage. Nähschule. 6 Schwestern.

Lure (Dep. Haute-Saône). 1877 durch Unterstüzung der Frau Petitjean gegründet für Hauskrankenpflege. Die Stadt logiert die Schwestern und trägt zu ihrem Unterhalt bei. 1892 - 1904 Austeilung von Almosen der öffentlichen Armenpflege. 4 Schwestern.

Mamirolle (Dep. Doubs). 15. Oktober 1873 zwei Schwestern in dem von dem Senator Monnot-Arbilleur gegründeten, von Frl. Bartoli seit 1893 und nach deren Tod (1919) von Kommandant Marquiset unterstützten Greisenasyl. 3 Schwestern.

Ornans (Dep. Doubs). 15. Dezember 1853, durch Herrn v. Vereia gegründete Station für Armenfürsorge und Hauskrankenpflege. 3 Schwestern.

2. Diözese Châlons.



Châlons-sur-Marne. 4. Februar 1859 übernahmen vier Schwestern das städtische Greisenasyl St. Jacques, das durch die Oberin, Schwester Xavier (gest. 1886), zur Blüte gebracht wurde. Unter ihrer zweiten Nachfolgerin, Schwester Eulalie (gest. 1906), wurde ein Neubau aufgeführt, der durch die Bemühungen der Schwester Valère im Jahre 1913 eine schmucke Kapelle erhielt. 1920: 12 Schwestern.

3. Diözese Dijon.



Châtillon-sur-Seine (Dep. Côte d'or). 1. Oktober 1868 anläßlich einer Typhusepidemie durch Bürgermeister Couvreux mit drei Schwestern für Hauskrankenpflege eröffnet. Die Gemeinde stellte die Wohnung im frühen Pfarrhause nebst jährlicher Vergütung. 1895 Erweiterung des Hauses durch die Société civile commerciale, welche auch 1919 einen Garten außerhalb der Stadt für die Schwestern erwarb. 6 Schwestern.

Laignes (Dep. Côte d'or). Station für Hauskrankenpflege und Leitung des von Frl. Fays-Buisson gestifteten Gemeindespitals, gegr. 24. März 1894. 3 Schwestern.

4. Diözese Langres.



Langres. 1. Juni 1857 auf Wunsch des Dompfarrers Hutinel mit vier Schwestern für Hauskrankenpflege eröffnet. Wohnung seitens der Stadt; 1868 durch Legat der Gräfin de Rouvres an die Stadt eigenes Schwesternhaus, Rue Boulière 15, auch Unterhalt. 1920: 8 Schwestern.

5. Diözese Laval.



Bouère (provisorisches Noviziat) Juni 1918 bis Juli 1919.

6. Diözese Lille.



Lille (Rue Colbert). Station für Armen- und Krankenpflege, 25. März 1882 in der Rue Colbert eröffnet, 1887 durch Neubau bedeutend vergrößert. Seit 1886 eigene Schwester für die Arbeiten der Société de secours aux ouvriers malades des fabriques de Lille; 1908 übernahm eine Schwester die Krankenpflege im Arbeiterviertel Fives und die religiöse Beeinflussung der verwahrlosten Jugend. Seit 1898 Leitung des Œuvre du vestiaire des écoles der Pfarreien St. Pierre et Paul und St. Benoît Labre. 1909 übernahm in der Pfarrei St. André eine Schwester die Leitung eines Nähkurses für Arbeiterfrauen, im April 1910 eine andere Schwester einen Handarbeitskurs in dem nahen Mons-en-Baroeuil. Erwähnt sei noch, daß die Œuvre municipale du prêt de linge auf Stadtkosten die Schwestern mit der nötigen Wäsche für arme Kranke versieht. 20 Schwestern.

Roubaix. 1886 durch den Stadtpfarrer von St. Martin, Kanonikus Bertaux, und Frau Elise Motte mit drei Schwestern eröffnet. 1888 bezogen sie das von dieser Dame (gest. 3. Oktober 1888) vermachte Haus auf der Place de la Liberté. 1897 Vergrößerung des Hauses und Kapelle. Andere Werke: Nähkurs für die Arbeiterinnen der Fabrik Lepoutre; Mädchenpatronage; Euvre du prêt de linge für arme Kranke, gestiftet 1888 von dem Ehepaar Louis Wattine-Hovelacq, das jährlich ca. 125000 Wäschestücke verleiht. 23 Schwestern.

La Madeleine-lez-Lille. 15. Oktober 1895 auf Bitten des Ortspfarrers Dezitter und mit Hilfe wohltätiger Damen als Station für Kranken- und Armenpflege eröffnet. Fräulein Cussac stellte die Wohnung, die nach dem Tode derselben von Frau Witwe Boselli käuflich erworben und den Schwestern zur ständigen Verfügung gestellt wurde; 1910 umgebaut und mit Kapelle versehen. 8 Schwestern.

7. Diözese Nancy.



Lunéville. 16. Oktober 1855 mit vier Schwestern eröffnet für ambulante Krankenpflege; sie wohnten zuerst Rue des Bosquets 22, von 1864 - 1872 Grande Rue 31; 1872 - 1876 in einem von Pfarrer Duplessy erbauten größeren Haus in der Rue de Moncel, wo ein Damenpensionat eröffnet wurde, das 1876 einging. Im Sommer 1874 war eine zweite Station in der Rue St. Elisabeth 17 gegründet worden. 1879 bezogen sie endgültig das Anwesen Rue de Moncel 2, das die Kirchenfabrik von St. Jacques angekauft hatte; 1893 ließ die Kongregation ein Stockwerk auf das Haus bauen, das 1906 der Staat in Verwaltung nahm und gegen Mietzins den Schwestern überließ. Bis 1914 besorgten sie auch die Anfertigung von Kleidern für 200 arme Schulkinder jährlich. 9 Schwestern.

Nancy. Am 21. März 1884 kamen drei Schwestern auf Begehr des Herrn Pfarrers Trouillet nach dem Vorort Malzéville; sie wohnten in einem ihm gehörigen Haus, das nach seinem Tod (1885) verkauft wurde. Nun siedelten die Schwestern nach Nancy über in die Rue de Thionville, wo sie in der Krankenpflege reichlich Beschäftigung fanden. 1897 eröffneten sie (Rue Ste. Marie 1) auf Wunsch des Chirurgen Vautrin eine chirurgische Klinik mit 20 Schwestern. Ende 1920 war die Zahl auf 25 gestiegen.

Pont-à-Mousson (Place St. Antoine 20). 18. Mai 1853 bezogen drei Schwestern ein von Herrn Noisette unentgeltlich zur Verfügung gestelltes Haus; 1872 leistete die Gemeinde einen Unterhaltszuschuß. Später erfolgte die Aufnahme von Waisenmädchen, und edle Wohltäter ermöglichten die Vergrößerung des Hauses, in dem die Waisen bis 1886 verblieben. Nachher bloß Krankenpflegestation. 1916 stark beschädigt. 5 Schwestern.

Pont-à-Mousson (Asile départemental de St-François d'Assise). Armenhaus, Stiftung des Frl. Leuternier aus Diedenhofen, übernommen 19. März 1885, durch das Bombardement 1914 ganz zerstört und jetzt aufgehoben.

Pont-à-Mousson (Waisenhaus). 2. Juli 1886 bezogen die Waisenkinder von der Place St. Antoine das von Frau Magot de Rogéville gestiftete Waisenhaus, das der Stadtgemeinde überwiesen wurde. Im Krieg stark beschädigt. 3 Schwestern.

Rosières-aux-Salines (Spital). Am 22. März 1892 übernahmen drei Schwestern die Leitung des von Frau Viktor Poirel der Stadt Nancy vermachten Hospizes für Rekonvaleszenten des städtischen Krankenhauses zu Nancy. 4 Schwestern.

8. Erzdiözese Paris.



Paris (Rue Georges Bizet 23). Dieses sehr bedeutende Krankenhaus hat eine Vorgeschichte. Im März 1868 kamen auf Begehren des Fabrikanten E. Müller vier Schwestern für das von ihm gestiftete Knabenwaisenhaus nach Jvry-sur-Seine. Infolge des Krieges 1870 ging dieses ein, die Schwestern blieben nachher zur Ausübung der Krankenpflege in dem Hause, bis im Jahre 1879 Herr Müller ihnen kündigte. Seit 1875 hatten sie Waisenmädchen aufgenommen. Abbé Charles, Pfarrer von St. Pierre du Chaillot in Paris, stellte den Schwestern das Haus Rue Georges Bizet 23 zur Verfügung, das die Genossenschaft erwarb. 1. April 1881 zog die Oberin Schwester Theobaldine mit acht Schwestern ein. Die Waisen fanden anderweitig Unterkunft (s. das Folgende). Nach schwierigen Anfängen blühte die neue Station auf; 1886 waren 25 Schwestern tätig, das Haus wurde vergrößert. Als der berühmte Chirurg Prof. Terrier 1888 Schwester Theobaldine operierte, bat er, im Hause seine Kranken aufzunehmen. Man sagte zu, und die Anfänge der später so bekannten Klinik waren gelegt. Die Genossenschaft errichtete 1895 ein neues Krankenhaus, das von zahlreichen Chirurgen benutzt wurde. Die Zugkraft des Hauses, wo z. B. 1912 auch Clemenceau sich behandeln ließ, bewirkte, daß es am 21. August 1911 die staatliche Autorisation erhielt. 1912 - 1914 erfolgte eine weitere bauliche Ausdehnung. Im Krieg wurde es Lazarett, meist für Offiziere; unter andern wurde der bei den Dardanellen verwundete General Gouraud hier gepflegt. Weitere Vergrößerung ist vorgesehen. 46 Schwestern.

Paris-Ménilmontant (Rue du Retrait 9, Waisenhaus). 25. März 1881 von den Waisenmädchen von Jvry bezogener Neubau. Die Anstalt, die 1913 80 Waisenmädchen zählte, ist ganz auf die christliche Wohltätigkeit angewiesen. Ein Teil der Schwestern widmet sich der Hauskrankenpflege, auch leiten sie zwei Mädchenpatronagen, ein Damenouvroir und geben Katechismusunterricht. 21 Schwestern.

Paris (Rue des Pyrénées 48). 29. September 1885 mit zwei Schwestern eröffnete Station für ambulante Krankenpflege; bis 1887 Rue Bel-Air 4, dann Rue des Pyrénées 48. 1913 hat der Staat das Haus unter Sequester genommen und läßt die Schwestern Miete bezahlen. Armendispensaire. 1912 bis 1920 Mädchenpatronage mit Nähschule in der Pfarrei der Unbefleckten Empfängnis, Ferienkolonie in Louannec in der Bretagne. 9 Schwestern.

Paris (Rue Philippe de Girard 15). Krankenpflegestation, am 19. März 1900 gegründet im volkreichen Arbeiterviertel von St. Laurent durch Herrn Pfarrer Olmer (der auch die vorausgehende Station gründete). Das Haus gehörte der Kirchenfabrik und ist vom Staat sequestriert und gegen Miete den Schwestern belassen worden. 11 Schwestern.

Le Perreux (bei Paris). Krankenpflegestation, durch Herrn Pfarrer Ferdinand 12. Oktober 1892 gegründet; 1894 Mädchenpatronage. Die Schwestern helfen im Katechismusunterricht der Pfarrei. Das 1909 renovierte Haus gehört der Société immobilière de la région Parisienne. 6 Schwestern.

Fontenay-sous-Bois (Seine). Krankenpflegestation, gegründet 18. September 1886 durch Pfarrer Salmon. Zuerst in Mietswohnungen, beziehen die Schwestern 1896 ein von Frau Depille gestiftetes Anwesen. 1897 Mädchenpatronage. 1912 ließ ein edler Wohltäter, Herr Ruel, einen Neubau aufführen. 11 Schwestern.

9. Erzdiözese Reims.



Avenay (Anstalt St. Joseph). Gegründet 25. März 1876 als Versorgungsheim für alte und kranke Leute beiderlei Geschlechts in einem von Frau Depret geschenkten Anwesen; 1880 Nebengebäude errichtet; am 15. August 1881 wurde die Kapelle durch Erzbischof Langénieux eingeweiht. 1920 Provinzialhaus. 10 Schwestern.

Reims (Faubourg Cérès). 26. September 1887 gegründet durch Pfarrer Leonardy für Hauskrankenpflege im Arbeiterviertel. Andere Werke: christlicher Jugendunterricht, 1897 Mädchenpatronage mit Nähschule, wofür 1899 unter Pfarrer Froment ein neues Lokal erbaut wurde. 1906 Dispensaire, 1910 Œuvre de l'aiguille prévoyante für sämtliche Mädchenschutzvereine der Stadt, wo die Mädchen zweimal wöchentlich an ihrer Ausstattung arbeiten. Im Krieg total zerstört. Die acht Schwestern haben provisorisch eine andere Wohnung bezogen.

Reims (Rue de Pontgivart 26). 20. März 1895 als Station für ambulante Krankenpflege gegründet durch Pfarrer Leconte von St. Benoît; wohltätige Damen (Frau Charbonnaux, die 1898 das jetzige Schwesternhaus erstellte, Gräfin Bertrand de Mun-Werlé u. a.) sorgten für den Unterhalt. Andere Werke: seit 1898 Handarbeitsschule für Kinder, 1901 Nähstube für Arbeiterfrauen, 1911 Mädchenpatronage. Im Krieg stark beschädigt, aber wieder aufgenommen. 3 Schwestern.

Reims (Rue Ponsardin 104). 10. September 1896 für Krankenpflege mit zwei Schwestern durch Pfarrer Martincourt von St. Maurice gegründet. Die Schwestern leiteten die Donnerstagsnähschule für schulpflichtige Mädchen und erteilten ihnen Katechismusunterricht. 1912 Mädchenpatronage der Pfarrei. Schwesternhaus Eigentum einer Zivilgesellschaft. Im Krieg ganz zerstört. Die 4 Schwestern jetzt in Miete.

Rimogne (Ardennen). 21. März 1901 durch Pfarrer Gérard gegründet für ambulante Krankenpflege. Mädchenpatronage. Erteilung von Katechismusunterricht. 1919 bezogen die (2) Schwestern ein von Pfarrer Nicolas für sie erworbenes Haus.

St. Brice und Courcelles. 10. November 1900 gegründet als Krankenpflegestation für die beiden von Arbeitern bevölkerten Ortschaften. Ein Komitee unter Vorsitz des Herrn Senart trug für den Unterhalt Sorge. Mädchenpatronage mit Nähkurs. 2 Schwestern.

Le Waridon (Gemeinde Montcy bei Charleville). Seit 31. Juli 1920 führen drei Schwestern den Haushalt des Exerzitienhauses der Diözesanmissionäre und widmen sich in Montcy der Krankenpflege, dem Mädchenpatronage und dem Katechismusunterricht.

Witry-lez-Reims. 8. September 1890 durch den Ortspfarrer Bonnaire für ambulante Krankenpflege gegründet; Mädchenpatronage. 1909 vermachte Frau Lamotte-Gory den Schwestern testamentarisch ein Haus als Wohnung; die Erben fochten das Testament mit Erfolg an; da steuerte die Bevölkerung das Geld zu einem Neubau bei, der 1912 bezogen werden konnte. Im Krieg zerstört, aber wieder aufgenommen durch 2 Schwestern, die vorläufig in ihrer notdürftig hergestellten Waschküche wohnen.

10. Diözese St. Dié.



Celles-sur-Plaine (Hospital). 27. März 1894 kamen auf Wunsch der Armenverwaltung zwei Schwestern in das von der Familie Cayet gestiftete und durch Herrn Cartier eingerichtete Armen- und Krankenhospiz. 1896 kam eine dritte Schwester für ambulante Krankenpflege. Jetzt 4 Schwestern.

Darney. 24. September 1890 bezogen drei Schwestern ein von Frau Witwe Mangin gestiftetes Haus für ambulante Krankenpflege. 5 Schwestern.

Dompaire. Juni 1879 bezogen zwei Schwestern das von Pfarrer Margaine erbaute Haus, das er nach seinem Tode (16. Oktober 1896) der Armenverwaltung überließ als ständiges Schwesternhaus. Ambulante Krankenpflege, Ouvroir, seit 1906 im Winter Suppenküche für arme Volksschüler. 1920 wurden die Schwestern von der Armenverwaltung zur Leitung eines von Herrn Grandgeorges gestifteten Hospizes berufen. Ouvroir und Suppenküche seit dem Krieg aufgehoben. 4 Schwestern.

Epinal. 1. Dezember 1855 wurde diese Station mit 3 Schwestern eröffnet; 1856 bezogen sie ein von der Stadt erworbenes Haus auf der Place Guilgat; 1859 Vertrag mit der Armenkommission für 6 Schwestern. 1873 wurde die Niederlassung zum Kongregationshaus für Frankreich erhoben. 1891 neuer Vertrag für acht Schwestern. 1895 bezogen sie die neue Wohnung in der Rue du Chapitre; im September dieses Jahres übernahmen sie eine städtische Suppenküche, 1905 eine Milchausschankstelle für Säuglinge bedürftiger Familien. 10 Schwestern.

Epinal (Waisenhaus). Bereits 1875 fing die Oberin des Schwesternhauses zu Epinal an, vernachlässigte Kinder zu sammeln; 1884 wurde dieses Werk zu einer selbständigen Anstalt erhoben, dank einer edlen Wohltäterin, Fräulein Philomene de Rothou; 50 - 60 verwaiste oder verwahrloste Mädchen finden Aufnahme. Im Krieg wur-den die Kinder evakuirt. 8 Schwestern.

Gérardmer (Waiseshaus). 22. Oktober 1867 als Krankenpflegestation durch Pfarrer Guylot gegründet; durch Gemeinderatsbeschluß vom 8. Februar 1869 wurde das Waisenhaus in einem Neubau, der 1870 als Lazarett diente, errichtet. 1883 und 1889 bauliche Vergrößerungen. Vor dem Krieg 56 Kinder. 1904 wurde auf Grund des Schulgesetzes die Anstaltsschule unterdrückt. 6 Schwestern.

Laneuveville. 9. September 1896 Krankenpflegestation, durch Pfarrer Gilbert gegründet; später zu kleinem Spital ausgestaltet. 5 Schwestern.

Raon-l'Etape (Gemeindekrankenhaus). 20. März 1894 kamen 2 Schwestern in das Gemeindekrankenhaus, das sich nach und nach vergrößerte, seit 1913 auch Soldaten der Garnision verpflegte. Im Herbst 1914 hatte das Haus stark unter den Kriegsereignissen zu leiden. 6 Schwestern.

St. Dié. 4. Oktober 1864 bezogen 2 Schwestern ein von den Geschwistern Simon bereitgestelltes Haus, das sie bis 1870 bewohnten. Nach dem Krieg, während dessen sie in den Lazaretten pflegten, wohnten sie in der Rue du Nord (Nr. 22, später Nr. 23) bis ihnen im Jahre 1899 Fräulein Georgel in der Rue St. Charles (Nr. 12) ein geräumiges Haus zur Verfügung stellte. Im Jahre 1906 bot Fräulein Georgel im Einverständnis mit der Generaloberin das Haus dem aus seinem Palais vertriebenen Herrn Bischof Foucault zur Wohnung an; am 19. März 1907 siedelten die Schwestern wieder in ihr früheres Heim in der Rue du Nord 23 über, das der Bischof erworben hatte. Neben der ambulanten Krankenpflege üben die Schwestern im Auftrag der Société municipale de secours mutuel die Armenfürsorge aus. 12 Schwestern.

Thaon. 20. März 1893 durch die Familien Mathieu und Perrin gegründete Station für Krankenpflege. Anfangs zwei Schwestern, die 1914 auf sieben stiegen. 1908 -1912 Nähschule. Anfertigung von Armenkleidern. Von 1915 bis 1919 bestand hier ein provisorisches Postulat für Frankreich. Am 25. Oktober 1915 fand die erste Einkleidung von Novizinnen statt. 1909 und 1920 wurde unter Pfarrer Bogard durch die Familie Willig das Schwesternhaus vergrößert. 7 Schwestern.

Xertigny (St. Andreashospital). 23. Mai 1876 kamen, von der Gemeinde berufen, zwei Schwestern in das Gemeindehospital; dank der Sparsamkeit der Schwestern und der Hilfe edler Wohltäter (Lecomte u. a.) konnte ein Neubau errichtet werden. 8 Schwestern.

11. Diözese Troyes.



Romilly-sur-Seine. 18. September 1889 durch den hochw. Herrn Bischof Cortet gegründet für ambulante Krankenpflege; daneben Katechismusunterricht und Mädchenpatronage. 1899 Bau eines geräumigen Schwesternhauses aus dem Nachlaß des Jesuitenpaters Pierre Lenfant. 8 Schwestern.

12. Diözese Valence.



Marsanne (Dep. Drôme). Seit 1. August 1919 sechs Schwestern zur Versorgung der Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fresneau; in dem von der Gräfin de Laselve und General de Montluisant zur Verfügung gestellten Hause nehmen die Schwestern Pensionäre auf; in Marsanne üben sie ambulante Krankenpflege aus und leiten ein Ouvroir und ein Mädchenpatronage.

13. Diözese Straßburg.



Altkirch. Nachdem 1852 zwei Schwestern eine Station für Krankenpflege begonnen hatten, verließen sie nach anderthalb Jahren wegen Unstimmigkeiten zwischen Pfarr- und Gemeindebehörde die Stadt. Erst Januar 1862 wurde die Station wieder eingerichtet; die Familien Jourdain und Gilardoni nahmen sich der Schwestern kräftig an; sie bewohnen ein der Gemeinde gehöriges Haus; diese gewährt seit 1890 auch eine jährliche Vergütung. Während des Krieges mußten sie ihre Tätigkeit unterbrechen, da die Stadt in der Feuerzone lag; die Wiederaufnahme erfolgte 1919. 4 Schwestern.

Alt-Thann. Seit 16. Oktober 1881 leiten die Schwestern das von Herrn Fabrikant Mertzdorff gestiftete Krankenhaus; 1899 Neubau; Arbeiterküche. 3 Schwestern.

Ammerschweier. Durch notariellen Akt vom 9. Januar 1903 schenkte Herr Superior Simonis der Genossenschaft sein Vaterhaus. Seit Oktober 1902 wohnten hier zwei Schwestern für ambulante Krankenpflege. 1905 - 1906 wurde das Haus renoviert und dient als "Ignatiusheim" erholungsbedürftigen Schwestern als Sommerfrische. 3 Schwestern.

Andlau. Gegründet 1851, aufgehoben 1906.

Barr. Städtisches Bürgerspital, seit 1871 von den Schwestern geleitet, die bis 1891 auch die ambulante Krankenpflege besorgten. 6 Schwestern.

Bartenheim. Station für ambulante Krankenpflege, ermöglicht durch die Stiftung der Fräulein Franziska Herzog, die der Gemeinde ihr Haus, Mobilar und Stiftungskapital überließ, begonnen 14. November 1910. 2 Schwestern.

Bindernheim. Krankenpflegestation, gegründet 3. September 1918 durch Pfarrer Bandsept vor allem dank dem Legat Camill Hofer. 2 Schwestern.

Bischheim. Station für ambulante Krankenpflege, gegründet 21. Oktober 1896 durch Herrn Pfarrer Scheer. Die Familie Schaller stellte unentgeltlich die Wohnung; 1914 bezogen die Schwestern das Schallersche Familienhaus, das die verstorbene Frau Schaller der Kirchenfabrik als ständiges Schwesternhaus vermacht hatte. 4 Schwestern.

Bischweiler. Station für ambulante Krankenpflege, gegründet 1862 durch Herrn Pfarrer Gsell; 1871 bezogen die Schwestern ein von Wohltätern der Kirchenfabrik als Schwesternhaus übergebenes Anwesen. Jungfrauenverein. 7 Schwestern.

Bitschweiler (Oberelsaß). März 1897 gegründet für ambulante Krankenpflege durch Herrn Pfarrer Schaffar und den Gemeinderat. 1913 ließ die Gemeinde das alte Schulhaus als Wohnung einrichten; es wurde im Kriege zerstört. 2 Schwestern.

Blotzheim. 15. Oktober 1879 kamen zwei Schwestern in das von Herrn Pfarrer Haßler als Gemeindespital eingerichtete alte Pfarrhaus und übernahmen zugleich ambulante Krankenpflege. Seit 1919 nur noch ambulante Pflege. 3 Schwestern.

Bollweiler. 1. Oktober 1898 auf Wunsch des Bürgermeisters Fuchs und der Familie Pfulb begonnene Krankenpflegestation; die Familie Pfulb sorgte für Wohnung, die Gemeinde für Unterhalt. 2 Schwestern.

Brumath (St. Josephsspital). Am 24. April 1850 als Krankenpflegestation durch Herrn Pfarrer Köhler gegründet, der den Schwestern auch die Wohnung stellte. 1879 schenkte er das im Laufe der Jahre vergrößerte Anwesen der Genossenschaft, die es 1890 und 1903 durch Ankauf benachbarter Grundstücke erweiterte und 1909 einen Vereinssaal für katholische Vereine neben der Anstalt erbauen ließ. Unter den Oberinnen sei die Schwester Caritas genannt, welche 1858 - 1907 das Haus leitete und die allgemeine Hochachtung der Angehörigen aller Konfessionen genoß; sie konnte am 29. Juni 1915 im Mutterhaus ihren neunzigjährigen Geburtstag feiern, starb jedoch bald nachher am 23. Juli. Im Krieg war die Anstalt Lazarett. 5 Schwestern.

Colmar (Krankenhaus). 1853 ließ Stadtpfarrer Maimbourg vier Schwestern kommen. Sie wohnten bis 1859 in der Schädelgasse (Haus Brendel), 1859 - 1873 in der Salzgasse (Haus Weck-Salzmann). Die Schwestern zeichneten sich im Cholerajahr 1854 aus. 1866 - 1911 verwalten sie die städtische Suppenküche für die Armen. 1873 wird das in der Rappgasse gelegene Gebäude des aufgehobenen Collège libre als Krankenhaus eingerichtet. Es wurde 1897 in einen von der Genossenschaft erbauten Neubau in der Rösselmannstraße verlegt. Ein 1914 für die vielbesuchte Klinik begonnener Flügelanbau mußte während des Krieges eingestellt werden und wurde 1921 vollendet. Im Krieg Lazarett. Einige Schwestern widmen sich stets der ambulanten Krankenpflege und der Armenfürsorge. 30 Schwestern.

Colmar (Collège libre und Bischöfliches Konvikt). Im Jahre 1852 übernahmen vier Schwestern den Haushalt des von Bischof Räß gegründeten Collège libre. Nach dessen Auflösung (1873) blieben die (7) Schwestern in der nach La Chapelle verlegten Anstalt bis 1890 (vgl. über die Anstalt Ingold, Histoire du Collège libre de Colmar-La Chapelle - Colmar 1908). Im September 1898 wurde in den Räumen des ehemaligen Collège libre ein neues Bischöfliches Konvikt für Schüler der Colmarer höheren Lehranstalten errichtet, dessen Haushalt unsern Schwestern anvertraut wurde. Während des Krieges wurde das Gymnasium Zillisheim hierher verlegt. 8 Schwestern.

Dambach (bei Niederbronn). 1850 Gründung einer Krankenpflegestation mit Waisenanstalt in der Filiale Neunhoffen; 40 - 50 verwahrloste Kinder erhielten Obdach und Nahrung; 1867 wurden die Kinder in das Waisenhaus Niederbronn übersiedelt. Die Krankenstation blieb in Dambach bestehen; 1887 erbaute die Kongregation den Schwestern ein eigenes Haus; sie sorgt auch für den Unterhalt. 2 Schwestern.

Dambach (bei Schlettstadt). 1857 übernahen die Schwestern das Armenhaus und die ambulante Krankenpflege. 4 Schwestern.

Dammerkirch. 16. April 1879 kamen drei Schwestern in das von der Gemeinde und einigen Wohltätern gestiftete Armenhaus, das 1893 in ein Krankenhaus umgewandelt wurde. Auch ambulante Krankenpflege. 3 Schwestern.

Dinsheim. Krankenpflegeverein, durch Herrn Pfarrer Reibel (gest. 1909) gegründet und 10. September 1895 eröffnet. 1909 schenkte er der Genossenschaft das von ihm erworbene Schwesternhaus. Die Gemeinde trägt zum Unterhalt der Schwestern bei. 2 Schwestern.

Ensisheim. Nachdem eine in den fünfziger Jahren gegründete Krankenpflegestation 1861 eingegangen war, erfolgte 1909 eine Neugründung durch Herrn Pfarrer Meyberger. Fräulein Mann stellte die Wohnung, ein Damenkomitee sorgte für den Unterhalt, der 1920 von der Gemeinde übernommen wurde. 2 Schwestern.

Epfig. Im Januar 1871 berief Bürgermeister Dr. Buhlmann zwei Schwestern für das von ihm gegründete Gemeindearmen- und Krankenhaus, das 1887 durch Neubau erweitert wurde. Auch ambulante Krankenpflege. 5 Schwestern.

Geberschweier. 1852 gegründete Station, 1854 aufgehoben.

Gebweiler (Waisenhaus). 1853 kamen vier Schwestern in das von Herrn Pfarrer Dietrich und dem als Dichter bekannten Abbé Ch. Braun gegründete Waisenhaus. Unter der Leitung der Oberin, Schwester Stephanie (1872 - 1911), nahm nach schwierigen Anfängen das Haus blühenden Aufschwung, dank auch der Unterstützung aus den Kreisen der Gebweiler Großindustriellen. Ein Gebäude entstand um das andere. Mit 45 Kindern hatte Schwester Stephanie das Haus übernommen; als sie am 1. Februar 1911 starb, zählte die Anstalt 286 Kinder und 32 Schwestern. Ein Nachruf schrieb von der Toten: "Unter dem segensreichen Wirken der Verstorbenen gingen aus der Anstalt acht Priester, sieben Lehrer, mehrere Ordensbrüder, über 20 Ordensschwestern und zahlreiche gut angestellte Beamte hervor. Besonders in der Krankenpflege hat das Waisenhaus Unvergleichliches geleistet. Auch in sozialer Hinsicht war die Verstorbene sehr erfolgreich tätig. Gleich 1872 gründete sie eine Jungfrauenverein, 1882 richtete sie eine Nachtschule ein, 1884 ein Arbeiterinnenheim und später einen Näh- und Bügelkursus. Hier sei noch besonders darauf hingewiesen, daß eine Kommission, die auf die gegen das Waisenhaus im Bezirkstag von einer bekannten Seite erhobenen Angriffe die Einrichtungen des Hauses zu prüfen hatte, der Schwester Oberin nicht genug ihre Bewunderung für die ganze Organisation aussprechen konnte. Ihr Andenken wird mit ihrem großen Lebenswerke fortbestehen." 376) Eine eigene Anstaltsschule, seit 1902 vierklassig, sorgt für den Unterricht der Knaben und Mädchen. Ein größerer Neubau war in Angriff genommen, als der Krieg ausbrach; er wurde erst 1921 unter großen Opfern beendigt. Während des Krieges mußten die Kinder in Oberbronn untergebracht werden. 22 Schwestern.

Gebweiler (Issenheimerstraße). Im Jahre 1900 hatte auf Wunsch der Firma F. J. Frey Schwester Theodard die Leitung einer Arbeiterküche übernommen. Am 19. März 1910 wurde daraus eine Krankenpflegestation mit drei Schwestern, denen die Fabrik die Wohnung stellte. Während des Krieges aufgehoben.

Geispolsheim. Krankenpflegestation, gegründet im Oktober 1889; eine jährliche Sammlung und ein Beitrag der Gemeinde bestreiten den Unterhalt; seit 1909 eigenes Haus, das die Kongregation mit Beihilfe von Fräulein Schwab erbaute. 3 Schwestern.

Gerstheim. Krankenpflegestation, gegründet durch die Baronin Louise Françoise de Bancalis (gest. 1851), die ein kleines Kloster mit Kapelle erbaut hatte, in das am 11. September 1851 drei Schwestern einzogen. Sie nahmen auch Waisenkinder auf. Baron Henri de Bancalis, der weiter für das Werk seiner Mutter sorgte, hinterließ bei seinem Tode (1878) kein Testament. Durch den Weggang seines Sohnes, des Barons Rodolphe de Bancalis (1879), waren die Schwestern des Unterhaltes beraubt, doch sorgte dann der Baron Raphael de Bancalis, die Bürger und die Gemeinde selbst für die Kosten, so daß die Station bestehen blieb. Nach dem Tode der Gründerin war das Eigentumsrecht am Hause zum Teil auf mehrere Familien in Frankreich übergegangen, und das Anwesen bildet noch heute ein ungeteiltes Grundstück. Die Bemühungen der Kongregation, es zu erwerben, sind bis jetzt resultatlos geblieben. 2 Schwestern.

Hagenau. Krankenpflegestation, gegründet 16. Dezember 1850 in der St. Nikolauspfarrei. Die Schwestern bewohnten ein von der Genossenschaft erworbenes Haus (Landweg 119). Die Gemeinde trug von Anfang an zum Unterhalt der Schwestern bei. 1868 wies sie ihnen das ehemalige Prämonstratenserpfarrhaus neben St. Nikolaus als Wohnung an. Heute 10 Schwestern. Seit 1918 ist eine Schwester mit der Lungenkrankenfürsorge im Kanton Hagenau betraut.

Hirsingen (Armenhaus). In das 1863 von Herrn Pfarrer Römer zur Aufnahme von Armen und Kranken gemietete Haus zogen vier Schwestern ein. Pfarrer Böcklin erwarb die Anstalt auf seinen Namen und ließ sie als Privatunternehmen durch eine Kommission verwalten; seit 1909 ist sie Gemeindeeigentum. Die Schwestern besorgten auch die ambulante Krankenpflege. Am 9. Februar 1916 aufgehoben.

Hochfelden. Oktober 1850 bezogen zwei Schwestern das von den Familien Paulus, Roth und Heberle gegründete Armenhaus. Die anfangs schwierigen materiellen Verhältnisse besserten sich allmählich. Am 2. Oktober 1910 wurde die Anstalt in das vom Armenrat erworbene Anwesen des verstorbenen Barons v. Schauenburg als Pfründner- und Armenhaus verlegt. Die Schwestern sind auch in der ambulanten Krankenpflege tätig. 5 Schwestern.

Hüningen. Station für ambulante Krankenpflege, unter Herrn Pfarrer Schoech am 21. März 1899 eröffnet. Die Gemeinde stellte die Wohnung, für den Unterhalt sorgt ein 1898 gebildeter Frauenverein. 3 Schwestern.

Hüsseren-Wesserling. Krankenpflegestation, gegründet 1872; die Gemeinde bestreitet die Wohnungsmiete und zum Teil den Unterhalt der drei Schwestern.

Isenheim (Krankehaus). 16. November 1855 wurde die Leitung des durch die Fabrikanten Joseph und Theobald Zimmermann gegründeten Kranken- und Armenhauses den Schwestern übertragen. Auch Hauskrankenpflege. 1894 - 1895 leiteten sie die Arbeiterküche der Spetzschen Fabrik. Seit 1912 ist ein Ökonomiebetrieb mit der unter Aufsicht eines von der Gemeinde eingesetzten Spitalrates stehenden Anstalt verbunden. 5 Schwestern.

Jägerthal. Am 25. März 1852 übernahmen zwei Schwestern die Schule für die katholischen Kinder dieses bei Niederbronn im Walde gelegenen Weilers. Wegen Mangels an Unterrichtsschwestern wurde im Juli 1911 die Station aufgehoben, die Schule einer Laienlehrerin übertragen, vom 20. Oktober 1920 ab wieder aufgenommen, zugleich auch für ambulante Krankenpflege. Unterhalt und Wohnung bestreitet die Kongregation. 2 Schwestern.

Kestenholz. Zur Zeit der Choleraepidemie 1855 pflegten zwei Schwestern die Kranken; sie blieben ständig für Hauskrankenpflege. 1891 bezogen sie ein von Fräulein Rauscher der Gemeinde geschenktes Wohnhaus, das ihrem Willen gemäß als Kranken- und Armenhaus dient; Ökonomiebetrieb ist damit verbunden. 4 Schwestern.

La Baroche. Krankenpflegestation und Mädchenpatronage, gegründet Dezember 1920 durch Pfarrer Saltzmann. 2 Schwestern.

Landser. Krankenpflegestation, Nähschule und Kinderbewahranstalt, gegründet durch die Damen Laillier und Cuënot d'Alaize, die der Genossenschaft das ihnen zu guten Zwecken vermachte Gut Wendling zur Verfügung stellten, eröffnet 11. August 1913. Nach der Schlacht von Mühlhausen (1914) provisorisches Feldlazarett. 3 Schwestern.

Leberau. Am 10. September 1887 kamen auf Antrag der Firma Dietsch zwei Schwestern für die Pflege ihrer kranken Arbeiter; die Firma bestritt Unterhalt und stellte die Wohnung. Bald ließ die Gemeinde eine dritte Schwester für die Ortskranken kommen, die bei den anderen Schwestern wohnte. Als sie 1897 eine Arbeiterküche für die genannte Firma übernahm, gestattete diese, daß sämtliche Schwestern die Ortskrankenpflege mitbesorgten. 3 Schwestern.

Malmerspach. Auf Wunsch der Fabrikaten Jungk und Germain kamen am 10. September 1883 zwei Schwestern für die Pflege ihrer kranken Arbeiter. Sie wohnten zuerst in Moosch und bezogen am 21. Oktober das Fabrikspital in Malmerspach (23 Betten). 1911 Erweiterung des Spitals unter der fürsorglichen Verwaltung des Herrn Schubetzer. 1904 Errichtung einer Kochschule für Arbeiterinnen. Im Krieg Lazarett. 5 Schwestern.

Marienthal. Am 12. Juli 1851 übernahm die Genossenschaft die Führung des Haushalts in dem von Bischof Räß neben der Wallfahrtskirche errichteten Priesterhaus, in dem heute neun Schwestern wirken. Das 1913 verstorbene Fräulein Valette schenkte sein Wohnhaus nebst Garten zur Gründung einer Krankenpflegestation. Eine Schwester aus dem Priesterhaus widmet sich diesem Werk.

Markirch. Krankenpflegestation, 19. November 1852 auf Wunsch der Armenverwaltung begonnen. Fräulein Julie Koch, welche von Anfang an die Schwestern in ihrer Wohnung (Rue St. Louis 63) aufgenommen hatte, schenkte der Kongregation im Jahre 1859 das Haus, das durch Anbau erweitert wurde. Stadt und Armenverwaltung liefern Beiträge zum Unterhalt der Schwestern, zu deren Gunsten auch einige Renten gestiftet sind. Damenouvroir zur Anfertigung von Armenkleidern. 7 Schwestern.

Markolsheim. Krankenpflegestation, gegründet 12. Juli 1870 auf Wunsch des Pfarrers Karm, Bürgermeisters Hirschel und des Arztes Dr. Ritzinger. Die Gemeinde liefert Wohnung und einen Beitrag zum Unterhalt. 3 Schwestern.

Marlenheim. 20. August 1867 übernahmen auf Wunsch des Pfarrers Meyer zwei Schwestern die Leitung des von Fräulein Anna Harter gestifteten Armenhauses. Bald wurde eine dritte Schwester für ambulante Krankenpflege berufen. Die von einer besonderen Kommission verwaltete Anstalt erweiterte sich (Ökonomiebetrieb) und nimmt auch Kranke und Pfründner auf. 4 Schwestern.

Masmünster. Krankenpflegestation, gegründet im November 1868 durch Pfarrer Noll, der ein Schwesternhaus erwarb und es testamentarisch der Kirchenfabrik verschrieb. Der Unterhalt der Schwestern wird durch Zuschuß der Gemeinde und Beiträge der Bürger bestritten. 4 Schwestern.

Mommenheim. Station für Armen- und Krankenpflege, gegründet 1850, aufgehoben 1862.

Moosch (Spital Jungk). 1890 gründete Herr Fabrikant Heinrich Jungk ein Schwesternhaus in Moosch für ambulante Krankenpflege, Winternähschule für Arbeiterinnen und Aufnahme erkrankter Angehöriger der Arbeiter. Am 16. Dezember 1890 kamen drei Schwestern von Malmerspach in die neue Station. Die Kongregation wurde Eigentümerin der Anstalt. 1911 ließ Herr Jungk einen zur Aufnahme von Armen und Kranken bestimmten prächtigen Spitalbau für 235000 Mark errichten, dessen Kosten er allein bestritt. (Grundsteinlegung am 12. April 1911, 6. September 1912 Einweihung und Eröffnung). Während des Krieges leistete das Haus, das im besetzten Gebiete lag, der französischen Armee als Lazarett große Dienste. Das Spital nimmt auch Pensionäre auf. 9 Schwestern.

Mühlhausen (Burggasse). Am 15. März 1853 kamen, durch den Vinzenzverein und Pfarrer Uhlmann für ambulante Krankenpflege berufen, 5 Schwestern; zuerst in verschiedenen Mietswohnungen, zogen sie 1856 in ein von der Kongregation ange­kauftes Anwesen in der Burggasse, in dem eine Anstalt für Waisenmädchen und Arbeiterinnen untergebracht wurde, nachdem der Vinzenzverein für diesen Zweck ein Komitee gebildet hatte (Pfarrer Uhlmann und die Herren Miquey und Delarue). Die erste Oberin, Schwester Theophile, ging 1857 nach Wien, ihr folgten Schwester Sophie (gest. 1862) und Schwester Damien, später Generaloberin. Sie brachte das Haus zur Blüte; 1867 erwarb sie, dank der Unterstützung der Schwester des Pfarrers Uhlmann, das benachbarte Anwesen. Das war der Anfang des heutigen Krankenhauses. Unterstützt wurde Schwester Damien stets durch die edle Frau Miquey 377), deren Hilfe im Kriegsjahr 1870 besonders wertvoll war. Seit 1878 zahlte auch die Stadtverwaltung einen jährlichen Beitrag für das Waisenhaus und die Krankenpflegeschwestern. 1890 gründete Schwester Damien das Knabenwaisenhaus, für das Schwester Seraphine, Nachfolgerin der zur Generaloberin erwählten Schwester Damien, 1889 einen Neubau erstellen ließ, dank einer bedeutenden Geldspende des verstorbenen Herrn Miquey.

Am 11. September 1889 wurde die Herz-Jesu-Kapelle der Anstalt eingeweiht, die aus einem Vermächtnis der 1878 verstorbenen Frau Miquey erbaut war. 1890 siedeln die Arbeiterinnen des Mädchenheims in die Thénardstraße über. 1896 Errichtung eines Neubaues für Waisenkinder unter sechs Jahren, zum Teil mit Beihilfe eines Legates von Fräulein Zurlinden und Frau Clavé. 1900 kam diese Waisenabteilung nach Dornach, und die Waisenmädchen bezogen diesen Bau, während die Knaben in das bisherige Mädchenhaus übersiedelten. das 1889 erbaute Knabenhaus wurde Krankenhaus mit neuem Operationssaal. (Der erste war 1878 eröffnet worden.) Das bisherige Krankenhaus wurde zu Wohnungen für den Hausgeistlichen und Pensionärinnen eingerichtet. Auf die 1900 zur Assistentin gewählten Schwester Seraphine folgte Schwester Alfreda. 1904 Ankauf der alten Häuser am Teufelsturm. Der zweckmäßige Ausbau der Anstalt wurde weitergeführt. 1913 - 1914 wird der alte Bau des nach Dornach verlegten Knabenwaisenhauses umgestaltet für Schwesternwohnungen und Nähsaal für schulentlassene Waisenmädchen. Zurzeit 37 Schwestern.



Dankbar ist hier auch des 1913 (4. Oktober) verstorbenen Hausgeistlichen Monsignore Touvet, zu gedenken. Langjähriger Hauslehrer in hohen Familien, zog er sich 1893 in die Burggasse zurück und ist 20 Jahre lang der Anstalt ein liebenswürdiger, unermüdlicher, treuer geistlicher Berater gewesen.

Mühlhausen (Patronage, Thénardstraße). Arbeiterinnenheim, 20. Oktober 1890 eröffnet, um alleinstehende Arbeiterinnen Kost und Wohnung zu bieten; auch Ausbildung im Haushalt, Nähen und Handarbeiten. Das Haus wurde von der Kongregation aus eigenen Mitteln erbaut auf einem von Herrn Pfarrer Ungerer von St. Joseph angebotenen Terrain, das mit zu diesem Zweck gesammelten Geldern erworben war. 1906 größerer Anbau mit neuer am 15. Dezember 1906 eingeweihten Kapelle. Die Anstalt, die 100 jungen Mädchen und 20 Pensionärinnen ein preiswertes Heim bietet, ist eine soziale Wohltat ersten Ranges. Die Schwestern üben auch ambulante Krankenpflege in diesem Stadtviertel aus. 15 Schwestern.

Mühlhausen (Städtisches Pfründnerhaus). 15. Juni 1895 übernahmen sechs Schwestern auf Begehr des Bürgermeisters Hack die Leitung des für arme Greise und Greisinnen eingerichteten städtischen Pfründnerhauses (1900 erweitert) in der Engel-Dollfusstraße. (270 Personen.) 16 Schwestern.

Mühlhausen (St. Genovevapfarrei). Krankenpflegestation, gegründet 21. März 1898 auf Wunsch des Herrn Pfarrers Biehler. Bis 1905 Mietswohnung in der Frühlingsstraße, wofür das Pfarramt aufkam; seither im eigenen von der Kongregation erbauten Hause in der Habsheimerstraße, wofür Frau Witwe Engelhardt den Platz geschenkt hatte. 5 Schwestern.

Mühlhausen (Ortskrankenhaus). 1894 - 1911 leiteten drei (4) Schwestern das Krankenhaus der Ortskrankenkasse Mühlhausen im Greyelweg 18.

Mühlhausen-Dornach (Belforterstraße 12). Krankenpflegestation, gegründet 8. Mai 1882 auf Anregung des Herrn Pfarrers Seyfried. Die Schwestern wohnten anfangs neben dem Pfarrhaus, von 1905 ab in der Didenheimerstraße (Nr. 24); die Gemeinde bestritt den Unterhalt und einen Teil der Wohnungsmiete. Die am 24. Juli 1912 verstorbene Rentnerin Louise Baur schenkte der Kongregation das Haus Belforterstraße 12, worin die Schwestern seit Juni 1914 wohnen; auf Grund einer Stiftung der Schenkgeberin gewähren sie einer gewissen Anzahl älterer unbemittelter weiblicher Personen Aufnahme und Pflege. 6 Schwestern.

Mühlhausen-Dornach (Waisenhaus). 1899 erwarb die Kongregation das bei Dornach gelegene Schloß Riff-Zurhein, wohin im Jahre 1900 die Waisenkinder unter sechs Jahren und ca. 20 Waisenlehrlinge aus der Burggasse übersiedelten. Im Jahre 1911 wurde auf dem angrenzenden angekauften Gelände ein Neubau, der als Waisenknabenhaus dienen sollte, begonnen. Kaum war dieser im Rohbau vollendet, als am 11. Dezember 1911 ein Brand das alte Schloß in Asche legte. Menschenleben gingen zum Glück nicht zugrunde; die Kinder wurden vorläufig in andern (städtischen) Lokalen untergebracht. In den fertiggestellten Neubau, dessen Zustandekommen die Stifterin der Lehrlingsanstalt, Frau Gibert, und eine von der Kongregation aufgenommene Anleihe von 325000 Mark ermöglichte, siedelten im September 1912 171 schulpflichtige Knaben aus der Burggasse über, desgleichen die Lehrlinge. Am 13. Oktober 1912 weihte der Ortspfarrer Kretz (jetzt Generalvikar) die Kapelle der Anstalt ein, die einen eigenen Hausgeistlichen besitzt und 15 Schwestern zählt.

Neudorf (Oberelsaß). Krankenpflegestation, gegründet 20. Dezember 1855 durch Bürgermeister Mueser. Die Gemeinde stellte die Wohnung. 1867 bezogen die Schwestern ein von Frl. Katharina Moser der Gemeinde geschenktes Anwesen, in dem auch Arme und Waisenkinder Aufnahme finden. 1908 durch Neubau vergrößert. Ökonomiebetrieb. 6 Schwestern.

Niederbronn (Schwesternheim). Nach der Verlegung des Mutterhauses nach Oberbronn (1880) wurde das bisherige Mutterhaus Altersheim für kränkliche und alte Schwestern; als ihre Zahl über 100 stieg, wurde 1907 ein geräumiger linker Flügel angebaut mit moderner Badeeinrichtung für auswärtige Schwestern, die einer Niederbronner Badekur bedürfen. Mit dem Hause ist Ortskrankenpflege verbunden.

An das Schwesternhaus angeschlossen ist das Waisenhaus, 1867 gegründet zum Ersatz der 1861 eingegangenen Anstalt Neunhofen; die Kinder (Mädchen) waren in den Nebengebäuden des Mutterhauses untergebracht, vom 2. November 1871 bis 15. April 1880 in Oberbronn, seither in Niederbronn; seit 1893 bewohnen sie einen praktisch angelegten Neubau; ca. 50 Kinder von 2 bis 16 Jahren, die im Haus unterrichtet werden. Eigener Anstaltsgeistlicher, der auch das Altersheim pastoriert. 106 Schwestern.



Niederbronn (Ökonomiehof) Nach der Verlegung der Bruderkongregation nach Singlingen blieb der Hof in Betrieb. 14 Schwestern, denen mehrere Knechte beigegeben sind, bewirtschaften die dazu gehörigen Güter. Ihnen ist die pietätvolle Unterhaltung des angrenzenden Klosterfriedhofs anvertraut.

Oberbronn. Mutterhaus. Noviziat und Postulat der französischen Provinzen. Schwesternkrankenhaus. Ortskrankenpflege. Ende 1920: 85 Schwestern, wovon 44 Kranke.

Orschweier. Krankenpflegestation, gegründet 24. Oktober 1864 durch Pfarrer Schermesser. Die Geschwister Ziegler sorgten für Wohnung und Unterhalt (auch für die folgenden Zeiten) und übergaben 1878 ihr Haus und Vermögen der Gemeinde, damit es ständig den Schwestern zugute käme. 2 Schwestern.

Osthausen. Krankenpflegestation, gegründet 19. März 1899 und ermöglicht durch die Stiftung des am 20. Juni 1898 verstorbenen Fräuleins Justine Speth, das sein Haus und ganzes Vermögen der Gemeinde zu diesem Zwecke vermacht hatte. 2 Schwestern.

Pfaffenheim. Krankenpflegestation, gegründet 22. Oktober 1866; Herr Prof. Lichtlé gewährte den Schwestern Wohnung in seinem Hause nebst Unterhalt, wofür jetzt die Gemeinde aufkommt. 2 Schwestern.

Rappoltsweiler. Krankenpflegestation, gegründet 5. November 1852 durch Herrn Pfarrer Werner. Die Schwestern bewohnten anfangs ein kleines, der Kirchenfabrik gehöriges Haus und hatten mit materiellen Schwierigkeiten zu kämpfen. 1893 bezogen sie ein von der Gemeinde erbautes Heim, wofür die Schwestern 13000 Mark durch Sammlungen aufgebracht hatten; die Gemeinde leistet auch einen Zuschuß zum Unterhalt. 1895 Abendnähschule für Fabrikarbeiterinnen gegründet, 1896 Jungfrauenverein. Die Armenverwaltung läßt durch die Schwestern die Unterstützungen an die Armen verteilen. Die Schwestern leiten auch die von Frau Lenoir gegründete Arbeitsstube für Armenkleidung. 5 Schwestern.

Regisheim. Krankenpflegestation, gegründet 26. Juli 1860 durch Pfarrer Böckel. Die zwei Schwestern waren anfangs nur auf freiwillige Unterstützung angewiesen und wohnten im Gemeindehause. Seit 1873 leistete die Gemeinde Zuschuß; 1910 erbaute sie ein Schwesternhaus. 2 Schwestern.

Reichshofen. Krankenpflegestation (erste auswärtige Niederlassung der Genossenschaft), begonnen mit vier Schwestern am 8. April 1850. Für Wohnung und Unterhalt sorgte der Vicomte de Bussierre nebst andern Wohltätern. 1857 wurden die Schwestern zurückgezogen. Die Neugründung erfolgte durch Herrn Pfarrer Fritsch (gest. 28. November 1914; er war lange Zeit außerordentlicher Beichtvater der Schwestern im Mutterhaus) im November 1891. Für Wohnung und Unterhalt sorgt die Gemeinde. Von 1909 bis zum Krieg besorgten die Schwestern eine Säuglingspflegestelle und leiteten eine Damenarbeitsstube für Armenkleider. 3 Schwestern.

Riedisheim. Krankenpflegestation, gegründet 1886; die Eheleute Schaller stellten den Schwestern ein neuerbautes Haus zur Verfügung, das sie 1901 der Gemeinde als Schwesternhaus überließen. Die Gemeinde liefert einen Zuschuß zum Unterhalt (zum Teil aus Renten von Stiftungskapitalien herrührend). 4 Schwestern.

Rixheim (Spital). 1864 berief die Gemeinde zwei Schwestern in das neugegründete Gemeindespital; 1868 Neubau, 1901 Einrichtung einer Kapelle. Die Schwestern besorgen auch die ambulante Krankenpflege. 1920: 7 Schwestern.

Röschwoog. Krankenpflegestation, gegründet 11. September 1911 durch Pfarrer Hiff, der auf einem von der Familie Schwartz geschenkten Grundstück ein auf die Kirchenfabrik eingetragenes Schwesternhaus erbauen ließ. Gemeinde, Pfarramt und Bürgerschaft sorgen für den Unterhalt. 3 Schwestern.

Rothau. Krankenpflegestation, auf Anregung des Pfarrers Hüß am 20. März 1900 gegründet; sechs Jahre hatten die Schwestern eine von Frau Ostré gratis gestellte Wohnung inne, bis 1905 Pfarrer Kübler mit Hilfe einer Sammlung und des hochw. Herrn Prälaten Müller-Simonis ein auf das katholische Pfarramt eingetragenes Schwesternhaus bauen konnte. Rentner Dasse schenkte den Baugrund. Der Unterhalt der Schwestern, zu dem in den ersten Jahren das Mutterhaus viel beitrug, wird durch Sammlung und sonstige Beihilfe bestritten. 3 Schwestern.

Rufach. Am 2. Oktober 1852 berief Pfarrer Stöckle zwei Schwestern an die von ihm gegründete Anstalt für arme Kinder, die anfangs von Laien geleitet und außerhalb des Ortes in einem Mietsgebäude untergebracht war; 1850 bezog sie ein von Fräulein Probst der Armenverwaltung gestiftetes Anwesen, das 1854 auf die Kirchenfabrik umgeschrieben wurde. 1856 Anbau; 1862 staatliche Anerkennung. Das Haus zählte 25 - 30 Waisen. Es wurde 1920 aufgehoben. Vier Schwestern, denen das Pfarramt die Wohnung, die Gemeinde den Unterhalt gewährt, blieben für ambulante Krankenpflege.

Saales. Krankenpflegestation, 23. September 1880 unter Pfarrer Mathis gegründet; die zwei Schwestern wohnten zwei Jahre bei Fräulein Barthelemy, deren Oheim, Herr Crovisier (gest. 1884), sich ihrer annahm und 20000 Mark stiftete für ihren Unterhalt. Die Armenverwaltung mietete die Wohnung. Während des Krieges mußten die Schwestern mit den übrigen Einwohnern wegziehen. Im März 1919 wurde die Station wieder aufgenommen. 2 Schwestern.

Saarunion. Zuerst Krankenpflegestation, durch Pfarrer Matheis im September 1888 gegründet; die zwei Schwestern wohnten zuerst in Miete, bis 1897 ihnen die Leitung des städtischen Krankenhauses übertragen wurde; die ambulante Pflege wird nebenbei ausgeübt. 4 Schwestern.

St. Amarin. Krankenpflegestation, gegründet 1868 während einer Typhusepidemie; die Schwestern erhielten 1870 eine im Jahre 1906 erweiterte Wohnung im Gemeindehause; Unterhalt durch die Gemeinde. 4 Schwestern.

St. Ludwig. Krankenpflegestation, gegründet 10. September 1892 durch Pfarrer Dietsch und Bürgermeister Wagner. Die Gemeinde, die für den Unterhalt sorgt, überließ 1894 den Schwestern das alte Pfarrhaus als Wohnung. 4 Schwestern.

St. Pilt. Auf Wunsch des Herrn Bleger wurden 1866 zwei Schwestern für ambulante Pflege berufen, die bald darauf auch das von demselben gestiftete Spital übernahmen. Die Gemeinde sorgt für den Unterhalt. 4 Schwestern.

Scherweiler. Krankenpflegestation, gegründet 5. April 1878. Zum Unterhalt der Schwestern, die im alten Schulhause wohnen, dienen teilweise die Zinsen eines vom verstorbenen Herrn Pfarrer Caspar gestifteten Kapitals. 3 Schwestern.

Schlettstadt. Krankenpflegestation, gegründet im Cholerajahr 1854; die Schwestern wohnten zuerst im Bürgerspital, bis 1856 die Stadt ihnen eine eigene Wohnung stellte, zuerst im Neuen Weg, dann bis 1900 im sog. Pavillon (Lehrerinnenseminar), bis 1910 Schlossergasse 2, seither am Krautmarkt 7. Seit 1865 leistet die Stadt einen bestimmten Beitrag zum Unterhalt. 1880 - 1910 besorgten die Schwestern die städtische Armensuppe. 9 Schwestern.

Sennheim. Krankenpflegestation, gegründet 9. September 1906 unter Pfarrer Meyer auf Anregung der Firma Thierry-Mieg, die für die Wohnung und Unterhalt aufkam. Die Anstellung einer vierten Schwester wurde durch Wohltäter, u. a. Frau Heuchel, ermöglicht. Die Schwestern widmeten sich auch der Privatarmenfürsorge und leiteten eine von Frau Keuchel eingerichtete Kochschule für Fabrikarbeiterinnen. Im Krieg zerstört, erst im September 1920 wieder aufgenommen. 3 Schwestern.

Sentheim. Im April 1879 kamen auf Wunsch des Großindustriellen R. Bian zwei Schwestern für Krankenpflege und Arbeiterfürsorge; sie wohnten bis 1911 in einem Nebengebäude der Fabrik, dann in einem von der Firma neu eingerichteten Schwesternhause, in dem ein Saal zur Abhaltung eines Winternähkurses für Arbeiterinnen und Versammlungen eines Jungfrauenvereins dient. 3 Schwestern.

Sigolsheim. Krankenpflegestation, gegründet 9. September 1888; die Schwestern wohnen in einem auf Wunsch des Bischofs Räß von dessen Erben der Kongregation geschenkten Hause, die auch ein Kapital zu ihrem Unterhalt stifteten. 3 Schwestern.

Stotzheim. Krankenpflegestation, gegründet 5. Oktober 1889 durch Pfarrer Glöckler, der mit mildtätigen Gaben ein Schwesternhaus gekauft hatte, das 1895 Eigentum der Kongregation wurde. Der Unterhalt wird aus freiwilligen Gaben und einem Beitrag der Gemeinde bestritten. 2 Schwestern.

Straßburg (Stelzengasse). Im Oktober 1851 kamen auf Wunsch des Bischofs Räß sechs Schwestern in die Münsterpfarrei für Kranken- und Armenpflege. Sie wohnten zuerst in einem 1853 von der Genossenschaft gekauften Hause in schwierigen materiellen Verhältnissen, da niemand sich um ihren Unterhalt kümmerte. Als der gesteigerten Anforderungen wegen die Zahl der Schwestern sich auf 14 vermehrte, war die Wohnug zu klein. Bischof Räß wies ihnen Wohnräume in der von ihm erworbenen alten Tabakmanufaktur an (an der Stelle des bischöflichen Gymnasiums), die aber ungesund waren. Da erwarb die Kongregation das Haus Nr. 16 am Stephansplatz (1856). Einige umwohnende Hausbesitzer protestierten dagegen, weil sie die Errichtung eines Kranken- und Armenasyls befürchteten. Aber der damalige treffliche Präfekt des Unterelsasses, Migneret, trat mit seinem Einfluß für die Schwestern beim Pariser Kultusministerium ein und forderte den Bürgermeister auf, ein Gutachten darüber abzugeben, ob eine Schwesternniederlassung in Straßburg zweckmäßig sei, und ob sie die berechtigten Interessen der Umwohner schädige. Eine Untersuchungskommission gab dieses Gutachten ab (im Sommer 1856), das von Anfang bis Ende ein glänzendes Lob der sozialkaritativen Tätigkeit der Schwestern enthält. Daraufhin erlaubte die Kaiserliche Regierung der Genossenschaft, das Haus am Stephansplatz für 44000 Franken zu erwerben, worin die Schwestern bis 1899 blieben. Am 4. Juli 1899 bezogen 25 Schwestern das neue Heim in der Stelzengasse, welches die Kongregation am 25. Januar 1898 gekauft hatte (ehemalige Niederlassung der Jesuiten). Ihre Tätigkeit beschränkte sich nicht bloß auf ambulante Krankenpflege. Seit 1900 wirken sechs Schwestern in der städtischen Armenfürsorge; von 1900 bis 1914 war eine Schwester an der Suppenküche von St. Marx tätig. Seit 1904 wirken mehrer andere Schwestern mit Erfolg in der städtischen Fürsorge für Lungenkranke; zwei andere waren bis vor dem Krieg von der Militärverwaltung mit der Krankenpflege in den Familien subalterner Militärbeamten betraut. Nicht zu vergessen sind die Dienste, die sie im Auftrag des Franz-Regis-Vereins in der inneren Mission der katholischen Stadtpfarreien leisten. 31 Schwestern.

Straßburg (Kolleg St. Arbogast). Von 1851 bis 1858 leiteten vier Schwestern den Haushalt des von Bischof Räß gegründeten katholischen Kollegs von St. Arbogast in der Judengasse.

Straßburg (Garnisonslazarett I). Während der Belagerung von 1870 berief bei Ausbruch einer Blatternepidemie die Militärverwaltung vier Schwestern; die deutsche Administration behielt sie bei. Vor Kriegsausbruch waren 11 Schwestern ständig im Dienst; ihre Zahl stieg während des Krieges auf 35, die mit größter Opferwilligkeit den aufreibenden Dienst in dem stets stark belegten Hause versahen. Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 wurden die Schwestern zurückgezogen, da die französische Verwaltung eigene Schwestern (Vinzentinerinnen) mitgebracht hatte.

Straßburg-Königshofen. Station für ambulante Krankenpflege auch Armenfürsorge, gegründet durch Pfarrer Rohmer am 6. Oktober 1906. Für Mietwohnung und Unterhalt sorgt ein Damenkomitee. 2 Schwestern.

Straßburg-Kronenburg. Krankenpflegestation, gegründet 5. April 1906 durch Pfarrer Fuchs; für Mietwohnung und Unterhalt sorgt ein Krankenverein. 2 Schwestern.

Straßburg-Neudorf (Rheinauerstraße 13). Krankenpflegestation, auf Wunsch von Pfarrer Wöhrel am 27. Oktober 1894 gegründet; die Schwestern wohnten zuerst in Miete in der Polygonstraße, bis 1908 die Kongregation in der Rheinauerstraße ein eigenes Haus erstellte, das auch einige Pensionärinnen aufnimmt. Die Schwestern besorgen auch die Kranken des Vorortes Neuhof. 5 Schwestern.

Straßburg-Neudorf (St. Odilienkrankenhaus). Am 23. Juni 1910 wurde auf einem von der Kongregation erworbenen Terrain am Poltiweg der Bau eines modernen Krankenhauses begonnen, wofür die Firma Müller-Moßler unter Mitwirkung von Prof. Dr. Stolz und Dr. Kuhn die Pläne entworfen hatte. Am 12. März 1912 bezogen die ersten Schwestern das Haus, das nach völliger Einrichtung am 16. Juli 1912 Herr Superior Hanns feierlich eröffnete. Am folgenden Tage weihte der hochw. Herr Weihbischof Dr. Freiherr Zorn von Bulach die prächtige Kapelle ein, wobei Herr Pfarrer Wursthorn-Neudorf die Festpredigt hielt (abgedruckt in der Festschrift "Das St. Odilienkrankenhaus in Straßburg-Neudorf" Buchdruckerei des "Elsässer", 1912; hier auch genaue Beschreibung des stattlichen Baues). Das mit großen Kosten errichtete und mit allen neuzeitlichen Einrichtungen (2 Operationssäle, Röntgenkabinett, Sterilisierräume, Lichtbäder usw.) versehene Haus kann 120 Kranke aufnehmen. Die innere Abteilung wurde Herrn Dr. Kuhn, die chirurgische Station Dr. Schäffer anvertraut. Dr. Kuhn leitete zugleich die am 27. Oktober 1912 staatlich genehmigte Krankenpflegeschule für die Schwestern (vgl. Dr. Kuhn, Bericht über die Tätigkeit der Krankenpflegeschule am St. Odilienkrankenhaus, in der "Straßburger Medizinischen Zeitung" 1914 24-27). Bei Kriegsausbruch wurde der größte Teil des Hauses als Lazarett eingerichtet; 28 Schwestern pflegten die Verwundeten. 1920: 52 Schwestern.

Straßburg-Ruprechtsau. Krankenpflegestation, gegründet 1. Dezember 1894 durch Pfarrer Hassenfratz; für Wohnung und Unterhalt sorgte ein Krankenverein; 1897 wurde aus dem Ertrag wiederholter Sammlungen ein eigenes auf das Pfarramt eingetragenes Schwesternhaus (Kirchgasse 32) erbaut, das 1907 dank der Hochherzigkeit von Msgr. Jacoutot erweitert wurde. 4 Schwestern.

Suffelweyersheim. Krankenpflegestation durch Pfarrer Willinger 15. Oktober 1912 gegründet; die Wohnung stellte Fräulein Meyer unentgeltlich; der Unterhalt der Schwestern wird durch Sammlung gedeckt. 2 Schwestern.

Sufflenheim. Krankenpflegestation, gegründet 9. September 1904 unter Pfarrer Weiß; Fräulein Meßner stellte den Schwestern unentgeltlich die Wohnung, die Gemeinde sorgt für Unterhalt. 3 Schwestern.

Sulz (Oberelsaß). Krankenpflegestation, gegründet 1855 gelegentlich der Choleraepidemie, wo Fräulein d'Andex die Schwestern kommen ließ und bis 1870 für Wohnung und Unterhalt sorgte. 1870 erwarb die Gemeinde das jetzige Schwesternhaus, womit eine Armenküche verbunden wurde. Winterarbeitsstube für Armenkleidung. 5 Schwestern.

Thann (Waisenhaus). Am 12. Juli 1856 kamen die ersten Schwestern für ambulante Krankenpflege; sie wohnten im oberen Stadtteil bis 1871. Im Jahre 1863 übernahmen sie das von dem Ehepaar Henriet an dem Bungert gegründete Waisenhaus; sie begannen mit 12 Kindern. Als ihre Zahl sich mehrte, erwarb Pfarrer Grünenberger das Schlößchen Marsilly am Kattenbach, zunächst auf seinen eigenen Namen, und setzte eine Kommission ein, die mit gesammelten Gaben das Gut instandsetzte. 1871 zogen die Schwestern in das jetzt St. Josephsweisenhaus genannte Anwesen ein; die Mädchen bezogen mit den Schwestern den Schloßbau, die Knaben das neueingerichtete Dienstgebäude. Die Oberin, Schwester Bonaventura (vorher in Darmstadt, später in Karlsruhe), brachte die Anstalt aus den finanziellen Schwierigkeiten heraus und erreichte auch, daß die Stadt einen Beitrag für die ambulante Krankenpflege auswarf. Der am 16. November 1874 verstorbene Pfarrer Grünenberger übertrug testamentarisch das Eigentum der Anstalt auf Superior Simonis und Direktor Umhang, durch die es später auf die Kongregation überging. Pfarrer Huhn verdankt das Haus die 1887 erbaute Kapelle. 1889 Anbau des Knabenwaisenhauses, 1894 der des Mädchenwaisenhauses. Der erste Hausgeistliche, Abbé Umhang (früher Direktor des Kollegs zu La Chapelle, gestorben 3. März 1901), ließ auf eigene Kosten die Wohnung des Hausgeistlichen erbauen. 1908 wurde das Knabenhaus bedeutend vergrößert. Von Anfang an wurde ein Ökonomiebetrieb eingerichtet, für den 1920 ein 1914 begonnener Neubau fertiggestellt wurde. Bei Kriegsausbruch weilten in der Anstalt 25 Schwestern und 245 Kinder. Sie mußten, weil Thann in der Feuerlinie lag, ins Innere Frankreichs geflüchtet werden. Das Knabenhaus wurde durch Geschosse stark beschädigt, Ende 1918 wieder bezogen. 25 Schwestern.

Wanzenau. Krankenpflegestation, gegründet 1. April 1898 durch Pfarrer Schillinger; die zwei Schwestern wohnten zuerst unentgeltlich bei Fräulein Corumel, bis Pfarrer Schillinger 1906 auf den Namen der Kirchenfabrik ein Schwesternhaus mit Vereinslokal erbauen ließ. Die Schwestern leiten den Jungfrauenverein. 4 Schwestern.

Wasselnheim. Krankenpflegestation, auf Wunsch des Pfarrers Hunckler am 19. Dezember 1850 gegründet; nach einigen Jahren aufgehoben und am 23. Dezember 1878 durch Pfarrer Adam erneuert. Die zwei Schwestern bezogen das Gemeindearmenhaus. Am 29. November 1910 wurde für den Kanton Wasselnheim ein neues Krankenhaus mit 45 Betten eröffnet, worin vier Schwestern tätig sind, die auch die ambulante Krankenpflege besorgen.

Weiler (bei Thann). Krankenpflegestation, gegründet 15. Juni 1881 unter Pfarrer Monsch. Die Schwestern wohnten in Miete, bis sie 1919 das durch Fräulein Weigel vermachte Schwesternhaus bezogen; für ihren Unterhalt sorgt die Gemeinde; für eine dritte Schwester (1894) warf die Familie Köchlin eine Summe aus. 1899 Eröffnung einer Abendnähschule für Arbeiterinnen. 3 Schwestern.

Weißenburg. Krankenpflegestation, gegründet 2. April 1870 unter Pfarrer Schäffer. Die Wohnung, ein Teil des ehemaligen Augustinerklosters, stellte die Kirchenfabrik; Gemeinde und Krankenverein sorgen für Unterhalt. 4 Schwestern.

Weyersheim. Krankenpflegestation, 1867 gegründet durch Pfarrer Siffer. Die Gemeinde stellte die Wohnung; von 1882 ab steuert sie auch zum Unterhalt bei. 2 Schwestern.

Zabern. Station für Kranken- und Armenpflege, gegründet 19. November 1851 unter Pfarrer Fischer. Die Armenverwaltung übertrug den Schwestern eine Suppenküche. Die Gemeinde sorgte für Wohnung und Unterhalt. 1910 übernahmen die Schwestern den Jungfrauenverein St. Odilia. Seit Mai 1914 widmen sie sich der Lungenkrankenfürsorge in den Gemeinden des Kantons Zabern, indem jeden Monat in jeder Gemeinde ein Besuch gemacht wird. 9 Schwestern.

Zillisheim. Auf Wunsch des Bischofs Räß übernahmen die Schwestern die Führung des Haushalts in der 1869 eröffneten bischöflichen Lehranstalt Zillisheim, nachdem sie schon seit 1866 während des Baues der Anstalt die Ökonomiearbeiten der zugehörigen Güter geleitet hatten. 1874 - 1880 hatte die Regierung die Anstalt geschlossen. Bei der Wiedereröffnung, 19. April 1880, nahmen die Schwestern ihre Tätigkeit wieder auf, unter der Oberin Schwester Leonie. Als sie im April 1913 zum Ausruhen ins Muterhaus übersiedelte, widmete ihr der Jahresbericht der Schule die ehrenden Zeilen: "Seit 1880 hatte sie unermüdlich für Schüler, Lehrer und Dienerschaft gesorgt und in treuer Bescheidenheit immer ihre schwere Pflicht erfüllt, so daß der verdiente Gotteslohn für sie sicher reichlich ausfallen wird. Das liebevollste Andenken all der vielen, mit denen sie in ihrer langen Wirksamkeit hier zu tun gehabt hat, wird ihr auch in der Ferne gesichert bleiben und weit über ihren Lebensabend dauern." Im August 1914 war das Haus Zeuge heftiger Kämpfe, und Lehrer und Schwestern haben über 1200 schwerverwundete Krieger beider Armeen treu gepflegt. Die Anstalt mußte dann geräumt werden und wurde nach Colmar verlegt bis 1919. 11 Schwestern.

Zinsweiler. Krankenpflegestation, gegründet 19. Juni 1918 unter Pfarrer Elsässer auf Wunsch der Fabrikleitung, welche für Wohnung und Unterhalt aufkommt. 2 Schwestern.

14. Diözese Metz.



Kneuttingen. Krankenpflegestation, gegründet 20. September 1904 unter Herrn Pfarrer Scharf für die Arbeiter der Firma de Wendel, die 1914 ein Schwesternhaus erstellte und für den Unterhalt sorgt. 4 Schwestern.

Öttingen. Bei einer Typhusepidemie im Jahre 1906 wurde für ein Notspital die Schwester Polyeucte von Rümelingen (Luxemburg) berufen, die bald eine zweite Schwester zur Aushilfe erhielt. 1910 wurde Öttingen selbständige Krankenpflegestation. 1912 richtete die Gesellschaft der Öttinger Bergwerke ein Krankenhaus (15 Betten) mit Dispensaire ein. Graf v. Beauffort unterhält eine Schwester für ambulante Krankenpflege. 4 Schwestern.

Pfalzburg. Krankenpflegestation, gegründet 1857 durch Herrn Pfarrer Heim. Das der Kongregation gehörige Schwesternhaus wurde bei der Beschießung 1870 zerstört, und die Schwestern verließen die Stadt. Sie kehrten erst 1880 in das wiederaufgebaute Haus zurück, übersiedelten 1884 in das von der Offizierswitwe Frau Dillenschneider der Kongregation geschenkte Anwesen, in das sie auch Kranke aufnahmen. 1900 wurde im Garten ein Neubau errichtet als Lazarett mit 20 Betten für kranke Soldaten der Garnison. 6 Schwestern.

Saaralben (Armenhaus). Das von den Eheleuten Burgun (gest. 1853) gestiftete Armenhaus wurde am 9. Juli 1851 von zwei Schwestern bezogen. Im Jahre 1881 wurde ein Neubau errichtet für Aufnahme von Kranken; die übrigen Räume dienen den Pfründnern. Die Anstalt erhält sich durch Ökonomiebetrieb. 9 Schwestern.

Viertes Kapitel.



Luxemburg.

Rümelingen. Krankenpflegestation, gegründet 18. Juli 1874 durch den Grubenbesitzer Gonner für verletzte Arbeiter. 1898 wurde neben dem von der Grubenverwal-tung gestellten Schwesternhaus ein Anbau mit Krankensaal nebst Operationszimmer und Kapelle errichtet. Nach dem Tode des Herrn Gonner vermietete sein Rechtsnachfolger Hoffmann-Nau das Spital im Jahre 1911 der Spitalkommission für die Arbeiter der vereinigten Bergwerkgesellschaft. 9 Schwestern.

Schweiz.

Diözese Basel.



Porrentruy (Pruntrut). Krankenpflegestation, gegründet 21. März 1893 durch Prof. Béchaux, nachdem am 18. Februar 1893 der hochw. Herr Bischof von Basel seine Zustimmung erteilt hatte. Die Schwestern wohnten erst in Miete; 1895 schenkte Abbé Fischer, pensionierter Militärgeistlicher des vierten Schweizer Regiments in sizilianisch-neapolitanischen Diensten, sein Haus mit Garten (Rue de l'église) der katholischen Kirchengemeinde als Schwesternhaus. 5 Schwestern.





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